Dominik Alder: Unterschied zwischen den Versionen

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== Lebensbeschreibung ==
 
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Subdiakon 21. Dezember 1770, Diakon 20. September 1772. Als tüchtiger Musiker war P. Dominik zuerst Musiklehrer und Unterkapellmeister (Ernennung am 18. Juni 1773).<ref>Act. Cap. V/105.</ref> Ende 1776 gab Fürstabt Gerold Meyer der bedürftigen Mutter von P. Dominikus 25 gl. zur Unterstützung.<ref>Rechenbuch Abt Gerold Meyer, 1776/77, pg. 31.</ref> Seit 3. November 1778 auch Vestiar.<ref>Act. Cap. V/143.</ref> Wurde 1778/1779 auch als Custos und Subcustos bezeichnet.<ref>Pfarreiarchiv Lunkhofen, Ehebuch, 15. November 1778 und 25. August 1779.</ref> 1787–1799 war er Pfarrer in Homburg. Als Liebhaber der Musik war er dort bestrebt, den kirchlichen Gesang zu heben. Auch für kirchlichen Schmuck, würdige Paramente  sorgte er. Nach seinen Aufzeichnungen betrug damals die Zahl der Pfarrkinder 428. Während seiner Amtsführung am 29. Mai 1788 starb auf Schloss Klingenberg P. [[Ignaz Pfyffer]], Statthalter von Eppishausen. Er wurde in Homburg begraben. Pfarrer P. Dominik verlegte eine bisher gewohnte Prozession nach Kloster Feldbach, oder vielmehr hob sie auf und setzte dafür am Freitag nach dem 5. Sonntag nach Ostern eine Prozession nach Klingenzell an. 1795 musste der Pfarrer mit seinen Pfarrkindern eine epidemische Krankheit durchmachen, der viele erlagen. Von Homburg kam P. Dominik 1799 als Kaplan nach Biessenhofen. Am 11. Juni 1806 schickten Katholiken von Biessenhofen eine Klageschrift an Abt Gerold Meyer, offenbar hatte P. Dominikus das Kaplaneihaus nicht bezogen und sollte deshalb dem Kirchenrat die Gründe dafür angeben.<ref>Pfarreiarchiv Sommeri, Biessenhofen, Kartei Personalia.</ref> 1808 kehrte er "wegen Alter und anderen Ursachen" nach Muri ins Kloster zurück "ohne dass er gehalten seyn solle, täglich d. Matutin zu besuchen" und wurde dort Küchenmeister bis 1814.<ref>Act. Cap. VI/212 und Notiz des Abts zum Kapitel bei Personalakten von Abt Gregor Koch in Gries.</ref> Dann war er noch als Beichtvater tätig.
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Subdiakon 21. Dezember 1770, Diakon 20. September 1772. Als tüchtiger Musiker war P. Dominik zuerst Musiklehrer und Unterkapellmeister (Ernennung am 18. Juni 1773).<ref>Act. Cap. V/105.</ref> Ende 1776 gab Fürstabt Gerold Meyer der bedürftigen Mutter von P. Dominikus 25 gl. zur Unterstützung.<ref>Rechenbuch Abt Gerold Meyer, 1776/77, pg. 31.</ref> Seit 3. November 1778 auch Vestiar.<ref>Act. Cap. V/143.</ref> Wurde 1778/1779 auch als Custos und Subcustos bezeichnet.<ref>Pfarreiarchiv Lunkhofen, Ehebuch, 15. November 1778 und 25. August 1779.</ref> 1787–1799 war er Pfarrer in Homburg. Als Liebhaber der Musik war er dort bestrebt, den kirchlichen Gesang zu heben. Auch für kirchlichen Schmuck, würdige Paramente  sorgte er. Nach seinen Aufzeichnungen betrug damals die Zahl der Pfarrkinder 428. Während seiner Amtsführung am 29. Mai 1788 starb auf Schloss Klingenberg P. [[Ignaz Pfyffer]], Statthalter von Eppishausen. Er wurde in Homburg begraben. Pfarrer P. Dominik verlegte eine bisher gewohnte Prozession nach Kloster Feldbach, oder vielmehr hob sie auf und setzte dafür am Freitag nach dem 5. Sonntag nach Ostern eine Prozession nach Klingenzell an. 1795 musste der Pfarrer mit seinen Pfarrkindern eine epidemische Krankheit durchmachen, der viele erlagen. Von Homburg kam P. Dominik 1799 als Kaplan nach Biessenhofen. Am 11. Juni 1806 schickten Katholiken von Biessenhofen eine Klageschrift an Abt Gerold Meyer, offenbar hatte P. Dominikus das Kaplaneihaus nicht bezogen und sollte deshalb dem Kirchenrat die Gründe dafür angeben.<ref>Pfarreiarchiv Sommeri, Biessenhofen, Kartei Personalia.</ref> 1808 kehrte er "wegen Alter und anderen Ursachen" nach Muri ins Kloster zurück "ohne dass er gehalten seyn solle, täglich d. Matutin zu besuchen" und wurde dort Küchenmeister bis 1814.<ref>Act. Cap. VI/212 und Notiz des Abts zum Kapitel bei Personalakten von Abt Gregor Koch in Gries.</ref> Dann war er noch als Beichtvater tätig.Zum Tod von P. Dominik Alder: "Die 26. Martii infra matutinum rever. Pat. Dominicus propeter nimis augustam hiatum tribus ipse diebus in delirio implicatus e vivis discessit."<ref>Stiftsarchiv Muri-Gries im Staatsarchiv Obwalden, Tagebuch von Sigisbert (P. Ambros) Christen, S. 20.</ref>
  
