Anselm Hediger: Unterschied zwischen den Versionen

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== Lebensbeschreibung ==
 
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Subdiakon 16. Dezember 1787 Luzern, Diakon 6. Juni 1789 Konstanz. P. Anselm war zuerst Professor am Gymnasium. 1792 wurde er Vizebibliothekar. 1795 Bibliothekar. Das Jahr 1798 wurde für ihn wie das Sitft fast verhängnisvoll. Gegen die drei Pfarrer von Muri ([[Bonaventura Weissenbach|Bonaventura]]), Bünzen (Meinrad) und Boswil (Luitfried) wurde, weil sie ihre Gemeinden angeleitet hatten, den sog. Bürgereid nur mit der Klausel zu leisten: «Wir schwören dies ohne Nachteil der kahtol. Religion» vorgegangen. Sie mussten vor dem Distriktsgericht in Muri erscheinen, um sich zu verantworten. P. Meinrad überreichtde dem Statthalter Weber im Namen aller eine schriftiche Erklärung. Der Statthalter empfing sie mit den Worten: «Sie wird zur Verbesserung eures Handels nichts beitragen.» P. Meinrad wurde ohne weiteres seiner Pfarrei und der Einkünfte beraubt. Ja, man erklärte, die Regierung sei die Inhaberin der Kollaturen, auch der Klöster und nur aus Gnade gestatte man dem Kapitel von Muri, für einen neuen Pfarrer von Bünzen einen Vorschlag zu machen. Der abwesende Abt hatte früher schon für den event. Fall P. Anselm bestimmt als künftigen Pfarrer von Bünzen, der, wie man schon wusste, der Regierung genehm war. Man wusste genau, dass die Regierung den strebsamen, für die Forderungen der Zeit eingenommenen Konventual für sich zu gewinnen, ja, dem Stifte abtrünnung machen wollte, um letzteres um so leichter zu sprengen. P. Anselm wurde wirklich von Regierung zum Pfarrer von Bünzen gewählt. Er gab aber dem Stift die schriftliche Erklärung ab, dass er den Klosterobern treu den Gehorsam bewahren werde und auch fernerhin Mitglied des Klosters bleiben wolle. P. Anselm entsprach übrigens nach beiden Seiten hin den auf ihn gesetzten Hoffnungen. Er  war ein musterhafter Pfarrer und machte sich nebenbei sehr verdient um das Schulwesen, wie er auch als erster im Freiamte die Strohflechterei empfahl und einführte und damit dem Volke eine reiche Einnahmequelle verschaffte. P. Anselm blieb in Bünzen Pfarrer bis 1809, um dann von 1810 bis 1818 die Pfarrei Muri zu übernehmen, wo er ebenso segensreich wirkte wie in Bünzen und allgemein verehrt wurde.
 
Subdiakon 16. Dezember 1787 Luzern, Diakon 6. Juni 1789 Konstanz. P. Anselm war zuerst Professor am Gymnasium. 1792 wurde er Vizebibliothekar. 1795 Bibliothekar. Das Jahr 1798 wurde für ihn wie das Sitft fast verhängnisvoll. Gegen die drei Pfarrer von Muri ([[Bonaventura Weissenbach|Bonaventura]]), Bünzen (Meinrad) und Boswil (Luitfried) wurde, weil sie ihre Gemeinden angeleitet hatten, den sog. Bürgereid nur mit der Klausel zu leisten: «Wir schwören dies ohne Nachteil der kahtol. Religion» vorgegangen. Sie mussten vor dem Distriktsgericht in Muri erscheinen, um sich zu verantworten. P. Meinrad überreichtde dem Statthalter Weber im Namen aller eine schriftiche Erklärung. Der Statthalter empfing sie mit den Worten: «Sie wird zur Verbesserung eures Handels nichts beitragen.» P. Meinrad wurde ohne weiteres seiner Pfarrei und der Einkünfte beraubt. Ja, man erklärte, die Regierung sei die Inhaberin der Kollaturen, auch der Klöster und nur aus Gnade gestatte man dem Kapitel von Muri, für einen neuen Pfarrer von Bünzen einen Vorschlag zu machen. Der abwesende Abt hatte früher schon für den event. Fall P. Anselm bestimmt als künftigen Pfarrer von Bünzen, der, wie man schon wusste, der Regierung genehm war. Man wusste genau, dass die Regierung den strebsamen, für die Forderungen der Zeit eingenommenen Konventual für sich zu gewinnen, ja, dem Stifte abtrünnung machen wollte, um letzteres um so leichter zu sprengen. P. Anselm wurde wirklich von Regierung zum Pfarrer von Bünzen gewählt. Er gab aber dem Stift die schriftliche Erklärung ab, dass er den Klosterobern treu den Gehorsam bewahren werde und auch fernerhin Mitglied des Klosters bleiben wolle. P. Anselm entsprach übrigens nach beiden Seiten hin den auf ihn gesetzten Hoffnungen. Er  war ein musterhafter Pfarrer und machte sich nebenbei sehr verdient um das Schulwesen, wie er auch als erster im Freiamte die Strohflechterei empfahl und einführte und damit dem Volke eine reiche Einnahmequelle verschaffte. P. Anselm blieb in Bünzen Pfarrer bis 1809, um dann von 1810 bis 1818 die Pfarrei Muri zu übernehmen, wo er ebenso segensreich wirkte wie in Bünzen und allgemein verehrt wurde.
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P. Anselm Hediger gilt als einer der grossen Förderer der Volksschulen.<ref>AMSCHWAND, RUPERT: Abt Adalbert Regli und die Aufhebung des Klosters Muri, Sarnen 1956 (Jahresbericht des Kollegiums Sarnen). S. 65, Anm. 16.</ref>
  
