Lanfrank Dreutel: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Lanfrank (Josef Franz Anton) Dreutel''' (* [[5. Februar]] [[1710]] von Gernsbach (Deutschland);  † [[24. April]] [[1780]])
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== Lebensbeschreibung ==
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P. Lanfrank legte 1727 im Kloster Muri Profess ab. Die Weihe zum Subdiakon erfolgte am 2. Dezember 1731 in der Abtskapelle von Muri durch den Weihbischof von Konstanz. Die Weihe zum Diakon folgte am 19. September 1733 in Konstanz. 1734 wurde er in Luzern zum Priester geweiht.
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Von 1737 bis 1761 war P. Lanfrank Unterkustos, 1740 bis 1756 war er [[Zeremoniar]]. 1744 bis 1746 war er Pfarrer in [[Bünzen]], 1746 bis 1751 Pfarrer in [[Muri]]. 1751 bis 1754 war er [[Archivar]], 1754 bis 1762 [[Kapitelssekretär]], 1754 bis 1757 auch [[Kellerar]]. Später wirkte er abermals als [[Zeremoniar]]. P. Lanfrank war der Urheber der ehemaligen Choralbücher, die er mit der sog. «Blechschrift» herstellte. Die Buchstaben sind in Blech geschnitten. Sie wurden dann zusammengestellt, mit Schwärze oder Zinnober überstrichen, das Mangelhafte wurde mit der Feder ausgebessert. So entstanden die schönen und zierlichen Choralbücher. P. Lanfrank war zudem ein tüchtiger Maler und Zeichner. Aber er war nicht nur Künstler, er war vor allem ein ausgezeichneter Ordensmann, ein Mann des Gehorsams, auf den sich die Oberen immer verlassen konnten. Er war denn auch Vertrauensmann der Oberen wie des Konventes, dessen Beichtvater er fast ausschliesslich war. Sein Hinscheiden 1780 wurde allgemein betrauert. Er war zuletzt Infirmar gewesen.<ref>Unterlagen [[Professbuch]] P. [[Adelhelm Rast]] und Abt [[Dominikus Bucher]] sowie Zettelkatalog P. [[Adelhelm Rast]] im StiAMG Sarnen.</ref>
 
== Lebensdaten ==
 
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[[Profess]]: 11. November 1727
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Weihe zum Subdiakon: 2. Dezember 1731 in der Abtskapelle von Muri durch den Weihbischof von Konstanz
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Weihe zum Diakon: 19. September 1733 in Konstanz.
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== [[Ämter]] ==
 
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Unterkustos: 1737–1761
 
Unterkustos: 1737–1761
  
Zeremoniar: 1740–1757
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[[Zeremoniar]]: 1740–1756, 1762–1780?
  
 
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Cellerar: 1754–1757
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[[Kellerar]]: 1754–1757
  
== Lebensbeschreibung ==
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Infirmar: ?–1780?
Weihe zum Subdiakon am 2. Dezember 1731 in der Abtskapelle von Muri durch den Weihbischof von Konstanz. Weihe zum Diakon am 19. September 1733 in Konstanz. War Unterkustos 1737–1761, 1740–1757 Zeremoniar, 1744–1746 Pfarrer in Bünzen, 1746–1751 Pfarrer in Muri, 1751–1754 Archivar, 1754–1762 Kapitelsekretär, 1754–1757 auch Cellerar. P. Lanfrank ist der Urheber der ehemaligen Choralbücher, die er mit der sog. «Blechschrift» herstellte. Die Buchstaben sind in Blech geschnitten. Sie wurden dann zusammengestellt, mit Schwärze oder Zinnober überstrichen, das Mangelhafte wurde mit der Feder ausgebessert. So entstanden die schönen und zierlichen Choralbücher. P. Lanfrank war zudem ein tüchtiger Maler und Zeichner. Aber er war nicht nur Künstler, er war vor allem ein ausgezeichneter Ordensmann, ein Mann des Gehorsams, auf den sich die Obern immer verlassen konnten. Er war denn auch Vertrauensmann der Obern wie des Konventes, dessen Beichtvater er fast ausschliesslich war. Sein Hinscheiden wurde allgemein betrauert. Er war zuletzt Infirmar gewesen.
 
  
== Beziehungsnetz ==
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== Verwandtschaft ==
=== Verwandtschaft ===
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Eltern: Friedrich Philipp Dreutel, Beamter des Bischofs von Speyer, Mutter unbekannt.
Sein Vater, Friedrich Philipp war Beamter des Bischofs von Speier.
 
