Augustin Grüniger: Unterschied zwischen den Versionen

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Josef Grüniger wurde als fünftes von acht Kindern geboren und stammte aus Altendorf SZ. Als zehnjähriger (oder 1836, nach HS) Sängerknabe kam er nach Muri und machte bis zur Aufhebung dort seine Gymnasialstudien. Als seine Hoffnung, ins Kloster Muri einzutreten durch die Aufhebung 1841 zerschlagen wurde, setzte er seine Studien am Jesuitenkollegium in Fribourg fort.<ref>Notizen Professbuch P. Adelhelm Rast und P. Dominikus Bucher im Stiftsarchiv Muri-Gries in Sarnen.</ref> Dort wurde er zum Mitbegründer des Schweizerischen Studentenvereins.<ref>[http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D42689.php Artikel Augustin Grüniger im HLS]</ref> Seine Profess legte er in Gries ab, wo er auch Theologie studierte. Am 18.3.1849 wurde er zum Subdiakon geweiht, am 19.3.1849 zum Diakon und am 24.3.1849 zum Priester. Von 1850 bis 1857 wirkte er als Lehrer am Kollegium in Sarnen. 1858 war er Kooperator in Marling, 1860 übernahm er das Amt eines [[Subpriors]] in Gries, wo er auch Philosophie, Theologie und Musik unterrichtete. 1863 wurde er Lehrer und Rektor in Sarnen, ab 1869 auch [[Superior]]. 1884 verlieh ihm die Bürgergemeinde Sarnen das Ehrenbürgerrecht, 1885 die Landsgemeinde von Obwalden gar das Landrecht für seine Verdienste um das Kollegium. Am 8.11.1887 wurde er zum Abt gewählt und am 13.11. kurz darauf benediziert. 1887/1888 liess er links der Stiftskirche in Gries das Gebäude für das Pfarramt und die Ökonomie errichten. Ein Höhepunkt seines Wirkens als Abt war die Eröffnung des neu errichteten Gymnasialgebäudes in Sarnen und die Weihe der dortigen Kirche am 15.l0.1891. In seiner Amtszeit folgte auch 1892 der Umzug des Konventes des 1876 aufgehobenen Frauenklosters Hermetschwil in das ehemalige Dominikanerinnenkloster Habsthal bei Sigmaringen. Nach seinem Tod am 14.3.1897 wurde er neben Abt [[Adalbert Regli]] in Gries begraben.
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Josef Grüniger wurde als fünftes von acht Kindern geboren und stammte aus Altendorf SZ. Als zehnjähriger Sängerknabe kam er 1834 (oder 1836, nach HS) nach Muri und machte bis zur Aufhebung dort seine Gymnasialstudien. Als seine Hoffnung, ins Kloster Muri einzutreten durch die Aufhebung 1841 zerschlagen wurde, setzte er seine Studien am Jesuitenkollegium in Fribourg fort.<ref>Notizen Professbuch P. Adelhelm Rast und P. Dominikus Bucher im Stiftsarchiv Muri-Gries in Sarnen.</ref> Dort wurde er zum Mitbegründer des Schweizerischen Studentenvereins.<ref>[http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D42689.php Artikel Augustin Grüniger im HLS]</ref> Seine Profess legte er in Gries ab, wo er auch Theologie studierte. Am 18.3.1849 wurde er zum Subdiakon geweiht, am 19.3.1849 zum Diakon und am 24.3.1849 zum Priester. Von 1850 bis 1857 wirkte er als [[Lehrer]] am Kollegium in Sarnen. 1858 war er Kooperator in [[Marling]], 1860 übernahm er das Amt eines [[Subpriors]] in Gries, wo er auch Philosophie, Theologie und Musik unterrichtete. 1863 wurde er Lehrer und [[Rektor]] in Sarnen, ab 1869 auch [[Superior]]. 1884 verlieh ihm die Bürgergemeinde Sarnen das Ehrenbürgerrecht, 1885 die Landsgemeinde von Obwalden gar das Landrecht für seine Verdienste um das Kollegium. Am 8.11.1887 wurde er zum [[Abt]] gewählt und am 13.11. kurz darauf benediziert. 1887/1888 liess er links der Stiftskirche in Gries das Gebäude für das Pfarramt und die Ökonomie errichten. Ein Höhepunkt seines Wirkens als Abt war die Eröffnung des neu errichteten Gymnasialgebäudes in Sarnen und die Weihe der dortigen Kirche am 15.l0.1891. In seiner Amtszeit folgte auch 1892 der Umzug des Konventes des 1876 aufgehobenen Frauenklosters Hermetschwil in das ehemalige Dominikanerinnenkloster Habsthal bei Sigmaringen. Nach seinem Tod am 14.3.1897 wurde er neben Abt [[Adalbert Regli]] in Gries begraben. P. Vinzenz Gasser schrieb in seinen Professbuchnotizen: "Er war ein edeldenkender für alles Gute zu begeisternder, groß und schön gewachsener Mann, lebte mehr für die Schweiz, wo er auch als Abt immer den Sommer zubrachte, als für das Priorat in Gries, für die Schweiz, namentlich für Sarnen war ihm kein Opfer zu groß, in Tirol hatte er die inkorporierten Seelsorgen außer Marling und Jenesien transeundo nie besucht als Abt." <ref>Digitalisierte und erweiterte Ausgabe des Professbuchs von P. Vinzenz Gasser (Transkript P. Plazidus Hungerbühler).</ref>
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Vater: Bernhard Ignaz Grüniger, Wirt
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Sohn des Bernhard Ignaz Grüniger, Wirt, und der Maria Katharina Rosa Diethelm.
 
