Meinrad An der Allmend

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Meinrad (Jakob Franz) An der Allmend (* 4. Oktober 1620 von Luzern; † 26. Dezember 1670 in Muri)

Lebensbeschreibung

P. Meinrad legte 1638 in Muri Profess ab.[1] Er studierte Theologie in Rorschach und wurde 1645 zum Priester geweiht.

Danach war er vor allem als Lehrer tätig. 1647 wurde er zudem Kustos. Am 24. Okt. 1653 wurde er zum Präzeptor der Knaben der Klosterschule ernannt.[2] Am 2. Dezember 1654 folgte die Ernennung zum Vestiar.[3]

Als der bisherige Pfarrer von Homburg, P. Hieronymus Troger, zum Ökonom in Klingenberg ernannt wurde, folgte am 20. Juni 1657 die Ernennung von P. Meinrad zum Pfarrer von Homburg.[4] Bereits am 9. März 1661 wurde er zum Pfarrer von Bünzen, an Stelle des verletzten P. Ambros Müller, ernannt.[5] Am 14. Juni 1663 wurde er zum Pfarrer von Muri ernannt für den neuen Subprior P. Johannes Gallati.[6]

Als Pfarrer von Muri hatte P. Meinrad von Ruedi Leuthart (1670 als verstorben bezeichnet) dessen Haus und Garten gekauft und hernach wegschleiffen lassen, um einen grösseren Kirchplatz zu gewinnen. Darauf hatte er mit Hans Bürgisser u. Felix Rey deshalb Streit bekommen, den dann Abt Fridolin Summerer und Grosskeller P. Augustin Ab Uri nach genommenem Augenschein entschieden. (siehe dazu noch die stenografische Notizen im Zettelkasten von P. Adelhelm Rast)[7]

P. Meinrad führte Korrespondenz mit seinem Bruder Joseph, über einen Streitfall zwischen Ruswil und Sursee, wegen des Begräbnisses von Hans Jacob Stirnemann, der gewünscht hatte in Ruswil begraben zu werden, obwohl er im Pfarrgebiet v. Sursee wohnte. Für die Zukunft sollte der Rezess vom 8. Oktober 1676 bestimmen, dass niemand sich in einer anderen Pfarrei bestatten lassen dürfe ohne die Einwilligung des zuständigen Wohnortspfarrers. Es gab aber auch danach immer wieder solche Streitigkeiten (siehe Akten OIII/E 1-14).[8]

P. Meinrad starb 1670.

Teilw. stenografische Notizen zu P. Meinrad sowie Informationen zu seinen Reisetätigkeiten im Zettelkasten von P. Adelhelm Rast.

Lebensdaten

Profess: 23. Mai 1638

Rorschach, „Kongregationshochschule“: Immatrikulation 1641, Studium der Theologie und des Kirchenrechtes bis 1645[9]

Priesterweihe: 23. Dezember 1645

Ämter

Lehrer in Muri: 1645–1654

Kustos: 1647–1653

Zeremoniar: 1652–1654

Präzeptor: 1653–1654

Vestiar: 1654–1657

Pfarrer in Homburg: 1657–1660

Pfarrer in Bünzen: 1661–1663

Pfarrer in Muri: 1663–1670

Verwandtschaft

Eltern

Jost An der Allmend [10] († 1645), Vogtschreiber [11] und Grossrat in Luzern, und Maria Jakobea Segesser von Brunegg. (Maria Jakobea Segesser von Brunegg war Erbin von Schauensee. Sie heiratete in zweiter Ehe Melchior Schumacher.[12])

Geschwister

  • Josef An der Allmend [13], Vogtschreiber [14], Grossrat und Kleinrat in Luzern

Onkel und Tanten

  • Maria Segesser von Brunegg (1599- ?)
  • Katharina Segesser von Brunegg (* 1602, als Kind verstorben)
  • Peter Segesser von Brunegg (* 1604, als Kind verstorben)
  • Bernhard Segesser von Brunegg (* 1607, als Kind verstorben)
  • Barbara Segesser von Brunegg 1610- ?)
  • P. Leodegar Segesser von Brunegg, OCist, († 1617 als Diakon verstorben), Konventuale im Zisterzienserkloster St. Urban

Paten

  • Johann Jakob Bircher [15]
  • Margreth Bechler.

Grosstante

  • Beatrix Segesser von Brunegg, in erster Ehe verheiratet mit Mauritz Dulliker [16], Grossrat und Kleinrat in Luzern, und in zweiter Ehe mit Oberst Rudolf Pfyffer [17], Grossrat und Kleinrat von Luzern. Sie ist die Grossmutter von P. Gregor Dulliker, Kloster Muri.

