Gregor Meng: Unterschied zwischen den Versionen

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Nach seiner Priesterweihe 1824 war P. Gregor als [[Lehrer]] der Klosterschule und als zweiter Unterpfarrer von [[Muri]] tätig. Einige Zeit war er auch Vikar in [[Wohlen]]. Von 1836 bis 1868 war er Pfarrer von [[Muri]]. In seinem Schreiben an Abt [[Adalbert Regli]] vom 19. Mai 1845 stimmte er der Übersiedelung des Konventes nach Gries zu, wünschte aber selber in der Schweiz zu bleiben. Von 1855 bis zu seinem Tod stand er dem Landkapitel Mellingen als Dekan vor. Er verstand es, in einer für das Kloster stürmischen Zeit und zwischen den Extremen von radikal-liberal und katholisch-konservativ, zurückhaltend zu agieren. Diese Zurückhaltung trug ihm auch klosterinterne Kritik ein. Den in den 1870er Jahren aufkommenden Christkatholizismus wies er jedoch mit Bestimmtheit zurück. Er wurde mit dem Ehrentitel eines Consiliar. eccles. ausgezeichnet und zum Examinator der Pfarrprüfungen ernannt. Nach seiner Resignation als Pfarrer wirkte er noch mit Beibehaltung des Amtes als Dekan als Ehrenkaplan in [[Villmergen]]. Von 1806 bis 1865 führte er eine Statistik über die Geburten und Todesfälle im Kirchensprengel Muri. <ref>Müller, Hugo, [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=arg-001:1989:101::107#107 Muri in den Freien Ämtern. Band 2, Geschichte der Gemeinde Muri seit 1798], in: Argovia. Jahresschrift der Historischen Gesellschaft des Kantons Aargau 101 (1989), 95-96.</ref>
 
Nach seiner Priesterweihe 1824 war P. Gregor als [[Lehrer]] der Klosterschule und als zweiter Unterpfarrer von [[Muri]] tätig. Einige Zeit war er auch Vikar in [[Wohlen]]. Von 1836 bis 1868 war er Pfarrer von [[Muri]]. In seinem Schreiben an Abt [[Adalbert Regli]] vom 19. Mai 1845 stimmte er der Übersiedelung des Konventes nach Gries zu, wünschte aber selber in der Schweiz zu bleiben. Von 1855 bis zu seinem Tod stand er dem Landkapitel Mellingen als Dekan vor. Er verstand es, in einer für das Kloster stürmischen Zeit und zwischen den Extremen von radikal-liberal und katholisch-konservativ, zurückhaltend zu agieren. Diese Zurückhaltung trug ihm auch klosterinterne Kritik ein. Den in den 1870er Jahren aufkommenden Christkatholizismus wies er jedoch mit Bestimmtheit zurück. Er wurde mit dem Ehrentitel eines Consiliar. eccles. ausgezeichnet und zum Examinator der Pfarrprüfungen ernannt. Nach seiner Resignation als Pfarrer wirkte er noch mit Beibehaltung des Amtes als Dekan als Ehrenkaplan in [[Villmergen]]. Von 1806 bis 1865 führte er eine Statistik über die Geburten und Todesfälle im Kirchensprengel Muri. <ref>Müller, Hugo, [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=arg-001:1989:101::107#107 Muri in den Freien Ämtern. Band 2, Geschichte der Gemeinde Muri seit 1798], in: Argovia. Jahresschrift der Historischen Gesellschaft des Kantons Aargau 101 (1989), 95-96.</ref>
  
