Odo Vogel: Unterschied zwischen den Versionen
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Pater Odo stammte aus Neuenkirch, dem Heimatort des frommen Nikiaus Wolf von Rippertschwand, den er innig verehrte und als Krankenheiler bewunderte. Silvester Vogel, wie der Knabe hiess, war das achte und jüngste Kind der Bauernfamilie Jakob und Anna Vogel-Bächtiger. Schon mit fünf Jahren verlor Silvester seine Mutter, die infolge Rückenmarkschwundes früh verstarb. Ihre Stelle versah uneigennützig die älteste Schwester Anna. 1926 kam Silvester Vogel ins Internat desbenediktinerkollegiums Sarnen und trat 1932 nach der sechsten Gymnasialklasse in Bozen ins Noviziat des Klosters Muri-Gries ein. Nach der einfachen Profess am 29. September 1933 kehrte er als Frater Odo zur Maturavorbereitung ins Sarner Gymnasium zurück. Nach der Matura 1935 kehrte er nach Bozen zurück, wo er an der Hausschule Theologie studierte. Am 11. Juni 1938 wurde er zum Priester geweiht. | Pater Odo stammte aus Neuenkirch, dem Heimatort des frommen Nikiaus Wolf von Rippertschwand, den er innig verehrte und als Krankenheiler bewunderte. Silvester Vogel, wie der Knabe hiess, war das achte und jüngste Kind der Bauernfamilie Jakob und Anna Vogel-Bächtiger. Schon mit fünf Jahren verlor Silvester seine Mutter, die infolge Rückenmarkschwundes früh verstarb. Ihre Stelle versah uneigennützig die älteste Schwester Anna. 1926 kam Silvester Vogel ins Internat desbenediktinerkollegiums Sarnen und trat 1932 nach der sechsten Gymnasialklasse in Bozen ins Noviziat des Klosters Muri-Gries ein. Nach der einfachen Profess am 29. September 1933 kehrte er als Frater Odo zur Maturavorbereitung ins Sarner Gymnasium zurück. Nach der Matura 1935 kehrte er nach Bozen zurück, wo er an der Hausschule Theologie studierte. Am 11. Juni 1938 wurde er zum Priester geweiht. | ||
− | P. Odo war von den Oberen für die Lehrtätigkeit am Gymnasium in Sarnen vorgesehen. Dazu sollte er an der Handelshochschule St. Gallen dem Studium der Wirtschaftswissensschaften obliegen. Er kam aber mit dem neuen Umfeld an der öffentlichen Hochschule nicht klar, weswegen er darum bat | + | P. Odo war von den Oberen für die Lehrtätigkeit am Gymnasium in Sarnen vorgesehen. Dazu sollte er an der Handelshochschule St. Gallen dem Studium der Wirtschaftswissensschaften obliegen. Er kam aber mit dem neuen Umfeld an der öffentlichen Hochschule nicht klar, weswegen er darum bat, das Studium abbrechen und nach Sarnen zurückkehren zu dürfen. Pater Odo war dann 35 Jahre als Lehrer am Kollegium im Einsatz. Seine Fächer waren Kalligraphie und Arithmetik. Daneben war er auch ein begehrter und verständiger Studentenbeichtiger. Im benachbarten [[Benediktinerinnenkloster St. Andreas, Sarnen]] und im [[Benediktinerinnenkloster Melchtal]] wirkte er viele Jahre als Quartal-Beichtvater. Fast zwanzig Jahre lang vertrat P. Odo in den Sommerferien den Spiritual im [[Benediktinerinnenkloster Habsthal]], Pater [[Adolf Schurtenberger]]. Er schwärmte von der idyllischen Gegend in Hohenzollern-Sigmaringen mit den grossen Höfen, den ausgedehnten Äckern und den gut gepflegten Wäldern. |
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+ | P. Odo kränkelte meist während seinem Leben, sorgte aber stets aufmerksam für sich. Seine selber auferlegten Therapien befolgte er mit eiserner Disziplin. Bis zum letzten Tag erfüllte er ebenso diszipliniert und gewissenhaft seine Altersaufgabe, die Sakristei für den nächsten Tag herzurichten. Diese Beschäftigung war für den hochbetagten Greis mühsam und beschwerlich geworden, aber sie erhielt ihn doch geistig wach und war eine effiziente Prophylaxe gegen ein geistiges Verdämmern. P. Odo verstarb am 26. August 1998. Er wurde auf dem Klosterfriedhof in Sarnen bestattet. | ||
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Version vom 11. März 2019, 13:49 Uhr
Odo (Silvester) Vogel (* 25. März 1911 von Neuenkirch; † 26. August 1998)
Lebensdaten
Matura Kollegium Sarnen: 1935
Profess: 29. September 1933
Priesterweihe: 11. Juni 1938
Goldene Profess: 2. Oktober 1983 in der St. Martins-Kirche in Sarnen
Goldenes Priesterjubiläum: 12. Juni 1988 in der Kollegikirche Sarnen
Diamantene Profess: 29. September 1993
Ämter
St. Gallen, Handelshochschule: Studium der Wirtschaftswissenschaften 1939–1940
Lehrer in Sarnen: 1940–1975
Subpräfekt im Konvikt in Sarnen: 1940–19?
