Druckerei

Aus Muri
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Chronik

  • um 1620 Beschaffung einer Druckpresse und der notwendigen Letter unter Abt Johann Jodok Singisen. Muri die erste Schweizer Benediktinerabtei, die eine eigene Druckerei besass. Der Kauf ging wohl auf eine Initiative von Br. Balthasar Schröter von Rudolfstadt (Thüringen), dessen Bruder Buchdrucker und Buchbinder war. Im Gegensatz zu den anderen Klosterdruckereien wie Einsiedeln druckte Muri nur für den Eigengebrauch.
  • 1621 Erstes Druckerzeugnis: Deutsche Übersetzung der Regel des Heiligen Benedikt.
  • um 1700 Anpassung der Druckerei an die technische Entwicklung unter Fürstabt Plazidus Zurlauben
  • 1760 Herstellung des Büchleins "Geistliches Blumen-Kräntzlein des Glorwürdigen und Wunderthätigen Heil. Martyrers Leontij"
  • Ende 18. Jh. Während der Helvetik Verschwand die Presse in Muri und tauchte später in Zürich wieder auf.
  • 1831 Beschaffung einer neuen Druckerpresse.
  • 1841 Diese ging bei der Klosteraufhebung 1841 erneut verloren.

Wirtschaftsbeitrag

Von einem wirtschaftlichen Erfolg kann nicht die Rede sein. Lediglich ca. 20 Werke sind in der Klosterdruckerei Muri entstanden. Damit war sie weit weg von einer regelmässigen gewerblichen Drucktätigkeit. Im Vergleich dazu stellte die erst 1633 beschaffte Druckerei der Benediktinerabtei St. Gallen bis 1805 um die 1000 Bücher und Broschüren sowie mehrere Tausend Einzelblattdruckerzeugnisse her [1] und tat damit wesentlich mehr für die Pastoral und die Theologie sowie andere Wissenschaften. Nachhaltiger war wohl eher die Einrichtung für die Druckerei zwingend notwendigen Buchbinderei, der sich anfangs vorallem Br. Balthasar Schröter und P. Nikolaus Keller widmeten. In der Folge waren in der Buchbinderei auch Laien mit dem notwendigen Wissen beschäftigt. Rolleisen und Prägestempel, die für diese Arbeiten verwendet wurden, sind im Kollegium Sarnen und im Schweizerischen Nationalmuseum aufbewahrt.