 
Mutter: Maria Katharina Rosa Diethelm
 
  
 
=== Bekanntschaft ===
 
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* Omlin, Ephrem: Die Geistlichen Obwaldens vom 13. Jahrhundert bis zur Gegenwart, Sarnen 1984. S. 279.
 
* Omlin, Ephrem: Die Geistlichen Obwaldens vom 13. Jahrhundert bis zur Gegenwart, Sarnen 1984. S. 279.
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Professbuch: Nr. 643.
  
 
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Version vom 4. September 2017, 11:44 Uhr

Abt Augustin Grüniger

Augustin (Josef) Grüniger (* 12. Dezember 1824 von Altendorf SZ; † 14. März 1897)

Lebensdaten

Profess: 18. Juni 1848

Weihe: 24. März 1849

Ämter

Abt Augustin Grüniger

Subprior in Gries: 1860–1863

Lektor in Gries: 1860–1863

Kapellmeister in Gries: 1860–1863

Rektor: 1863–1887.

Superior: 1869–1887

Abt: 1887–1897.

Lebensbeschreibung

Abt Augustin Grüniger

Josef Grüniger wurde als fünftes von acht Kindern geboren und stammte aus Altendorf SZ. Als zehnjähriger Sängerknabe kam er 1834 (oder 1836, nach HS) nach Muri und machte bis zur Aufhebung dort seine Gymnasialstudien. Als seine Hoffnung, ins Kloster Muri einzutreten durch die Aufhebung 1841 zerschlagen wurde, setzte er seine Studien am Jesuitenkollegium in Fribourg fort.[1] Dort wurde er zum Mitbegründer des Schweizerischen Studentenvereins.[2] Seine Profess legte er in Gries ab, wo er auch Theologie studierte. Am 18.3.1849 wurde er zum Subdiakon geweiht, am 19.3.1849 zum Diakon und am 24.3.1849 zum Priester. Von 1850 bis 1857 wirkte er als Lehrer am Kollegium in Sarnen. 1858 war er Kooperator in Marling, 1860 übernahm er das Amt eines Subpriors in Gries, wo er auch Philosophie, Theologie und Musik unterrichtete. 1863 wurde er Lehrer und Rektor in Sarnen, ab 1869 auch Superior. 1884 verlieh ihm die Bürgergemeinde Sarnen das Ehrenbürgerrecht, 1885 die Landsgemeinde von Obwalden gar das Landrecht für seine Verdienste um das Kollegium. Am 8.11.1887 wurde er zum Abt gewählt und am 13.11. kurz darauf benediziert. 1887/1888 liess er links der Stiftskirche in Gries das Gebäude für das Pfarramt und die Ökonomie errichten. Ein Höhepunkt seines Wirkens als Abt war die Eröffnung des neu errichteten Gymnasialgebäudes in Sarnen und die Weihe der dortigen Kirche am 15.l0.1891. In seiner Amtszeit folgte auch 1892 der Umzug des Konventes des 1876 aufgehobenen Frauenklosters Hermetschwil in das ehemalige Dominikanerinnenkloster Habsthal bei Sigmaringen. Nach seinem Tod am 14.3.1897 wurde er neben Abt Adalbert Regli in Gries begraben. P. Vinzenz Gasser schrieb in seinen Professbuchnotizen: "Er war ein edeldenkender für alles Gute zu begeisternder, groß und schön gewachsener Mann, lebte mehr für die Schweiz, wo er auch als Abt immer den Sommer zubrachte, als für das Priorat in Gries, für die Schweiz, namentlich für Sarnen war ihm kein Opfer zu groß, in Tirol hatte er die inkorporierten Seelsorgen außer Marling und Jenesien transeundo nie besucht als Abt." [3]


Beziehungsnetz

Verwandtschaft

Sohn des Bernhard Ignaz Grüniger, Wirt, und der Maria Katharina Rosa Diethelm.

Bekanntschaft

Werke

Einzelnachweise

  1. Notizen Professbuch P. Adelhelm Rast und P. Dominikus Bucher im Stiftsarchiv Muri-Gries in Sarnen.
  2. Artikel Augustin Grüniger im HLS
  3. Digitalisierte und erweiterte Ausgabe des Professbuchs von P. Vinzenz Gasser (Transkript P. Plazidus Hungerbühler).

Bibliographie

  • Omlin, Ephrem: Die Geistlichen Obwaldens vom 13. Jahrhundert bis zur Gegenwart, Sarnen 1984. S. 279.

Professbuch: Nr. 643.


Vorgänger Amt Nachfolger
Bonaventura Foffa Abt
1887-1897
Ambrosius Steinegger