 
== Beziehungsnetz ==
 
== Beziehungsnetz ==

Version vom 15. September 2011, 09:10 Uhr

Anselm (Josef Thomas Hyazinth) Hediger (* 24. September 1766 aus Schwyz; † 11. April 1818)

Lebensdaten

Profess: 12. Oktober 1786

Weihe: 17. Oktober 1790

Ämter

Bibliothekar: ab 1795

Pfarrer in Bünzen: 1798–1809

Pfarrer in Muri: 1810–1818

Lebensbeschreibung

Subdiakon 16. Dezember 1787 Luzern, Diakon 6. Juni 1789 Konstanz. P. Anselm war zuerst Professor am Gymnasium. 1792 wurde er Vizebibliothekar. 1795 Bibliothekar. Das Jahr 1798 wurde für ihn wie das Sitft fast verhängnisvoll. Gegen die drei Pfarrer von Muri (Bonaventura), Bünzen (Meinrad) und Boswil (Luitfried) wurde, weil sie ihre Gemeinden angeleitet hatten, den sog. Bürgereid nur mit der Klausel zu leisten: «Wir schwören dies ohne Nachteil der kahtol. Religion» vorgegangen. Sie mussten vor dem Distriktsgericht in Muri erscheinen, um sich zu verantworten. P. Meinrad überreichtde dem Statthalter Weber im Namen aller eine schriftiche Erklärung. Der Statthalter empfing sie mit den Worten: «Sie wird zur Verbesserung eures Handels nichts beitragen.» P. Meinrad wurde ohne weiteres seiner Pfarrei und der Einkünfte beraubt. Ja, man erklärte, die Regierung sei die Inhaberin der Kollaturen, auch der Klöster und nur aus Gnade gestatte man dem Kapitel von Muri, für einen neuen Pfarrer von Bünzen einen Vorschlag zu machen. Der abwesende Abt hatte früher schon für den event. Fall P. Anselm bestimmt als künftigen Pfarrer von Bünzen, der, wie man schon wusste, der Regierung genehm war. Man wusste genau, dass die Regierung den strebsamen, für die Forderungen der Zeit eingenommenen Konventual für sich zu gewinnen, ja, dem Stifte abtrünnung machen wollte, um letzteres um so leichter zu sprengen. P. Anselm wurde wirklich von Regierung zum Pfarrer von Bünzen gewählt. Er gab aber dem Stift die schriftliche Erklärung ab, dass er den Klosterobern treu den Gehorsam bewahren werde und auch fernerhin Mitglied des Klosters bleiben wolle. P. Anselm entsprach übrigens nach beiden Seiten hin den auf ihn gesetzten Hoffnungen. Er war ein musterhafter Pfarrer und machte sich nebenbei sehr verdient um das Schulwesen, wie er auch als erster im Freiamte die Strohflechterei empfahl und einführte und damit dem Volke eine reiche Einnahmequelle verschaffte. P. Anselm blieb in Bünzen Pfarrer bis 1809, um dann von 1810 bis 1818 die Pfarrei Muri zu übernehmen, wo er ebenso segensreich wirkte wie in Bünzen und allgemein verehrt wurde.

P. Anselm Hediger gilt als einer der grossen Förderer der Volksschulen.[1]

Beziehungsnetz

Verwandtschaft

Sohn des Felix Dominik und der M. Katharina Weber.

Bekanntschaft

Werke

Einzelnachweise

  1. AMSCHWAND, RUPERT: Abt Adalbert Regli und die Aufhebung des Klosters Muri, Sarnen 1956 (Jahresbericht des Kollegiums Sarnen). S. 65, Anm. 16.

Bibliographie