Gerold Bonderer: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Gerold (Valentin) Bonderer''' (* [[27. Dezember]] [[1918]] von Vättis;  † [[5. Dezember]] [[1994]] Muri), Dr. phil.
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'''Gerold (Valentin) Bonderer''' (* [[27. Dezember]] [[1918]] von Vättis;  † [[5. Dezember]] [[1994]] in [[Muri]]), Dr. rer. nat.
  
 
== Lebensdaten ==
 
== Lebensdaten ==
 
 
Matura Kollegium Sarnen: 1941
 
Matura Kollegium Sarnen: 1941
  
[[Profess]] (in Sarnen): 5. Oktober 1942
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[[Profess]] (in Sarnen): [[5. Oktober]] [[1942]]
  
Philosophiestudium im Kloster Einsiedeln
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Philosophie- und Theologiestudium im Kloster Einsiedeln
  
[[:Kategorie:Priestermönch|Priesterweihe]]: 15. Juni 1946 durch Bischof Josephus Meile von St. Gallen in der Klosterkirche Einsiedeln
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[[:Kategorie:Priestermönch|Priesterweihe]]: [[15. Juni]] [[1946]] durch Bischof Josephus Meile von St. Gallen in der Klosterkirche Einsiedeln
  
 
Primiz: 23. Juni 1946 in der alten Kollegikirche Sarnen (Primizprediger: Dr. P. Eugen Pfiffner OSB, Stiftsdekan des Benediktinerklosters Einsiedeln)
 
Primiz: 23. Juni 1946 in der alten Kollegikirche Sarnen (Primizprediger: Dr. P. Eugen Pfiffner OSB, Stiftsdekan des Benediktinerklosters Einsiedeln)
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== [[Ämter]] ==
 
== [[Ämter]] ==
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[[Fribourg, Universität]]: Studium der Mathematik 1948–1952, Dr. rer. nat.
  
[[Fribourg, Universität]]: Studium der Mathematik 1948–1952, Dr. phil.
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[[Lehrer]] am [https://www.benediktiner-kollegium.ch/ Kollegium] in Sarnen: 1947–1948, 1952–1985
 
 
[[Lehrer]] in Sarnen: 1947–1948, 1952–1985
 
  
 
[[Subpräfekt]] im Konvikt in Sarnen: 1952–1957
 
[[Subpräfekt]] im Konvikt in Sarnen: 1952–1957
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[[Spiritual]] in Hermetschwil: 1986–1994
 
[[Spiritual]] in Hermetschwil: 1986–1994
  
== Beziehungsnetz ==
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Pfarradministrator in Hermetschwil: 1992-1994
 
 
=== Verwandtschaft ===
 
  
Sohn des Gerold Bonderer und Genoveva Bonderer-Bonderer (+ 1962), Vättis
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== Verwandtschaft ==
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=== Eltern ===
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* Gerold Bonderer und Genoveva Bonderer-Bonderer (1962), Vättis
  
Geschwister:
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=== Geschwister ===
 
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* Gerold Bonderer (Zwillingsbruder)
* Gerold Bonderer
 
 
* Peter Bonderer
 
* Peter Bonderer
 
* Anna Bonderer
 
* Anna Bonderer
  
 
==Lebenslauf==
 
==Lebenslauf==
 
In Vättis hat Valentin Bonderer, der spätere Mönch von Muri-Gries, zusammen mit seinem Zwillingsbruder Gerold am 27. Dezember 1918 das Licht der Welt erblickt. Die Namengebung für die beiden Zwillinge zeigt Verbundenheit mit rhätischer Tradition, aus der das Taminatal lebt. Zusammen mit den jüngeren Geschwistern Peter und Anna verlebten die Zwillinge ihre Jugend im Bergdorf. Doch der frühe Unglückstod ihres Vaters Gerold beim Holzen auf dem Berg brachte der Familie viel Leid und materielle Probleme. Doch die Mutter Genoveva hielt die Familie zusammen. Mutter Genoveva war eine starke und tapfere Frau, und Pater Gerold blieb mit seiner Mutter ebenso eng verbunden wie mit seinem Herkunftsort Vättis. In der Primarschule des Bergdorfes wurde die Begabung für ein Studium offenbar, und wohl früh war auch der Wunsch, Priester zu werden, schon wach. Dieser Herzenswunsch hatte aber notwendig die Konsequenz, Abschied zu nehmen. Zuerst kam er an die Realschule in Altstätten. Schon das war für den Taminataler Ausland und Fremde, und seither war das Heimweh sein ständiger Begleiter. Und dann kam Valentin Bonderer 1934 in die zweite Lateinklasse nach Sarnen. Seine Klassenkameraden staunten über das sagenhafte Gedächtnis des Bergbuben. Dieses Gedächtnis war auch später oft Gegenstand der Bewunderung. Seine Schüler verblüffte er damit, dass er die altbekannte Logarithmentafel vollständig auswendig wusste. Die Jahre des Gymnasiums waren belastet durch das sogenannte Kollektieren. Es gab noch keine Stipendien. Arme Gymnasiasten und Theologiestudenten konnten mit einer schriftlichen Empfehlung des Ortspfarrers und mit Vorweisen der Schulzeugnisse ihre Studienkosten durch Sammeln von Haus zu Haus erbitten. Das war ein mühsames und demütigendes Anklopfen und Heischen. Auch Valentin musste das auch durchstehen auf Sammlungen im Unterland.
 
