Ivo Elser

Aus Muri
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P. Ivo Elser

Ivo Elser (* 25. Februar 1902 von Rorschach (Bürgerort: Gossau SG); † 31. März 1984)

Lebensdaten

Matura Kollegium Sarnen: 1922

Profess: 19. September 1923

Priesterweihe: 2. April 1927

Salzburg, Mozarteum: Studium der Musik 1927-1929

Diamantenes Professjubiläum: 2. Oktober 1983 in der St. Martins-Kirche in Sarnen

Ämter

Lehrer in Sarnen: 1929–1969

Kapellmeister Schultheater in Sarnen: 1929–1979

Beziehungsnetz

Verwandtschaft

Eltern: Otto Elser, Stadtschreiber von Rorschach, und Berta Gächter

Geschwister: 2 Brüder und eine Schwester

  • Ernst Elser-Felder, Bern (+ 1968)
  • Clara Fuchs-Elser, Rorschach (+ 1975)

Lebenslauf

Louis Elser wurde am 25 Februar 1902 in die Wiege des Rorschacher Stadtschreibers gelegt. Zwei Brüder und eine Schwester begleiteten seine wohl behütete Jugendzeit. Hauskultur mit Musik und guter Lektüre wurde in der Familie des Stadtschreibers bewusst gepflegt. Pater Ivo hat den Stil seines Vaterhauses zeitlebens bewahrt. Im Kriegsjahr 1914 kam Louis Elser in die erste Gymnasialklasse nach Sarnen. Hier konnte er seine musikalischen Talente entfalten. Nach der Matura 1922 trat er ins Noviziat des Klosters Muri-Gries ein. Bei der einfachen Profess am 19. September 1923 erhielt er den Klosternamen Ivo. Nach dem Theologiestudium an der Hausschule in Gries wurde P. Ivo am 2. April 1927 r Ivo zum Priester geweiht. Darauf ging er zum Musikstudium ans Mozarteum in die Mozartstadt Salzburg. Hier konnte sich Pater Ivo für seine Lebensaufgabe als Kapellmeister im Kollegium Sarnen vorbereiten. Bernhard Paumgartner war sein Lehrer. Das Studium musste aber vorzeitig abgebrochen werden. In Sarnen war Pater Maurus, der Kapellmeister, schwer erkrankt. Doch bevor Pater Ivo am Kollegium dieses musikalische Erbe übernehmen sollte, besuchte er auf Wunsch des Abtes Alphons Maria Augner Solesmes, Maredsous, Maria Laach und Beuron. Diese im 19.Jahrhundert gegründeten Benediktinerklöster waren Zentren der monastischen und liturgischen Reformen. Solesmes leistete Pionierarbeit für die Neubelebung des Gregorianischen Chorals. Die Klöster der Beuroner Kongregation Beuron und Maria Laach wiesen mit der Herausgabe von Volksmessbüchern (Bomm und Schott) der neuen liturgischen Bewegung den Weg ins Volk. Diese kirchliche Avantgarde der Zwischenkriegszeit hat die liturgischen Reformen des Zweiten Vatikanum weitgehend vorbereitet. Die Eindrücke in diesen liturgischen Klöstern haben Pater Ivos Leben stark geprägt. Auch er wurde ein Wegbereiter des Gregorianischen Chorals. Seine tiefe Frömmigkeit war ganz und gar liturgisch orientiert. Pius Parsch, Benedikt Bauer, Romano Guardini, Columba Marmion waren seine Kirchenlehrer. Bis in seine letzten Tage hat er sich stets in ehrfürchtiger Versenkung auf die heilige Messe vorbereitet.

Als Pater Ivo 1929 den Taktstock seines geschätzten Lehrers Pater Maurus Gentinetta aufnahm, bedeutete das im musikalischen Leben des Kollegiums Sarnen eine Zäsur. Zwar pflegte er die Schultradition mit Opern, Konzerten und gelegentlich auch mit polyphonen Messen weiter. Das war die salzburgische Komponente seiner Ausbildung. Er wollte sie nicht verleugnen. An die erste Stelle rückte aber der Gregorianische Choral. Unermüdlich wusste er Mitbrüder und Schüler zu motivieren und gab auch bei spärlichem Erfolg nicht auf. Sein Eifer für die gesungene Liturgie beschränkte sich aber nicht nur auf das Kollegium, sondern erreichte in der «Studiengemeinschaft der deutschsprachigen Schweiz für gregorianischen Choral» noch größere Kreise. Fast jedes Jahr leitete er im Sommer Ferienkurse für Sänger und Chorleiter. Dazu kamen Übungskurse in Pfarreien und Lehrerkonferenzen. Das so entfachte Feuer suchte er mit Artikeln in den «Studienblättern für gregorianischen Choral» und im «Chorwächter» zu fördern.

In der Schule unterrichtete Pater Ivo auf der Unter- und Mittelstufe Religion, Deutsch und Latein. Auch da beschritt er seine eigenen Wege. Im Deutschunterricht legte der Lehrer großes Gewicht auf die Phonetik, das richtige und schöne Sprechen. Pater Ivo übte unermüdlich und unerbittlich mit Balladen. Eine weitere Spezialität war im Mittelgymnasium Stilistik und Poetik. Schwerpunkt des Religionsunterrichtes war die Liturgik: Aufbau von Messe und Vesper, das Kirchenjahr,Heilige Zeichen und die Einführung in das Proprium der Sonn- und Festtage. 42 Jahre lang hat Pater Ivo an unserer Schule musiziert und unterrichtet. 1971 ging er in den schulischen Ruhestand.

Werke

  • Übungsheft für Phonetik nach Siebs, Hey-Volbach, Winkler und Greyerz, Sarnen 1956.

Bibliographie

Einzelnachweise