Dominikus Tschudi
Dominikus (Balthasar) Tschudi (* 17. Januar 1597 von Wil; † 6. Juni 1654)
Lebensdaten
Profess: 21. März 1613
Ämter
Abtssekretär: 1622–?
Sekreträrs der Schweizerischen Benediktinerkongregation: 1630–1644
Ökonom/Statthalter: 1642–
Visitator der Schweizerischen Benediktinerkongregation: 1645–1654
Abt: 1644–1654
Lebensbeschreibung
Abt Dominikus trat 1610 in die Klosterschule von Muri ein und legte am 21.3.1613 Profess ab. Im August 1614 immatrikulierte er sich an der Univeristät Dillingen und erwarb am 22.8.1617 den Grad eines Magister philosophiae. Am 8.11.1618 immatrikulierte er sich in Ingolstadt und erlangte 1622 mit der Verteidigung der These "Assertiones canonicae de Beneficiis Ecclesiasticis" den Titel eines Licentiatus Iuris Canonici. Sein Konprofesse und Mitstudent, P. Franz Letter, empfing am 18.4.1620 in Augsburg die Diakonatsweihe. Es ist anzunehmen, dass auch Abt Dominikus seine Weihen in dieser Zeit erhielt. 1622 wurde er zum Sekretär des Abtes Johann Jodok Singisen. Einige Jahre soll er Novizenmeister gewesen sein. 1630–1644 hatte er das Amt des Sekreträrs der Schweizerischen Benediktinerkongregation. 1642 wurde er zum Ökonom des Klosters ernannt. Am 7.11.1644 erfolgte schliesslich die Wahl zum Abt und die Benediktion am 7.5.1645. Von 1645–1654 war er Visitator der Schweizerischen Benediktinerkongregation. 1651 erwarb das Kloster Muri auf Drängen der katholischen Orte die Herrschaft Klingenberg im Thurgau und das damit verbundene Patronatsrecht der Pfarrei Homburg und die niedere Gerichtsbarkeit. Im Bauernkrieg 1653 nimmt Abt Dominikus auf Bitten des Rates von Luzern eine vermittelnde Stellung ein.
Abt Dominikus verfasste auch historische und hagiographische Werke. In diesen erwies er sich als ein Schüler seines Mitbruders Augustin Stöcklins. Das Kopialbuch "Archivium Monasterii S. Martini in Muri" beendete er 1638. Nach seinem Tod am 6.6.1654 in Baden wurde er in der von ihm erbauten Leontiuskapelle in der Klosterkirche von Muri beigesetzt.
Beziehungsnetz
Verwandtschaft
Vater: Melchior Tschudi, Kanzler des Klosters St. Gallen zu Wil und Neffe des Geschichtsschreibers Ägidius Tschudi
Mutter: Verena Giezendanner aus dem Toggenburg
Bruder: P. Kolumban Tschudi, Kloster St. Gallen
Bekanntschaft
Werke
Einzelnachweise
Quellen
- Notizen Professbuch P. Adelhelm Rast und P. Dominikus Bucher im Stiftsarchiv Muri-Gries in Sarnen.
Bibliographie
- Helvetia Sacra, III I, S. 936f.
- Kiem, Muri II, S. 19-32.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
Johann Jodok Singisen (Abt) | Abt 1645–1654 |
Bonaventura Honegger (Abt) |