Nikolaus Andermatt: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Nikolaus (Johann Rudolf) Andermatt''' (* [[5. Februar]] [[1656]] von [[Stans]];  † [[20. April]] [[1731]] in [[Muri]])
  
== Leben ==
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== Lebensbeschreibung ==
Profess: 21. März 1673
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P. Nikolaus legte 1673 im Kloster Muri Profess ab. 1680 erfolgte die Priesterweihe in Konstanz. Danach unterrichtete er erst in der Klosterschule, dann in der höheren Schule das Fach Theologie. Er wurde am 24. September 1688 ins Kloster Engelberg gesandt, um dort als Theologieprofessor zu wirken. Nach über einem Jahr kehrte er am 17. November 1689 nach Muri zurück.<ref>Weissebach, Annales, S. 804, Tagebuch P. Jodok Stirnimann, S. 67 und Act. Cap. II/68. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast) Siehe auch: Kiem 2, S. 213.</ref> Für die Seelsorge war P. Nikolaus lange nicht geeignet, weil er offenbar an unkontrollierten Lachkrämpfen litt. Dies besserte erst nach seinem 50. Altersjahr. Am 12. April 1692 wurde er zum „exorcista et catechista neophytorum“ ernannt (für mehr Informationen siehe Zettelkasten von P. Adelhelm Rast).<ref>Act. Cap. III/109. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)</ref> P. Nikolaus half während der Engelweihe 1698 in Einsiedeln als Beichtvater zusammen mit P. [[Heinrich Zur Gilgen]] und P. [[Augustin Effinger]] aus.<ref>Rechnungsbuch Abt Plazidus Zurlauben I/314. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)</ref> 1707 soll er für kurze Zeit Pfarrer von [[Homburg]] gewesen sein, bevor er am 27. Januar 1708 als erster Kaplan nach [[Biessenhofen, Kaplanei|Biessenhofen]] im Thurgau ging (die Ernennung war am 16. Januar 1708 erfolgt).<ref>Mayer, Annales I, 329 und Act. Cap. IV/71. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)</ref>  Das Amt trat er am 2. Februar 1708 an.<ref>Pfarrarchiv Sommeri, Biessenhofen, 60 a-c. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)</ref> Er wohnte nicht im Schloss Eppishausen, sondern im Kaplaneihaus. Im Schloss wohnte der „Praefectus“. Gleichzeitig wurde P. Nikolaus zum [[Ökonom]] von Eppishausen bestimmt.
  
Weihe: 6. April 1680
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P. Nikolaus war mehrmals als Extra-Ordinarius nach Sarnen ins Benediktinerinnenkloster St. Andreas gesandt worden (1717, 1721, 1725).<ref>Rechnungsbuch des Abts, aus Notizen von P. Gallus Heer, Kloster Engelberg, Mai 1957. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)</ref> Vom 22. August 1713 bis am 26. Oktober 1729 war er Pfarrer von [[Bünzen]] (er resignierte aufgrund von Krankheit und Alter).<ref>Act. Cap. IV/99 u. 202. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)</ref> 1720 errichtete er in Bünzen die [[Skapulierbruderschaft]].<ref>Tagebuch Fragment StiAMG Sarnen, Mayer, Annales II, S. 233, Brief von P. Leodegar Kretz an die Kirchenpflege von Bünzen, 5. Oktober 1866, StiAMG Gries, Personalakten Kretz. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)</ref> Als Pfarrer nahm er oft an den jährlichen Zwingsbesatzungen in Boswil teil, so noch am 8. Januar 1729.<ref>StAAG AA/6001, 2 Fasz. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)</ref> Er wirkte ausserdem lange Jahre als Konventbeichtvater und [[Spiritual]] der Benediktinerinnnen von Hermetschwil. 1728 beklagte sich die Priorin von Hermetschwil beim Fürstabt [[Gerold Haimb]] über P. Nikolaus. Er solle sich „in dem Biechtstuol, in worthen behuotsamer auffüöhren, dan by dieser glegenheit sich fast alle frauen insgemein beklat, wie Er Ihnen ohn Discret zue geredth und die bis dahin gehabte Ehren gest, den geissen, schweinen, schäffen und kalber verglichen, welches wan Es den weltlichen bekant, ihn nit wohl thönen dürffte.“<ref>StAAG AA/6012, B IV/R11. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)</ref> P. Nikolaus starb 1731 als Senior des Klosters Muri (war er seit 1722).<ref>Tagebuch von P. Augustin Effinger, StiAMG Gries. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)</ref>
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Weitere Informationen: Notizen zu den Reisetätigkeiten von P. Nikolaus im Zettelkasten von P. Adelhelm Rast. Wenige stenografische Notizen.
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== Lebensdaten ==
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[[Lehrer]] in Muri: 1680–1688, 1689–1707?
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Philosophie-[[Lehrer]] im [https://www.kloster-engelberg.ch/ Benediktinerkloster Engelberg]: 1688–1689
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Pfarrer von [[Homburg]]: 1707
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Kaplan von [[Biessenhofen, Kaplanei]]: 1707–1713
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Pfarrer von [[Bünzen]]: 1713–1729
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[[Spiritual]] in Hermetschwil: 1713–1723
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== Verwandtschaft ==
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Eltern: Rudolf Andermatt, Schulherr und Organist, und Katharina Durrer, Stans.
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== Bibliographie ==
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* '''[[Martin Kiem | Kiem, Martin]]''', Inneres Leben und äussere Thätigkeit der Muri-Conventualen aus dem Zeitraume von 1684-1776, in: Studien und Mitteilungen aus dem Benedictiner- und Cistercienser-Orden 6, 1885, Band 1, 392-397, Band 2. 135-145 u. 342-348.
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== Einzelnachweise ==
 
