Augustin Stöcklin

Aus Muri
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Augustin (Johann Jakob) Stöcklin [1](* 1591 von Muri; † 30. September 1641 in Disentis), Magister (Doktor) der Philosophie, Baccalaureat in Theologie

Lebensdaten

Jesuitenkollegium Luzern

Dillingen: Immatrikulation 1610, Philosophie, 27. August 1613 Magister (Doktor) der Philosophie[2]

Profess: 7. Oktober 1614

Priesterweihe: 19. Dezember 1615

Dillingen: Reimmatrikulation 1617, Studium der Theologie und des Kirchenrechtes, 12. Juni 1619 Baccalaureat des Kirchenrechtes[3]

Austritt: 21. Juli 1634 infolge seiner Wahl zum Fürstabt von Disentis

Ernennung zum Fürstabt von Disentis durch den Nuntius: 21. Juli 1634

Bestätigung der Ernennung durch den Bischof von Chur: 18. Februar 1635

Abtbenediktion: 15. April 1635 durch den Bischof von Chur in der Kathedrale von Chur

Übergabe der Regalien (Blutbann) durch Kaiser Ferdinand II.: 22. November 1636 zu Regensburg

Übergabe der Regalien (Blutbann) durch Kaiser Ferdinand III.: 9. März 1638 zu Pressburg

Ämter

Lehrer in Muri: 1619–1623, 1626–1629

Archivar: 1626–1629

Pfarrer in Muri: 1629–1631

Beziehungsnetz

Verwandtschaft

Sohn des Johann Stöcklin, Klosterammann und Gastwirt, und der Elisabeth Stierlin.

Lebensbeschreibung

P. Augustin legte 1614 im Kloster Muri Profess ab. Seine Gymnasialstudien hatte er in Luzern und Muri (Rhetorik) absolviert. In Muri und Dillingen studierte er Philosophie und schloss das Studium mit einer Promotion ab. 1615 empfing er alle höheren Weihen. Das Studium der Theologie begann er ebenfalls in Muri und beendete es 1619 in Dillingen. Danach kam er nach Muri zurück und wirkte bis 1623 als Lehrer der Philosophie und Theologie. 1623 wurde er zur Reform ins Kloster Pfäfers geschickt[4], wo er als Dekan und Administrator in spiritualibus tätig war. 1626 kam P. Augustin wieder zurück nach Muri und war dort wieder als Lehrer aber auch als Archivar tätig. Er ordnete mit P. Dominik Tschudi das Archiv neu. 1629 wurde er Pfarrer in Muri. Da die Pest zu dieser Zeit in Muri wütete, musste er ausserhalb des Klosters wohnen. 1631 kam er als Apostol. Administrator ins Kloster Disentis, wo er am 21. Juli 1634 zum Abt gewählt wurde. Seine Benediktion folgte am 15. April 1635 in Chur. Abt Augustin starb 1641 in Disentis.[5]

Werke

  • Antiquitates liberi et imperialis Fabrariensis. Kantonsbibliothek Aargau, MS Mur. 36. (Anhang: Katalog der Äbte von Pfäfers)[6]
  • Vita B. Hermanni de Schönstein, Monachi Fabariensis et Abbatis Mariae Montani Martyris
  • Nicolai Rusca vita
  • Vita S. Fintani Confessoris et Monachi Monasterii Rhenoviensis
  • De B. Burchardo Presbytero Beinwilae.
  • Vita S. Placidi M. et Sigisberti, Abbastis Disertinae Fundatorum, una cum Notis criticis
  • Nymphaeum Beatissimae Virginis Mariae Fabariensis, Dillingen 1631.
  • Breve chronologium (Abbatis Disertinensis) Augustini Stöcklin quorundam Abbatum Mon. Dis.[7]
  • Syllabus Abbatis Aug. Stöcklin.
  • De Religiosorum Eccl. christ. Ordinum status natura, dignitate, obligationibus etc. Dillingen 1619.
  • Catalogus Abbatum Monasterii Disertinensis Notis historicis et chronologicis aliisque Instrumentis antiquis illustratus.[8]
  • Miscella historica Monasterii Murensis. 1630 (Handschrift, Cod. chart. 313 und 313a, StiAMG Sarnen).

