Alfons Maria Augner: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Muri
Zur Navigation springen Zur Suche springen
 
(31 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 6: Zeile 6:
  
 
Gymnasium im Kollegium Sarnen
 
Gymnasium im Kollegium Sarnen
 +
 +
Mitglied der [[Subsilvania]]: Eintritt 1895
  
 
[[Profess]]: [[21. November]] [[1882]] (Gries)
 
[[Profess]]: [[21. November]] [[1882]] (Gries)
  
 
[[:Kategorie:Priestermönch|Priesterweihe]]: [[11. Juli]] [[1886]] (Trient)
 
[[:Kategorie:Priestermönch|Priesterweihe]]: [[11. Juli]] [[1886]] (Trient)
 +
 +
Feier des 70. Geburtstages in Anwesenheit der Kongregationsäbte (Ausnahme Engelberg) am 12. September 1932 in Gries
  
 
== [[Ämter]] ==
 
== [[Ämter]] ==
Zeile 31: Zeile 35:
 
[[Prior/Dekan|Dekan]] in Gries: 1897–1913
 
[[Prior/Dekan|Dekan]] in Gries: 1897–1913
  
[[Abt]]: 1913–1938
+
[[Abt]]: 1913–1938 <ref>{{Literatur | Autor=[[Ambros Trafojer]] | Titel=Das Kloster Gries (Bozen) – Vom Chorherrenstift in der Au und in der Burg zum Benediktinerkloster Muri-Gries | Ort=Bozen | Datum=1982 | Auflage=2. neu bearbeitete | Seiten=132-138}}</ref>
 +
 
 +
Bischöflicher Kommissar für das [[Benediktinerinnenkloster Säben]] 1913-1938
  
 
== Beziehungsnetz ==
 
== Beziehungsnetz ==
Zeile 41: Zeile 47:
 
Geschwister:
 
Geschwister:
  
* Heinrich Augner (* 12. April 1868; † 1931), Pfarrer in Luthern
+
* Heinrich Augner (* 12. April 1868; † 18. Juni 1931), Pfarrer in Luthern, Wohltäter des Klosters Muri-Gries <ref>Sch., W., Luthern. Heinrich Augner, in: Schweizerische Kirchenzeitung SKZ (1931) [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=skz-004%3A1931%3A0%3A%3A100#276 Nr. 28, 257-258].</ref>
  
 
=== Bekanntschaft ===
 
=== Bekanntschaft ===
Zeile 50: Zeile 56:
  
