Maurus Eberle: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | Der damalige Abt [[Alfons Augner]] sandte den jungen Priester zum Studium an die Universität Fribourg. Er konnte das Studium aber nicht abschliessen, da er bereits nach zwei Jahren in Sarnen mit dem Unterricht beginnen. Bis 1982 lehrte er nun am Mittelgymnasium Latein und Griechisch. Diese Zeit wurde nur 1939/40 unterbrochen, weil ein Lungenleiden den Aufenthalt in Davos nötig machte. Diese lange Unterrichtszeit prägte nicht nur P. Maurus, sie prägte in einem gewissen Sinn auch die Schule, an der die meisten Schüler im Internat lebten. Obwohl er sich ganz seiner Aufgabe widmete, konnte er sich nie so recht für diese Fächer begeistern, zumal es vor allem darum ging, Wörter und Regeln einzupauken und kleinere Stücke zu übersetzen. Sein klar erfassender Geist, das gute Gedächtnis und die kritische Haltung kamen bei dieser Tätigkeit kaum zur vollen Entfaltung. Ganz anders war es mit den Schülern. Er war für viele ein guter und verständnisvoller Begleiter durch ihr Studium, nicht nur am Gymnasium. Aus seiner eigenen Psyche heraus konnte er die Not anderer gut verstehen und wusste auch auf Hilfen hinzuweisen. Dieser wohltuende Einfluss wirkte sich auf die ganze Schule aus. | ||
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+ | Auch in seinen letzten Jahren überrnahm er noch wichtige Dienste an der Pforte und in der Gästebetreuung. Langsam aber machten sich die Altersbeschwerden bemerkbar. Einige Male musste P. Maurus die Spitalpflege in Anspruch nehmen. Offene Beine, die nicht heilen wollten, schmerzten nicht wenig. Schliesslich führte eine Lungenentzündung am 5. Juni 1992 spät abends zum erlösenden Tod. | ||
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Version vom 5. März 2019, 17:53 Uhr
Maurus (Josef) Eberle (* 26. März 1909 von Flums; † 5. Juni 1992 Sarnen)
Lebensdaten
Matura Kollegium Sarnen: 1931
Profess: 29. September 1932
Weihe: 28. März 1936
Primiz: 21. April 1936
Ämter
Lehrer in Sarnen: 1938–1982
Kustos in Sarnen: 1938–1939, 1940–1943, 1947–1949
Zeremoniar in Sarnen: 1938–1939, 1940–1943
Subpräfekt im Konvikt in Sarnen: 1947–1955
Direktorist: 1952–19?
Prior von Sarnen: 5. Juli 1963–14. August 1986
Gastpater in Sarnen: 1980–1992
Subprior von Sarnen: 15. August 1986–5. Juni 1992
Aushilfe als Pförtner in Sarnen: 1986–1992
Beziehungsnetz
Verwandtschaft
Eltern: Karl Eberle und Maria Sihöla
Lebenslauf
Am 26. März 1909 erblickte Josef in Gams, am Fusse der Säntiskette, in einer religiösen Familie das Licht der Welt. Die Eltern führten den Dorfladen. Der talentierte Schüler konnte nach der Volksschule in Sarnen das Kollegium besuchen. Im Sommer 1931 schloss er dieses Studium mit der Matura ab. Im darauf folgenden Herbst begann er in Gries das Noviziat im Kloster Muri-Gries. Am 29. September 1932 legte er die erste Profess ab und erhielt dabei den Namen Maurus, eines Lieblingsjüngers des hl. Benedikt. Mit einer stattlichen Zahl Fratres studierte er an der Hausschule des Klosters. Zugleich versah er das Amt des 2. Zeremoniars. Am 28. März 1936 durfte er die Priesterweihe empfangen und konnte an Ostern 1936 seine Primiz feiern.