  
=== Bekanntschaft ===
 
 
== Werke ==
 
== Werke ==
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* Ceremoniae in conferendis prima Tonsura & quatuor minoribus Ordinibus, secundum Pontificale Romanum observandae in Monasterio Murensi., StiAMG Gries, IT P3.6.6.* [http://archiv.muri-gries.ch/index.php/7qyt-a2yb-pza4;isad?sf_culture=de M.Cod. chart. 607.]
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* Missa defunctorum, 1765 und 1767. (Handdruck mit Blechschablone, Kloster Engelberg)
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* Missae pro festis Abbatis in monasterio Angelomontana conscriptae, 1769. (Handdruck mit Blechschablone, Kloster Engelberg)
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* Secreta, Communio, Postcommunio, Evang. Dominicar. pro festis Abbatialibus Monasterii Angelomontani, 1770. (Handdruck mit Blechschablone, Kloster Engelberg)
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== Bibliographie ==
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* {{Literatur | Autor=[[Martin Kiem]] | Titel=Inneres Leben und äussere Thätigkeit der Muri-Conventualen aus dem Zeitraume von 1684-1776 | Sammelwerk=Studien und Mitteilungen aus dem Benedictiner- und Cistercienser-Orden | Band=6 | Datum=1885 | Seiten=392-397 (Band 1), 135-145, 342-348 (Band 2)}}
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* Professbuch: Nr. 519.
  
 
== Einzelnachweise ==
 
== Einzelnachweise ==
 
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== Bibliographie ==
 
  
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Aktuelle Version vom 25. August 2021, 11:36 Uhr

Lanfrank (Josef Franz Anton) Dreutel (* 5. Februar 1710 von Gernsbach (Deutschland); † 24. April 1780 in Muri)

Lebensbeschreibung

P. Lanfrank legte 1727 im Kloster Muri Profess ab. Die Weihe zum Subdiakon erfolgte am 2. Dezember 1731 in der Abtskapelle von Muri durch den Weihbischof von Konstanz. Die Weihe zum Diakon folgte am 19. September 1733 in Konstanz. 1734 wurde er in Luzern zum Priester geweiht.

Von 1737 bis 1761 war P. Lanfrank Unterkustos, 1740 bis 1756 war er Zeremoniar. 1744 bis 1746 war er Pfarrer in Bünzen, 1746 bis 1751 Pfarrer in Muri. 1751 bis 1754 war er Archivar, 1754 bis 1762 Kapitelssekretär, 1754 bis 1757 auch Kellerar. Später wirkte er abermals als Zeremoniar. P. Lanfrank war der Urheber der ehemaligen Choralbücher, die er mit der sog. «Blechschrift» herstellte. Die Buchstaben sind in Blech geschnitten. Sie wurden dann zusammengestellt, mit Schwärze oder Zinnober überstrichen, das Mangelhafte wurde mit der Feder ausgebessert. So entstanden die schönen und zierlichen Choralbücher. P. Lanfrank war zudem ein tüchtiger Maler und Zeichner. Aber er war nicht nur Künstler, er war vor allem ein ausgezeichneter Ordensmann, ein Mann des Gehorsams, auf den sich die Oberen immer verlassen konnten. Er war denn auch Vertrauensmann der Oberen wie des Konventes, dessen Beichtvater er fast ausschliesslich war. Sein Hinscheiden 1780 wurde allgemein betrauert. Er war zuletzt Infirmar gewesen.[1]

Lebensdaten

Profess: 11. November 1727

Weihe zum Subdiakon: 2. Dezember 1731 in der Abtskapelle von Muri durch den Weihbischof von Konstanz

Weihe zum Diakon: 19. September 1733 in Konstanz.

Priesterweihe: 14. Juni 1734 in Luzern

Ämter

Unterkustos: 1737–1761

Zeremoniar: 1740–1756, 1762–1780?

Pfarrer in Bünzen: 1744–1746

Pfarrer in Muri: 1746–1751

Archivar: 1751–1754

Kapitelssekretär: 1754–1762

Kellerar: 1754–1757

Infirmar: ?–1780?

Verwandtschaft

Eltern: Friedrich Philipp Dreutel, Beamter des Bischofs von Speyer, Mutter unbekannt.

Werke

  • Ceremoniae in conferendis prima Tonsura & quatuor minoribus Ordinibus, secundum Pontificale Romanum observandae in Monasterio Murensi., StiAMG Gries, IT P3.6.6.* M.Cod. chart. 607.
  • Missa defunctorum, 1765 und 1767. (Handdruck mit Blechschablone, Kloster Engelberg)
  • Missae pro festis Abbatis in monasterio Angelomontana conscriptae, 1769. (Handdruck mit Blechschablone, Kloster Engelberg)
  • Secreta, Communio, Postcommunio, Evang. Dominicar. pro festis Abbatialibus Monasterii Angelomontani, 1770. (Handdruck mit Blechschablone, Kloster Engelberg)

Bibliographie

  • Martin Kiem: Inneres Leben und äussere Thätigkeit der Muri-Conventualen aus dem Zeitraume von 1684-1776. In: Studien und Mitteilungen aus dem Benedictiner- und Cistercienser-Orden. Band 6, 1885, S. 392–397 (Band 1), 135–145, 342–348 (Band 2).
  • Professbuch: Nr. 519.

Einzelnachweise

  1. Unterlagen Professbuch P. Adelhelm Rast und Abt Dominikus Bucher sowie Zettelkatalog P. Adelhelm Rast im StiAMG Sarnen.