Benedikt Hänggi
Benedikt (Josef) Hänggi (* 8. Oktober 1867 von Nunningen SO; † 27. Februar 1930 in Habsthal)
Lebensbeschreibung
P. Benedikt besuchte das Gymnasium in Einsiedeln und Sarnen. Nach seinem Eintritt ins Kloster Muri-Gries, der Priesterweihe und den absolvierten Studien kam er als Vikar und Beichtvater nach Habsthal. Letztere Aufgabe teilte er sich mit P. Pius Mauchle (Pfarrer). Nebenbei half er in der Erzdiözese Freiburg in der Seelsorge und als Pfarrprovisor aus. Er wurde so mit Land und Leuten vertraut und 1910 behördlich beauftragt, als Konservator der Bau- und Kunstdenkmäler tätig zu sein. Er verstand es, beim Volk den Sinn für alte Kunstschätze zu wecken. Neben seinem Kunstverständnis hatte P. Benedikt auch eine Begabung für die Dichtung. Er dichtete mehrere Knüttelverse, ja oft ganze "Epen" für Mitbrüder und Bekannte. Einige grössere und kleinere Artikel über Klöster und Bauten sowie zu kirchlichen und weltlichen Festanlässen veröffentlichte er in Zeitungen. Er zeichnete seine Werke grundsätzlich mit dem Namen "Waldbruder vom Weithart".
1911 wurde P. Benedikt Pfarrer von Habsthal (installiert am 19. März). Neben der Seelsorge kümmerte er sich auch um die Ausstattung der Klosterkirche, die zugleich Pfarrkirche ist. In Kriegszeiten verwendete er sein erzbischöfliches Pfarrersgehalt vor allem zur Linderung von Armut und zum Wohl des Nonnenstiftes, das ihm Unterhalt und Wohnung bot. Er erhielt das deutsche Bürgerrecht und betreute längere Zeit vakante Pfarreien (Hausen a. A., Krauchenwies, Rulfingen, Einhart und Levertsweiler). Bereits als junger Vikar übernahm er die geistliche Leitung der monatlichen Priesterkonferenz, eine Aufgabe, die er bis zu seinem Tod weiterführte. Im Ersten Weltkrieg erhielt er das Kriegsverdienstkreuz.
P. Benedikt war ein eifriger "Kneippianer" und hoffte, sich durch das Wasser ein hohes Alter zu ermöglichen. Ein Nieren- und Zuckerleiden beendete jedoch sein Leben 1930. Noch zwei Jahre zuvor hatte er auf eigene Kosten die Renovation der Kirche begonnen und glücklich beenden können.[1]
Lebensdaten
Gymnasium an der Stiftsschule Einsiedeln und an der Kantonsschule Sarnen im Kollegium Sarnen
Primiz: 29. Mai 1892 in der Stiftskirche in Gries
Ämter
Spiritual in Habsthal: 1894–1930
Vikar in Habsthal: 1894–1911
Pfarrer in Habsthal: 1911–1930
Verwandtschaft
Eltern
- Josef Hänggi (* 31. März 1823; † 3. Dezember 1898) und der Anna Hänggi (* 12. Dezember 1838; † 1. Februar 1923), Nunningen.
Grosseltern
- Johann Hänggi (* 6. Juli 1796; † 23. Februar 1875), und Katharina Häner (* 24. Januar 1803; † 20. April 1871), Nunningen
Werke
- Hänggi, Benedikt, 1. Jahrhundert-Erinnerungen an die Auflösung des Klosters Salem (OCist), in: Hohenzoller Volkszeitung (1905), Nr. 195.
- Hänggi, Benedikt, 35 Fortsetzungen geschichtliche Aufsätze zur Ortsgeschichte von Rulfingen, Kloster Habsthal 1908/09.
- Hänggi, Benedikt, Aus dem Leben eines uralten Klosterbruders, Br. K. Lüthi, in: Hohenzoller'sche Volkszeitung vom 22. Januar 1903.
- Hänggi, Benedikt, Aus den klosterherrlichen Zeiten des alten Oberamtes Ostrach im 18. Jahrhundert, in: Hohenzoller Volkszeitung (1905), Nr. 195.
- Hänggi, Benedikt, Das Benedictiner-Frauenkloster zu Habstal in Hohenzollern, 1906 (unveröffentlicht, im Archiv Gries).
Bibliographie
- Bucher, Dominikus, Muri-Gries 1929, in: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktiner-Ordens und seiner Zweige, Neue Folge Band 16, der ganzen Reihe Band 47 (1929), 8-9.
- Kugler, Josef, Noch immer sprudelt das "Pfarrbrünnele" und erinnert an den Waldbruder von Weithart. Pater Hänggi ist in Rosna und Habsthal unvergessen, in: ? 1988.
- Segesser, Franz, P. Benedikt Hänggi, in: Schweizerische Kirchenzeitung SKZ (1930) Nr. 13, 125.
- ?, Das "Pfarrbrünnele" des Waldbruders, in: Schwäbische vom 24. Oktober 1988.
- Sterbebild
- Professbuch: Nr. 665.
- Nachlass P. Benedikt Hänggi, StiAMG Gries und Sarnen N.725.
Einzelnachweise
- ↑ Unterlagen Professbuch P. Adelhelm Rast und Abt Dominikus Bucher im StiAMG Sarnen.
Personendaten | |
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NAME | Hänggi, Benedikt |
ALTERNATIVNAMEN | Hänggi, Josef |
KURZBESCHREIBUNG | Mönch des Klosters Muri-Gries |
GEBURTSDATUM | 8. Oktober 1867 |
GEBURTSORT | Nunningen |
STERBEDATUM | 27. Februar 1930 |
STERBEORT | Habsthal |