Aristau, Landhaus Kapf

Aus Muri
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Landhaus Kapf

Das Kloster Muri besass in [1] am Kapf 6 Jucharten Reben. 1687 erstellte das Kloster Muri den bemerkenswertesten Profanbau von Aristau, das Kapf, zusammen mit einer Weintrotte. 1736 wurde das bisherige Haus im Auftrag vom Murianer Fürstabt Gerold Haimb durch ein stattliches Landhaus sowie ein Lehenhaus mit Rebbaubetrieb zum Preise von 7451 Gulden ersetzt. Das Landhaus Kapf diente landwirtschaftlichen Bedürfnissen sowie der Herbstrekreation der Konventualen. Es ist ein denkmalgeschütztes barockes Wohngebäude in der Ortschaft Althäusern, die zur Gemeinde Aristau im Kanton Aargau gehört. Der Landsitz steht in aussichtsreicher Lage auf der Wasserscheide zwischen Bünz- und Reusstal in einem weitläufigen Gartenareal mit originaler ziegelgedeckter Umfassungsmauer. Das Gebäude mit zweimal drei Achsen besitzt ein gemauertes Erdgeschoss und ein Hauptgeschoss mit Fachwerk. Das Portal im Westen ist mit dem Wappen von Fürstabt Gerold Haimb geschmückt. Die Treppen, Fussböden und Türrahmen im Innern stammen aus dem Jahr 1736. Aus derselben Zeit stammen Tapetenmalereien mit Baummotiven in zwei Zimmern des Hauptgeschosses. Gemäss einem 1776 angefertigten Plan des Kapfs (KdM Aargau V, Plan Nr. 3) waren dem von Rebpflanzungen umrahmten Hauptgebäude zwei Gebäude zugeordnet: im Süden das Lehenhaus, das nach einem Brand erneuert wurde, im Norden die zu Beginn des 20. Jh. abgebrochene Trotte.

Chronik

  • 1687 Bau einer Trotte auf dem Hügel westlich von Althäusern durch Plazidus Zurlauben, Abt des Klosters Muri, zum Preis von 2203 Gulden. Sie besass auch einige Zimmer für Erholungsaufenthalte der Mönche.
  • 1736 Bau des klösterlichen Landhauses Kapf im Auftrag vom Murianer Fürstabt Gerold Haimb als Ersatz für den bescheidenen Vorgängerbau sowie eines Lehenhaus mit Rebbaubetrieb zum Preise von 7451 Gulden.
  • um 1800 Verleihung des Gutes Kapf an einen Bauern
  • 1841 Verstaatlichung in Folge der zwangsweisen Aufhebung des Klosters Muri durch den Kanton Aargau
  • 20. Jh. Abbruch der Trotte
  • 1920 Erwerb und Einrichtung eines Gastbetriebes durch den Grosswildjäger Walter Burkart
  • 20. Jh. Wohnhaus der Tochter und Schriftstellerin Erika Burkart und ihres Mannes Ernst Halter
  • 2015 Unterschutzstellung des Landhauses Kapf durch den Kantonalen Denkmalschutz

Bibliographie