Er starb als letzter der Muri Mönche und als Senior der Schweizerischen Benediktinerkongregation 1885 an einer Lungenentzündung.<ref>Unterlagen [[Professbuch]] P. [[Adelhelm Rast]] und Abt [[Dominikus Bucher]] sowie Zettelkatalog P. [[Adelhelm Rast]] im StiAMG Sarnen.</ref> P. Gregor Meng wurde in [[Villmergen]] bestattet. Die Grabplatte existiert noch. <ref>Kunz, Josef, 400 Jahre Michaelsbruderschaft im Klosterdorf Muri von 1618-2018. Religions- und sozialgeschichtliche Hintergründe der Bruderschaft - unter Einbezug der Pfarrei- und Klostergeschichte, Muri 2018, 41-42.</ref>
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Er starb als letzter der Muri Mönche und als Senior der Schweizerischen Benediktinerkongregation 1885 an einer Lungenentzündung.<ref>Unterlagen [[Professbuch]] P. [[Adelhelm Rast]] und Abt [[Dominikus Bucher]] sowie Zettelkatalog P. [[Adelhelm Rast]] im StiAMG Sarnen.</ref> P. Gregor Meng wurde in [[Villmergen]] bestattet. Die Grabplatte existiert noch. <ref>{{Literatur | Autor=Josef Kunz | Titel=400 Jahre Michaelsbruderschaft im Klosterdorf Muri von 1618-2018 Religions- und sozialgeschichtliche Hintergründe der Bruderschaft unter Einbezug der Pfarrei- und Klostergeschichte | Ort=Muri | Datum=2018 | Seiten=41-42}}</ref>
  
 
== Lebensdaten ==
 
== Lebensdaten ==
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* B. K., Sextar und Pfarrresignat Jakob Welti, in: Schweizerische Kirchenzeitung SKZ (1919) [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=skz-004%3A1919%3A0#35 Nr. 3, 20-21].
 
* B. K., Sextar und Pfarrresignat Jakob Welti, in: Schweizerische Kirchenzeitung SKZ (1919) [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=skz-004%3A1919%3A0#35 Nr. 3, 20-21].
 
* Käppeli, Arnold, Wann lebte Sankt Burkard von Beinwil?, in: Freiämterkalender 1935.
 
* Käppeli, Arnold, Wann lebte Sankt Burkard von Beinwil?, in: Freiämterkalender 1935.
* Kunz, Josef, 400 Jahre Michaelsbruderschaft im Klosterdorf Muri von 1618-2018. Religions- und sozialgeschichtliche Hintergründe der Bruderschaft - unter Einbezug der Pfarrei- und Klostergeschichte, Muri 2018.
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* {{Literatur | Autor=Josef Kunz | Titel=400 Jahre Michaelsbruderschaft im Klosterdorf Muri von 1618-2018 Religions- und sozialgeschichtliche Hintergründe der Bruderschaft unter Einbezug der Pfarrei- und Klostergeschichte | Ort=Muri | Datum=2018}}
 
* Müller, Hugo, [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=arg-001:1989:101::107#6 Muri in den Freien Ämtern. Band 2, Geschichte der Gemeinde Muri seit 1798], in: Argovia. Jahresschrift der Historischen Gesellschaft des Kantons Aargau 101 (1989), 1-358.
 
* Müller, Hugo, [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=arg-001:1989:101::107#6 Muri in den Freien Ämtern. Band 2, Geschichte der Gemeinde Muri seit 1798], in: Argovia. Jahresschrift der Historischen Gesellschaft des Kantons Aargau 101 (1989), 1-358.
 
* '''[[Paul Obwexer | Obwexer, Paul]]''', Festgruss zur goldenen Profess von '''Abt [[Adalbert Regli]]''' und '''P. [[Gregor Meng]]'''. Bozen 1869.
 
* '''[[Paul Obwexer | Obwexer, Paul]]''', Festgruss zur goldenen Profess von '''Abt [[Adalbert Regli]]''' und '''P. [[Gregor Meng]]'''. Bozen 1869.
 