Werke

  • An der Allmend, Meinrad, Catalogus Parochianorum Murensium. Anno 1663 incoeptus confirmatus usque ad anno 1669. 325 S. und 17 Folianten unpaginiert. Pfarrei Archiv Muri.

Bibliographie

  • Glauser, Fritz, Die Schreiber der Luzerner Kanzlei vor 1798, Separatdruck aus Der Geschichtsfreund: Mitteilungen des Historischen Vereins Zentralschweiz, Stans 1961, 86-111.
  • Kurt Messmer und Peter Hoppe: Luzerner Patriziat – Sozial- und wirtschaftsgeschichtliche Studien zur Entstehung und Entwicklung im 16. und 17.Jahrhundert (= Luzerner Historische Veröffentlichungen. Band 5). Luzern 1976.
  • Adelhelm Rast: Die Bedeutung des Abtes Johann Jodok Singisen für die Wissenschaft im Kloster Muri und seine akademisch gebildeten Mönche 1596-1644. In: Unsere Heimat. Band 34, 1960, S. 4–50 (historischefreiamt.ch [PDF; abgerufen am 22. Juni 2021]).
  • Schumacher, Hans, Grundriss einer Familiengeschichte des ehemals regimentsfähigen Zweiges der Schumacher von Luzern, Luzern 1936.
  • Professbuch: Nr. 410.

Einzelnachweise

  1. Konzept einer Quittung für die Auszahlung des Auskaufs: „Wir Joan. Jodocus… Bekhennen und thun Kundt…, dass der… Jost an der Almendt Bürger und Landschryber zu Lucern unserem Gottshaus zu Handen F. Meinradi an der Almendt seines geliebten Sohns unser professen für desselben seins Sohns künftig vätter- redt müeterlich erbtheil auch für all ander Erbsledige anfehl 500 [Gulden] in Müntz der Stat Lucern Wehrung sambt einem Silber vergülten Dablet albereit würklichen erlegt und bezahlt…“, siehe: StAAG AA/5677, V/f.8. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  2. StAAG AA/5920, B III Z. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  3. Private Kap. Akten. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  4. Private Kap. Akten. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  5. Act. Cap. I/97. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  6. StAAG AA/5920, Act. Cap. I/119. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  7. StAAG AA/5966, G IV/K15. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  8. StAAG AA/6052. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  9. Adelhelm Rast: Die Bedeutung des Abtes Johann Jodok Singisen für die Wissenschaft im Kloster Muri und seine akademisch gebildeten Mönche 1596-1644. In: Unsere Heimat. Band 34, 1960, S. 38–39 (historischefreiamt.ch [PDF; abgerufen am 22. Juni 2021]).
  10. Kurt Messmer und Peter Hoppe: Luzerner Patriziat – Sozial- und wirtschaftsgeschichtliche Studien zur Entstehung und Entwicklung im 16. und 17.Jahrhundert (= Luzerner Historische Veröffentlichungen. Band 5). Luzern 1976, S. 467.
  11. Glauser, Fritz, Die Schreiber der Luzerner Kanzlei vor 1798, Separatdruck aus Der Geschichtsfreund: Mitteilungen des Historischen Vereins Zentralschweiz, Stans 1961, 108.
  12. Schumacher, Hans, Grundriss einer Familiengeschichte des ehemals regimentsfähigen Zweiges der Schumacher von Luzern, Luzern 1936, 24-32.
  13. Kurt Messmer und Peter Hoppe: Luzerner Patriziat – Sozial- und wirtschaftsgeschichtliche Studien zur Entstehung und Entwicklung im 16. und 17.Jahrhundert (= Luzerner Historische Veröffentlichungen. Band 5). Luzern 1976, S. 468.
  14. Glauser, Fritz, Die Schreiber der Luzerner Kanzlei vor 1798, Separatdruck aus Der Geschichtsfreund: Mitteilungen des Historischen Vereins Zentralschweiz, Stans 1961, 108.
  15. Kurt Messmer und Peter Hoppe: Luzerner Patriziat – Sozial- und wirtschaftsgeschichtliche Studien zur Entstehung und Entwicklung im 16. und 17.Jahrhundert (= Luzerner Historische Veröffentlichungen. Band 5). Luzern 1976, S. 470.
  16. Kurt Messmer und Peter Hoppe: Luzerner Patriziat – Sozial- und wirtschaftsgeschichtliche Studien zur Entstehung und Entwicklung im 16. und 17.Jahrhundert (= Luzerner Historische Veröffentlichungen. Band 5). Luzern 1976, S. 198.
  17. Kurt Messmer und Peter Hoppe: Luzerner Patriziat – Sozial- und wirtschaftsgeschichtliche Studien zur Entstehung und Entwicklung im 16. und 17.Jahrhundert (= Luzerner Historische Veröffentlichungen. Band 5). Luzern 1976, S. 492–493.