Der damalige Abt Alfons Augner sandte den jungen Priester zum Studium an die Universität Fribourg. Er konnte das Studium aber nicht abschliessen, da er bereits nach zwei Jahren in Sarnen mit dem Unterricht beginnen. Bis 1982 lehrte er nun am Mittelgymnasium Latein und Griechisch. Diese Zeit wurde nur 1939/40 unterbrochen, weil ein Lungenleiden den Aufenthalt in Davos nötig machte. Diese lange Unterrichtszeit prägte nicht nur P. Maurus, sie prägte in einem gewissen Sinn auch die Schule, an der die meisten Schüler im Internat lebten. Obwohl er sich ganz seiner Aufgabe widmete, konnte er sich nie so recht für diese Fächer begeistern, zumal es vor allem darum ging, Wörter und Regeln einzupauken und kleinere Stücke zu übersetzen. Sein klar erfassender Geist, das gute Gedächtnis und die kritische Haltung kamen bei dieser Tätigkeit kaum zur vollen Entfaltung. Ganz anders war es mit den Schülern. Er war für viele ein guter und verständnisvoller Begleiter durch ihr Studium, nicht nur am Gymnasium. Aus seiner eigenen Psyche heraus konnte er die Not anderer gut verstehen und wusste auch auf Hilfen hinzuweisen. Dieser wohltuende Einfluss wirkte sich auf die ganze Schule aus. P. Maurus konnte auch einen Spass ertragen und ist nicht in Zorn geraten, als eines Tages der Übername «Spatz» auftauchte.
Klosterintern wurden ihm mit vielen Aufgaben übertragen. Als Zeremoniar und Kustos betreute er das Direktorium mit den Anweisungen für die Durchführung der Liturgie und leistete einen wichtigen Beitrag für die Erneuerung des Heiligenkalenders in der Schweizerischen Benediktinerkongregation. Viele Jahre war er Mitglied des Consiliums und vertrat den Konvent von Muri-Gries im Kongregationskapitel. Von 1963 bis 1986 stand er dem Konvent von Sarnen als Prior vor. Seine Amtszeit fiel in die Zeit vielfältiger Neuerungen nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil. Da zeigte sich die vorsichtige, umsichtige und kompromissbereite Art von P. Maurus.
Auch in seinen letzten Jahren überrnahm er noch wichtige Dienste an der Pforte und in der Gästebetreuung. Langsam aber machten sich die Altersbeschwerden bemerkbar. Einige Male musste P. Maurus die Spitalpflege in Anspruch nehmen. Offene Beine, die nicht heilen wollten, schmerzten nicht wenig. Schliesslich führte eine Lungenentzündung am 5. Juni 1992 spät abends zum erlösenden Tod.
(Abt Dominikus Löpfe)
Werke
- Bruder Jakob Rey, + 31. Januar 1986, in: Sarner Kollegi Chronik 48 (1986) 1, 10-12.
- Vom Priestertum der Mönche. Gedanken zu unseren Klosterprimizen, in: Sarner Kollegi Chronik 27 (1965) 2, 57-61.
- Eberle, Maurus / Ettlin, Leo, Zum Andenken an Bruder Konrad Stappung. 8. November 1911 bis 11. April 1981, in: Sarner Kollegi Chronik 43 (1981) 2, 34-39.
- Zum Andenken an Herrn Alois Egger, Lehrer am Kollegium von 1953 bis 1972, + am 7. Januar 1984, in: Sarner Kollegi Chronik 46 (1984) 1, 13-16.
Bibliographie
- Löpfe, Dominikus, Zum Gedenken an P. Maurus Eberle (1909-1992), in: Sarner Kollegi Chronik 54.2, 4-7.
- Professbuch: Nr. 844.
- Nachlass P. Maurus Eberle, StiAMG Gries und Sarnen, N.844.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
Beda Kaufmann | Prior 1963–1986 |
Lukas Keusch |
Ludwig Knüsel | Subprior 1986–1992 |
Beda Szukics |
Personendaten | |
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NAME | Eberle, Maurus |
ALTERNATIVNAMEN | Eberle, Josef |
KURZBESCHREIBUNG | Mönch des Klosters Muri-Gries |
GEBURTSDATUM | 26. März 1909 |
GEBURTSORT | Flums |
STERBEDATUM | 5. Juni 1992 |
STERBEORT | Sarnen |