Franziskanerinnenkloster St. Klara, Bremgarten

Aus Muri
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Franziskanerinnenkloster St. Klara

Chronik

  • vor 1350 verschiedene Beginengemeinschaften. Diese religiösen Frauen lebten ohne feste Regeln und ohne Ordensgelübde zusammen und übten karitative Tätigkeiten aus.
  • 1377 Zusammenschluss der Beginenhäuser in Bremgarten zu einer einzigen Gemeinschaft
  • 1390 gemeinsame Unterkunft durch die Schenkung eines Grundstückes mit Haus, Garten und Wirtschaftsgebäude gegenüber der Kirche von Heinrich Landmann von Bremgarten
  • 1406 Klosterbildung durch Übernahme der Regel des heiligen Franziskus auf Anraten des Bischofs von Konstanz, Marquard von Randegg die Wirren der Reformation brachten ihm
  • 1529 Auflösung des Klosters in den Reformationswirren
  • 1532 Wiedererrichtung des Klosters
  • 1623 Bau der heutigen Konventualgebäude trotz finanzieller Schwierigkeiten
  • 1625 Bau einer eigenen Klosterkirche zu Ehren der heiligen Klara, Grundsteinlegung am 27. April 1625 durch Abt Johann Jodok Singisen
  • 1712 Flucht der Nonnen wegen dem Zweiten Villmergerkrieg
  • 18. Jh. Führung einer Mädchenschule
  • 1798 Auflösung des Klosters durch den helvetischen Grossen Rat am 23. August 1798 wegen seiner desolaten finanziellen Situationaufzuheben. Die 17 heimatlosen Nonnen verteilten sich auf die beiden Klöster Fahr und Hermetschwil.
  • 1806 Klostergebäude im Besitz der Stadt Bremgarten, Nutzung als Schulhaus
  • 1895 Klostergebäude als Fabrik und Armenhaus genutzt.
  • 2018 heutige Nutzung: ein Lokal für die beiden Kirchgemeinden, Räume für deren Jugendgruppen, Wohnungen

Engagement Kloster Muri

Abt Johann Jodok Singisen beriet die Schwestern in ökonomischen Fragen.

Visitation

Die Visitation wurde seit der Übernahme der Franzsikanerregel durch den jeweiligen Guardian des Franziskanerklosters in Luzern wahrgenommen. Als die Umsetzung der tridentinischen Reform in diesem Kloster harzte, entzog der apostolische Nuntius Cyriacus Rocci während seiner Amtsszeit von 1628-1630 den Franziskanern die Visitationsaufgabe. Er übte die Aufgabe kurzfristig selber aus und bat dann Abt Johann Jodok Singisen vom Kloster Muri, neu als Visitator zu wirken. Dieser lehnte dieses Ansinnen aber ab. Er begründete die Ablehnung mit seinem Engagement als Visitator im Rahmen der Schweizerischen Benediktinerkongregation und bei einer Vielzahl von Frauenklöstern. Er verwies aber auch auf den mangelnden Reformwillen der Bremgartener Franziskaner-Terziarinnen, was dazu führte, dass die Umwandlung in ein Kapuzinerinnenkloster letztlich scheiterte. In der Folge wurden die Franziskanerinnen dem Provinzial der Franziskaner in Strassburg unterstellt.[2]

Spiritual / Beichtvater

Oberinnen [3]

  • 1555-1582 Sr. Maria Bürli
  • 1582-1620 Sr. Verena Rätzer
  • 1620-1628 Sr. Verena Hedinger
  • 1628-1662 Sr. Barbara Lang
  • 1662-1664 Sr. Franzisca Borsinger
  • 1664-1667 Sr. Barbara Holdermeyer
  • 1667-1682 Sr. Anastasia Schiess
  • 1682-1686 Sr. Leutgardis Hartmeyer
  • 1686-1687 Sr. Bernarda Stössel
  • 1687-1705 Sr. Agatha Honegger, Bruder: Heinrich Honegger, Pfarrer in Bremgarten
  • 1705-1717 Sr. Ludovica Gut
  • 1717-1757 Sr. Anastasia Déchanais
  • 1658-1771 Sr. Hyancintha Keller
  • 1771-1798 Sr. Franzisca Müller, Nichte von Abt Augustin Müller, OCist, im Zisterzienserkloster St. Urban

Mit Murianer Konventualen verwandte Schwestern

Bibliographie

  • Georg Germann: Regesten und Register zu den Fensterschenkungen von und nach Kloster Muri. In: Zeitschrift für schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte. Band 25, 1968, S. 189–192 (e-periodica.ch [abgerufen am 1. Juni 2023]).
  • Hausherr, Paul Der Zisterzienserinnenkonvent, in: Unsere Heimat. Jahresschrift der Historischen Gesellschaft Freiamt 53 (1981), 27-55.
  • Hausherr, Paul, Von den Kirchen und Kapellen, den Konventen und Pfründen im alten Bremgarten, in: Bremgarter Neujahrsblätter 1976.
  • Oskar Hunkeler: Abt Johann Jodok Singisen von Muri (1596-1644) – Ein Beitrag zur tridentinischen Reform und zur Barockkultur in der Schweiz. Mellingen 1961.

Einzelnachweise

  1. Georg Germann: Regesten und Register zu den Fensterschenkungen von und nach Kloster Muri. In: Zeitschrift für schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte. Band 25, 1968, S. 190 (e-periodica.ch [abgerufen am 1. Juni 2023]).
  2. Oskar Hunkeler: Abt Johann Jodok Singisen von Muri (1596-1644) – Ein Beitrag zur tridentinischen Reform und zur Barockkultur in der Schweiz. Mellingen 1961, S. 121–122.
  3. Bürgisser, Eugen / Degler-Spengler, Brigitte, Tertiarinnenkloster St. Clara in Bremgarten, in: Helvetia Sacra Abteilung V Der Franziskanerorden Band 1, 671-674.