Dominik Alder: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Dominik (Valentin) Alder''' (* [[17. Februar]] [[1749]] aus Alt St. Johann;  † [[26. März]] [[1825]])
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'''Dominik (Valentin) Alder''' (* [[17. Februar]] [[1749]] von Wil [http://www.staatsarchiv-sg.ch/index.php?bid=1654&m=&b=ZVA_12_1346_011.jpg] (ursprünglich aus Alt St. Johann);  † [[26. März]] [[1825]] in [[Muri]])
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== Lebensbeschreibung ==
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P. Dominik legte 1768 im Kloster Muri Profess ab. Am 21. Dezember 1770 wurde er zum Subdiakon, am 20. September 1772 zum Diakon geweiht. 1773 folgte die Priesterweihe. Als tüchtiger Musiker war P. Dominik zuerst Musiklehrer und Unterkapellmeister (Ernennung am 18. Juni 1773).<ref>Act. Cap. V/105. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)</ref> Ende 1776 gab Fürstabt Gerold Meyer der bedürftigen Mutter von P. Dominikus 25 gl. zur Unterstützung.<ref>Rechenbuch Abt Gerold Meyer, 1776/77, pg. 31. Zettelkasten von P. Adelhelm Rast</ref> Seit 3. November 1778 war er auch [[Vestiar]].<ref>Act. Cap. V/143. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)</ref> Er wurde 1778/1779 auch als [[Kustos]] und Subcustos bezeichnet.<ref>Pfarreiarchiv Lunkhofen, Ehebuch, 15. November 1778 und 25. August 1779. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)</ref> 1787 bis 1799 war er Pfarrer in [[Homburg]]. Als Liebhaber der Musik war er dort bestrebt, den kirchlichen Gesang zu heben. Auch für kirchlichen Schmuck und Paramente sorgte er. Nach seinen Aufzeichnungen betrug damals die Anzahl Personen in seiner Pfarrgemeinde 428. Während seiner Amtsführung am 29. Mai 1788 starb auf Schloss Klingenberg P. [[Ignaz Pfyffer]], Statthalter von Eppishausen, der in Homburg begraben wurde. Pfarrer P. Dominik verlegte eine bisher gewohnte Prozession nach Kloster Feldbach, oder vielmehr hob sie auf und setzte dafür am Freitag nach dem 5. Sonntag nach Ostern eine Prozession nach Klingenzell an. 1795 musste der Pfarrer mit seiner Pfarrgemeinde eine epidemische Krankheit durchmachen, der viele erlagen. Von [[Homburg]] kam P. Dominik 1799 als Kaplan nach [[Biessenhofen, Kaplanei|Biessenhofen]]. Am 11. Juni 1806 schickten Katholiken von Biessenhofen eine Klageschrift an Abt Gerold Meyer, offenbar hatte P. Dominikus das Kaplaneihaus nicht bezogen und sollte deshalb dem Kirchenrat die Gründe dafür angeben.<ref>Pfarreiarchiv Sommeri, Biessenhofen, Kartei Personalia.</ref> 1808 kehrte er "wegen Alter und anderen Ursachen" nach Muri ins Kloster zurück "ohne dass er gehalten seyn solle, täglich d. Matutin zu besuchen" und war dort [[Küchenmeister]] bis 1814.<ref>Act. Cap. VI/212 und Notiz des Abts zum Kapitel bei Personalakten von Abt [[Gregor Koch]] in Gries. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)</ref> Ausserdem war er noch als Beichtvater tätig. Zum Tod von P. Dominik Alder im Jahr 1825: "Die 26. Martii infra matutinum rever. Pat. Dominicus propeter nimis augustam hiatum tribus ipse diebus in delirio implicatus e vivis discessit."<ref>Stiftsarchiv Muri-Gries im Staatsarchiv Obwalden, Tagebuch von Sigisbert (P. Ambros) Christen, S. 20. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)</ref>
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Gemäss einem Brief von Abt Anselm von Weingarten muss P. Dominik um 1800 im Kloster Weingarten gewesen sein.<ref>A-IV-III-16-4. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)</ref>
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Von P. Dominik Alder sind einige Briefe an Abt [[Gerold Meyer]] und Dekan [[Gregor Koch]] erhalten, die er von Eppishausen o. Sommeri schrieb als Kaplan von Biessenhofen, 1800–1803 (im StiAMG Sarnen).
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Im Briefverkehr zwischen Abt Gerold Meyer und P. Johann Evangelist Borsinger, Statthalter in Klingenberg, gibt es Informationen zu P. Dominik Alder, der dem Abt offenbar Sorgen bereitet hat (aus den Jahren 1802–1808).
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Über P. Maurus Feeser von Weingarten schrieb P. Dominik: "P. Maurus war 9 Jahre lang Superior in der Reichenau und der letzte; nachher Subprior im Hofen, und mein wahrer Vater."<ref>Stiftsarchiv Muri-Gries, Akten Weingarten (Interessante Notizen zur Aufhebung von Weingarten im Brief von P. Maurus Feeser, 15. Dezember 1804). (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)</ref>
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Es sind viele Notizen zu den Reisen/Aufenthaltsorten im Zettelkasten von P. Adelhelm Rast vorhanden.
  
