Johann Christoph von Grüth: Unterschied zwischen den Versionen

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* Aschwanden, Paul, Die Landvögte des Standes Zug, Separatdruck aus den Zuger Nachrichten 1936, Zug 1936.
 
* Helvetia Sacra, III I, S. 933.
 
* Helvetia Sacra, III I, S. 933.
 
* Kiem, Muri I, S. 311-316.
 
* Kiem, Muri I, S. 311-316.

Version vom 29. Juli 2019, 10:58 Uhr

Wappen von Abt Johann Christoph von Grüth aus P. Leodegar Mayers Compendium Archivii Murensis A, S. 34.
Wappen und Beschreibung der Familie von Grüth in der "Miscella historica Monasterii Murensis" von P. Augustin Stöcklin.

Johann Christoph von Grüth [1] (* unbekannt von Zürich; † 23. September 1564)

Lebensdaten

Profess: 5. März 1535

Priesterweihe: unbekannt

Abtwahl: 17. März 1549

Abtbenediktion: 18. August 1549

Ämter

Kustos: ?–1549

Abt: 1549–1564

Beziehungsnetz

Verwandtschaft

Sohn des Joachim von Grüth, Unterschreiber der Stadt Zürich (Gegenspieler Zwinglis) und der Veronika Schwarzmurer aus Zug.

Geschwister:

Halbgeschwister (gleiche Mutter):

  • Veronica Müller, verheiratet mit Wolfgang Kolin (+ 1558), Pannerträger, Mitglied des Grossen Rates von Zug, Landvogt zu Risch, Cham sowie Steinhausen, Seckelmeister, Landvogt in den Freien Ämtern, Seckelmeister [2]
  • Ita Müller, verheiratet mit Johann Letter (+ 1583), Vogt von Gangolfswil und Hünenberg, Säckelmeister der Stadt Zug, Ratsherr, Ammann des Standes Zug, Hauptmann in französischen und päpstlichen Diensten, päpstlicher Ritter.

Neffe (Sohn von Johann und Euphrosina Heer-von Grüt):

Neffen und Nichten (Kinder von Veronica Müller):

  • Samuel Kolin (+ 1557 gefallen)
  • Wolfgang Kolin, Obervogt zu Steinhausen
  • Paulus Kolin, Pannerträger, Zug
  • Kaspar Kolin, Obervogt zu Steinhausen
  • Regula Kolin, verheiratet mit Beat Zurlauben (1533-1596), Obervogt von Cham, Zuger Landschreiber, Seckelmeister der Stadt Zug, Tagsatzungsgesandter, Ammann von Stadt und Amt Zug, Stadt- und Amtsrat, Hauptmann in päpstlichen und französischen Diensten, Inhaber einer französischen Gardekompanie. Letzterer heiratete in zweiter Ehe Anna Pfluger, Tochter des Hug Pfluger, Altrat von Solothurn.

Neffe (Sohn von Ita Müller):

  • Caspar Lätter (Letter), Zug

Nichte (Tochter von Theophil von Grüth):

Fürstabt Plazidus Zurlauben, Kloster Muri ist ein Urururgrossneffe von Abt Johann Christoph von Grüth.

Lebensbeschreibung

Abt Johann Christoph kam bereits als Klosterschüler am 17. Januar 1532 nach Muri und legte am 5. März 1535 Profess ab. Fünf weitere seiner Geschwister lebten ebenfalls in Klöstern, unter anderem seine Schwester Meliora im Kloster Hermetschwil. Im Amt des Kustos stehend wurde er am 17. März 1549 zum Abt gewählt und am 18. August 1549 benediziert. Ab 1554 begann er, den Kreuzgang mit Glasgemälden ausstatten zu lassen. 1555 wird er vom Heiligen Stuhl gemeinsam mit Joachim Eichhorn, Abt von Einsiedeln, zum Kommissär für die Vereinigung des Klosters St. Johann im Thurtal mit dem Stift St. Gallen ernannt. Er nahm am 25. Januar 1562 mit anderen Äbten, Pröbsten und Dekanen an einer Versammlung in Rapperswil teil, an der Abt Joachim Eichhorn von Einsiedeln als geistlicher Abgeordneter für die 3. Tagungsperiode des Trienter Konzils gewählt wurde. Im Kloster trat Abt Johann Christoph für eine Abschaffung des Pfründenwesens ein, das eine vita communis verunmöglichte, traf dabei jedoch auf energischen Widerstand der Konventualen. Mit Hilfe der Schirmherren konnte die Ruhe wieder hergestellt werden. 1560 schuf Abt Johann Christoph das Amt des Subpriors, um auch bei Abwesenheit des Priors im Kloster Disziplin und Ordnung halten zu können. Im Mail 1564 entliess Abt Johann Christoph den Klosterschreiber Jost Loriti, da dieser Anhänger der Reformation war. Diese Angelegenheit war noch nicht bereinigt als nach seinem Tod am 23. September 1564 sein Nachfolger das Amt antrat. Er liess das Kloster auch mit Kunst und baulichen Neuerungen ausstatten. Er liess den Nordturm der Klosterkirche erbauen. Zu seinen Erwerbungen gehören ein Kornzehnt in Sursee sowie eine Mühle in Winterswil. Abt Johann Christoph wurde vor dem Nothelferaltar in der Klosterkirche begraben.

Namensformen

Johann Christoph von/vom Grüth[5]

Wappen

Bibliographie

  • Aschwanden, Paul, Die Landvögte des Standes Zug, Separatdruck aus den Zuger Nachrichten 1936, Zug 1936.
  • Helvetia Sacra, III I, S. 933.
  • Kiem, Muri I, S. 311-316.
  • Willi, Dominicus, Album Wettingense. Verzeichnis der Mitglieder des exemten und konsistorialen Cistercienser-Stiftes B. V. M. de Marisstella zu Wettingen-Mehrerau, Zweite verbesserte Auflage, Limburg an der Lahn 1904.
  • Wohler, Anton: Grüth, Johann Christoph vom, in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 12.9.2018, URL: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D19724.php.
  • Johann Christoph von Grüth in Wikipedia.
  • Nachlass Abt Johann Christoph von Grüth im StiAMG Sarnen.
  • Professbuch: Nr. 334.

Einzelnachweise

  1. Album Wettingense - Verzeichnis der Mitglieder des exemten und konsistorialen Cistercienser Stiftes B. V. M. de Marisstella zu Wettingen / Mehrerau, Nr. 509.
  2. Aschwanden, Paul, Die Landvögte des Standes Zug, Separatdruck aus den Zuger Nachrichten 1936, Zug 1936, 68-69.
  3. Henggeler, Rudolf, Professbuch der fürstlichen Benediktinerabtei Unserer Lieben Frau von Einsiedeln, Monasticon-Benedictinum Helvetiae III. Band, Zug 1933, 161-165.
  4. Gruber, Eugen, Geschichte des Klosters Magdenau, Ingenbohl 1944, 216-219.
  5. Helvetia sacra III I, S. 933, Kiem I sowie die Professbuchunterlagen nennen "von", das Historische Lexikon der Schweiz und Wikipedia schreiben "vom".



Vorgänger Amt Nachfolger
Laurentius von Heidegg (Abt) Abt
1549–1564
Hieronymus Frey (Abt)