Bibliographie

  • Affentranger, Urban: Stöcklin, Augustin, in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 7.6.2018, URL: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D16993.php.
  • Henggeler, Rudolf, Der Äbte-Katalog von Pfäfers, in: Zeitschrift für schweizerische Kirchengeschichte 22 (1928), 55-68.
  • Henggeler, Rudolf, Professbücher der Benediktinerabteien St. Martin in Disentis, St. Vinzenz in Beinwil und Unserer Liebe Frau von Mariastein, St. Leodegar und St. Mauritius im Hof zu Luzern, Allerheiligen in Schaffhausen, St. Georg zu Stein am Rhein, Sta. Maria zu Wagenhausen, Hl. Kreuz und St. Johannes Ev. zu Trub, St. Johann im Thurtal, Monasticon-Benedictinum Helvetiae IV. Band, Zug 1956.
  • Müller, Iso, Der Kampf der Abtei Disentis gegen das Hochstift Chur in der 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts, Sonderdruck aus dem Bündnerischen Monatsblatt, Chur 1949.
  • Müller, Iso, Der Kampf um die tridentinische Reform in Disentis von 1624-1634, in: Zeitschrift für Kirchengeschichte 42 (1948), 23-65; 43 (1949), 175-202; 43 (1949), 269-313.
  • Müller, Iso, Geschichte der Abtei Disentis : Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Benziger, Einsiedeln 1971, S. 97-105 und 245.
  • Perret, Franz / Vogler, Werner, Die Abtei Pfäfers. Abriss der Geschichte. Kurzbiographien der Äbte, St. Gallen 1986.
  • Rast, Adelhelm, Die Bedeutung des Abtes Johann Jodok Singisen für die Wissenschaft im Kloster Muri und seine akademisch gebildeten Mönche 1596-1644, in: Unsere Heimat. Jahresschrift der Historischen Gesellschaft Freiamt 34 (1960), 4-50.
  • Schumacher, Adalgott, Album Desertinense oder Verzeichnis der Äbte und Religiosen des Benediktiner-Stiftes Disentis. Eine Festgabe auf die Jubelfeier seines dreizehnhundertjährigen Bestehens 614-1914, Disentis 1914.
  • Vogler, Werner, Das Ringen um die Reform und Restauration der Fürstabtei Pfävers 1549-1637, Mels 1972.
  • Willi, Dominicus, Album Wettingense. Verzeichnis der Mitglieder des exemten und konsistorialen Cistercienser-Stiftes B. V. M. de Marisstella zu Wettingen-Mehrerau, Zweite verbesserte Auflage, Limburg an der Lahn 1904.
  • Professbuch: Nr. 388.

Einzelnachweise

  1. Henggeler, Rudolf, Professbücher der Benediktinerabteien St. Martin in Disentis, St. Vinzenz in Beinwil und Unserer Liebe Frau von Mariastein, St. Leodegar und St. Mauritius im Hof zu Luzern, Allerheiligen in Schaffhausen, St. Georg zu Stein am Rhein, Sta. Maria zu Wagenhausen, Hl. Kreuz und St. Johannes Ev. zu Trub, St. Johann im Thurtal, Monasticon-Benedictinum Helvetiae IV. Band, Zug 1956, 37-40.
  2. Rast, Adelhelm, Die Bedeutung des Abtes Johann Jodok Singisen für die Wissenschaft im Kloster Muri und seine akademisch gebildeten Mönche 1596-1644, in: Unsere Heimat. Jahresschrift der Historischen Gesellschaft Freiamt 34 (1960), 26-31.
  3. Rast, Adelhelm, Die Bedeutung des Abtes Johann Jodok Singisen für die Wissenschaft im Kloster Muri und seine akademisch gebildeten Mönche 1596-1644, in: Unsere Heimat. Jahresschrift der Historischen Gesellschaft Freiamt 34 (1960), 26-31.
  4. Perret, Franz / Vogler, Werner, Die Abtei Pfäfers. Abriss der Geschichte. Kurzbiographien der Äbte, St. Gallen 1986, 53-55.
  5. Unterlagen Professbuch P. Adelhelm Rast und Abt Dominikus Bucher sowie Zettelkatalog P. Adelhelm Rast im StiAMG Sarnen.
  6. Hinweis und Kritik in: Henggeler, Rudolf, Der Äbte-Katalog von Pfäfers, in: Zeitschrift für schweizerische Kirchengeschichte 22 (1928), 55-68.
  7. P. Adelhelm notiert, dass dieses «Breve chronologium» oder «Brevis chronologia» auch anonym unter dem Titel «Pro causa exemptionis Mon. Disert. ab Ordinario loci tam in spritualibus quam in temporalibus» im Sti. A. Einsiedeln, convoluta Acta Monasterii Disert. S.F. 1–16 zu finden sei.
  8. P. Adelhelm notiert dazu, dass diese Schrift unter diesem Titel nicht mehr vorhanden sei. Dass sie jedoch mit der «Brevis chronolgia Mon. Dis.» identisch sein dürfte.