Zisterzienserinnenkloster Frauenthal

Aus Muri
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Kloster Frauenthal

Frauenthal ist das älteste Schweizer Zisterzienserkloster, das am Ort seiner Gründung bis heute existiert. Das Kloster gehört zur Mehrerauer Kongregation.

Engagement des Klosters Muri

Seit der Reformation steht Frauenthal unter der Aufsicht der Äbte von Wettingen. Diese grundsätzliche Regelung wurde zweimal durchbrochen, indem die Äbte Hieronymus Frey und Johann Jodok Singisen mit dieser Aufgabe betraut wurden.

Chronik

  • 1235 Beginensamnung in Hausen am Albis, die in enger Beziehung zum Zisterzienserkloster Kappel steht, Gründung durch Freiherr Ulrich von Schnabelburg genannt.
  • 1240 Klosterbau
  • 1245 in den Zisterzienserorden inkorporiert, bis in das 15. Jahrhundert hinein vor allem offen für Edelfrauen der näheren Umgebung
  • 1336 Aufnahme ins Zuger Bürgerrecht (Schirmbrief)
  • 1530 Leerstand wegen der Reformation
  • 1530–1552 Zwangsverwaltung durch den von der Stadt Zug eingesetzten Vogt Wolfgang Kolin, welcher viele Frauenthaler Grundstücke veräusserte.
  • 1552 Wiederbesiedlung
  • 1573 Unterstellung unter die Zisterzienserabtei Wettingen unterstellt (heute Wettingen-Mehrerau)
  • 1615 Errichtung der Rosenkranzbruderschaft
  • 1630 Eingehen einer Gebetsverbrüderung mit dem Kloster Muri
  • 1697/98 Neubau der Ost- und Südflügels
  • 1731/33 Ausbau der Klosterkirche
  • 1735 Errichtung der Skapulierbruderschaft
  • 1738 Veschärfung der Lebensform durch das Generalkapitel
  • 1776/77 Ausgestaltung der Klosterkriche im Rokokostil durch die Stuckatoren Klotz und Scharpf aus dem Lechtal und den Maler Antoni Schueler
  • 1843 Errichtung der Herz-Mariae Bruderschaft
  • 1957 Gründung des seit 1965 selbständige Priorates Valley of Our Lady, USA
  • 1997 umfassende Außenrenovation des Klosters unterzogen wurde.
  • 2005 Restauration der Klosterkirche

Visitatoren

Spiritual, Beichtvater

Äbtissinnen

  • 1254 Benigna von Hünenberg
  • 1264 Ita I.
  • 1268 Udalhild von Schnabelburg, Tochter des Stifters Ulrich
  • 1271 Ita von Wediswil
  • 1299 Katharina I. von Wediswil, Tochter Rudolfs III., Witwe Peters von Hünenberg
  • 1310 Adelheid II. von Rüssegg [1]
  • 1318 Elisabeth I. von Hünenberg, Tochter des Ritters Hartmann I. und der Margarete von Wediswil
  • 1343 Klara I. von Hünenberg
  • 1348 Adelheid III. von Rinach, Tochter des Ulrich, [2]
  • 1359 Anna I. Spezier von Zürich, Schwester des Abtes Johann III. vom Zisterzienserkloster Kappel
  • 1362 Agnes I. von Wellenber
  • 1373 Agnes II. von Büttikon [3]
  • 1408 Margarete von Jestetten
  • 1423 Elisabet II. Knödlin
  • vor 1462 Klara II. von Hünenberg
  • 1462–1493 Verena I. Netstaller
  • 1494–1497 Dorothea Hasfurter
  • 1498–1528 Margareta II. Zinner von Zürich, letzte Äbtissin vor der Reformation


  • 1552–1566 Anna II. von Fulach, vormals Nonne im Dominikanerinnenkloster St. Katharinenthal in Diessenhofen, postulierte Abtissin, leibliche Schwester der Oberin des Dominikanerinnenklosters Klingenthal in Kleinbasel
  • 1566–1595 Magdalena Hindemann
  • 1580–1586 Margarete III. Müller
  • 1586–1589 Katarina II. Vorster
  • 1590–1597 Elisabeth III. Meyenberg
  • 1602–1625 M. Margarete IV. Honegger
  • 1625–1652 M. Katharina III. Letter, Schwester von P. Franz Letter
  • 1652–1657 M. Cäcilia Huber
  • 1657–1688 M. Verena II. Wirth
  • 1688–1726 M. Verena III. Mattmann
  • 1726–1742 M. Elisabeth V. Kunigunde Brandenberg
  • 1742–1771 M. Agatha I. Villiger
  • 1771–1806 M. Agatha II. Herzog
  • 1806–1840 M.Martina Augustina Weber, 1806 Benediktion durch Fürstabt Gerold Meyer
  • 1840–1874 M. Gerarda Wickehalter
  • 1874–1896 M. Wilhelmina Dossenbach, 1874 Benediktion durch Bischof Eugenius Lachat
  • 1896–1917 M. Ludovika Schmid
  • 1917–1943 M. Agatha Bossard
  • 1943–1967 M. Josepha Knüsel, Schwester von P. Ludwig Knüsel, Subprior in Sarnen und Nichte von P. Raphael Knüsel, Ökonom in Gries
  • 1967–1981 M. Dolorosa Willimann
  • 1981–2008 M. Charitas Meier
  • 2008–2015 M. Consolata Bucher, seit 10.07.2008 Priorin Administratorin, seit 04.03.2014 zur Äbtissin gewählt
  • 2015–

Mit Murianer Konventualen verwandte Schwestern

Bibliographie

  • Gruber, Eugen, Geschichte von Frauenthal, Zug 1966.
  • Lüthold-Minder, Ida, 750 Jahre Abtei Frauenthal 1231-1981, Frauenthal 1981.
  • Merz, Walther, Die Herren von Rinach, in: Genealogisches Handbuch der Schweizer Geschichte III. Band. Niederer Adel und Patriziat, Zürich 1908-1916, 17-56.
  • Merz, Walther, Herren von Büttikon, in: Genealogisches Handbuch zur Schweizer Geschichte III. Band Niederer Adel und Patriziat, Zürich 1908-1916, 360-401.
  • Suter, Emil, Das Kloster Frauenthal. Geschichtliche Mitteilungen, in: Gemeinnützige Gesellschaft des Kantons Zug (Hg.), Zuger Neujahrsblatt 1909, Zug 1909, 37-66.

Einzelnachweise

  1. Merz, Walther, Freie von Rüssegg, in: Genealogisches Handbuch der Schweizer Geschichte I. Band. Hoher Adel, Zürich 1908-1916, 272.
  2. Merz, Walther, Die Herren von Rinach, in: Genealogisches Handbuch der Schweizer Geschichte III. Band. Niederer Adel und Patriziat, Zürich 1908-1916, 39.
  3. Bisher ist es nicht gelungen, Äbtissin Agnes von Büttikon im Stammbaum der Herren von Büttikon festzumachen. Vgl. Merz, Walther, Herren von Büttikon, in: Genealogisches Handbuch zur Schweizer Geschichte III. Band Niderer Adel und Patriziat, Zürich 1908-1916, 400.