 
Abt Alfons wurde am 10. Juni 1862 als Stephan in Luzern geboren. Er besuchte die städtische Primarschule und danach die Kantonale Lehranstalt in Sarnen. Dort trat er 1879 der Subsilvania bei. 1882 legte er im Kloster Muri-Gries Profess ab und erhielt 1886 in Trient die Priesterweihe. Er kam als Katechet nach  St. Georgen ([[Gries]]), dann, nach Vollendung der theologischen Studien 1887, als Kooperator nach [[Marling]]. Nach 10 Monaten wurde er als [[Novizenmeister]] und [[Lektor]] ins Kloster zurückberufen. Er lehrte als [[Lektor]] lateinische Sprache, später Dogmatik. Ab 1890 war er auch [[Kustos]] und ab Herbst 1892 substituierter [[Subprior]], 1893 wirklicher Subprior und gab das Lektorat auf. 1897 wurde er zum [[Dekan]] bestimmt, wurde 1897 Notarius apostolicus, ein eifriger Beichtvater in der Stiftskirche. 1903 gab er die Stelle des [[Novizenmeister]]s ab, hielt in der Fasten in Einsiedeln (1904) zum zweiten Mal dem Konvent die hl. Exercitien. In Gries sammelte er mehrere Jahre Geld zur Restaurierung der Kirche. Im Dezember 1905 wurde er zum Kaiser gesandt, um in einer Audienz die Befürwortung eines Regierungsbeitrags für das Lehrer-Konvikt zu erhalten. 1906 veranlasste er für die Sekundiz des Abts am 5. September 1906 eine großartige wohlgelungene Feierlichkeit und spendete einen Pontfikalornat im Werte von circa 20.000 Kronen. 31. August – 14. September 1909 machte er mit dem Tiroler Pilgerzug eine Pilgerreise nach Lourdes. Im Mai war er mit P. [[Hilarius Imfeld]] als Vertreter des Klosters beim Katholikentag in Innsbruck. 1912 weilte er längere Zeit in der Wasserheilanstalt Richental, Schweiz, bis er im Januar 1913 während schwerer Krankheit des Abts [[Ambrosius Steinegger]] ins Stift zurückgerufen wurde. Am 3. Februar 1913 starb Abt Ambrosius. Danach wurden 64 wahlberechtigte Mitbrüder von Kapitelsvikar Augner aufgefordert sich pflichtgemäss an der bevorstehenden Abtwahl zu beteiligen.<ref>Augner, Alfons: Citatio ad Electionem, Gries 6.2.1913, Nachlass Augner A-2.</ref> Am 10. Februar wurde Dekan Alfons zu seinem Nachfolger erwählt. Er musste 1914 mit der Eröffnung des Ersten Weltkrieges in einer Krisenzeit mit seinem Amt beginnen. Es war eine für das Kloster existenziell unsichere Zeit, es herrschte Lebensmittelknappheit und Geldentwertung, nach dem Krieg erfolgte der Anschluss Südtirols an Italien. Im Juni 1918 wurde Abt Alfons das Verdienstkreuz des Malteser Ritter Ordens verliehen. In der Amtszeit Abt Alfons Augners wurden grössere bauliche Veränderungen in den klösterlichen Niederlassungen vorgenommen. Im Kloster Gries wurde ein Elektrizitätswerk gebaut und eine Abtskapelle errichtet. In Sarnen wurde 1928 das sogenannte "Professorenheim" errichtet, um den Sarner Konventualen monastische Strukturen zu setzen. Zudem wurde die Wäscherei, die Badeeinrichtungen sowie die Schreinerei in Sarnen ausgebaut. Ab 1930 war Abt Alfons Vizepräses der Schweizer Benediktinerkongregation und auch als Visitator anderer Klöster tätig. Krankheitsbedingt machte Abt Alfons in seinen späten Jahren viele Kuren. Er starb 1938 nach einer Operation in Sarnen und wurde im Fauenkloster St. Andreas beerdigt. Er gilt als besonderer Verehrer von Maria und besass mehrere Marienfiguren. Er erreichte ein Alter von 76 Jahren, 2 Monaten und 19 Tagen. Unter seiner Regierung hatten 70 Konventualen Profess abgelegt, 2 waren von Volders übergetreten - also 72 Eintritte insgesamt. Gestorben sind unter Abt Alfons 39 Konventualen und der exklaustrierte P. [[Adalbert Zumstein]], also 40.<ref>Unterlagen [[Professbuch]] P. [[Adelhelm Rast]] und Abt [[Dominikus Bucher]], Zettelkatalog P. [[Adelhelm Rast]] im StiAMG Sarnen sowie digitalisierte und erweiterte Ausgabe des [[Professbuch]]s von P. [[Vinzenz Gasser]] im StiAMG Gries (Transkript P. [[Plazidus Hungerbühler]]).</ref>
 