Die letzten zwei Jahre des Gymnasiums waren für lange Etappen unterbrochen durch den Aktivdienst wegen des Zweiten Weltkrieges. 1941 schloss Valentin das Gymnasium mit der Matura ab.
 
 
Im Herbst des gleichen Jahres begann er im Kloster Muri-Gries sein Noviziat. Während der Kricgsjahre war das Noviziat für Anwärter aus der Schweiz in Sarnen. Zur ersten Profess am 5. Oktober 1942 erhielt er den Ordensnamen Gerold. Zum weiteren Studium kam der Neuprofesse an die Hausschule nach Einsiedeln. Frater Gerold traf dort einige hochgebildete Lehrer sdowie seinen eigentlichen Mentor, den Dekan P. Eugen Pfiffner, einen Landsmann aus Mels SG. Am 15. August 1946 wurde Pater Gerold in der Klosterkirche Einsiedeln zum Priester geweiht. Es folgte die Primiz in der Gymnasialkirche in Sarnen und die Nachprimiz in Vättis.
 
 
Bald nach der Primiz wurde P. Gerold an die Universität Freiburg geschickt, wo er die Fächer Mineralogie, Mathematik, Physik und Geographie belegte. Zuerst logierte er bei den Mitbrüdern von St. Ottilien im Benedictinum auf dem Schönberg. Schon bald nahm er aber das Angebot aus Einsiedeln an, einen Aushilfeposten an der Academie Ste Croix
 
zu übernehmen. Pater Gerold hielt Gottesdienste für die Menzinger Schwestern, die das Mädchengymnasium führten, und er war Religionslehrer für die Schülerinnen. Gegen Ende des Studiums fasste Pater Gerold ein Dissertationsthema beim Mineralogen und Alt-Sarner Professor Leonard Weber. Am 22. Juli 1953 erhielt Pater Gerold die Würde eines Doktors phil. rer. nat. Seine Dissertation trug den Titel «Beiträge zur Morphologie des Calcits». Sie behandelte die Kristallbildung des Feldspats und stellte im beharrenden System eine unübersehbare Vielfalt von Kombinationen fest. Im gleichen Jahr nahm er seine Tätigkeit als Lehrer für Mathematik und Präfekt auf, letzteres zuerst als Subpräfekt und Präfekt in der Handelsabteilung, ab 1962 als Präfekt im Lyzeum. Pater Gerold hat seine ganze 35jährige Lehrtätigkeit auf Präfekturen verbracht. Pater Gerold war auch bei den modernen und aufgeschlossenen Lyzeisten und Maturanden stets sich selbst treu geblieben.
 
 
1986, nach dem Tode von P. [[Raphael Fäh]], wechselte Pater Gerold als Spiritual ins [[Benediktinerinnenkloster Hermetschwil]]. Der dortige Konvent erfreut sich, seit 1985  von der Äbtissin [[Angelika Streule]] geleitet, einer erfreulichen Prosperität.
 