 
== Lebensdaten ==
 
== Lebensdaten ==
[[Profess]]: 13. November 1768
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[[Profess]]: [[13. November]] [[1768]]
  
[[:Kategorie:Priestermönch|Weihe]]: 6. Juni 1773
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Weihe zum Subdiakon: 21. Dezember 1770
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Weihe zum Diakon: 20. September 1772
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[[:Kategorie:Priestermönch|Priesterweihe]]: [[6. Juni]] [[1773]]
  
 
== [[Ämter]] ==
 
== [[Ämter]] ==
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[[Lehrer]] in Muri: 1773–1787
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[[Vestiar]]: 1778–1787
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[[Kustos]]: 1778–1787
  
 
Pfarrer in [[Homburg]]: 1787–1799
 
Pfarrer in [[Homburg]]: 1787–1799
  
[[Eppishausen|Kaplan in Biessenhofen]]: 1799–1808
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Kaplan in [[Biessenhofen, Kaplanei]]: 1799–1808
  
[[Küchenmeister]]: 1808–1814
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[[Küchenmeister]]: 1810?–1814
  
== Lebensbeschreibung ==
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== Verwandtschaft ==
Subdiakon 21. Dezember 1770, Diakon 20. September 1772. Als tüchtiger Musiker war P. Dominik zuerst Musiklehrer und Unterkapellmeister. Seit 1778 auch Vestiar. 1787–1799 war er Pfarrer in Homburg. Als Liebhaber der Musik war er dort bestrebt, den kirchlichen Gesang zu heben. Auch für kirchlichen Schmuck, würdige Paramente  sorgte er. Nach seinen Aufzeichnungen betrug damals die Zahl der Pfarrkinder 428. Während seiner Amtsführung am 29. Mai 1788 starb auf Schloss Klingenberg P. [[Ignaz Pfyffer]], Statthalter von Eppishausen. Er wurde in Homburg begraben. Pfarrer P. Dominik verlegte eine bisher gewohnte Prozession nach Kloster Feldbach, oder vielmehr hob sie auf und setzte dafür am Freitag nach dem 5. Sonntag nach Ostern eine Prozession nach Klingenzell an. 1795 musste der Pfarrer mit seinen Pfarrkindern eine epidemische Krankheit durchmachen, der viele erlagen. Von Homburg kam P. Dominik 1799 als Kaplan nach Biessenhofen bis 1808. In diesem Jahr wurde er in Muri Küchenmeister bis 1814. Dann war er noch als Beichtvater tätig.
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===Eltern ===
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* Pankraz Alder, Obermüller in Wil, und seine zweite Frau Idda Stadler. In erster Ehe war der Vater mit Barbara Schildknecht verheiratet.
  
Gemäss einem Brief von Abt Anselm von Weingarten muss P. Dominik um 1800 im Kloster Weingarten gewesen sein.<ref>A-IV-III-16-4</ref>
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Vom Grossvater heisst es im Ehebuch Wil: «ex veteri S. Joanne».
  
