Luitfried Berger: Unterschied zwischen den Versionen

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== Lebensbeschreibung ==
 
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Schule besonders auch Musik. Seit 1821 Vizekapellmeister. Sehr guter Choralist. Schrieb auch sehr viele Musikstücke ab. Er bleib anch der Aufhebung bei seinem Abt und kam mit ihm nach Sarnen, wo er bis 1845 als Professor tätig war. 1845 begleitete er seinen Abt nach Gries, wo er als erster Stiftsdekan von Muri-Gries segensreich wirkte bis zu seinem Tod. Er war ein Eiferer für die klösterliche Disziplin und erfreute sich doch im Konvent allgemeiner Beliebtheit. Ein Bruder von ihm war in Rheinau eingetreten und wirkte dort als P. Martin bei der Aufhebung als Statthalter.
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Kaspar Leonz Berger kam 1794 in Boswil zur Welt. 1814 feierte er im Kloster Muri-Gries Profess. 1815 wurde er in der Klosterkirche Muri zum Subdiakon.<ref>Zur Subdiakonweihe vgl. auch Rechb. d. Abtes 1815, f. 19r, St. A.Gr. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)</ref> (Nuntius Fabricius Seeberras), im Februar 1817 Diakon.<ref>Zur Diakonweihe vgl. auch Rechb. d. Abtes 1817, f 18v, St. A.Gr. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)</ref> (Nuntius Carolus Zen), im Juni 1819 Presb. in der Klosterkirche St. Anna zu Luzern (Nuntius Vincentius Macchi) geweiht. Er engagierte sich in der Schule und der Musik. Schon als Frater war er als Instruktor für Musik tätig gewesen.<ref>Kap. Notizen VI/256. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)</ref> Bis 1830 war er Unterkapellmeister, dann bis zur Klosteraufhebung Kapellmeister. Zu seiner Primiz 1819 reisten ungefähr 20 seiner Verwandten an.<ref>Schmid, P. Leodegar: Tagebuch, III. Teil, pg. 59/60. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)</ref> Seit 1821 wirkte er als Vizekapellmeister. In diesem Zusammenhang sind für 1921 Auslagen für ein Musikabonnement über 8 Fr., eine Symphonie für 2 Fr. sowie ein Abonnement für Musikalien nach Zürich über 8 Fr. bekannt.<ref> ibidem, pag. 50/51.</ref> Es folgten grössere Auslagen wie beispielsweise 1825 72 L[ouisdor] für 2 Trompeten, 1826 für ein Klavier 96 L[ouisdor], wovon Kaspar Berger von Boswil 16 Louisdor bezahlte.<ref> Rechb. d. Abtes 1823/27, f. 16v, St. A.Gr. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)</ref> 1832 kaufte er für 79 L[ouisdor] 5 b Waldhorne.<ref> Rechb. d. Abtes 1828/35, f.18r, St. A.Gr. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast). P. Adelhelm listet für die 1840er Jahre weitere Auslagen für Musikalien und Reisen auf und hält seine Vermögenswerte für 1845 fest.</ref>1821 reiste er zur Primiz seines Bruders – P. Martin – gemeinsam mit P. Joh. Bapt. Zipfehli nach Rheinau.<ref>Rechb. d. Abtes 1819/21, pg. 30, St. A.Gr. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)</ref> Im August reiste er mit P. [[Augustin Kuhn]] und Abt [[Ambrosius Bloch]] nach Mariastein, Basel und Solothurn. Im Dezember 1836 begleitete er Dekan [[Bonaventura Weissenbach]] zum Gn. Herrn nach Engelberg.<ref>Kuhn, P. Aug.: Tagebuch, S. 71. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)</ref> P. Luitfried war ein hervorragender Choralist und schrieb auch viele Musikstücke ab. Über die Aufhebung notierte er in sein Tagebuch:
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„10.1.1841: Verhaftungen durch Regierungsrath Valler, Altgerichtsschreiber Frey et Meyer von Birri Pfleger (...) Oberrichter Müller, Verwalter Lindenmann. Auch Commendant Meyer von Boswil.
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11.1.1841: Sturm. Zug nach Villmergen. Fugaa mea um 2 Uhr.
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13.1.1841: Grossrath proponente Seminardirektor Keller Aufhebung der Kloster.
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14.1.1841: ½ 10 Uhr Promulgatio Decreti in refectorio per Oberst Frey Herose. Reditus meus um 1 Uhr
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22/23.1.1841: Hausuntersuch auf dem Estrich
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25.1.1841: feria II.a. Um 10 Uhr. Ankündigung das Kloster binnen 2 mal 24 Stunden zu verlassen. Reverendissimus, P. Beat, Augustin, Br. Urban und P. Leodegar remanere debeant per aliquot dies.
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26.1.1841: Eingaben.
