Johannes Evangelist Borsinger: Unterschied zwischen den Versionen

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== Lebensbeschreibung ==
 
== Lebensbeschreibung ==
Profess am 12. Mai 1774. Weihen: Subdiakon 29. März 1778 in Luzern, Diakon 13. Mai 1779 in Luzern, Priesterweihe in Konstanz durch den Weihbischof 11. März 1780 c. Disp. Primiz: 21. März. Schon als Frater war Joh. Ev. Professor am Gymnasium; dann Prof. der Philosophie bis 1785. 12./18.(?) Dezember 1785 bis Februar 1792 war er Pfarrer von Muri, dann Subprior und Instruktor der Novizen und Kleriker bis März 1798. Er war später der treue Begleiter des Fürstabtes [[Gerold Meyer|Gerold II.]] während dessen Abwesenheit und Flucht zur Zeit der französischen Invasion. In seinem Diarium hat P. Joh. Ev. die Ereignisse auf dieser Fluchtreise festgehalten. Beim Abschied von Muri legt er dem Abt die Worte in den Mund: «Valete, fratres, exul a Muris exibo, brevi exultans redibo.»
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P. Johannes Evangelist legte am 12. Mai 1774 im Kloster Muri Profess ab. Weihen: Subdiakon 29. März 1778 in Luzern, Diakon 13. Mai 1779 in Luzern, Priesterweihe in Konstanz durch den Weihbischof 11. März 1780 mit Dispens. Schon als Frater war Johannes Evangelist [[Lehrer]] am Gymnasium; später der Philosophie bis 1785. 12./18.(?) Dezember 1785 bis Februar 1792 war er Pfarrer von [[Muri]], dann [[Subprior]], [[Novizenmeister]] und [[Klerikerinstruktor]] bis März 1798.
 
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Am 4. März 1798 flieht er mit Fürstabt [[Gerold Meyer]] und P. [[Benedikt Suppiger]] nach Deutschland. Er war der treue Begleiter des Fürstabtes während dessen Abwesenheit und Flucht zur Zeit der französischen Invasion. In seinem Diarium hat P. Joh. Evangelist die Ereignisse auf dieser Fluchtreise festgehalten. Beim Abschied von Muri legt er dem Abt die Worte in den Mund: «Valete, fratres, exul a Muris exibo, brevi exultans redibo.» Am 14. August 1798 erhielt er die Iurisdictio auf Lebenszeit.  
Ende Dezember 1801 kam dann P. Johannes, als ruhigere Zeiten gekommen waren und die exulierten Konventualen wieder in das Stift zurückkehren durften, als Statthalter (Ökonom) nach Klingenberg, wo er sein Diarium abschloss. Er schliesst es mit den Worten: «Nun sind es eben drei Jahre, seit jenem unvergesslichen Tage, an dem man uns gegen acht Uhr in der Frühe das Deportationsdekret vorlas und Nachmittag zwei Uhr von dem lieben Muri abführte. Drei harte, kummer- und kreuzvolle Jahre für alle meine lieben Herren Mitbrüder! Für mich aber, wenn ich aufrichtig reden soll, waren es drei eigentliche Rekreationsjahre, da ich in einem Jahre mehr gesehen und erfahren hatte, als in den dreissig vorhergehenden; aber alles ist Eitelkeit über Eitelkeit, ausser Gott lieben und ihm allein dienen.» Er stirbt am 10. Januar 1810, abends um sieben Uhr.<ref>gem. Tgb. von. P. [[Leodegar Schmid]], S. 81.</ref>
 
  
Iurisdictio auf Lebenszeit erhalten am 14. August 1798.
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Ende Dezember 1801 kam dann P. Johannes Evangelist, als ruhigere Zeiten gekommen waren und die exulierten Konventualen wieder in das Stift zurückkehren durften, als [[Ökonom]] nach Klingenberg, wo er sein Diarium abschloss. Er schliesst es mit den Worten: «Nun sind es eben drei Jahre, seit jenem unvergesslichen Tage, an dem man uns gegen acht Uhr in der Frühe das Deportationsdekret vorlas und Nachmittag zwei Uhr von dem lieben Muri abführte. Drei harte, kummer- und kreuzvolle Jahre für alle meine lieben Herren Mitbrüder! Für mich aber, wenn ich aufrichtig reden soll, waren es drei eigentliche Rekreationsjahre, da ich in einem Jahre mehr gesehen und erfahren hatte, als in den dreissig vorhergehenden; aber alles ist Eitelkeit über Eitelkeit, ausser Gott lieben und ihm allein dienen.» Er starb am 10. Januar 1810, abends um sieben Uhr.<ref>gem. Tgb. von. P. [[Leodegar Schmid]], S. 81.</ref>
  
Am 4. März 1798 flieht er mit Fürstabt [[Gerold Meyer|Gerold II.]] und P. [[Benedikt Suppiger]] nach Deutschland. Er hinterlässt ein Tagebuch mit Aufzeichnungen über die Reise des Abtes.
 