== Beziehungsnetz ==
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=== Geschwister ===
=== Verwandtschaft ===
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* [http://www.klosterarchiv.ch/e-archiv_professbuch_liste.php?id=1548 P. Kolumban (Pankraz) Alder], OSB, (10.5.1734-13.12.1794), Sohn des Pankraz Alder und der Barbara Schiltknecht, Konventuale im  [https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Einsiedeln Benediktinerkloster Einsiedeln].<ref>{{Literatur | Autor=Rudolf Henggeler |Titel=Professbuch der fürstlichen Benediktinerabtei U. L. F. zu Einsiedeln |Reihe=Monasticon-Benedictinum Helvetiae |BandReihe=III | Ort=Zug |Datum=1933 | Seiten=428-429}}</ref>.
Sohn des Pankraz Alder, Obermüller in Wil, und der Idda Stadler. Vom Grossvater heisst es im Ehebuch Wil: «ex veteri S. Joanne».
 
Halbbruder des Einsiedler [http://www.klosterarchiv.ch/e-archiv_professbuch_liste.php?id=1548 P. Kolumban (Pankraz) Alder] (10.5.1734-13.12.1794), Sohn des Pankraz Alder und der Barbara Schiltknecht.
 
  
=== Bekanntschaft ===
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== Bibliographie ==
== Werke ==
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* {{Literatur | Autor=Rudolf Henggeler |Titel=Professbuch der fürstlichen Benediktinerabtei U. L. F. zu Einsiedeln |Reihe=Monasticon-Benedictinum Helvetiae |BandReihe=III | Ort=Zug |Datum=1933}}
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* Professbuch: Nr. 577.
  
 
== Einzelnachweise ==
 
== Einzelnachweise ==
 
<references />
 
<references />
  
== Bibliographie ==
 
  
[[Kategorie:Professbuch|577]]
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[[Kategorie:Professbuch|577]][[Kategorie:Priestermönch]]
[[Kategorie:Priestermönch]]
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{{Personendaten
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|NAME=Alder, Dominik
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|ALTERNATIVNAMEN=Büeler, Anton; Büeler, Franz
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|KURZBESCHREIBUNG=Mönch des Klosters Muri
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|GEBURTSDATUM=17. Februar 1749
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|GEBURTSORT=[[Alt St. Johann]]
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|STERBEDATUM=26. März 1825
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|STERBEORT=[[Muri]]
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}}

Aktuelle Version vom 25. Juli 2021, 15:49 Uhr

Dominik (Valentin) Alder (* 17. Februar 1749 von Wil [1] (ursprünglich aus Alt St. Johann); † 26. März 1825 in Muri)

Lebensbeschreibung

P. Dominik legte 1768 im Kloster Muri Profess ab. Am 21. Dezember 1770 wurde er zum Subdiakon, am 20. September 1772 zum Diakon geweiht. 1773 folgte die Priesterweihe. Als tüchtiger Musiker war P. Dominik zuerst Musiklehrer und Unterkapellmeister (Ernennung am 18. Juni 1773).[1] Ende 1776 gab Fürstabt Gerold Meyer der bedürftigen Mutter von P. Dominikus 25 gl. zur Unterstützung.[2] Seit 3. November 1778 war er auch Vestiar.[3] Er wurde 1778/1779 auch als Kustos und Subcustos bezeichnet.[4] 1787 bis 1799 war er Pfarrer in Homburg. Als Liebhaber der Musik war er dort bestrebt, den kirchlichen Gesang zu heben. Auch für kirchlichen Schmuck und Paramente sorgte er. Nach seinen Aufzeichnungen betrug damals die Anzahl Personen in seiner Pfarrgemeinde 428. Während seiner Amtsführung am 29. Mai 1788 starb auf Schloss Klingenberg P. Ignaz Pfyffer, Statthalter von Eppishausen, der in Homburg begraben wurde. Pfarrer P. Dominik verlegte eine bisher gewohnte Prozession nach Kloster Feldbach, oder vielmehr hob sie auf und setzte dafür am Freitag nach dem 5. Sonntag nach Ostern eine Prozession nach Klingenzell an. 1795 musste der Pfarrer mit seiner Pfarrgemeinde eine epidemische Krankheit durchmachen, der viele erlagen. Von Homburg kam P. Dominik 1799 als Kaplan nach Biessenhofen. Am 11. Juni 1806 schickten Katholiken von Biessenhofen eine Klageschrift an Abt Gerold Meyer, offenbar hatte P. Dominikus das Kaplaneihaus nicht bezogen und sollte deshalb dem Kirchenrat die Gründe dafür angeben.[5] 1808 kehrte er "wegen Alter und anderen Ursachen" nach Muri ins Kloster zurück "ohne dass er gehalten seyn solle, täglich d. Matutin zu besuchen" und war dort Küchenmeister bis 1814.[6] Ausserdem war er noch als Beichtvater tätig. Zum Tod von P. Dominik Alder im Jahr 1825: "Die 26. Martii infra matutinum rever. Pat. Dominicus propeter nimis augustam hiatum tribus ipse diebus in delirio implicatus e vivis discessit."[7]

