Hieronymus Dreilinden: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 10. März 2019, 09:37 Uhr
Hieronymus (Felix) Dreilinden (* 17. Mai 1901 von Luzern; † 6. Dezember 1977 Gries)
Lebensdaten
Matura Kollegium Sarnen: 1921
Profess: 4. November 1922
Priesterweihe: 18. April 1926
Ämter
Lehrer in Sarnen: 1926–1938
Kustos in Sarnen: 1926–1932
Zeremoniar in Sarnen: 1926–1932
Präfekt der Externen in Sarnen: 1932–1934
Pfarrer in Boswil: 1938–1947
Spiritual in Hermetschwil: 1940–1941 (im Dezember 1944 Extraordinarius die Schwestern in Hermetschwil)
Dekan in Gries: 1947–1975
Kustos in Gries: 1947–1975
Novizenmeister in Gries: 1948–1960
Klerikerinstruktor in Gries: 1948–1960
Brüderinstruktor in Gries: 1961–19?
Lebenslauf
Geboren am 17. Mai 1901, wusste P. Hieronymus Dreilinden nie, wer seine Eltern waren. Felix verlebte aber glückliche Kinderjahre im Waisenhaus. Gute Menschen ermöglichten ihm den Besuch der Kantonsschule und 1917 den Eintritt ins Internat des Kollegiums Sarnen, wo er die 5. bis 8. Klasse absolvierte und 1921 die Matura machte. Noch im gleichen Jahr begann er in Bozen das Noviziat bei den Benediktinern von Muri-Gries. Am 4. November 1922 legte der Novize Felix als Frater Hieronymus seine Ordensgelübde ab. Nach dem Theologiestudium an der Hausschule am 18. April 1926 zum Priester geweiht, kam der junge Pater im Herbst darauf nach Sarnen, das die erste Stätte seines Wirkens war. Sofort übernahm er als Junior des geistlichen Lehrkörpers ein reiches Pensum an Schulstunden in den unteren Klassen des Gymnasiums und in der Realschule. Seine Fächer, die er immer souverän dozierte, ohne ein ausgebildeter Fachmann zu sein, waren vor allem Arithmetik, Algebra und Geometrie, dazu in der 4. Gymnasialklasse Physik und Chemie. Hier gewann der junge Pater die Form zu wirken, die ihm das ganze Leben lang blieb: gewissenhaft, pünktlich und stramm. Immer und überall ein Mann der Ordnung, auch in seinen eigenen Belangen. In seiner Zelle war jedes Ding an seinem Platz. Strenge Ordnung auch in der Schule, wo er nie der Kurzweil zuliebe eine Lockerung aufkommen ließ. Während zweier Jahre war P. Hieronymus Präfekt der Externen. Das Amt des Zeremoniars entsprach seiner Liebe zum schönen Gottesdienst, aber nicht weniger seinem ausgesprochenen Sinn für Prä- zision selbst in den allerkleinsten Dingen. Für seine Popularität sorgte neben seiner geschätzten Seelsorgetätigkeit auch die riesige Bassgeige, die er im Orchester spielte und dabei die Bewegungen des Bogens mit einem feierlichen Wiegen des Oberkörpers begleitete.
All die erwähnten Eigenschaften begleiteten P. Hieronymus 1938 als Pfarrer in die alte Klosterpfarrei Boswil bei Muri. Auch hier gab er sein Bestes, liebevoll besorgt um jedes seiner Pfarrkinder und pünktlich wie eine Uhr in allem. Schwierigkeiten meisterte er mit diplomatischem Geschick und einer immer frohen Leutseligkeit. Die Boswiler schätzten ihren Pfarrer und ließen ihn nur ungern ziehen, als er von Abt Stephan Kauf 1947 zum Dekan des Klosters in Gries ernannt wurde.
28 Jahre lang war P. Hieronymus Stiftsdekan, länger als wohl alle seine Vorgänger. Als Dekan war er Stellvertreter zweier Aebte in allen inneren Angelegenheiten des Klosters. Er war ein verantwortungsbewußter Oberer. Während einiger Jahre amtete er zugleich Novizenmeister. Es wäre verfehlt, beim Blick auf seine um jede Kleinigkeit besorgte Ordnungsliebe — wie im alten Rom eiferte er mit notae censoriae gegen die kleinsten Abstriche von der klösterlichen Disziplin — zu übersehen, wie sehr ihm das persönliche Wohl des einzelnen Mitbruders am Herzen lag. Er zeigte sich in Dingen, wo er es verantworten konnte, großzügig, besonders den Leidenden und Schwächeren gegenüber. Was ihn als Lehrer in Sarnen und als Pfarrer in Boswil ausgezeichnet hatte, das charakterisierte auch den Dekan: Pflichttreue und Gewissenhaftigkeit. 1975 legte der Abt die Verantwortung des Dekanates auf jüngere Schultern. Am St.-Nikolaustag 1977 starb er und wurde am 9. Dezember in der Klostergruft beigesetzt.
(gekürzt nach P. Rupert Amschwand)
Werke
- Die landwirtschaftliche Schule im Kloster Muri-Gries, in: Sarner Kollegi Chronik 14 (1952) 4, 114-119.
- Goldenes Priesterjubiläum des Erzpfarrers P. Hilarius Imfeld OSB, in: Sarner Kollegi Chronik 14 (1952) 3, 84-85.
- P. Ildefons Heule OSB, Muri-Gries. Sodale, in: Sarner Kollegi Chronik 13.4, 1951, 108-111.
Bibliographie
- Amschwand, Rupert, P. Hieronymus Dreilinden, gewesener Stiftsdekan von Muri-Gries, Lehrer am Kollegium 1926-1938, in: Sarner Kollegi Chronik 40.1, 1978, 2-6.
- Sprenger-Viol, Inge: Felix Dreilinden: Die Geschichte eines Findelkindes. Reuss Verlag, Luzern 1989.
- Professbuch: Nr. 805.
- Nachlass P. Hieronymus Dreilinden, StiAMG Gries und Sarnen, N.805.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
Stephanus Kauf | Dekan 1947–1975 |
Plazidus Hungerbühler |
Personendaten | |
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NAME | Dreilinden, Hieronymus |
ALTERNATIVNAMEN | Dreilinden, Felix |
KURZBESCHREIBUNG | Mönch des Klosters Muri-Gries |
GEBURTSDATUM | 17. Mai 1901 |
GEBURTSORT | Luzern |
STERBEDATUM | 6. Dezember 1977 |
STERBEORT | Gries |