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27.1.1841: feria 4ta. Egressus ese monasterio, wegen schlechtem Wetter wurde die Frist bis nach dem Mittagessen verlängert. – Ego profectus sum in Schlitten um 11 Uhr. Um circa 12 Uhr kam ich in Merenschwand an. P. Benedikt, Br. Nathae und Br. Leont wurden um 2 Uhr per 5 milites expelliert.
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29.1.1841: feria 6to. Reverendissimus verhört per 6 horas
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2. Februar ging ich auf Lunkhofen und vikarisierte bis am 11. März 5 Wochen 2 Täg.
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16. März kam ich Abends wieder in Merenschwand an.
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20. April nach Mittag verreiste ich nach Zug, Rheinau, Klingenberg, Constanz etc. und kehrte wieder am 17. Mai abends in Menerenschwand an. Ich war 4 Wochen minus 1 Tag abwesend. Bis auf Pfingsten (30. Mai), war ich in toto 54 Täg oder 7 Wochen 5 Täg in Merenschwand. Nota: habe mitgerechnet, was ich während dieser Zeit in Boswil, Muri und Hr. Decan Groth zugebracht habe. Einzig habe abgerechnet die Zeit in Lunkhofen (5Wochen 2 Tg), dann immdiate 5 Täg in Zug). Item meine Reise nach Rheinau et. Von Pfingsten bis Hl. Dreifaltigkeitssonntag inclusive war ich bei Hr. Decan Groth. Bis Ende Mai wurde ich der Mutter schuldig pro vino (3 Schoppen pro Tag) 25 fr. 2 bz. Die Maath 6 Bz. Habe ihr gegeben den 9. Junij 32 fr. vide bei den Ausgaben. Den 1. August 1841 habe für die Kost sine vino angebothen per Wochen 5 fr. bis dahin war ich 16 Wochen in Merenschwand, wurde also schuldig für Kot 80 fr. Auch der Mutter für Wein 14 fünfliver = 49 fr. oder 3 Luidor u. 1 fr. In toto 81 fr. Ich war in Merenschwand 30 Wochen lang. Vom 1. Aug. – 3. Okt. Lebe er bei d. Schwester (9 Wochen u. zahlte) 42 fr., der Mutter für Wein 52 fr. 5 Bz. Im Oktober 7 Tage i. Zug. Kam 10. Nov. in Sarnen an und hatte bis dort für alles insgesamt 674 fr. 3 ½ bz gebraucht. Die Reusion: 831 fr. also noch baar: 156 fr. 6 ½ bg. 157 fr. 5 bg. Reverendissimo geben:“<ref>Tagebücher, St. A. M-G/Sarnen. (Gemäss Kettelkasten P. Adelhelm Rast)</ref>
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Am 24.9.1841 schrieb er von Merenschwand aus an den Klostergutsverwalter Meyer u.a. „Über zwanzig Jahre war die Musik mein Lieblingsfach. [Einschub in Stenographie] Nun habe ich bei dem Austritt aus dem Kloster noch viele Musikalien zurückgelassen, die ich teils geschrieben, teils gekauft und selbst bezahlt und teils verehrt bekommen habe, weil sie mich bey selben Umständen nicht besonders angesprochen haben.“ Er legte ein Verzeichnis bei und bat um Herausgabe. [Einschub in Stenographie] Er meldete, dass er nun mehr ca. 4-5 Wochen in Merenschwand sei, dann sich zu seinem Bruder in Rheinau begebe.<ref> St. A.A. Muri 6144g, f 405/06. (Gemäss Kettelkasten P. Adelhelm Rast)</ref>
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Er folgte seinem Abt nach der Aufhebung 1841 nach Sarnen, wo er bis 1845 als Professor tätig war. Er unterrichtete die 1. und 2. Klasse in Latein und erteilte auch Musikunterricht (Klarinett).<ref>Nachlass P. Martin Kiem (im MS: „Die Professoren am Kollegi Sarnen“, f. 11v), St. A. M-Gr./Sarnen. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)</ref> 1845 begleitete er Abt [[Adalbert Regli]] nach Gries. Am 16. Juni reisten die Mönche in Sarnen ab. Ihre Reise führte sie über Zug, Pfäffikon, Weesen, Balzers, Feldkirch, Bludenz, Stuben, Landeck, Ried, Nauders, Burgeis/Marienberg, Latsch und Meran. Am 24. Juni trafen sie in Bozen ein.<ref>Es folgen Notizen zum 29. Und 30. Juni und 8. Juli. Directorium chori v. P. Luitfried Berger, Tagebücher, Archiv Sarnen. (Gemäss Zettelkasten Adelhelm Rast)</ref> In Südtirol wirkte er bis zu seinem Tod als erster Stiftsdekan von Muri-Gries.<ref>Keusch, P. Rup.: Jahresbericht Sarnen 1890/91, Wissenschaftl. Beilage, S. 30. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)</ref> 1847–1848 war er Novizemeister. Er engagierte sich in Gries wieder als Kapellmeister, unterrichtete im Choral, war Vestiar, half in der Ökonomie und schrieb und kopierte Musikstücke, arrangierte Messen und Cantaten).<ref>Nachlass P. Martin Kiem (im MS: „Die Professoren am Kollegi Sarnen“, f. 11v), St. A. M-Gr./Sarnen. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)</ref> Er war ein Eiferer für die klösterliche Disziplin und erfreute sich doch im Konvent allgemeiner Beliebtheit. Sein Bruder P. Martin Berger (1798–1862) war Mönch im Kloster Rheinau und wirkte dort bei der Aufhebung als Statthalter.<ref>Professbuch des Klosters Rheinau. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)</ref>
  