Abt Alfons wurde am 10. Juni 1862 als Stephan in Luzern geboren. Er besuchte die städtische Primarschule und danach die Kantonale Lehranstalt in Sarnen. Dort trat er 1879 der Subsilvania bei. 1882 legte er im Kloster Muri-Gries Profess ab und erhielt 1886 in Trient die Priesterweihe. Er kam als Katechet nach  St. Georgen ([[Gries]]), dann, nach Vollendung der theologischen Studien 1887, als Kooperator nach [[Marling]]. Nach 10 Monaten wurde er als [[Novizenmeister]] und [[Lektor]] ins Kloster zurückberufen. Er lehrte als [[Lektor]] lateinische Sprache, später Dogmatik. Ab 1890 war er auch [[Kustos]] und ab Herbst 1892 substituierter [[Subprior]], 1893 wirklicher Subprior und gab das Lektorat auf. 1897 wurde er zum [[Dekan]] bestimmt, wurde 1897 Notarius apostolicus, ein eifriger Beichtvater in der Stiftskirche. 1903 gab er die Stelle des [[Novizenmeister]]s ab, hielt in der Fasten in Einsiedeln (1904) zum zweiten Mal dem Konvent die hl. Exercitien. In Gries sammelte er mehrere Jahre Geld zur Restaurierung der Kirche. Im Dezember 1905 wurde er zum Kaiser gesandt, um in einer Audienz die Befürwortung eines Regierungsbeitrags für das Lehrer-Konvikt zu erhalten. 1906 veranlasste er für die Sekundiz des Abts am 5. September 1906 eine großartige wohlgelungene Feierlichkeit und spendete einen Pontfikalornat im Werte von circa 20.000 Kronen. 31. August – 14. September 1909 machte er mit dem Tiroler Pilgerzug eine Pilgerreise nach Lourdes. Im Mai war er mit P. [[Hilarius Imfeld]] als Vertreter des Klosters beim Katholikentag in Innsbruck. 1912 weilte er längere Zeit in der Wasserheilanstalt Richental, Schweiz, bis er im Januar 1913 während schwerer Krankheit des Abts [[Ambrosius Steinegger]] ins Stift zurückgerufen wurde. Am 3. Februar 1913 starb Abt Ambrosius. Danach wurden 64 wahlberechtigte Mitbrüder von Kapitelsvikar Augner aufgefordert sich pflichtgemäss an der bevorstehenden Abtwahl zu beteiligen.<ref>Augner, Alfons: Citatio ad Electionem, Gries 6.2.1913, Nachlass Augner A-2.</ref> Am 10. Februar wurde Dekan Alfons zu seinem Nachfolger erwählt. Er musste 1914 mit der Eröffnung des Ersten Weltkrieges in einer Krisenzeit mit seinem Amt beginnen. Es war eine für das Kloster existenziell unsichere Zeit, es herrschte Lebensmittelknappheit und Geldentwertung, nach dem Krieg erfolgte der Anschluss Südtirols an Italien. Im Juni 1918 wurde Abt Alfons das Verdienstkreuz des Malteser Ritter Ordens verliehen. In der Amtszeit Abt Alfons Augners wurden grössere bauliche Veränderungen in den klösterlichen Niederlassungen vorgenommen. Im Kloster Gries wurde ein Elektrizitätswerk gebaut und eine Abtskapelle errichtet. In Sarnen wurde 1928 das sogenannte "Professorenheim" errichtet, um den Sarner Konventualen monastische Strukturen zu setzen. Zudem wurde die Wäscherei, die Badeeinrichtungen sowie die Schreinerei in Sarnen ausgebaut. Ab 1930 war Abt Alfons Vizepräses der Schweizer Benediktinerkongregation und auch als Visitator anderer Klöster tätig. Krankheitsbedingt machte Abt Alfons in seinen späten Jahren viele Kuren. Er starb 1938 nach einer Operation in Sarnen und wurde im Fauenkloster St. Andreas beerdigt. Er gilt als besonderer Verehrer von Maria und besass mehrere Marienfiguren. Er erreichte ein Alter von 76 Jahren, 2 Monaten und 19 Tagen. Unter seiner Regierung hatten 70 Konventualen Profess abgelegt, 2 waren von Volders übergetreten - also 72 Eintritte insgesamt. Gestorben sind unter Abt Alfons 39 Konventualen und der exklaustrierte P. [[Adalbert Zumstein]], also 40.<ref>Unterlagen [[Professbuch]] P. [[Adelhelm Rast]] und Abt [[Dominikus Bucher]], Zettelkatalog P. [[Adelhelm Rast]] im StiAMG Sarnen sowie digitalisierte und erweiterte Ausgabe des [[Professbuch]]s von P. [[Vinzenz Gasser]] im StiAMG Gries (Transkript P. [[Plazidus Hungerbühler]]).</ref>
 +
 +
== Wappen ==
 +
{{Wappenbeschreibung | Wappenbild=Abt_Alfons_Maria_Augner.jpeg | Größe=200 | Blasonierung=Ein rotes Herzschild, worin eine dreizinnige, schwarzgefugte, silberne Mauer. Der Hauptschild geteilt und zweimal gespalten. 1: In Gold ein linksgewendeter, roter Löwe. 2: In Blau eine rot bedachte, silberne Mauer mit braunem Tor und zwei rot bekupelten, silbernen Türmen mit je drei schwarzen Fenstern und auf der Mauer die blau bekleidete Maria mit Jesuskind, beide mit goldenem Nimbus. 3: In Blau auf grünem Dreiberg ein zunehmender, goldener Mond und darauf das unbestrahlte, goldene Gottesauge, überhöht von drei (1:2) sechsstrahligen, goldenen Sternen. 4: In Rot ein silberner Balken. 5: In Blau ein silbernes Andreaskreuz, belegt von neun (4:5) goldenen Glocken. 6: In Blau eine aufgerichtete, gekrönte, goldene Schlange. Auf dem Schild eine weisse Mitra mit rot-goldener Verzierung und zwei golden-silbernen Infuln. Hinter dem Schild in Schräglinksstellung ein goldener Krummstab. Persönliches Wappen auf den Porträts: In Blau auf grünem Dreiberg ein zunehmender, gesichteter, goldener Mond, überhöht von einem unbestrahlten, goldenen Gottesauge und dieses wiederum überhöht von drei (1:2) sechsstrahligen, goldenen Sternen. |Quelle=Farbig: {{Literatur |Titel=Compendium Archivii Murensis | Autor=[[Leodegar Mayer]] | Ort=Muri | Band=A | Seiten=79 | Kommentar=[http://archiv.muri-gries.ch/index.php/compendium-archivi-murensis-nr-1740;isad?sf_culture=de StiAMG Sarnen M.Cod. chart. 480]}} }}
  