Auxiliar in Habsthal: 1975–1980
Sakristan in Sarnen (Kollegikirche): 1975–1998
Hilfsbibliothekar in Sarnen: 1981–1998
Beziehungsnetz
Verwandtschaft
Eltern: Jakob Vogel und Anna Bächtiger
Geschwister:
- Anna von Büren-Vogel, Beromünster (+ 1989)
- Josef Vogel.Felber, Neuenkirch (+ 1992)
- Jakob Vogel-Bättig, Sakristan, Oberkirch LU (+ 1973)
Lebenslauf
Pater Odo stammte aus Neuenkirch, dem Heimatort des frommen Nikiaus Wolf von Rippertschwand, den er innig verehrte und als Krankenheiler bewunderte. Silvester Vogel, wie der Knabe hiess, war das achte und jüngste Kind der Bauernfamilie Jakob und Anna Vogel-Bächtiger. Schon mit fünf Jahren verlor Silvester seine Mutter, die infolge Rückenmarkschwundes früh verstarb. Ihre Stelle versah uneigennützig die älteste Schwester Anna. 1926 kam Silvester Vogel ins Internat desbenediktinerkollegiums Sarnen und trat 1932 nach der sechsten Gymnasialklasse in Bozen ins Noviziat des Klosters Muri-Gries ein. Nach der einfachen Profess am 29. September 1933 kehrte er als Frater Odo zur Maturavorbereitung ins Sarner Gymnasium zurück. Nach der Matura 1935 kehrte er nach Bozen zurück, wo er an der Hausschule Theologie studierte. Am 11. Juni 1938 wurde er zum Priester geweiht.
P. Odo war von den Oberen für die Lehrtätigkeit am Gymnasium in Sarnen vorgesehen. Dazu sollte er an der Handelshochschule St. Gallen dem Studium der Wirtschaftswissensschaften obliegen. Er kam aber mit dem neuen Umfeld an der öffentlichen Hochschule nicht klar, weswegen er darum bat, das Studium abbrechen und nach Sarnen zurückkehren zu dürfen. Pater Odo war dann 35 Jahre als Lehrer am Kollegium im Einsatz. Seine Fächer waren Kalligraphie und Arithmetik. Daneben war er auch ein begehrter und verständiger Studentenbeichtiger. Im benachbarten Benediktinerinnenkloster St. Andreas, Sarnen und im Benediktinerinnenkloster Melchtal wirkte er viele Jahre als Quartal-Beichtvater. Fast zwanzig Jahre lang vertrat P. Odo in den Sommerferien den Spiritual im Benediktinerinnenkloster Habsthal, Pater Adolf Schurtenberger. Er schwärmte von der idyllischen Gegend in Hohenzollern-Sigmaringen mit den grossen Höfen, den ausgedehnten Äckern und den gut gepflegten Wäldern.
P. Odo kränkelte meist während seinem Leben, sorgte aber stets aufmerksam für sich. Seine selber auferlegten Therapien befolgte er mit eiserner Disziplin. Bis zum letzten Tag erfüllte er ebenso diszipliniert und gewissenhaft seine Altersaufgabe, die Sakristei für den nächsten Tag herzurichten. Diese Beschäftigung war für den hochbetagten Greis mühsam und beschwerlich geworden, aber sie erhielt ihn doch geistig wach und war eine effiziente Prophylaxe gegen ein geistiges Verdämmern. P. Odo verstarb am 26. August 1998. Er wurde auf dem Klosterfriedhof in Sarnen bestattet.
Werke
- H. H. Joseph Thürig, Pfarresigant und alt Dekan, Neuenkrich, 29. Oktober 1884 - 15. Dezember 1963, in: Sarner Kollegi Chronik 26 (1964) 1, 22-24.
Rezensionen
1949
- Thürig, Josef, Heilige Stunde, Fribourg 1949, in: Sarner Kollegi Chronik 11 (1949) 4, 119.
1958
- Leclerq, Jacques, Der Ordensberuf. Idee und Gestaltung, in: Sarner Kollegi Chronik 20 (1958) 4, 126.
Bibliographie
- Ettlin, Leo, P. Odo Vogel, in: Sarner Kollegi-Chronik 60.4, 1998, 8-12.
- Professbuch: Nr. 853.
- Nachlass P. Odo Vogel, StiAMG Gries und Sarnen, N.853.
Personendaten | |
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NAME | Vogel, Odo |
ALTERNATIVNAMEN | Vogel, Silvester |
KURZBESCHREIBUNG | Mönch des Klosters Muri-Gries |
GEBURTSDATUM | 25. März 1911 |
GEBURTSORT | Neuenkirch |
STERBEDATUM | 16. August 1998 |