 
== Beziehungsnetz ==
 
== Beziehungsnetz ==
 
=== Verwandtschaft ===
 
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Sohn des Jakob Viktor und der Franziska Hildbrand.
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Vater: Jakob Viktor Berger<ref>Rast, P. Adelhelm, Zettelkasten.</ref>
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Mutter: Maria Franziska Hildbrand † 23. April 1845<ref>ibidem.</ref>
  
 
=== Bekanntschaft ===
 
=== Bekanntschaft ===
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== Bibliographie ==
 
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P. Adelhelm Rast verweist als Quelle für diesen Beitrag auf den Nekrolog, der den Personalakten im Stiftsarchiv in Gries beigelegt sei.
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Betreffend Amtsausübung als Subprior und Dekan in der Nachfolge des P. [[Bonaventura Foffa]] verweist P. Adelhelm Rast auf Act. Cap. S. 25.
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Im Zettelkasten von P. Adelhelm Rast findet sich auch eine Kurzbiographie in Latein.
  
 
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Version vom 6. Oktober 2016, 10:35 Uhr

Luitfried (Kaspar Leonz) Berger (* 11. April 1794 aus Boswil; † 30. Oktober 1860)

Lebensdaten

Profess: 6. Januar 1814

Weihe: 13. Juni 1819.[1]

