Fridolin Kopp

Aus Muri
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Fridolin Kopp (* 8. August 1691 aus Rheinfelden; † 17. August 1757)

Lebensdaten

Profess: 21. März 1708

Weihe: 10. Juni 1713

Ämter

Professor für Rhetorik und Poesie

Professor für Theologie und Philosophie: ab 1720

Sekretär der Kongregation: 1725–1745

Dekan in Disentis: 1729–1731

Archivar, Kapitelssekretär und Kanzleidirektor

Ökonom: ab 1745

Abt: ab 1751

Lebensbeschreibung

Fridolin II. Kopp (1751–57), 3. Fürstabt von Muri. Von Rheinfelden. * 8.8.1691. Eltern: Johann Jakob, Stadtschreiber und späterer Schultheiss und Anna Maria Zechin. Sein Taufnahme war Franz Anton. Kopp studierte mit Auszeichnung Rhetorik, Philosophie und Theologie in Muri. 1707 trat er als Novize in das Stift ein und machte im folgenden Jahre am 21. März 1768 als Fr. Fridolin Profess. Ein Bruder von ihm trat in St. Blasien ein, der spätere P. Leodegar. Die höheren Weihen empfing Fr. Fridolin alle in Konstanz und zwar 10. Juni 1713, 17. März 1714 und 21. Dezember 1715.

P. Fridolin hatte bedeutete Anlagen für Rhetorik und Poesie, darum war auch seine erste Verwendung als Professor dieser Fächer. Von 1720 an tradierte er abwechselnd Theologie und Philosophie. Zudem war er 1725–45 Sekretär der Kongregation. 1729–31 war er Dekan in Disentis. Nach seiner Rückkehr von dort wurde P. Fridolin Archivar, Kapitelssekretär und Kanzleidirektor. 1745 musste er auch noch das Amt des Sitftsökonoms übernehmen. Am 16. März 1751 erfolgte seine Wahl zum Abt unter dem Präsidium des Nuntius und Assistenz der Äbte von St. Gallen und Einsiedeln. Eben diese Äbte assistierten auch dem neuen Abt bei seiner Benediktion durch den Nuntius am 2. Mai.

Der Hauptzug des neuen Abtes war die Liebe zum Frieden, den er auch innerhalb und ausserhalb des Stiftes zu bewahren das Glück hatte, so dass seine Regierung wohl eine der ruhigsten und segensreichsten des Klosters war. Aus seiner bisherigen Tätigkeit konnte man mit Sicherheit schliessen, dass er als Mann der Wissenschaft besonders deren Betätigung betonen werde. Er selber war Dichter und Redner. Zu Festlichkeiten im stifte und zu verschiedensten Anlässen ausserhalb desselben lieferte er poetische Erzeugnisse; auch als Redner und Prediger war er sehr gesucht. Sein hauptsächlichstes wissenschaftliches Arbeitsfeld aber war die Geschichte besonders die Verteidigung der Gründungsgeschichte von Muri. Als Freund der Wissenschaften unterhielt der Abt regen Verkehr mit Gelehrten, die vielfach Muri und seine Bibliothek aufsuchten und benützten. Der Abt selber erneuerte den von seinem Vorgänger gepflegten wissenschaftlichen Verkehr mit dem gelehrten Dr. Eselin in Basel. Selbstverständlich suchte er auch bei seinen Untergebenen das wissenschaftliche Streben zu fördern und unterstützte grossmütig diesbezügliche Arbeiten. Was die Ökonomie betrifft, bewahrte sie die frühere Blüte, wenn freilich die kurze Regierungszeit des Abtes keine grösseren Handlungen kennt. Immerhin war der Abt in der Lage, die Kapitalien zu vermehren. Die intime Freundschaft mit den Apostel. Nuntien dauerte auch unter Abt Fridolin an; dieselben war häufige und gern gesehene Gäste in Muri. Auch mit den weltlichen Behörden wusste er Frieden und Eintracht zu erhalten, obwohl er das eine und andere Mal Anlass zu gerechten Klagen gehabt hätte, da Mitbürger und Klosterknechte von den Zürchern übel behandelt wurden, infolge eines nichtigen Kriegslärmes. Für seinen guten Geschmack im Bauwesen geben Zeugnis die von ihm gebauten Pfrundhäuser von Boswil (bei der alten Kirche) und Sursee.

Die letzten Monate seines Lebens litt Abt Fridolin sehr; es hatte sich bei ihm die Wassersucht angesetzt, die ihn zudem jeder Energie beraubte. Er erlag dieser heimtückischen Krankheit am 17. August 1757 im 66. Altersjahr. Als inniger Marienverehrer wurde er in der Muttergotteskapelle begraben, wie er es gewünscht hatte. Abt Fridolin zeichnete sich aus als Liebhaber der kirchlichen Zeremonien, durch seine Liebe zu den Armen und seine Demut, in der er als Fürst die sog. Hofämter untergehen liess.

Beziehungsnetz

Verwandtschaft

Bekanntschaft

Werke

  • Vindiciae actorum Murensium pro et contra R.D.P. Marquardum Herrgott, Genealogiae Diplomaticae augustae Gentis Habsburgicae auctorem seu Acta Fundationis Murensis monasterii tanquam ejusdem Genealogiae Fundamenta Fidei suae asserta solidisque rationibus et documentis sobrie et juste vindicata. Typis eiusdem principalis Monasterii per Ioanem Casparum Hiltensperger, 1750, 4°, 320 p. Quod attinet «Vindicias» vide et Potthast «Wegweiser» sub «Origines Murenses»

Einzelnachweise


Bibliographie

  • Franc. Josef Leodegar Castoreus: Der Treue Hirt, oder Eher- und Trauer-Rede bei erster Jahr-Gedächtniss der Leich-Besingung Herrn Fridolini, Abbten von Muri. Zug 1758.

Kategorien

Vorgänger Amt Nachfolger
Gerold Haimb Abt
1751-1757
Bonaventura Bucher