Gemäss einem Brief von Abt Anselm von Weingarten muss P. Dominik um 1800 im Kloster Weingarten gewesen sein.[8]

Von P. Dominik Alder sind einige Briefe an Abt Gerold Meyer und Dekan Gregor Koch erhalten, die er von Eppishausen o. Sommeri schrieb als Kaplan von Biessenhofen, 1800–1803 (im StiAMG Sarnen).

Im Briefverkehr zwischen Abt Gerold Meyer und P. Johann Evangelist Borsinger, Statthalter in Klingenberg, gibt es Informationen zu P. Dominik Alder, der dem Abt offenbar Sorgen bereitet hat (aus den Jahren 1802–1808).

Über P. Maurus Feeser von Weingarten schrieb P. Dominik: "P. Maurus war 9 Jahre lang Superior in der Reichenau und der letzte; nachher Subprior im Hofen, und mein wahrer Vater."[9]

Es sind viele Notizen zu den Reisen/Aufenthaltsorten im Zettelkasten von P. Adelhelm Rast vorhanden.

Lebensdaten

Profess: 13. November 1768

Weihe zum Subdiakon: 21. Dezember 1770

Weihe zum Diakon: 20. September 1772

Priesterweihe: 6. Juni 1773

Ämter

Lehrer in Muri: 1773–1787

Vestiar: 1778–1787

Kustos: 1778–1787

Pfarrer in Homburg: 1787–1799

Kaplan in Biessenhofen, Kaplanei: 1799–1808

Küchenmeister: 1810?–1814

Verwandtschaft

Eltern

  • Pankraz Alder, Obermüller in Wil, und seine zweite Frau Idda Stadler. In erster Ehe war der Vater mit Barbara Schildknecht verheiratet.

Vom Grossvater heisst es im Ehebuch Wil: «ex veteri S. Joanne».

Geschwister

Bibliographie

  • Rudolf Henggeler: Professbuch der fürstlichen Benediktinerabtei U. L. F. zu Einsiedeln (= Monasticon-Benedictinum Helvetiae. Band III). Zug 1933.
  • Professbuch: Nr. 577.

Einzelnachweise

  1. Act. Cap. V/105. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  2. Rechenbuch Abt Gerold Meyer, 1776/77, pg. 31. Zettelkasten von P. Adelhelm Rast
  3. Act. Cap. V/143. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  4. Pfarreiarchiv Lunkhofen, Ehebuch, 15. November 1778 und 25. August 1779. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  5. Pfarreiarchiv Sommeri, Biessenhofen, Kartei Personalia.
  6. Act. Cap. VI/212 und Notiz des Abts zum Kapitel bei Personalakten von Abt Gregor Koch in Gries. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  7. Stiftsarchiv Muri-Gries im Staatsarchiv Obwalden, Tagebuch von Sigisbert (P. Ambros) Christen, S. 20. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  8. A-IV-III-16-4. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  9. Stiftsarchiv Muri-Gries, Akten Weingarten (Interessante Notizen zur Aufhebung von Weingarten im Brief von P. Maurus Feeser, 15. Dezember 1804). (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  10. Rudolf Henggeler: Professbuch der fürstlichen Benediktinerabtei U. L. F. zu Einsiedeln (= Monasticon-Benedictinum Helvetiae. Band III). Zug 1933, S. 428–429.