Ämter

Dekan in Gries: 1845?-1860

Lebensbeschreibung

Kaspar Leonz Berger kam 1794 in Boswil zur Welt. 1814 feierte er im Kloster Muri-Gries Profess. 1815 wurde er in der Klosterkirche Muri zum Subdiakon.[2] (Nuntius Fabricius Seeberras), im Februar 1817 Diakon.[3] (Nuntius Carolus Zen), im Juni 1819 Presb. in der Klosterkirche St. Anna zu Luzern (Nuntius Vincentius Macchi) geweiht. Er engagierte sich in der Schule und der Musik. Schon als Frater war er als Instruktor für Musik tätig gewesen.[4] Bis 1830 war er Unterkapellmeister, dann bis zur Klosteraufhebung Kapellmeister. Zu seiner Primiz 1819 reisten ungefähr 20 seiner Verwandten an.[5] Seit 1821 wirkte er als Vizekapellmeister. In diesem Zusammenhang sind für 1921 Auslagen für ein Musikabonnement über 8 Fr., eine Symphonie für 2 Fr. sowie ein Abonnement für Musikalien nach Zürich über 8 Fr. bekannt.[6] Es folgten grössere Auslagen wie beispielsweise 1825 72 L[ouisdor] für 2 Trompeten, 1826 für ein Klavier 96 L[ouisdor], wovon Kaspar Berger von Boswil 16 Louisdor bezahlte.[7] 1832 kaufte er für 79 L[ouisdor] 5 b Waldhorne.[8]1821 reiste er zur Primiz seines Bruders – P. Martin – gemeinsam mit P. Joh. Bapt. Zipfehli nach Rheinau.[9] Im August reiste er mit P. Augustin Kuhn und Abt Ambrosius Bloch nach Mariastein, Basel und Solothurn. Im Dezember 1836 begleitete er Dekan Bonaventura Weissenbach zum Gn. Herrn nach Engelberg.[10] P. Luitfried war ein hervorragender Choralist und schrieb auch viele Musikstücke ab. Über die Aufhebung notierte er in sein Tagebuch: „10.1.1841: Verhaftungen durch Regierungsrath Valler, Altgerichtsschreiber Frey et Meyer von Birri Pfleger (...) Oberrichter Müller, Verwalter Lindenmann. Auch Commendant Meyer von Boswil. 11.1.1841: Sturm. Zug nach Villmergen. Fugaa mea um 2 Uhr. 13.1.1841: Grossrath proponente Seminardirektor Keller Aufhebung der Kloster. 14.1.1841: ½ 10 Uhr Promulgatio Decreti in refectorio per Oberst Frey Herose. Reditus meus um 1 Uhr 22/23.1.1841: Hausuntersuch auf dem Estrich 25.1.1841: feria II.a. Um 10 Uhr. Ankündigung das Kloster binnen 2 mal 24 Stunden zu verlassen. Reverendissimus, P. Beat, Augustin, Br. Urban und P. Leodegar remanere debeant per aliquot dies. 26.1.1841: Eingaben. 27.1.1841: feria 4ta. Egressus ese monasterio, wegen schlechtem Wetter wurde die Frist bis nach dem Mittagessen verlängert. – Ego profectus sum in Schlitten um 11 Uhr. Um circa 12 Uhr kam ich in Merenschwand an. P. Benedikt, Br. Nathae und Br. Leont wurden um 2 Uhr per 5 milites expelliert. 29.1.1841: feria 6to. Reverendissimus verhört per 6 horas 2. Februar ging ich auf Lunkhofen und vikarisierte bis am 11. März 5 Wochen 2 Täg. 16. März kam ich Abends wieder in Merenschwand an. 20. April nach Mittag verreiste ich nach Zug, Rheinau, Klingenberg, Constanz etc. und kehrte wieder am 17. Mai abends in Menerenschwand an. Ich war 4 Wochen minus 1 Tag abwesend. Bis auf Pfingsten (30. Mai), war ich in toto 54 Täg oder 7 Wochen 5 Täg in Merenschwand. Nota: habe mitgerechnet, was ich während dieser Zeit in Boswil, Muri und Hr. Decan Groth zugebracht habe. Einzig habe abgerechnet die Zeit in Lunkhofen (5Wochen 2 Tg), dann immdiate 5 Täg in Zug). Item meine Reise nach Rheinau et. Von Pfingsten bis Hl. Dreifaltigkeitssonntag inclusive war ich bei Hr. Decan Groth. Bis Ende Mai wurde ich der Mutter schuldig pro vino (3 Schoppen pro Tag) 25 fr. 2 bz. Die Maath 6 Bz. Habe ihr gegeben den 9. Junij 32 fr. vide bei den Ausgaben. Den 1. August 1841 habe für die Kost sine vino angebothen per Wochen 5 fr. bis dahin war ich 16 Wochen in Merenschwand, wurde also schuldig für Kot 80 fr. Auch der Mutter für Wein 14 fünfliver = 49 fr. oder 3 Luidor u. 1 fr. In toto 81 fr. Ich war in Merenschwand 30 Wochen lang. Vom 1. Aug. – 3. Okt. Lebe er bei d. Schwester (9 Wochen u. zahlte) 42 fr., der Mutter für Wein 52 fr. 5 Bz. Im Oktober 7 Tage i. Zug. Kam 10. Nov. in Sarnen an und hatte bis dort für alles insgesamt 674 fr. 3 ½ bz gebraucht. Die Reusion: 831 fr. also noch baar: 156 fr. 6 ½ bg. 157 fr. 5 bg. Reverendissimo geben:“[11] Am 24.9.1841 schrieb er von Merenschwand aus an den Klostergutsverwalter Meyer u.a. „Über zwanzig Jahre war die Musik mein Lieblingsfach. [Einschub in Stenographie] Nun habe ich bei dem Austritt aus dem Kloster noch viele Musikalien zurückgelassen, die ich teils geschrieben, teils gekauft und selbst bezahlt und teils verehrt bekommen habe, weil sie mich bey selben Umständen nicht besonders angesprochen haben.“ Er legte ein Verzeichnis bei und bat um Herausgabe. [Einschub in Stenographie] Er meldete, dass er nun mehr ca. 4-5 Wochen in Merenschwand sei, dann sich zu seinem Bruder in Rheinau begebe.[12] Er folgte seinem Abt nach der Aufhebung 1841 nach Sarnen, wo er bis 1845 als Professor tätig war. Er unterrichtete die 1. und 2. Klasse in Latein und erteilte auch Musikunterricht (Klarinett).[13] 1845 begleitete er Abt Adalbert Regli nach Gries. Am 16. Juni reisten die Mönche in Sarnen ab. Ihre Reise führte sie über Zug, Pfäffikon, Weesen, Balzers, Feldkirch, Bludenz, Stuben, Landeck, Ried, Nauders, Burgeis/Marienberg, Latsch und Meran. Am 24. Juni trafen sie in Bozen ein.[14] In Südtirol wirkte er bis zu seinem Tod als erster Stiftsdekan von Muri-Gries.[15] 1847–1848 war er Novizemeister. Er engagierte sich in Gries wieder als Kapellmeister, unterrichtete im Choral, war Vestiar, half in der Ökonomie und schrieb und kopierte Musikstücke, arrangierte Messen und Cantaten).[16] Er war ein Eiferer für die klösterliche Disziplin und erfreute sich doch im Konvent allgemeiner Beliebtheit. Sein Bruder P. Martin Berger (1798–1862) war Mönch im Kloster Rheinau und wirkte dort bei der Aufhebung als Statthalter.[17]

