Bonaventura Foffa

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Abt Bonaventura Foffa

Bonaventura (Johann Anton) Foffa (* 24. August 1828 von Münster GR; † 28. September 1887 in Bregenz)

Lebensdaten

Benediktinergymnasium Meran

Profess: 16. September 1849

Priesterweihe: 31. August 1851

Wahl zum Abt: 27. Juli 1881

Abtbenediktion: 31. Juli 1881

Ämter

Abt Bonaventura Foffa (Foto: Hubert Walder)

Lektor in Gries: 1851–1860 (Pastoraltheologie und Kirchenrecht)

Kooperator in Gries: 1854–1855

Subprior: 1856–1860

Novizenmeister: 1856–1864

Dekan in Gries: 1860–1881

Kapitelssekretär: 1875–1881

Abt: 1881–1887 [1]

Beziehungsnetz

Verwandtschaft

Eltern: Johann Baptist Foffa und Maria Anna Höllriegel von Taufers.


Geschwister:

Neffen:

Lebensbeschreibung

Abt Bonaventura absolvierte das Gymnasium bei den Benediktinern von Marienberg in Meran. Am 16.9.1849 legte er in Gries Profess ab und studierte dort Theologie. Am 22.9.1849 wurde er zum Subdiakon, am 21.9.1850 zum Diakon und am 31.8.1851 zum Priester geweiht. 1851 wurde er Lektor der Philosphie und zugleich Katechet in St. Georgen. 1854 wurde er zum Kooperator in Gries ernannt. Bei der Versetzung des P. Leodegar Kretz von Gries nach Marling 1855, bestimmte der Abt den Kooperator Bonaventura als Pfarrer für Gries, ein zweimaliges Bluthusten machte ihm jedoch den Antritt der Pfarrei unmöglich. Sein Gesundheitszustand forderte eine leichtere Arbeit, er kam daher ins Kloster, wurde 1856–64 Novizenmeister und Subprior, setzte auch das Lektorat, das er neben der Kooperatur inne gehabt hatte, fort und erstarkte wieder gesundheitlich. Er lehrte jetzt neben Mathematik und Physik auch Moraltheologie und Kirchenrecht. 1856 übernahm der das Amt eines Subpriors und wurde Lektor der Theologie. 1860 wurde er zum Dekan ernannt. In späteren Jahren wurden seine Lektoratsfächer teilweise von anderen gegeben, zumal in den 70 Jahren ihn ein hartnäckiges Halsleiden plagte, das ihm auch Predigtamt, Beichtstuhl und Chorbesuch zeitweilig unmöglich machte. Im Herbst 1874 ging er in Vertretung des Abtes mit P. Ildefons zur Sekundizfeier des Abtes Heinrich nach Einsiedeln, wohin er seit 1854 bei Anlass der Primiz seines Bruders P. Chrysostomus Foffa als Primizprediger nicht mehr gekommen war, und besuchte wie im Jahre 1854 Sarnen und das Freiamt. 1880 vertrat er das Kloster Muri-Gries an der 1400-Jahrfeier der Geburt des Heiligen Benedikt im Kloster Monte-Cassino. Nach seiner Wahl zum Abt am 27.7.1881 wurde er am 31.7. gleichen Jahres benediziert. Die Regierung von Obwalden trat an den neuen Abt bald mit einem schon an Abt Adalbert 1876 eingebrachten Gesuch um Erweiterung des dortigen Kollegiums heran, Bonaventura schlug das Ansuchen wegen Mangel an entsprechenden Professoren vorläufig ab. Im Frühjahr 1882 machte er eine Reise in die Schweiz und gab den Professoren in Sarnen eine Regulatio, laut welcher u.a. das Peculium, das früher jeder im Sacke trug, beim Superior hinterlegt werden sollte. Im Frühjahr 1882 erhielt Bonaventura, nachdem er das österreichische Bürgerrecht erworben hatte - in der Gemeinde Gries – vom Kaiser die Bestätigung als Prior. Die österreichische Regierung verlangte auch von anderen Konventualen aus der Schweiz das österreichische Bürgerrecht. Da sich mehrere Schweizer dagegen sträubten, ging der Prior im Januar 1883 mit P. Ambros Steinegger persönlich nach Wien und machte eine Immediateingabe, um von der Erwerbung des österreichische Bürgerrechtes für Schweizer eine Ausnahme zu erwirken. Im Frühjahr 1884 langte die Erledigung dieses Gesuches in Gries ein, dahin lautend, dass bei Novizen, die ausschließlich für die Schweiz bestimmt werden, bei der Profession von Erwerbung des österreichischen Bürgerrechtes Umgang genommen werden könne. Trient ernannte den neuen Abt bald zum Examinator pro Cura und erwies demselben immer große Achtung. 1882 zog er als Vertreter des Prälatenstandes in den Tiroler Landtag ein. In Bezug auf das Leben im Stift ließ es Abt Bonaventura vorläufig beim Alten bestehen, nahm aber an den Gebäuden bedeutende Reparaturen vor, erweiterte und verschönerte das Refektorium (1883), ließ die Gänge mit Platten belegen, die Gastzimmer restaurieren, baute aus dem Schnapphäusl das schöne Posthaus (1887), ließ den Widum in Jenesien erweitern. Er starb am 28.9.1887 im Kapuzinerkloster Bregenz und wurde in Gries neben Abt Adalbert Regli begraben.[3] P. Vinzenz Gasser schrieb in seinen Professbuchnotizen: "Abt Bonaventura war von großem starken Wuchs und bräunlichem Teinte [...]. Als Lektor lehrte er ohne Wortgepränge, aber gründlich und zuverlässig, drang auf fleißiges Studium und war in Wissen und Lehrart unstreitig seiner Zeit der beste Lektor im Stifte, als Novizenmeister empfahl er besonders echte Frömmigkeit auf Grund der hl. Regel, Verträglichkeit und Liebe zum Kloster, war hierin selbst das schönste Vorbild, jedoch ein Feind aller Extravaganzen, als Dekan war er ein Mann des Gehorsams nach Reg. c. 65 und für das Wohl des Konventes und Stiftes immer gewissenhaft besorgt. Als Prior würde er bei längerer Lebenszeit das Ansehen des Priorates noch gehoben haben. Er war ein Mann des Vertrauens bei Priestern und Laien."[4]