 
Gemäss einem Brief von Abt Anselm von Weingarten muss P. Dominik um 1800 im Kloster Weingarten gewesen sein.<ref>A-IV-III-16-4</ref>
 
Gemäss einem Brief von Abt Anselm von Weingarten muss P. Dominik um 1800 im Kloster Weingarten gewesen sein.<ref>A-IV-III-16-4</ref>
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Im Briefverkehr zwischen Abt Gerold Meyer und P. Johann Evangelist Borsinger, Statthalter in Klingenberg, gibt es Informationen zu P. Dominik Alder, der dem Abt offenbar Sorgen bereitet hat (aus den Jahren 1802-1808).
 
Im Briefverkehr zwischen Abt Gerold Meyer und P. Johann Evangelist Borsinger, Statthalter in Klingenberg, gibt es Informationen zu P. Dominik Alder, der dem Abt offenbar Sorgen bereitet hat (aus den Jahren 1802-1808).
  
Über P. Maurus Feeser von Weingarten schrieb P. Dominik: "P. Maurus war 9 Jahre lang Superior in der Reichenau und der letzte; nachher Subprior im Hofen, und mein wahrer Vater."<ref>Stiftsarchiv Muri-Gries, Akten Weingarten (Interessante Notizen zur Aufhebung von Weingarten im Brief von P. Maurus Feeser, 15. Dezember 1804.</ref>
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Über P. Maurus Feeser von Weingarten schrieb P. Dominik: "P. Maurus war 9 Jahre lang Superior in der Reichenau und der letzte; nachher Subprior im Hofen, und mein wahrer Vater."<ref>Stiftsarchiv Muri-Gries, Akten Weingarten (Interessante Notizen zur Aufhebung von Weingarten im Brief von P. Maurus Feeser, 15. Dezember 1804.</ref
  
 
Es sind viele Notizen zu den Reisen/Aufenthaltsorten im Zettelkasten von P. Adelhelm Rast vorhanden.
 
Es sind viele Notizen zu den Reisen/Aufenthaltsorten im Zettelkasten von P. Adelhelm Rast vorhanden.

Version vom 1. Oktober 2016, 17:26 Uhr

Dominik (Valentin) Alder (* 17. Februar 1749 aus Alt St. Johann; † 26. März 1825)

