Fintan Kümin

Aus Muri
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Fintan (Johann Georg) Kümin (* 5. Juni 1913 von Wollerau; † 10. November 1990 Sarnen)

Lebensdaten

Profess: 29. September 1933

Matura Kollegium Sarnen: 1935

Priesterweihe: 11. Juni 1938

Primiz: 26. Juni 1938

Goldene Profess: 2. Oktober 1983 in der St. Martins-Kirche in Sarnen

Goldenes Priesterjubiläum: 11. Juni 1988 (stille Feier wegen seiner angeschlagenen Gesundheit)

Ämter

Zeremoniar in Gries: 1938–1939

Besuch der Universität Fribourg: 1939–1940, 1942–1946

Lehrer in Sarnen: 1940–1985

Subpräfekt bei den Externen in Sarnen: 1948–1961

Verwalter des Marktes in Sarnen: 1961–1988

Beziehungsnetz

Verwandtschaft

Eltern: Karl Kümin und Elisa Monti

Geschwister:

  • Albin Kümin-Kühne, Amtsschreiber, Wollerau (+ 1992)

Lebenslauf

P. Fintan wurde am 5. Juni 1913 in Wollerau SZ geboren und erhielt bei der Taufe den Namen Johann Georg. Sein Vater war Gastwirt. Unter den vier Sühnen und zwei Töchtern der Familie gehörte Johann der jüngeren Garde an. Nach der Volksschule besuchte der aufgeweckte Knabe das Benediktinerkollegium in Sarnen. Bereits nach der 6. Gymnasialklasse begab er sich 1932 ins Südtirol, um ins Kloster Muri-Gries in Bozen einzutreten. Am 29. September 1933 legte er mit fünf Konnovizen als Fr. Fintan die erste Profess ab. An diesem Namen konnte sich P. Fintan nie so recht freuen. Es ist fast ein Zeichen dafür, dass ihm manches in den Aufgaben seines monastischen Lebens hie und da etwas Mühe bereitete. Um das Gymnasialstudium zu beenden, zog P. Fintan wieder nach Sarnen. 1935 erwarb er das Maturazeugnis. Das anschliessende Theologiestudium absolvierte er an der Hausschule in Gries. Am 11. Juni 1938 empfing er in der Bischofsstadt Trient die Priesterweihe.

Nach Abschluss des Theologiestudiums wurde P. Fintan durch Abt Dominikus Bucher für den Schuldienst in Sarnen bestimmt. So zog er im Herbst 1939 zum Studium der alten Sprachen an die Universität in Freiburg. Diese Studienzeit ist P. Fintan ziemlich hart angekommen; denn er musste sie mehr als einmal unterbrechen, um entstandene Lücken im Lehrkörper am Kollegium auszufüllen, und längere Zeit war ein Schwanken zwischen Diplom- oder Doktoratsabschluss. Im Herbst 1946 begann P. Fintan endgültig seine Lehrtätigkeit an der Schule in Sarnen, vornehmlich in den Fächern Latein und Griechisch, anfänglich mehr in den unteren Klassen, dann aber auch am Lyzeum. P. Fintan war ein tüchtiger Lehrer. Immer häufiger suchte er die Schulstunden mit Anschauungsmaterial zu beleben und begann mehr und mehr auch die hohen Werte der antiken Kultur aufzuzeigen. Er beschäftigte sich nicht wenig mit Kunstgeschichte. Wer mit ihm bei einer seiner seit 1975 oft durchgeführten Ferienreisen nach Griechenland dabei war, der spürte sein Interesse an der griechischen Kultur und genoss auch seinen frohen und ungezwungenen Umgang mit den Teilnehmern. Von 1961-1988 betreute P. Fintan auch den Markt für all die Schulmaterialien und verschiedenen Utensilien der internen Schüler. In seinem Eifer baute er das «Lädeli» fast zu einem Einkaufszentrum aus. Seit 1948 stand P. Fintan durch viele Jahre hindurch dem Präfekten der externen Schüler als Gehilfe bei. Er nahm sich der Studenten sehr an und kam dadurch auch in grösseren Kontakt mit der Ortsbevölkerung. Die Pfadfinder hatten seine Fähigkeiten bald entdeckt und wählten ihn zu ihrem geistlichen Berater. So nahm er sich eine Zeitlang in fast allen Pfarreien Unterwaldens dieses wichtigen Anliegens an. Dies führte auch dazu, dass er mit vielen Pfarrherren lebendigen Umgang pflegte und häufig Aushilfen leistete. Überhaupt ging P. Fintan oft auf Aushilfe und verkündete mit markanter Stimme die Frohe Botschaft vom Reiche Gottes. Er war an der neueren Theologie sehr interessiert und bemühte sich über die verschiedenen Strömungen Klarheit zu erlangen.

Während 40 Jahre stand P. Fintan im Schuldienst und in der Erfüllung der verschiedenen ihm aufgetragenen Aufgaben. Langsam begann sich eine schwere Krankheit bemerkbar zu machen. Da und dort suchte er in Kuraufenthalten Erleichterung. 1984/85 war sein letztes Schuljahr. 1986 hielt er sich längere Zeit in der Klinik St. Anna in Luzern auf. Da wurde es ihm neu bewusst, wohin sein Zustand führte. Trotz der schweren Krankheit der Wirbelsäule kam sein Tod am 10. November 1990 infolge eines Schlaganfalles überraschend. P. Fintan fand seine letzte irdische Ruhestätte auf dem Klosterfriedhof in Sarnen.

(Abt Dominikus Löpfe)

Werke

Bibliographie