Luitfried Berger: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 16. Januar 2018, 12:27 Uhr

Luitfried (Kaspar Leonz) Berger (* 11. April 1794 von Boswil; † 30. Oktober 1860)

Lebensdaten

Profess: 6. Januar 1814

Weihe: 20. Juni 1819.[1]

Primiz: 24. Juni 1819

Ämter

Lehrer in Muri: 1819–1835

Kapellmeister in Muri: 1830–1841

Lehrer in Sarnen: 1841–1845

Dekan in Gries: 1845–1860

Kapellmeister in Gries: 1845–1860

Vestiar in Gries: 1845–1860

Novizenmeister in Gries: 1847–1848

Direktorist in Gries: 1847–1860

Beziehungsnetz

Verwandtschaft

Sohn des Jakob Viktor Berger und der Maria Franziska Hildbrand († 23. April 1845).

Lebensbeschreibung

Kaspar Leonz Berger kam 1794 in Boswil zur Welt. 1814 legte er im Kloster Muri-Gries Profess ab. 1815 wurde er in der Klosterkirche Muri zum Subdiakon,[2] (Nuntius Fabricius Sceberras Testaferrata), im Februar 1817 zum Diakon geweiht[3] (Nuntius Carolus Zen). Im Juni 1819 folgte die Priesterweihe in der Klosterkirche St. Anna zu Luzern (Nuntius Vincentius Macchi). Er engagierte sich in der Schule und der Musik. Schon als Frater war er als Instruktor für Musik tätig gewesen.[4] Zu seiner Primiz 1819 reisten ungefähr 20 seiner Verwandten an.[5] Bis 1830 war er Unterkapellmeister, dann bis zur Klosteraufhebung Kapellmeister. In diesem Zusammenhang sind für 1921 Auslagen für ein Musikabonnement über 8 Fr., eine Symphonie für 2 Fr. sowie ein Abonnement für Musikalien nach Zürich über 8 Fr. bekannt.[6] Es folgten grössere Auslagen wie beispielsweise 1825 72 Louisdor für 2 Trompeten, 1826 für ein Klavier 96 Louisdor, wovon Kaspar Berger von Boswil 16 Louisdor bezahlte.[7] 1832 kaufte er für 79 Louisdor 5 Waldhorne.[8]1821 reiste er zur Primiz seines Bruders – P. Martin – gemeinsam mit P. Johann Baptist Zipfele nach Rheinau.[9] Im August reiste er mit P. Augustin Kuhn und Abt Ambrosius Bloch nach Mariastein, Basel und Solothurn. Im Dezember 1836 begleitete er Dekan Bonaventura Weissenbach zu Abt Ambros Bloch nach Engelberg.[10] P. Luitfried war ein hervorragender Choralist und schrieb auch viele Musikstücke ab.

Nach der Aufhebung des Klosters Muri, am 24.9.1841 schrieb er von Merenschwand aus an den Klostergutsverwalter Meyer u.a. „Über zwanzig Jahre war die Musik mein Lieblingsfach. [...] Nun habe ich bei dem Austritt aus dem Kloster noch viele Musikalien zurückgelassen, die ich teils geschrieben, teils gekauft und selbst bezahlt und teils verehrt bekommen habe, weil sie mich bey selben Umständen nicht besonders angesprochen haben.“ Er legte ein Verzeichnis bei und bat um Herausgabe. Er meldete, dass er nun mehr ca. 4-5 Wochen in Merenschwand sei, dann sich zu seinem Bruder in Rheinau begebe.[11]