Lebensdaten

Profess: 13. November 1768

Weihe: 6. Juni 1773

Ämter

Pfarrer in Homburg: 1787–1799

Kaplan in Biessenhofen: 1799–1808

Küchenmeister: 1808–1814

Lebensbeschreibung

Subdiakon 21. Dezember 1770, Diakon 20. September 1772. Als tüchtiger Musiker war P. Dominik zuerst Musiklehrer und Unterkapellmeister (Ernennung am 18. Juni 1773).[1] Ende 1776 gab Fürstabt Gerold Meyer der bedürftigen Mutter von P. Dominikus 25 gl. zur Unterstützung.[2] Seit 3. November 1778 auch Vestiar.[3] Wurde 1778/1779 auch als Custos und Subcustos bezeichnet.[4] 1787–1799 war er Pfarrer in Homburg. Als Liebhaber der Musik war er dort bestrebt, den kirchlichen Gesang zu heben. Auch für kirchlichen Schmuck, würdige Paramente sorgte er. Nach seinen Aufzeichnungen betrug damals die Zahl der Pfarrkinder 428. Während seiner Amtsführung am 29. Mai 1788 starb auf Schloss Klingenberg P. Ignaz Pfyffer, Statthalter von Eppishausen. Er wurde in Homburg begraben. Pfarrer P. Dominik verlegte eine bisher gewohnte Prozession nach Kloster Feldbach, oder vielmehr hob sie auf und setzte dafür am Freitag nach dem 5. Sonntag nach Ostern eine Prozession nach Klingenzell an. 1795 musste der Pfarrer mit seinen Pfarrkindern eine epidemische Krankheit durchmachen, der viele erlagen. Von Homburg kam P. Dominik 1799 als Kaplan nach Biessenhofen. Am 11. Juni 1806 schickten Katholiken von Biessenhofen eine Klageschrift an Abt Gerold Meyer, offenbar hatte P. Dominikus das Kaplaneihaus nicht bezogen und sollte deshalb dem Kirchenrat die Gründe dafür angeben.[5] 1808 kehrte er "wegen Alter und anderen Ursachen" nach Muri ins Kloster zurück "ohne dass er gehalten seyn solle, täglich d. Matutin zu besuchen" und wurde dort Küchenmeister bis 1814.[6] Dann war er noch als Beichtvater tätig.Zum Tod von P. Dominik Alder: "Die 26. Martii infra matutinum rever. Pat. Dominicus propeter nimis augustam hiatum tribus ipse diebus in delirio implicatus e vivis discessit."[7]

Gemäss einem Brief von Abt Anselm von Weingarten muss P. Dominik um 1800 im Kloster Weingarten gewesen sein.[8]

Von P. Dominik Alder sind einige Briefe an Abt Gerold Meyer und Dekan Gregor Koch erhalten, die er von Eppishausen o. Sommeri schrieb als Kaplan von Biessenhofen, 1800-1803 (im Stiftsarchiv Muri-Gries in Obwalden).

Im Briefverkehr zwischen Abt Gerold Meyer und P. Johann Evangelist Borsinger, Statthalter in Klingenberg, gibt es Informationen zu P. Dominik Alder, der dem Abt offenbar Sorgen bereitet hat (aus den Jahren 1802-1808).

Über P. Maurus Feeser von Weingarten schrieb P. Dominik: "P. Maurus war 9 Jahre lang Superior in der Reichenau und der letzte; nachher Subprior im Hofen, und mein wahrer Vater."<ref>Stiftsarchiv Muri-Gries, Akten Weingarten (Interessante Notizen zur Aufhebung von Weingarten im Brief von P. Maurus Feeser, 15. Dezember 1804.</ref

Es sind viele Notizen zu den Reisen/Aufenthaltsorten im Zettelkasten von P. Adelhelm Rast vorhanden.

Beziehungsnetz

Verwandtschaft

Sohn des Pankraz Alder, Obermüller in Wil, und der Idda Stadler. Vom Grossvater heisst es im Ehebuch Wil: «ex veteri S. Joanne». Halbbruder des Einsiedler P. Kolumban (Pankraz) Alder (10.5.1734-13.12.1794), Sohn des Pankraz Alder und der Barbara Schiltknecht.

Bekanntschaft

Werke

Einzelnachweise

  1. Act. Cap. V/105.
  2. Rechenbuch Abt Gerold Meyer, 1776/77, pg. 31.
  3. Act. Cap. V/143.
  4. Pfarreiarchiv Lunkhofen, Ehebuch, 15. November 1778 und 25. August 1779.
  5. Pfarreiarchiv Sommeri, Biessenhofen, Kartei Personalia.
  6. Act. Cap. VI/212 und Notiz des Abts zum Kapitel bei Personalakten von Abt Gregor Koch in Gries.
  7. Stiftsarchiv Muri-Gries im Staatsarchiv Obwalden, Tagebuch von Sigisbert (P. Ambros) Christen, S. 20.
  8. A-IV-III-16-4

Bibliographie