Joachim Steinacher

Aus Muri
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Joachim (Alois) Steinacker (* 22. Mai 1842 aus Latzfons; † 17. Oktober 1892)

Leben

Profess: 11. November 1879

Ämter

Turmbruder: 1867–1912

Gärtner: 1867–1912

Beziehungsnetz

Verwandtschaft

Sohn des Georg Frommer und der Elisabeth Psietzer.

Lebensbeschreibung

Br. Matthäus wurde am 21. September 1840 in Gries geboren An der Stelle seines Geburtshauses steht jetzt die Villa Marienheim. Er diente zuerst beim Haller in Gries, kam frühzeitig als Turmknecht ins Kloster, war nebenbei im Garten und in der Torggl beschäftigt. Er trat dann ins Noviziat ein und legte 5. Januar 1867 die einfachen Ordensgelübde als Laienbruder ab, hatte wie als Novize, so auch als Profess den Turm d.i. das Geläute, den Garten und die Torggl zu besorgen, wo er sich überall geschickt und tätig zeigte. Er war ein ausgezeichneter Wetterkenner auf dem Turm, als Freund, Pfleger und Kenner der Gartenflora als Gärtner und als Weinbereiter in der Torggl, wobei ihm seine Riesenkraft beim Bewältigen der Fässer gut zu stande kam. Von Br. Mattäus ist überliefert: "Sein liebstes Arbeitsfeld war der Garten und dort die Pflege der Blumen, seiner Lieblinge. Als Mattheus ins Kloster eintrat, war der Stift so arm an Blumen, dass bei Feierlichkeiten solche ausgeliehen werden mussten. Unter Mattthä entstand der herrliche Azeleenflor und dergl. und zu Ostern beispielsweise war der Hochaltar aufs herrlichste zu allgemeiner Bewunderung mit Blumen geschmückt. Redakteur Baumberger hat den Br. Matthä in seiner „Questa la via” ein eigenes Kapitel gewidmet. Im Garten empfing Matthä die vornehmsten Besuche. Erzherzog Heinrich hatte seine besondere Freude am Bruder, mit dem er sich auch aufs Herablassendste unterhielt, Arm in Arm mit ihm spazierte, obwohl Matthä in schmutzigem Arbeits-Zwilchhabit war. Aufs Äußere gab Matthä nichts, er war ein Verächter von Äußerlichkeiten, Pflege von Schönheit und zeigte in dieser Hinsicht eine gewisse Diogenesnatur und einen Diogenesstolz. Wenn Matthä sich abends in seine Turmzelle zurückzog, dann pflegte er nicht der Ruhe, sondern las durch Stunden noch bis tief in die Nacht die Geschichtswerke von Stolberg, Weiß u.a. Das waren seine Muße- und Erholungsstunden. Er wusste in Geschichte vielfach guten Aufschluss und redete gerne von solchen Themen. Früh am Morgen, besonders in den letzten Lebensjahren oft schon nach 2 Uhr, immer aber vor 4 Uhr, war er schon in der Kirche, um vor dem Tabernakel zu beten. Auch abends war er lange Zeit in der Kirche, in der Zeit da man im Konvent zu Nacht speiste, Denn Matthä aß schon seit Jahren nichts am Abend. Die Nächte waren für ihn vielfach qualvoll wegen rheumatischer Schmerzen. Lesen konnte er die letzten Jahre auch nicht mehr und daher betete er dann viele, viele Rosenkränze." Am Oktavfeste des hl. Benedikt 28. März 1912 starb Br. Matthäus nach kurzem, leichtem Todeskampfe und Empfang der hl. Sterbesakramente, nachdem er durch mehrere Wochen im Bozner Spital gewesen war. [1]

Einzelnachweise

  1. Notizen Professbuch P. Adelhelm Rast und P. Dominikus Bucher im Stiftsarchiv Muri-Gries in Sarnen sowie digitalisierte und erweiterte Ausgabe des Professbuchs von P. Vinzenz Gasser (Transkript P. Plazidus Hungerbühler).

Bibliographie

  • Professbuch: Nr. 707.

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