Er folgte seinem Abt nach der Aufhebung 1841 nach Sarnen, wo er bis 1845 als Lehrer tätig war. Er unterrichtete die 1. und 2. Klasse in Latein und erteilte auch Musikunterricht (Klarinette).[12] 1845 begleitete er Abt Adalbert Regli nach Gries. Am 16. Juni reisten die Mönche in Sarnen ab. Ihre Reise führte sie über Zug, Pfäffikon, Weesen, Balzers, Feldkirch, Bludenz, Stuben, Landeck, Ried, Nauders, Burgeis/Marienberg, Latsch und Meran. Am 24. Juni trafen sie in Bozen ein.[13] In Südtirol wirkte er bis zu seinem Tod als erster Dekan von Muri-Gries.[14] 1847–1848 war er Novizenmeister. Er engagierte sich in Gries wieder als Kapellmeister, unterrichtete im Choral, war Vestiar, half in der Ökonomie und schrieb und kopierte Musikstücke, arrangierte Messen und Cantaten.[15] Er war ein Eiferer für die klösterliche Disziplin und erfreute sich doch im Konvent allgemeiner Beliebtheit. Sein Bruder P. Martin Berger (1798–1862) war Mönch im Kloster Rheinau und wirkte dort bei der Aufhebung als Statthalter.[16] Er starb 1860.

Werke

  • Proprium Sanctorum monast. Mur. O.S.B. una cum festis propriis ejusdem Prioratus Griesensis jussu Adalberti Abb. editum. Busani ap. Eberle 1854.
  • Cantaten-Sammlung oder Gedicht der murischen Muse auf verschiedene feierliche Anlässe. 1839. (StiAMG Sarnen)

Einzelnachweise

  1. Gemäss Eintrag von Abt Ambros Bloch war die Priesterweihe am 20. Juni. Rechb. d. Abtes 1819/21, pg. 29, St. A.Gr. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  2. Zur Subdiakonweihe vgl. auch Rechb. d. Abtes 1815, f. 19r, St. A.Gr. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  3. Zur Diakonweihe vgl. auch Rechb. d. Abtes 1817, f 18v, St. A.Gr. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  4. Kap. Notizen VI/256. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  5. Schmid, P. Leodegar: Tagebuch, III. Teil, pg. 59/60. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  6. ibidem, pag. 50/51.
  7. Rechb. d. Abtes 1823/27, f. 16v, St. A.Gr. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  8. Rechb. d. Abtes 1828/35, f.18r, St. A.Gr. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast). P. Adelhelm listet für die 1840er Jahre weitere Auslagen für Musikalien und Reisen auf und hält seine Vermögenswerte für 1845 fest.
  9. Rechb. d. Abtes 1819/21, pg. 30, St. A.Gr. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  10. Kuhn, P. Aug.: Tagebuch, S. 71. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  11. St. A.A. Muri 6144g, f 405/06. (Gemäss Kettelkasten P. Adelhelm Rast)
  12. Nachlass P. Martin Kiem (im MS: „Die Professoren am Kollegi Sarnen“, f. 11v), St. A. M-Gr./Sarnen. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  13. Es folgen Notizen zum 29. Und 30. Juni und 8. Juli. Directorium chori v. P. Luitfried Berger, Tagebücher, Archiv Sarnen. (Gemäss Zettelkasten Adelhelm Rast)
  14. Keusch, P. Rup.: Jahresbericht Sarnen 1890/91, Wissenschaftl. Beilage, S. 30. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  15. Nachlass P. Martin Kiem (im MS: „Die Professoren am Kollegi Sarnen“, f. 11v), St. A. M-Gr./Sarnen. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  16. Professbuch des Klosters Rheinau. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)

Bibliographie

  • P. Adelhelm Rast verweist als Quelle für diesen Beitrag auf den Nekrolog, der den Personalakten im Stiftsarchiv in Gries beigelegt sei.
  • Betreffend Amtsausübung als Subprior und Dekan in der Nachfolge des P. Bonaventura Foffa verweist P. Adelhelm Rast auf Act. Cap. S. 25.
  • Im Zettelkasten von P. Adelhelm Rast findet sich auch eine Kurzbiographie in Latein.
  • Professbuch: Nr. 620.

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