Karl Prevost: Unterschied zwischen den Versionen

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P. Karl wurd in Münster in Graubünden als Sohn des dortigen Lehrers am 2. August 1840 geboren, besuchte einige Zeit die deutsche Schule in Taufers und bereitete sich nebenbei auf das Gymnasium vor, das er dann in Bozen absolvierte. Nach seinem Studium betätigte P. Karl sich als [[Lektor]] und kam dann im Herbst 1869 als [[Lehrer]] nach Sarnen, wo er Latein in der I. und II. Klasse sowie Klavierunterricht lehrte. Später erteilte er Unterricht in der griechischen Sprache im III. und IV. Gymn. und Italienisch, in den 1880er Jahren unterrichtete er Griechisch für die Rhetorik. Ab 1872 war P. Karl [[Präfekt]] im Konvikt Sarnen, bis er nach der Abtwahl von P. [[Augustin Grüniger]] 1887 zum [[Rektor]] des Kollegiums und [[Prior/Dekan|Superior]] des Professorenkonvents ernannt wurde. Unter seinem Rektorat wurde 1890/91 das neue Gymnasium erstellt und das zweiklassige Lyzeum eingeführt, das zur eidgenössisch anerkannten Matura führte. 1905 wollte P. Karl vom Amt des [[Rektor|Rektors]] zurücktreten, wurde jedoch dazu gedrängt, zu bleiben. Nach langem Leiden starb er 1907. Sein Bruder, Abt [[Benedikt Prevost]] von Disentis, der auch Konventuale von Muri-Gries war, hielt das Requiem, [[Prior/Dekan|Stiftsdekan]] P. [[Alfons Maria Augner]] hielt das Begräbnis in der Kirche St. Andreas in Sarnen. P. Karl war wegen seines heiteren und offenen Wesens in gesunden Tagen allgemein beliebt. Erziehungsrat und Regierungsrat erließen einen Partezettel. Er war Ehrenbürger von Obwalden und Sarnen.<ref>Unterlagen [[Professbuch]] P. [[Adelhelm Rast]] und Abt [[Dominikus Bucher]], Zettelkatalog P. [[Adelhelm Rast]] im StiAMG Sarnen sowie digitalisierte und erweiterte Ausgabe des [[Professbuch]]s von P. [[Vinzenz Gasser]] im StiAMG Gries (Transkript P. [[Plazidus Hungerbühler]]).</ref>
 
P. Karl wurd in Münster in Graubünden als Sohn des dortigen Lehrers am 2. August 1840 geboren, besuchte einige Zeit die deutsche Schule in Taufers und bereitete sich nebenbei auf das Gymnasium vor, das er dann in Bozen absolvierte. Nach seinem Studium betätigte P. Karl sich als [[Lektor]] und kam dann im Herbst 1869 als [[Lehrer]] nach Sarnen, wo er Latein in der I. und II. Klasse sowie Klavierunterricht lehrte. Später erteilte er Unterricht in der griechischen Sprache im III. und IV. Gymn. und Italienisch, in den 1880er Jahren unterrichtete er Griechisch für die Rhetorik. Ab 1872 war P. Karl [[Präfekt]] im Konvikt Sarnen, bis er nach der Abtwahl von P. [[Augustin Grüniger]] 1887 zum [[Rektor]] des Kollegiums und [[Prior/Dekan|Superior]] des Professorenkonvents ernannt wurde. Unter seinem Rektorat wurde 1890/91 das neue Gymnasium erstellt und das zweiklassige Lyzeum eingeführt, das zur eidgenössisch anerkannten Matura führte. 1905 wollte P. Karl vom Amt des [[Rektor|Rektors]] zurücktreten, wurde jedoch dazu gedrängt, zu bleiben. Nach langem Leiden starb er 1907. Sein Bruder, Abt [[Benedikt Prevost]] von Disentis, der auch Konventuale von Muri-Gries war, hielt das Requiem, [[Prior/Dekan|Stiftsdekan]] P. [[Alfons Maria Augner]] hielt das Begräbnis in der Kirche St. Andreas in Sarnen. P. Karl war wegen seines heiteren und offenen Wesens in gesunden Tagen allgemein beliebt. Erziehungsrat und Regierungsrat erließen einen Partezettel. Er war Ehrenbürger von Obwalden und Sarnen.<ref>Unterlagen [[Professbuch]] P. [[Adelhelm Rast]] und Abt [[Dominikus Bucher]], Zettelkatalog P. [[Adelhelm Rast]] im StiAMG Sarnen sowie digitalisierte und erweiterte Ausgabe des [[Professbuch]]s von P. [[Vinzenz Gasser]] im StiAMG Gries (Transkript P. [[Plazidus Hungerbühler]]).</ref>
 
==Ehrungen==
 
 
* 1904 Ehrengürgerrecht der Gemeinde Sarnen
 
* 1904 Ehrenbürgerrecht des Kantons Obwalden
 
  
 
== Werke ==
 
== Werke ==
 
* „Lysias“, Programm 1884.
 