 
==Auszeichnungen==
 
==Auszeichnungen==
  
 +
* 1918 Magsitralritterkreuz des Ritter- und Hospitalordens vom heiligen Johannes von Jerusalem Rhodos und Malta (Malteserorden), verliehen vom Fürstgrossmeister Graf Galeazzo von Thun und Hohenstein (1850-1931)
 
* 1938 Ehrenbürgerrecht des Kantons Obwalden
 
* 1938 Ehrenbürgerrecht des Kantons Obwalden
  
 
== Werke ==
 
== Werke ==
 
+
* Augner, Alfons, Rosenkranzkino. Neue Art und Weise, den Rosenkranz andächtig beten zu lernen, Schüpfheim 1932.
* Augner, Alfons: Rosenkranzkino. Neue Art und Weise, den Rosenkranz andächtig beten zu lernen, Schüpfheim 1932.
 
 
* [http://www.muri-gries.ch/archiv/index.php/tagebuch-klosterchronik-transkription;isad?sf_culture=de Tagebuch Abt Alfons Augner], StiAMG Gries, N.710.1.20.
 
* [http://www.muri-gries.ch/archiv/index.php/tagebuch-klosterchronik-transkription;isad?sf_culture=de Tagebuch Abt Alfons Augner], StiAMG Gries, N.710.1.20.
  