Wappen

Wappen von Bonaventura Foffa
Blasonierung: „Ein rotes Herzschild, worin eine dreizinnige, schwarzgefugte, silberne Mauer. Der Hauptschild geviert. 1: In Gold ein linksgewendeter, schreitender, roter Löwe. 2: Geviert, wobei das 1. und 4. Feld in Silber eine goldbebutzte, rote Rose und das 2. und 3. Feld in Blau ein goldener Löwe, wobei dieser im dritten Feld nach links gewendet ist. 3: In Rot ein silberner Balken. 4: In Blau eine aufgerichtete, gekrönte, goldene Schlange. Über dem Schild in der Mitte auf einem Spangenhelm mit goldener Helmdecke ein grünes, golden bequastetes Helmkissen und darauf eine weisse Mitra mit goldener Verzierung und roter Fütterung und rechts auf einem Spangenhelm mit rot-goldener Helmdecke und Helmkrone ein nach links gewendeter, wachsender, roter Löwe, das Reichsbanner (eine an einer goldenen Lanze befestigte goldene Fahne mit schwarzem Doppeladler und zwei Lätzen) in den Pranken haltend und links auf einem Spangenhelm mit blau-goldener Helmdecke und Helmkrone ein gevierter Halbflug in den Tinkturen des 2. Feldes, wobei die silbernen Felder mit der goldbebutzten, roten Rose belegt sind. Hinter dem Schild zwischen dem ersten und zweiten Helm ein goldener Krummstab.“[5]


Werke

Bibliographie

Einzelnachweise

  1. Ambros Trafojer: Das Kloster Gries (Bozen) – Vom Chorherrenstift in der Au und in der Burg zum Benediktinerkloster Muri-Gries. 2. neu bearbeitete Auflage. Bozen 1982, S. 121–122.
  2. Rudolf Henggeler: Professbuch der fürstlichen Benediktinerabtei U. L. F. zu Einsiedeln (= Monasticon-Benedictinum Helvetiae. Band III). Zug 1933, S. 546.
  3. Notizen Professbuch P. Adelhelm Rast und P. Dominikus Bucher sowie Zettelkatalog P. Adelhelm Rast im StiAMG Sarnen sowie digitalisierte und erweiterte Ausgabe des Professbuchs von P. Vinzenz Gasser (Transkript P. Plazidus Hungerbühler).
  4. Digitalisierte und erweiterte Ausgabe des Professbuchs von P. Vinzenz Gasser (Transkript P. Plazidus Hungerbühler).
  5. Farbig: Leodegar Mayer: Compendium Archivii Murensis. A. Muri, S. 76 (StiAMG Sarnen M.Cod. chart. 480).


Vorgänger Amt Nachfolger
Adalbert Regli Abt
1881–1887
Augustin Grüniger
Luitfried Berger Dekan
1860–1881
Martin Kiem
Leodegar Kretz Subprior
1856–1860
Augustin Grüniger