* „Lysias“, Programm 1884.
 
 
* Predigt auf die feierl. Primiz des Josef Sigrist i. d. Pfarrkirche zu Inwil 10. Juli 1892. Sarnen.
 
* Predigt auf die feierl. Primiz des Josef Sigrist i. d. Pfarrkirche zu Inwil 10. Juli 1892. Sarnen.
  

Version vom 31. Dezember 2018, 15:14 Uhr

P. Karl Prevost

Karl (Josef Anton) Prevost (* 2. August 1840 von Münster GR; † 22. Februar 1907 in Sarnen)

Lebensdaten

P. Karl Prevost

Profess: 7. Dezember 1863

Weihe: 2. Juli 1865 in Trient durch Fürstbischof Riccabona von Trient

Primiz: 16. Juli 1865 in Gries (obere Kirche)

Ämter

Lektor in Gries: 1868–1869

Lehrer in Sarnen: 1869–1907

Präfekt des Konvikts in Sarnen: 1872–1887

Rektor und Superior in Sarnen: 1887–1907

Ehrungen

  • 1904 Ehrengürgerrecht der Gemeinde Sarnen
  • 1904 Ehrenbürgerrecht des Kantons Obwalden

Beziehungsnetz

Verwandtschaft

P. Benedikt und P. Karl Prevost

Sohn des Ulrich Prevost, Lehrer, und der Maria Rosa Conrad.

Bruder: P. Benedikt Prevost im Kloster Muri-Gries, später Abt im Kloster Disentis.

Onkel:

  • Abt Bonaventura Foffa von Muri-Gries
  • P. Chrystomos Foffa OSB, Konventuale des Klosters Einsiedeln (Missionar)

Lebensbeschreibung

P. Karl wurd in Münster in Graubünden als Sohn des dortigen Lehrers am 2. August 1840 geboren, besuchte einige Zeit die deutsche Schule in Taufers und bereitete sich nebenbei auf das Gymnasium vor, das er dann in Bozen absolvierte. Nach seinem Studium betätigte P. Karl sich als Lektor und kam dann im Herbst 1869 als Lehrer nach Sarnen, wo er Latein in der I. und II. Klasse sowie Klavierunterricht lehrte. Später erteilte er Unterricht in der griechischen Sprache im III. und IV. Gymn. und Italienisch, in den 1880er Jahren unterrichtete er Griechisch für die Rhetorik. Ab 1872 war P. Karl Präfekt im Konvikt Sarnen, bis er nach der Abtwahl von P. Augustin Grüniger 1887 zum Rektor des Kollegiums und Superior des Professorenkonvents ernannt wurde. Unter seinem Rektorat wurde 1890/91 das neue Gymnasium erstellt und das zweiklassige Lyzeum eingeführt, das zur eidgenössisch anerkannten Matura führte. 1905 wollte P. Karl vom Amt des Rektors zurücktreten, wurde jedoch dazu gedrängt, zu bleiben. Nach langem Leiden starb er 1907. Sein Bruder, Abt Benedikt Prevost von Disentis, der auch Konventuale von Muri-Gries war, hielt das Requiem, Stiftsdekan P. Alfons Maria Augner hielt das Begräbnis in der Kirche St. Andreas in Sarnen. P. Karl war wegen seines heiteren und offenen Wesens in gesunden Tagen allgemein beliebt. Erziehungsrat und Regierungsrat erließen einen Partezettel. Er war Ehrenbürger von Obwalden und Sarnen.[1]

Werke

  • „Lysias“, Programm 1884.
  • Predigt auf die feierl. Primiz des Josef Sigrist i. d. Pfarrkirche zu Inwil 10. Juli 1892. Sarnen.

Einzelnachweise

  1. Unterlagen Professbuch P. Adelhelm Rast und Abt Dominikus Bucher, Zettelkatalog P. Adelhelm Rast im StiAMG Sarnen sowie digitalisierte und erweiterte Ausgabe des Professbuchs von P. Vinzenz Gasser im StiAMG Gries (Transkript P. Plazidus Hungerbühler).

Bibliographie

  • Egger, Johann Baptist, Rektor P. Karl Prevost OSB, in: Kantonale Lehranstalt Sarnen Schweiz, Jahresbericht 1906/07, Sarnen 1907, 44-55.
  • Professbuch: Nr. 682.
  • Nekrologe: Tiroler Volksblatt, Luzerner Vaterland, Obwaldner Volksfreund, Jahresbericht der Kant. Lehranstalt Sarnen 1906/7, (Abt Bonaventura war nicht sein Onkel, wie es S. 46. heißt), Einsiedler Kalender 1908.
  • Nachlass P. Karl Prevost, StiAMG Gries und Sarnen, N.682.


Vorgänger Amt Nachfolger
Augustin Grüniger Rektor
1887–1907
Johann Baptist Egger
Superior
1887–1907