 
== Bibliographie ==
 
== Bibliographie ==
 
+
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Alfons_Maria_Augner '''Abt Alfons Augner'''] in Wikipedia.
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Alfons_Maria_Augner Abt Alfons Augner] in Wikipedia.
+
* '''[[Dominikus Bucher | Bucher, Dominikus]]''', 900 jähriges Jubiläum des Stiftes Muri-Gries, in: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktiner-Ordens und seiner Zweige, Neue Folge Band 15, der ganzen Reihe Band 46, (1928) 2, 30-31.
* Caprez, Nina: ''„Ich hatte einen Ausschlafer“. Der strenge Abt von Muri-Gries. Eine Begegnung mit Alfons Maria Augner 100 Jahre nach seiner Abtwahl.'' In: ''Unsere Heimat'' 80 (2013), S. 31–58.
+
* '''[[Dominikus Bucher | Bucher, Dominikus]]''', Aus Muri-Gries, in: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktiner-Ordens und seiner Zweige, Neue Folge Band 3, der ganzen Reihe Band 34 (1913), 388-391.
* Caprez, Nina Flurina, Bedrohungen in Friedenszeit. Muri-Gries - ein Schweizer Kloster in Südtirol nach dem Ersten Weltkrieg, Zürich 2018.
+
* '''[[Dominikus Bucher | Bucher, Dominikus]]''', Muri-Gries 1931, in: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktiner-Ordens und seiner Zweige 50 (1932), 33.
 +
* {{Literatur | Autor=Nina Flurina Caprez | Titel=«Ich hatte einen Ausschlafer». Der strenge Abt von Muri-Gries | TitelErg= Eine Begegnung mit Alfons Maria Augner 100 Jahre nach seiner Abtwahl | Sammelwerk=Unsere Heimat | Band=80 |Datum=2013 | Seiten=31-58 | Online=http://www.geschichte.kloster-muri.ch/sites/default/files/files/caprez_ausschlafer.pdf |Zugriff=2021-06-25}}
 +
* {{Literatur | Autor=Nina Flurina Caprez | Titel=Bedrohungen in Friedenszeit | TitelErg=Muri-Gries - ein Schweizer Kloster in Südtirol nach dem Ersten Weltkrieg | Reihe=Murenser Monographien | BandReihe=3 | Ort=Zürich |Datum=2018}}
 
* Helvetia Sacra, III I, S. 949.
 
* Helvetia Sacra, III I, S. 949.
* Müller, Hugo, Se. Gn. Abt Alfons Maria Augner +, in: Obwaldner Volksfreund vom 14. September 1938, Nr. 74, 1.
+
* '''[[Hugo Müller | Müller, Hugo]]''', Se. Gn. '''Abt Alfons Maria Augner''' +, in:[http://dokumente.staatsarchiv.ow.ch/s-08-01/s-08-01-1938.html Obwaldner Volksfreund vom 14. September 1938], Nr. 74, 1.
* [http://sterbebilder.schwemberger.at/picture.php?/181786 Sterbebild]
+
* {{Literatur | Autor=Annina Sandmeier-Walt | Titel=Die Aufhebung des Klosters Muri 1841 – Der Aargauer Klosterstreit in Schweizer Erinnerungskulturen | Reihe=Murenser Monografien | BandReihe=4 | Ort=Zürich | Datum=2019}}
* [http://www.muri-gries.ch/archiv/index.php/abt-alfons-maria-stefan-augner-1862-1938;isad?sf_culture=de Nachlass Abt Alfons Augner], StiAMG Gries und Sarnen, N.710.
+
* Schnyder, Wilhelm, Luthern. Heinrich Augner, in: Schweizerische Kirchenzeitung SKZ (1931) [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=skz-004%3A1931%3A0%3A%3A100#276 Nr. 28, 257-258].
 +
* {{Literatur | Autor=[[Ambros Trafojer]] | Titel=Das Kloster Gries (Bozen) – Vom Chorherrenstift in der Au und in der Burg zum Benediktinerkloster Muri-Gries | Ort=Bozen | Datum=1982 | Auflage=2. neu bearbeitete}}
 +
* Villiger, Johann Baptist, Die Bestattung von '''Abt [[Alfons Maria Augner]]''', in: Schweizerische Kirchenzeitung SKZ (1938) [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=skz-004%3A1938%3A106#318 Nr. 37, 301].
 +
* W., G., Rosenkranz-Kino (Rezension), in: Schweizerische Kirchenzeitung SKZ 1933 [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=skz-004%3A1933%3A100%3A%3A140#417 Nr. 44, 380].
 +
* X., '''Abt [[Alfons Maria Augner]]''' von Muri-Gries, in: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktiner-Ordens und seiner Zweige, 56 (1938), 6-8.
 +
* Z, [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=skz-004:1938:106::315#314 † '''Abt [[Alfons Maria Augner]]''' von Muri-Gries], in: Schweizerische Kirchenzeitung. Fachzeitschrift für Theologie und Seelsorge 106 (1938) Nr. 37, 297-298.
 +
* Nachlass Abt Alfons Augner, StiAMG Gries und Sarnen, [http://archiv.muri-gries.ch/index.php/abt-alfons-maria-stefan-augner-1862-1938;isad?sf_culture=de N.710.]
 
