Beda Anderhalden

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P. Beda Anderhalden

Beda (Wilhelm) Anderhalden (* 5. November 1871 von Sarnen; † 2. September 1914 in Sarnen), Dr. phil. rer. nat.

Lebensdaten

Matura am Kollegium Sarnen: 1893

Profess: 12. September 1894

Theologiestudium an der Hausschule Gries

Priesterweihe: 24. Juni 1896 durch Fürstbischof Dr. Eugen Valussi von Trient im Dom zu Trient

Primiz: 28. Juni 1896 in der Stiftskirche Gries

Fribourg, Universität: Studium der Mathematik und Physik 1897–1900

Doktorat an der Universität Fribourg: 1900 (Dr. phil. rer. nat.)

Ämter

Lehrer in Sarnen: 1900–1914

Subpräfekt der Externen in Sarnen: 1900–1903

Präfekt im Lyzeum in Sarnen: 1903–1911

Beziehungsnetz

Verwandtschaft

Eltern: Anton Anderhalden, Schreinermeister und Glaser, und Anna Maria Katharina Kuster, Unter der Linde, Sarnen

Schwester: Benediktinerin

Lebensbeschreibung

Wilhelm Anderhalden besuchte die Realschule, das Gymnasium und das Lyzeum in Sarnen, in den oberen Klassen als Interner. 1893 schloss er mit einer glänzenden Matura die Schulzeit ab und legte im darauffolgenden Jahr in Gries Profess ab. Nach erfolgter Priesterweihe (durch Bischof Eugen Karl, Valussi in Trient) und Primiz, schloss er das Studium der Theologie 1897 ab und wurde nach Freiburg i. Ue. Geschickt, um dort Mathematik und Physik zu studieren. Seine Studien schloss er bereits um 1900 mit einer Dissertation zu den „Aetherhypothesen von Descartes bis Fresnel“ ab.

Im Herbst 1900 trat er mit P. Thomas Eugster und P. Leo Baumeler dem Sarner Lehrkörper bei.[1] Von 1900 bis 1903 war P. Beda auch als Subpräfekt tätig und wurde im Herbst 1903 zum Präfekt des Lyzeums ernannt. Dieses Amt übte er bis 1911 aus, als er krankheitshalber davon befreit wurde. Trotz Reduktion der Schulstunden besserte sich sein Zustand nicht. Nur mit eisernem Willen hielt er weiter durch und wurde offenbar wochenlang ins Schulzimmer getragen. Trotz sorgsamer Pflege folgte weiterer Kräftezerfall. Er starb am 2. September 1914.

P. Beda soll ein sehr guter Lehrer gewesen sein und hat sich trotz fachlich gutem Wissen dauernd weitergebildet. Nach P. Wilhelm Balmer soll er sehr tüchtig gewesen sein und die Gabe gehabt haben, Sachverhalte gut erklären zu können. Sogar Universitätsstudenten sollen erklärt haben, sie wären froh, wenn sie an der Universität einen solchen Physiklehrer hätten.[2] Besonders interessierte er sich für Physik und speziell Elektrizität. Auch widmete er der industriellen Entwicklung von Obwalden besondere Aufmerksamkeit. Von seinem Vater soll er seine Kunstfertigkeit geerbt haben. P. Beda hatte sich selbst eine mechanische Werkstatt gebaut, wo er manche physikal. Instrumente und Demonstrationsobjekte selber herstellte. Er fertigte u.a. verschiedene Flugmodelle und hielt auch Spezialvorträge über Flugtechnik. Ebenfalls von ihm stammen die Pläne für die Spielhalle aus dem Jahre 1909, die sich heute im Freilichtmuseum Ballenberg befindet.

Werke

  • Die Aetherhypothesen von Descartes bis Fresnel, ihr Inhalt und ihre Entwicklung. Beilage zum Jahresbericht 1900/1901 und 1901/1902. Sarnen 1901 und 1902. (2 Teile, auch als Separatdruck)
  • Die Wasserkraftanlagen in Obwalden. Beilage zum Jahresbericht 1911/1912. Sarnen 1912.
  • Manuale Precum, StiAMG Sarnen, M.Cod. chart. 526.

Bibliographie

  • Egger, Johann Baptist, + Dr. P. Beda Anderhalden, OSB, in: Kantonale Lehranstalt Sarnen Schweiz, Jahresbericht 1914/15, Sarnen 1915, 48-52. (Nekrolog) sowie in: "Obwaldner Volksfreund" 1914, Nr. 71., "Vaterland" 1914, Nr. 233.
  • Biografische Angaben von P. Ludwig Knüsel in der Kollegichronik 1976, Nr. 2, S. 36.
  • Omlin, Ephrem, Die Geistlichen Obwaldens vom 13. Jahrhundert bis zur Gegenwart, Sarnen 1984, 117.
  • Professbuch: Nr. 741.
  • Nachlass P. Beda Anderhalden, StiAMG Gries und Sarnen, N.741.

Einzelnachweise

  1. Jahresbericht von Sarnen 1900/01, S. 35. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  2. Information von P. Wilhelm Balmer im Mai 1953. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)