 
== Beziehungsnetz ==
 
=== Verwandtschaft ===
 
Sohn des Josef Fridolin Mauritius und der Maria Clara Wiederkehr.
 
=== Bekanntschaft ===
 
 
== Werke ==
 
== Werke ==
 
* Beschreibung der Fluchtreise Gerolds II. Unvollendet, in Archiv Sarnen, 374 Seiten
 
* Beschreibung der Fluchtreise Gerolds II. Unvollendet, in Archiv Sarnen, 374 Seiten
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== Einzelnachweise ==
 
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== Bibliographie ==
 
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* Professbuch: Nr. 581.
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Version vom 1. Februar 2018, 12:18 Uhr

Johannes Evangelist (Andreas) Borsinger (* 8. Februar 1757 von Baden; † 10. Juni 1810)

Lebensdaten

Profess: 12. Mai 1774

Weihe: 11. März 1780

Primiz: 21. März 1780

Ämter

Pfarrer in Muri: 1785–1792

Subprior: 1792–1798

Ökonom in Klingenberg: ab ca. 1801

Beziehungsnetz

Verwandtschaft

Sohn des Josef Fridolin Mauritius Borsinger und der Maria Clara Wiederkehr.

Lebensbeschreibung

P. Johannes Evangelist legte am 12. Mai 1774 im Kloster Muri Profess ab. Weihen: Subdiakon 29. März 1778 in Luzern, Diakon 13. Mai 1779 in Luzern, Priesterweihe in Konstanz durch den Weihbischof 11. März 1780 mit Dispens. Schon als Frater war Johannes Evangelist Lehrer am Gymnasium; später der Philosophie bis 1785. 12./18.(?) Dezember 1785 bis Februar 1792 war er Pfarrer von Muri, dann Subprior, Novizenmeister und Klerikerinstruktor bis März 1798. Am 4. März 1798 flieht er mit Fürstabt Gerold Meyer und P. Benedikt Suppiger nach Deutschland. Er war der treue Begleiter des Fürstabtes während dessen Abwesenheit und Flucht zur Zeit der französischen Invasion. In seinem Diarium hat P. Joh. Evangelist die Ereignisse auf dieser Fluchtreise festgehalten. Beim Abschied von Muri legt er dem Abt die Worte in den Mund: «Valete, fratres, exul a Muris exibo, brevi exultans redibo.» Am 14. August 1798 erhielt er die Iurisdictio auf Lebenszeit.

Ende Dezember 1801 kam dann P. Johannes Evangelist, als ruhigere Zeiten gekommen waren und die exulierten Konventualen wieder in das Stift zurückkehren durften, als Ökonom nach Klingenberg, wo er sein Diarium abschloss. Er schliesst es mit den Worten: «Nun sind es eben drei Jahre, seit jenem unvergesslichen Tage, an dem man uns gegen acht Uhr in der Frühe das Deportationsdekret vorlas und Nachmittag zwei Uhr von dem lieben Muri abführte. Drei harte, kummer- und kreuzvolle Jahre für alle meine lieben Herren Mitbrüder! Für mich aber, wenn ich aufrichtig reden soll, waren es drei eigentliche Rekreationsjahre, da ich in einem Jahre mehr gesehen und erfahren hatte, als in den dreissig vorhergehenden; aber alles ist Eitelkeit über Eitelkeit, ausser Gott lieben und ihm allein dienen.» Er starb am 10. Januar 1810, abends um sieben Uhr.[1]

Werke

  • Beschreibung der Fluchtreise Gerolds II. Unvollendet, in Archiv Sarnen, 374 Seiten
  • Verschiedene Korrespondenzen. Archiv Gries (ehem. A. IV. IX.)

Einzelnachweise

  1. gem. Tgb. von. P. Leodegar Schmid, S. 81.

Bibliographie

  • Professbuch: Nr. 581.

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