* Professbuch: Nr. 710.
 
* Professbuch: Nr. 710.
  

Aktuelle Version vom 5. Dezember 2021, 21:26 Uhr

Abt Alfons Maria Augner (Foto: Peter Daldos)
Abt Alfons Maria Augner

Alfons Maria (Stefan) Augner (* 10. Juni 1862 von Littau; † 8. September 1938 in Sarnen)

Lebensdaten

Gymnasium im Kollegium Sarnen

Mitglied der Subsilvania: Eintritt 1895

Profess: 21. November 1882 (Gries)

Priesterweihe: 11. Juli 1886 (Trient)

Feier des 70. Geburtstages in Anwesenheit der Kongregationsäbte (Ausnahme Engelberg) am 12. September 1932 in Gries

Ämter

Abt Alfons Maria Augner

Katechet in St. Georgen, Gries: 1886–1887

Kooperator in Marling: 1887

Lektor in Gries: 1888–1893

Novizenmeister: 1888–1903

Kustos: 1890–?

Kapitelssekretär in Gries: 1891–?

Abtssekretär: 1891–?

Subprior in Gries: 1892–1897

Dekan in Gries: 1897–1913

Abt: 1913–1938 [1]

Bischöflicher Kommissar für das Benediktinerinnenkloster Säben 1913-1938

Beziehungsnetz

Verwandtschaft

Eltern: Franz Xaver Augner und Anna Maria Pfyffer.

Geschwister:

  • Heinrich Augner (* 12. April 1868; † 18. Juni 1931), Pfarrer in Luthern, Wohltäter des Klosters Muri-Gries [2]

Bekanntschaft

Abt Alfons Augner war mit Abt Leo Treuinfels vom Kloster Marienberg befreundet.

Lebensbeschreibung

Abt Alfons wurde am 10. Juni 1862 als Stephan in Luzern geboren. Er besuchte die städtische Primarschule und danach die Kantonale Lehranstalt in Sarnen. Dort trat er 1879 der Subsilvania bei. 1882 legte er im Kloster Muri-Gries Profess ab und erhielt 1886 in Trient die Priesterweihe. Er kam als Katechet nach St. Georgen (Gries), dann, nach Vollendung der theologischen Studien 1887, als Kooperator nach Marling. Nach 10 Monaten wurde er als Novizenmeister und Lektor ins Kloster zurückberufen. Er lehrte als Lektor lateinische Sprache, später Dogmatik. Ab 1890 war er auch Kustos und ab Herbst 1892 substituierter Subprior, 1893 wirklicher Subprior und gab das Lektorat auf. 1897 wurde er zum Dekan bestimmt, wurde 1897 Notarius apostolicus, ein eifriger Beichtvater in der Stiftskirche. 1903 gab er die Stelle des Novizenmeisters ab, hielt in der Fasten in Einsiedeln (1904) zum zweiten Mal dem Konvent die hl. Exercitien. In Gries sammelte er mehrere Jahre Geld zur Restaurierung der Kirche. Im Dezember 1905 wurde er zum Kaiser gesandt, um in einer Audienz die Befürwortung eines Regierungsbeitrags für das Lehrer-Konvikt zu erhalten. 1906 veranlasste er für die Sekundiz des Abts am 5. September 1906 eine großartige wohlgelungene Feierlichkeit und spendete einen Pontfikalornat im Werte von circa 20.000 Kronen. 31. August – 14. September 1909 machte er mit dem Tiroler Pilgerzug eine Pilgerreise nach Lourdes. Im Mai war er mit P. Hilarius Imfeld als Vertreter des Klosters beim Katholikentag in Innsbruck. 1912 weilte er längere Zeit in der Wasserheilanstalt Richental, Schweiz, bis er im Januar 1913 während schwerer Krankheit des Abts Ambrosius Steinegger ins Stift zurückgerufen wurde. Am 3. Februar 1913 starb Abt Ambrosius. Danach wurden 64 wahlberechtigte Mitbrüder von Kapitelsvikar Augner aufgefordert sich pflichtgemäss an der bevorstehenden Abtwahl zu beteiligen.[3] Am 10. Februar wurde Dekan Alfons zu seinem Nachfolger erwählt. Er musste 1914 mit der Eröffnung des Ersten Weltkrieges in einer Krisenzeit mit seinem Amt beginnen. Es war eine für das Kloster existenziell unsichere Zeit, es herrschte Lebensmittelknappheit und Geldentwertung, nach dem Krieg erfolgte der Anschluss Südtirols an Italien. Im Juni 1918 wurde Abt Alfons das Verdienstkreuz des Malteser Ritter Ordens verliehen. In der Amtszeit Abt Alfons Augners wurden grössere bauliche Veränderungen in den klösterlichen Niederlassungen vorgenommen. Im Kloster Gries wurde ein Elektrizitätswerk gebaut und eine Abtskapelle errichtet. In Sarnen wurde 1928 das sogenannte "Professorenheim" errichtet, um den Sarner Konventualen monastische Strukturen zu setzen. Zudem wurde die Wäscherei, die Badeeinrichtungen sowie die Schreinerei in Sarnen ausgebaut. Ab 1930 war Abt Alfons Vizepräses der Schweizer Benediktinerkongregation und auch als Visitator anderer Klöster tätig. Krankheitsbedingt machte Abt Alfons in seinen späten Jahren viele Kuren. Er starb 1938 nach einer Operation in Sarnen und wurde im Fauenkloster St. Andreas beerdigt. Er gilt als besonderer Verehrer von Maria und besass mehrere Marienfiguren. Er erreichte ein Alter von 76 Jahren, 2 Monaten und 19 Tagen. Unter seiner Regierung hatten 70 Konventualen Profess abgelegt, 2 waren von Volders übergetreten - also 72 Eintritte insgesamt. Gestorben sind unter Abt Alfons 39 Konventualen und der exklaustrierte P. Adalbert Zumstein, also 40.[4]