* {{Literatur | Autor=Annina Sandmeier-Walt | Titel=Die Aufhebung des Klosters Muri 1841 – Der Aargauer Klosterstreit in Schweizer Erinnerungskulturen | Reihe=Murenser Monografien | BandReihe=4 | Ort=Zürich | Datum=2019}}
 
* {{Literatur | Autor=Annina Sandmeier-Walt | Titel=Die Aufhebung des Klosters Muri 1841 – Der Aargauer Klosterstreit in Schweizer Erinnerungskulturen | Reihe=Murenser Monografien | BandReihe=4 | Ort=Zürich | Datum=2019}}
* Sandmeier, Annina, Augustin Keller, sein Andenken und die Aufhebung der aargauischen Klöster 1841, in: Argovia. Jahresschrift der Historischen Gesellschaft des Kantons Aargau 128 (2016), 125-135.
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* {{Literatur | Autor=Annina Sandmeier-Walt | Titel=Augustin Keller, sein Andenken und die Aufhebung der aargauischen Klöster 1841 | Sammelwerk=Argovia | Band=128 | Datum=2016 | Seiten=125-135 | Online=https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=arg-001%3A2016%3A128#129 | Abruf=2021-10-23}}
 
* ?, † Hochw. Dekan P. [[Gregor Meng]], in: Schweizerische Kirchenzeitung SKZ (1885), [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=skz-004%3A1885%3A0%3A%3A38#55 Nr. 6, 40-41].
 
* ?, † Hochw. Dekan P. [[Gregor Meng]], in: Schweizerische Kirchenzeitung SKZ (1885), [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=skz-004%3A1885%3A0%3A%3A38#55 Nr. 6, 40-41].
 
* Professbuch: Nr. 624.
 
* Professbuch: Nr. 624.

Aktuelle Version vom 31. Mai 2023, 09:39 Uhr

P. Gregor Meng

Gregor (Alois) Meng (* 28. November 1800 von Gipf; † 25. Januar 1885 Villmergen)

Lebensbeschreibung [1]

P. Gregor legte 1819 im Kloster Muri Profess ab.

Nach seiner Priesterweihe 1824 war P. Gregor als Lehrer der Klosterschule und als zweiter Unterpfarrer von Muri tätig. Einige Zeit war er auch Vikar in Wohlen. Von 1836 bis 1868 war er Pfarrer von Muri. In seinem Schreiben an Abt Adalbert Regli vom 19. Mai 1845 stimmte er der Übersiedelung des Konventes nach Gries zu, wünschte aber selber in der Schweiz zu bleiben. Von 1855 bis zu seinem Tod stand er dem Landkapitel Mellingen als Dekan vor. Er verstand es, in einer für das Kloster stürmischen Zeit und zwischen den Extremen von radikal-liberal und katholisch-konservativ, zurückhaltend zu agieren. Diese Zurückhaltung trug ihm auch klosterinterne Kritik ein. Den in den 1870er Jahren aufkommenden Christkatholizismus wies er jedoch mit Bestimmtheit zurück. Er wurde mit dem Ehrentitel eines Consiliar. eccles. ausgezeichnet und zum Examinator der Pfarrprüfungen ernannt. Nach seiner Resignation als Pfarrer wirkte er noch mit Beibehaltung des Amtes als Dekan als Ehrenkaplan in Villmergen. Von 1806 bis 1865 führte er eine Statistik über die Geburten und Todesfälle im Kirchensprengel Muri. [2]

Er starb als letzter der Muri Mönche und als Senior der Schweizerischen Benediktinerkongregation 1885 an einer Lungenentzündung.[3] P. Gregor Meng wurde in Villmergen bestattet. Die Grabplatte existiert noch. [4]

Lebensdaten

Klosterschule Muri

Profess: 9. Mai 1819

Weihe zum Subdiakon: 22. Dezember 1821 durch Erzbischof und Nuntius Ignaz Nasalli in dessen Hauskapelle in Luzern

Weihe zum Diakon: 24. Mai 1823 in Luzern

Priesterweihe: 18. Oktober 1824 durch Bischof Peter Tobias Jenni in Fribourg

Primiz: 1824

Ämter

Lehrer in Muri: 1825–1835

Pfarrhelfer in Muri: 1825–1835

Vikar in Wohlen: 1835–1836?

Pfarrer in Muri: 1836–1867

Mitglied Bezirksschulpflege Muri: 1850–1867

Dekan des Landkapitels Mellingen: 1855–1885

Ehrenkaplan in Villmergen: 1868–1885

Verwandtschaft

Eltern: Alois Meng und Katharina Häseli, Gipf AG.