  
 
==Werke==
 
==Werke==
 
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* Alois Leu, stud. ETH, Günikon, Hohenrain, in: [[Sarner Kollegi Chronik]] 31 (1969) 4, 87-89.
* Alois Leu, stud. ETH, Günikon, Hohenrain, in: Sarner Kollegi Chronik 31 (1969) 4, 87-89.
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* {{Literatur | Titel=Beiträge zur Morphologie des CALCITS | Sammelwerk=Bulletin de la Société Fribourgeoise des Sciences Naturelles | Band=43 | Datum=1953 | Seiten=219-297 | Online=https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=fng-001:1953:43::261#238 | Abruf=2021-09-13}}
* Beiträge zur Morphologie des Calcits, Dissertation, [[Beilage zum Jahresbericht]] 1953/1954, Sarnen 1954. (Zuerst gedruckt im Bulletin de la Société Fribourgeoise des Sciences naturelles Vol. 43, 1953.
+
* {{Literatur | Titel=Beiträge zur Morphologie des Calcits | Reihe=[[Beilage zum Jahresbericht]] der Kantonalen Lehranstalt Sarnen | BandReihe=1953/54 | Online=https://www.muri-gries.ch/mediawiki/images/3/38/1954_B_Bonderer_Gerold_Morphologie_des_Calcits.pdf | Abruf=2021-09-13}}
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* Goldenes Profess-Jubiläum (Sr. [[Maria Maura Prinz]]), in: Wohler Anzeiger Nr. 90 vom 12. November 1993.[https://www.muri-gries.ch/mediawiki/images/0/0c/Sr._M._Maura_Prinz.pdf]
 
* Gottfried Hoby-Hardegger, alt Bezirksammann, Flums 9. Mai 1881 bis 26. Juli 1957, in: [[Sarner Kollegi Chronik]] 19 (1957) 4, 108-110.
 
* Gottfried Hoby-Hardegger, alt Bezirksammann, Flums 9. Mai 1881 bis 26. Juli 1957, in: [[Sarner Kollegi Chronik]] 19 (1957) 4, 108-110.
 
* H. H. Johannes Dossenbach, Kantonsschulprofessor, Zug, in: [[Sarner Kollegi Chronik]] 18 (1956) 3, 77.
 
* H. H. Johannes Dossenbach, Kantonsschulprofessor, Zug, in: [[Sarner Kollegi Chronik]] 18 (1956) 3, 77.
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* Hans-Peter Kalbermatten, Blatten (Lötschen) VS (1959-1989), in: [[Sarner Kollegi Chronik]] 52 (1990) 1, 19-20.
 
* Hans-Peter Kalbermatten, Blatten (Lötschen) VS (1959-1989), in: [[Sarner Kollegi Chronik]] 52 (1990) 1, 19-20.
 
* Lebensfremde oder lebensnahe Mathematik?, in: [[Sarner Kollegi Chronik]] 22 (1960) 3, 65-69.
 
* Lebensfremde oder lebensnahe Mathematik?, in: [[Sarner Kollegi Chronik]] 22 (1960) 3, 65-69.
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* [https://www.muri-gries.ch/mediawiki/images/9/96/Nachruf_Hildebrand_Pfiffner.pdf + P. Hildebrand Pfiffner OSB], in: [[Sarner Kollegi Chronik]] 48 (1986) 2, 29-31.
  
 
==Rezensionen==
 
==Rezensionen==
 
+
Die von ihm erstellten Rezensionen finden sich auf der Seite [[Rezensionen P. Gerold Bonderer]].
===1949===
 
 
 
* Grote, Gerrit, Die Nachfolge Christi oder das Buch vom innern Trost, Olten 1947, in: [[Sarner Kollegi Chronik]] 11 (1949) 1, 20-21.
 
* Zundel, Maurice, Das Hohelied der heiligen Messe, in: [[Sarner Kollegi Chronik]] 11 (1949) 2, 60.
 
 
 
===1956===
 
 
 
* Schubiger, Erika G, Was Eva wünscht. Ein Buch für den jungen Adam heute, Luzern 1953, in: [[Sarner Kollegi Chronik]] 18 (1956) 1, 28.
 
 
 
===1959===
 
 
 
* Kortooms, Toon, Pfarrei im Moor, Luzern 1958, in: [[Sarner Kollegi Chronik]] 21 (1959) 2, 54.
 
* Sheen, Fulton J., Es lohnt sich, zu leben. Der Christ und die Probleme der heutigen Welt, übersetzt von Dr. P. Hildebrand Pfiffner OSB, Luzern - München, in: [[Sarner Kollegi Chronik]] 21 (1959) 4, 116-177.
 
 
 
===1960===
 
 
 
* de Bourbon-Busset, Jacques, Andreas und Franziska, Bekenntnisse zweier Liebender, Luzern 1959, in: [[Sarner Kollegi Chronik]] 22 (1960) 1, 27.
 