Beziehungsnetz

Verwandtschaft

Vater: Jakob Viktor Berger[18]

Mutter: Maria Franziska Hildbrand † 23. April 1845[19]

Bekanntschaft

Werke

  • Proprium Sanctorum monast. Mur. O.S.B. una cum festis propriis ejusdem Prioratus Griesensis jussu Adalberti Abb. editum. Busani ap. Eberle 1854.
  • Cantatem-Sammlung oder Gedicht der murischen Muse auf verschiedene feierliche Anlässe. 1839.

Einzelnachweise

  1. Gemäss Eintrag von Abt Ambros Bloch war die Priesterweihe am 20. Juni. Rechb. d. Abtes 1819/21, pg. 29, St. A.Gr. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  2. Zur Subdiakonweihe vgl. auch Rechb. d. Abtes 1815, f. 19r, St. A.Gr. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  3. Zur Diakonweihe vgl. auch Rechb. d. Abtes 1817, f 18v, St. A.Gr. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  4. Kap. Notizen VI/256. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  5. Schmid, P. Leodegar: Tagebuch, III. Teil, pg. 59/60. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  6. ibidem, pag. 50/51.
  7. Rechb. d. Abtes 1823/27, f. 16v, St. A.Gr. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  8. Rechb. d. Abtes 1828/35, f.18r, St. A.Gr. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast). P. Adelhelm listet für die 1840er Jahre weitere Auslagen für Musikalien und Reisen auf und hält seine Vermögenswerte für 1845 fest.
  9. Rechb. d. Abtes 1819/21, pg. 30, St. A.Gr. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  10. Kuhn, P. Aug.: Tagebuch, S. 71. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  11. Tagebücher, St. A. M-G/Sarnen. (Gemäss Kettelkasten P. Adelhelm Rast)
  12. St. A.A. Muri 6144g, f 405/06. (Gemäss Kettelkasten P. Adelhelm Rast)
  13. Nachlass P. Martin Kiem (im MS: „Die Professoren am Kollegi Sarnen“, f. 11v), St. A. M-Gr./Sarnen. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  14. Es folgen Notizen zum 29. Und 30. Juni und 8. Juli. Directorium chori v. P. Luitfried Berger, Tagebücher, Archiv Sarnen. (Gemäss Zettelkasten Adelhelm Rast)
  15. Keusch, P. Rup.: Jahresbericht Sarnen 1890/91, Wissenschaftl. Beilage, S. 30. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  16. Nachlass P. Martin Kiem (im MS: „Die Professoren am Kollegi Sarnen“, f. 11v), St. A. M-Gr./Sarnen. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  17. Professbuch des Klosters Rheinau. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  18. Rast, P. Adelhelm, Zettelkasten.
  19. ibidem.

Bibliographie

P. Adelhelm Rast verweist als Quelle für diesen Beitrag auf den Nekrolog, der den Personalakten im Stiftsarchiv in Gries beigelegt sei.

Betreffend Amtsausübung als Subprior und Dekan in der Nachfolge des P. Bonaventura Foffa verweist P. Adelhelm Rast auf Act. Cap. S. 25.

Im Zettelkasten von P. Adelhelm Rast findet sich auch eine Kurzbiographie in Latein.