Werke

  • Andachtsbuch für katholische Christen. Keller, Sarmenstorf 1848. (2. Auflage 1862)
  • Das Landkapitel Mellingen in der Diözese Basel. J. B. Keller, Muri 1869.
  • Geschichte des Amtes und der Pfarrei Muri (= Programm der Bezirksschule Muri 1858-1862). Aargau, Sarmenstorf und Muri 1862.
  • Katechismen der christ-katholischen Religion für die erste Klasse. Raeber, Luzern 1844. (4. Auflage 1851)
  • Katechismen der christ-katholischen Religion für die zweite und dritte Klasse. Huwiler, Baden 1839. (4. Auflage 1851)
  • Diverse Manuskripte im Pfarreiarchiv Muri: 3 Kolleghefte, Chronik von Muri, Pfarrstatistik von Muri, Sterblichkeitsverhältnisse über 160 Jahre, Familienverzeichnis für die Pfarrei Muri.
  • Geschichte der Pfarrei Muri, 1854, StiAMG Sarnen M.Cod. chart. 305.

Bibliographie

  • Rupert Amschwand: Meng, P. Gregor OSB. In: Biographisches Lexikon des Kantons Aargau 1803-1957 (= Argovia. Band 68/69). Aarau 1958, S. 522–523 (e-periodica.ch [abgerufen am 17. April 2021]).
  • B. K., Sextar und Pfarrresignat Jakob Welti, in: Schweizerische Kirchenzeitung SKZ (1919) Nr. 3, 20-21.
  • Käppeli, Arnold, Wann lebte Sankt Burkard von Beinwil?, in: Freiämterkalender 1935.
  • Josef Kunz: 400 Jahre Michaelsbruderschaft im Klosterdorf Muri von 1618-2018 – Religions- und sozialgeschichtliche Hintergründe der Bruderschaft unter Einbezug der Pfarrei- und Klostergeschichte. Muri 2018.
  • Müller, Hugo, Muri in den Freien Ämtern. Band 2, Geschichte der Gemeinde Muri seit 1798, in: Argovia. Jahresschrift der Historischen Gesellschaft des Kantons Aargau 101 (1989), 1-358.
  • Obwexer, Paul, Festgruss zur goldenen Profess von Abt Adalbert Regli und P. Gregor Meng. Bozen 1869.
  • Annina Sandmeier-Walt: Die Aufhebung des Klosters Muri 1841 – Der Aargauer Klosterstreit in Schweizer Erinnerungskulturen (= Murenser Monografien. Band 4). Zürich 2019.
  • Annina Sandmeier-Walt: Augustin Keller, sein Andenken und die Aufhebung der aargauischen Klöster 1841. In: Argovia. Band 128, 2016, S. 125–135 (e-periodica.ch [abgerufen am 23. Oktober 2021]).
  • ?, † Hochw. Dekan P. Gregor Meng, in: Schweizerische Kirchenzeitung SKZ (1885), Nr. 6, 40-41.
  • Professbuch: Nr. 624.
  • Nachlass P. Gregor Meng, StiAMG Gries und Sarnen, N.624.

Einzelnachweise

  1. ?, † Hochw. Dekan P. Gregor Meng, in: Schweizerische Kirchenzeitung SKZ (1885), Nr. 6, 40-41.
  2. Müller, Hugo, Muri in den Freien Ämtern. Band 2, Geschichte der Gemeinde Muri seit 1798, in: Argovia. Jahresschrift der Historischen Gesellschaft des Kantons Aargau 101 (1989), 95-96.
  3. Unterlagen Professbuch P. Adelhelm Rast und Abt Dominikus Bucher sowie Zettelkatalog P. Adelhelm Rast im StiAMG Sarnen.
  4. Josef Kunz: 400 Jahre Michaelsbruderschaft im Klosterdorf Muri von 1618-2018 – Religions- und sozialgeschichtliche Hintergründe der Bruderschaft unter Einbezug der Pfarrei- und Klostergeschichte. Muri 2018, S. 41–42.