* Sheen, Fulton J., Gott unter den Menschen - Was bedeutet Christus uns heute?, übersetzt von Dr. P. Hildebrand Pfiffner OSB, Luzern - München, in: [[Sarner Kollegi Chronik]] 22 (1960) 4, 116.
 
 
 
===1961===
 
 
 
* Tramèr, Odilo, Vom Kristall zum Menschen - die Entwicklung des Lebens, Olten, in: [[Sarner Kollegi Chronik]] 23 (1961) 4, 116-117.
 
 
 
===1962===
 
 
 
* Suhard, Kardinal, Der Priester in der Welt des Menschen, Luzern - München 1961, in: [[Sarner Kollegi Chronik]] 24 (1962) 4, 93-94.
 
 
 
===1964===
 
 
 
* Boillat, Fernand, Bienheureuses difficultés. L'évangélisation, Lausanne 1961, in: Schweizerische Kirchenzeitung SKZ 17/1964, 246.
 
* Bommer / Hophan / Tanner, Worte auf den Weg, Luzern - München 1964, in: [[Sarner Kollegi Chronik]] 26 (1964) 4, 128-129.
 
  
 
== Bibliographie ==
 
== Bibliographie ==
 
+
*  {{Literatur | Autor=[[Leo Ettlin]] | Titel=Pater Gerold Bonderer 1918-1994 |Sammelwerk=[[Sarner Kollegi Chronik]] | Band=57 | Datum=1995 | Seiten=1-9 | Online=https://www.muri-gries.ch/mediawiki/images/e/ef/Nachruf_Gerold_Bonderer.pdf | Zugriff=2021-07-12}}
* Ettlin, Leo, Pater [[Gerold Bonderer]] 1918-1994, in: Sarner Kollegi Chronik 57.1, 1995, 1-9.
+
* Röthlin, Karl, '''Pater [[Gerold Bonderer]]''', OSB, zum Gedenken, in: Obwaldner Brattig (1996), 108-109.
 +
* [https://www.muri-gries.ch/mediawiki/images/9/98/Totenbild_Gerold_Bonderer.pdf Sterbebild]
 
* [[Professbuch]]: Nr. 874.
 
* [[Professbuch]]: Nr. 874.
* [http://www.muri-gries.ch/archiv/index.php/dr-p-gerold-valentin-bonderer-1918-1994 Nachlass P. Gerold Bonderer], StiAMG Gries und Sarnen, N.874.
+
* Nachlass P. Gerold Bonderer, StiAMG Gries und Sarnen [http://archiv.muri-gries.ch/index.php/dr-p-gerold-valentin-bonderer-1918-1994 N.874.]
 
 
  
  

Version vom 3. März 2022, 09:25 Uhr

P. Gerold Bonderer
P. Gerold Bonderer
P. Gerold Bonderer

Gerold (Valentin) Bonderer (* 27. Dezember 1918 von Vättis; † 5. Dezember 1994 in Muri), Dr. rer. nat.

Lebensdaten

Matura Kollegium Sarnen: 1941

Profess (in Sarnen): 5. Oktober 1942

Philosophie- und Theologiestudium im Kloster Einsiedeln

Priesterweihe: 15. Juni 1946 durch Bischof Josephus Meile von St. Gallen in der Klosterkirche Einsiedeln

Primiz: 23. Juni 1946 in der alten Kollegikirche Sarnen (Primizprediger: Dr. P. Eugen Pfiffner OSB, Stiftsdekan des Benediktinerklosters Einsiedeln)

Nachprimiz in Vättis: 30. Juni 1946 (Primizprediger: P. Dominikus Löpfe)

Goldene Profess: 6. Oktober 1992 in der Stiftskirche von Gries

Ämter

Fribourg, Universität: Studium der Mathematik 1948–1952, Dr. rer. nat.

Lehrer am Kollegium in Sarnen: 1947–1948, 1952–1985

Subpräfekt im Konvikt in Sarnen: 1952–1957

Präfekt im Konvikt in Sarnen: 1957–1976

Präfekt im Lyzeum in Sarnen: 1962–1964, 1976–1986

Spiritual in Hermetschwil: 1986–1994

Pfarradministrator in Hermetschwil: 1992-1994

Verwandtschaft

Eltern

  • Gerold Bonderer und Genoveva Bonderer-Bonderer († 1962), Vättis

Geschwister

  • Gerold Bonderer (Zwillingsbruder)
  • Peter Bonderer
  • Anna Bonderer

Lebenslauf

Werke

Rezensionen

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Bibliographie