Wappen

Wappen von Alfons Maria Augner
Blasonierung: „Ein rotes Herzschild, worin eine dreizinnige, schwarzgefugte, silberne Mauer. Der Hauptschild geteilt und zweimal gespalten. 1: In Gold ein linksgewendeter, roter Löwe. 2: In Blau eine rot bedachte, silberne Mauer mit braunem Tor und zwei rot bekupelten, silbernen Türmen mit je drei schwarzen Fenstern und auf der Mauer die blau bekleidete Maria mit Jesuskind, beide mit goldenem Nimbus. 3: In Blau auf grünem Dreiberg ein zunehmender, goldener Mond und darauf das unbestrahlte, goldene Gottesauge, überhöht von drei (1:2) sechsstrahligen, goldenen Sternen. 4: In Rot ein silberner Balken. 5: In Blau ein silbernes Andreaskreuz, belegt von neun (4:5) goldenen Glocken. 6: In Blau eine aufgerichtete, gekrönte, goldene Schlange. Auf dem Schild eine weisse Mitra mit rot-goldener Verzierung und zwei golden-silbernen Infuln. Hinter dem Schild in Schräglinksstellung ein goldener Krummstab. Persönliches Wappen auf den Porträts: In Blau auf grünem Dreiberg ein zunehmender, gesichteter, goldener Mond, überhöht von einem unbestrahlten, goldenen Gottesauge und dieses wiederum überhöht von drei (1:2) sechsstrahligen, goldenen Sternen.“[5]

Auszeichnungen

  • 1918 Magsitralritterkreuz des Ritter- und Hospitalordens vom heiligen Johannes von Jerusalem Rhodos und Malta (Malteserorden), verliehen vom Fürstgrossmeister Graf Galeazzo von Thun und Hohenstein (1850-1931)
  • 1938 Ehrenbürgerrecht des Kantons Obwalden

Werke

  • Augner, Alfons, Rosenkranzkino. Neue Art und Weise, den Rosenkranz andächtig beten zu lernen, Schüpfheim 1932.
  • Tagebuch Abt Alfons Augner, StiAMG Gries, N.710.1.20.

