Johannes Evangelist Borsinger

Aus Muri
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Johannes Evangelist (Andreas) Borsinger (* 8. Februar 1757 von Baden; † 10. Juni 1810)

Lebensdaten

Profess: 12. Mai 1774

Weihe: 11. März 1780

Ämter

Pfarrer in Muri: 1785–1792

Subprior: 1792–1798

Ökonom in Klingenberg: ab ca. 1801

Lebensbeschreibung

Profess am 12. Mai 1774. Weihen: Subdiakon 29. März 1778 in Luzern, Diakon 13. Mai 1779 in Luzern, Priesterweihe in Konstanz durch den Weihbischof 11. März 1780 c. Disp. Primiz: 21. März. Schon als Frater war Joh. Ev. Professor am Gymnasium; dann Prof. der Philosophie bis 1785. 12./18.(?) Dezember 1785 bis Februar 1792 war er Pfarrer von Muri, dann Subprior und Instruktor der Novizen und Kleriker bis März 1798. Er war später der treue Begleiter des Fürstabtes Gerold II. während dessen Abwesenheit und Flucht zur Zeit der französischen Invasion. In seinem Diarium hat P. Joh. Ev. die Ereignisse auf dieser Fluchtreise festgehalten. Beim Abschied von Muri legt er dem Abt die Worte in den Mund: «Valete, fratres, exul a Muris exibo, brevi exultans redibo.»

Ende Dezember 1801 kam dann P. Johannes, als ruhigere Zeiten gekommen waren und die exulierten Konventualen wieder in das Stift zurückkehren durften, als Statthalter (Ökonom) nach Klingenberg, wo er sein Diarium abschloss. Er schliesst es mit den Worten: «Nun sind es eben drei Jahre, seit jenem unvergesslichen Tage, an dem man uns gegen acht Uhr in der Frühe das Deportationsdekret vorlas und Nachmittag zwei Uhr von dem lieben Muri abführte. Drei harte, kummer- und kreuzvolle Jahre für alle meine lieben Herren Mitbrüder! Für mich aber, wenn ich aufrichtig reden soll, waren es drei eigentliche Rekreationsjahre, da ich in einem Jahre mehr gesehen und erfahren hatte, als in den dreissig vorhergehenden; aber alles ist Eitelkeit über Eitelkeit, ausser Gott lieben und ihm allein dienen.» Er stirbt am 10. Januar 1810, abends um sieben Uhr.[1]

Iurisdictio auf Lebenszeit erhalten am 14. August 1798.

Am 4. März 1798 flieht er mit Fürstabt Gerold II. und P. Benedikt Suppiger nach Deutschland. Er hinterlässt ein Tagebuch mit Aufzeichnungen über die Reise des Abtes.

Beziehungsnetz

Verwandtschaft

Sohn des Josef Fridolin Mauritius und der Maria Clara Wiederkehr.

Bekanntschaft

Werke

  • Beschreibung der Fluchtreise Gerolds II. Unvollendet, in Archiv Sarnen, 374 Seiten
  • Verschiedene Korrespondenzen. Archiv Gries (ehem. A. IV. IX.)

Einzelnachweise

  1. gem. Tgb. von. P. Leodegar Schmid, S. 81.

Bibliographie