Anselm Pattis

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P. Anselm Pattis

Anselm (Karl Anton) Pattis (* 2. November 1842 von Bozen; † 2. Dezember 1927 in Marling)

Lebensbeschreibung

P. Anselm absolvierte fünf Klassen des Gymnasiums in Bozen, die sechste 1860/61 in Trient, wo sein Bruder deutscher Kaplan war. Nach dem Abitur trat er ins Kloster Muri-Gries ein und legte am 6. Dezember 1862 gemeinsam mit P. Otmar Tomaset die einfache Profess ab. Am 5. November 1865 wurde er zum Priester geweiht und legte am 27. Dezember 1865 die feierliche Profess ab.

1867 kam er als Kooperator nach Marling, 1868 in gleicher Eigenschaft nach Gries, wo er zehn Jahre in dieser Funktion blieb. Während dieser Zeit legte er die Pfarrprüfung (am 16. und 17. Mai 1877 in Trient) ab und kam 1878 als Pfarrer nach Marling. Dort gründete er einen Kirchenbauverein und brachte durch Sammlungen und Wohltaten in verhältnismässig kurzer Zeit die Mittel für den Bau einer neuen Kirche auf. Am 9. August 1892 erfolgte seine Ernennung zum Stiftsökonom in Gries, am 11. August erhielt er das Diplom als Ehrenbürger von Marling, am 12. August reiste er von Marling ab; Vorstand des Marlinger Kirchenbauvereins blieb er auch als Stiftsökonom. Vor Antritt der neuen Stelle begab er sich zum Kurgebrauch nach Karlsbad, versah dann 1892 bis 1894 das Amt eines Stiftökonomen. Er kam 29. Oktober 1894 auf Bitten und zur Freude der Gemeinde Marling wieder als Pfarrvikar dorthin, baute die geplante neue schöne goth. Pfarrkirche, welche am Schutzengelfest, 1. September 1901 vom Fürstbischof Carl Eugen [Valussi] von Trient feierlich eingeweiht wurde. 1904 wurde sein 25-jähriges Jubiläum als Pfarrer von der Gemeinde feierlich begangen. In der Folge erhielt die Kirche durch ihn noch viel Innenschmuck, die Mosaikstationen der Firma Pfefferle in Zirl, von welcher auch das Mosaikhochaltarbild stammt. Der Turm wurde desgleichen einer gründlichen Ausbesserung, die einem Neubau fast gleichkommt, unterzogen; das Zifferblatt der Uhr aus Mosaik dargestellt, ein neuer Glockenstuhl aufgestellt. Im Jahre 1911 wurde durch die Firma Poehmann (Schwarzach, Vorarlb.) eine schöne Orgel mit elektr. Antrieb errichtet. P. Anselm wurde in Anbetracht der vielen Verdienste mit dem goldenen Verdienstkreuz mit der Krone ausgezeichnet. 1915 feierte P. Anselm sein goldenes Priesterjubiläum, aufgrund der Zeitverhältnisse im Ersten Weltkrieg musste jedoch eine offizielle Feier ausbleiben. Zumindest hat er im Kreis seiner Mitbrüder die goldene Jubelprofess zusammen mit P. Hieronymus Felderer feiern können. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Feier seines Priesterjubiläums in Marling nachgeholt und am 2. November 1925 schliesslich noch die diamantene Feier ausgerichtet.

Am 2. Dezember 1927 verstarb P. Anselm. Er wurde im dortigen Priestergrab an der Kirchenmauer beigesetzt. In ehrender Erinnerung an diesen verdienstvollen und langjährigen Pfarrer bekam eine Strasse in Marling seinen Namen, die Strasse "Anselm Pattis". [1]

Lebensdaten

Profess: 6. Dezember 1862

Priesterweihe: 5. November 1865

Primiz: 12. November 1865

Goldene Profess am 30. September 1912 in der Stiftskirche in Gries

Goldenes Priesterjubiläum: 5. November 1915

Diamantenes Priesterjubiläum am 11. November 1925 in Marling in Anwesenheit von Abt Alfons Maria Augner [2]

Ämter

Kooperator in Marling: 1867–1868

Kooperator in Gries: 1868–1878

Pfarrer in Marling: 1878–1892, 1894–1927

Ökonom in Gries: 1892–1894

erster Obmann der Raiffeisenkasse Marling ab 1895

fürstbischöflicher geistlicher Rat: 1925 ernannt durch Fürstbischof Endrici von Trient

Gedenktafel Pfarrkirche Marling

Verwandtschaft

Eltern: Johann Pattis, Chirurg/Wundarzt, und Anna Andergassen, Bozen.

Ehrungen

  • 1905 Goldenes Verdienstkreuz mit Krone

Bibliographie

  • Bucher, Dominikus, 900 jähriges Jubiläum des Stiftes Muri-Gries, in: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktiner-Ordens und seiner Zweige, Neue Folge Band 15, der ganzen Reihe Band 46, (1928) 2, 30-31.
  • Bucher, Dominikus, Aus Muri-Gries und Sarnen, in: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige, 10 resp. 41 (1922), 194-195.</ref>
  • Bucher, Dominikus, Jubelprofess im Stifte Gries, in: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktiner-Ordens und seiner Zweige, Neue Folge Band 2, der ganzen Reihe Band 33 (1912), 801.
  • Bucher, Dominikus, Muri-Gries (Bozen), in: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktiner-Ordens und seiner Zweige, Neue Folge Band 12, der ganzen Reihe Band 43 (1925), 263.
  • Andenken an das goldene Priesterjubiläum 1915
  • Professbuch: Nr. 676.
  • Nachlass P. Anselm Pattis, StiAMG Gries N.676.

Einzelnachweise

  1. Unterlagen Professbuch P. Adelhelm Rast und Abt Dominikus Bucher, Zettelkatalog P. Adelhelm Rast im StiAMG Sarnen sowie digitalisierte und erweiterte Ausgabe des Professbuchs von P. Vinzenz Gasser im StiAMG Gries (Transkript P. Plazidus Hungerbühler).
  2. Bucher, Dominikus, Muri-Gries (Bozen), in: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktiner-Ordens und seiner Zweige, Neue Folge Band 12, der ganzen Reihe Band 43 (1925), 263.


Vorgänger Amt Nachfolger
Adalbert Marzari Ökonom
1892–1894
Heinrich Blaas