Bibliographie

  • Abt Alfons Augner in Wikipedia.
  • Bucher, Dominikus, 900 jähriges Jubiläum des Stiftes Muri-Gries, in: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktiner-Ordens und seiner Zweige, Neue Folge Band 15, der ganzen Reihe Band 46, (1928) 2, 30-31.
  • Bucher, Dominikus, Aus Muri-Gries, in: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktiner-Ordens und seiner Zweige, Neue Folge Band 3, der ganzen Reihe Band 34 (1913), 388-391.
  • Bucher, Dominikus, Muri-Gries 1931, in: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktiner-Ordens und seiner Zweige 50 (1932), 33.
  • Nina Flurina Caprez: «Ich hatte einen Ausschlafer». Der strenge Abt von Muri-Gries. Eine Begegnung mit Alfons Maria Augner 100 Jahre nach seiner Abtwahl. In: Unsere Heimat. Band 80, 2013, S. 31–58 (kloster-muri.ch [PDF; abgerufen am 25. Juni 2021]).
  • Nina Flurina Caprez: Bedrohungen in Friedenszeit. Muri-Gries - ein Schweizer Kloster in Südtirol nach dem Ersten Weltkrieg (= Murenser Monographien. Band 3). Zürich 2018.
  • Helvetia Sacra, III I, S. 949.
  • Müller, Hugo, Se. Gn. Abt Alfons Maria Augner +, in:Obwaldner Volksfreund vom 14. September 1938, Nr. 74, 1.
  • Annina Sandmeier-Walt: Die Aufhebung des Klosters Muri 1841 – Der Aargauer Klosterstreit in Schweizer Erinnerungskulturen (= Murenser Monografien. Band 4). Zürich 2019.
  • Schnyder, Wilhelm, Luthern. Heinrich Augner, in: Schweizerische Kirchenzeitung SKZ (1931) Nr. 28, 257-258.
  • Ambros Trafojer: Das Kloster Gries (Bozen) – Vom Chorherrenstift in der Au und in der Burg zum Benediktinerkloster Muri-Gries. 2. neu bearbeitete Auflage. Bozen 1982.
  • Villiger, Johann Baptist, Die Bestattung von Abt Alfons Maria Augner, in: Schweizerische Kirchenzeitung SKZ (1938) Nr. 37, 301.
  • W., G., Rosenkranz-Kino (Rezension), in: Schweizerische Kirchenzeitung SKZ 1933 Nr. 44, 380.
  • X., Abt Alfons Maria Augner von Muri-Gries, in: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktiner-Ordens und seiner Zweige, 56 (1938), 6-8.
  • Z, Abt Alfons Maria Augner von Muri-Gries, in: Schweizerische Kirchenzeitung. Fachzeitschrift für Theologie und Seelsorge 106 (1938) Nr. 37, 297-298.
  • Nachlass Abt Alfons Augner, StiAMG Gries und Sarnen, N.710.
  • Professbuch: Nr. 710.

Einzelnachweise

  1. Ambros Trafojer: Das Kloster Gries (Bozen) – Vom Chorherrenstift in der Au und in der Burg zum Benediktinerkloster Muri-Gries. 2. neu bearbeitete Auflage. Bozen 1982, S. 132–138.
  2. Sch., W., Luthern. Heinrich Augner, in: Schweizerische Kirchenzeitung SKZ (1931) Nr. 28, 257-258.
  3. Augner, Alfons: Citatio ad Electionem, Gries 6.2.1913, Nachlass Augner A-2.
  4. Unterlagen Professbuch P. Adelhelm Rast und Abt Dominikus Bucher, Zettelkatalog P. Adelhelm Rast im StiAMG Sarnen sowie digitalisierte und erweiterte Ausgabe des Professbuchs von P. Vinzenz Gasser im StiAMG Gries (Transkript P. Plazidus Hungerbühler).
  5. Farbig: Leodegar Mayer: Compendium Archivii Murensis. A. Muri, S. 79 (StiAMG Sarnen M.Cod. chart. 480).
Vorgänger Amt Nachfolger
Ambrosius Steinegger Abt
1913–1938
Dominikus Bucher
Dekan
1897–1913
Hugo Huwyler
Franz Xaver Oberrauch Subprior
1892–1897
Martin Kiem