== Einzelnachweise ==
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Version vom 22. März 2022, 16:19 Uhr

Nikolaus (Johann Rudolf) Andermatt (* 5. Februar 1656 von Stans; † 20. April 1731 in Muri)

Lebensbeschreibung

P. Nikolaus legte 1673 im Kloster Muri Profess ab. 1680 erfolgte die Priesterweihe in Konstanz. Danach unterrichtete er erst in der Klosterschule, dann in der höheren Schule das Fach Theologie. Er wurde am 24. September 1688 ins Kloster Engelberg gesandt, um dort als Theologieprofessor zu wirken. Nach über einem Jahr kehrte er am 17. November 1689 nach Muri zurück.[1] Für die Seelsorge war P. Nikolaus lange nicht geeignet, weil er offenbar an unkontrollierten Lachkrämpfen litt. Dies besserte erst nach seinem 50. Altersjahr. Am 12. April 1692 wurde er zum „exorcista et catechista neophytorum“ ernannt (für mehr Informationen siehe Zettelkasten von P. Adelhelm Rast).[2] P. Nikolaus half während der Engelweihe 1698 in Einsiedeln als Beichtvater zusammen mit P. Heinrich Zur Gilgen und P. Augustin Effinger aus.[3] 1707 soll er für kurze Zeit Pfarrer von Homburg gewesen sein, bevor er am 27. Januar 1708 als erster Kaplan nach Biessenhofen im Thurgau ging (die Ernennung war am 16. Januar 1708 erfolgt).[4] Das Amt trat er am 2. Februar 1708 an.[5] Er wohnte nicht im Schloss Eppishausen, sondern im Kaplaneihaus. Im Schloss wohnte der „Praefectus“. Gleichzeitig wurde P. Nikolaus zum Ökonom von Eppishausen bestimmt.

P. Nikolaus war mehrmals als Extra-Ordinarius nach Sarnen ins Benediktinerinnenkloster St. Andreas gesandt worden (1717, 1721, 1725).[6] Vom 22. August 1713 bis am 26. Oktober 1729 war er Pfarrer von Bünzen (er resignierte aufgrund von Krankheit und Alter).[7] 1720 errichtete er in Bünzen die Skapulierbruderschaft.[8] Als Pfarrer nahm er oft an den jährlichen Zwingsbesatzungen in Boswil teil, so noch am 8. Januar 1729.[9] Er wirkte ausserdem lange Jahre als Konventbeichtvater und Spiritual der Benediktinerinnnen von Hermetschwil. 1728 beklagte sich die Priorin von Hermetschwil beim Fürstabt Gerold Haimb über P. Nikolaus. Er solle sich „in dem Biechtstuol, in worthen behuotsamer auffüöhren, dan by dieser glegenheit sich fast alle frauen insgemein beklat, wie Er Ihnen ohn Discret zue geredth und die bis dahin gehabte Ehren gest, den geissen, schweinen, schäffen und kalber verglichen, welches wan Es den weltlichen bekant, ihn nit wohl thönen dürffte.“[10] P. Nikolaus starb 1731 als Senior des Klosters Muri (war er seit 1722).[11]

Weitere Informationen: Notizen zu den Reisetätigkeiten von P. Nikolaus im Zettelkasten von P. Adelhelm Rast. Wenige stenografische Notizen.

Lebensdaten

Profess: 21. März 1673

Priesterweihe: 6. April 1680

Ämter

Lehrer in Muri: 1680–1688, 1689–1707?

Philosophie-Lehrer im Benediktinerkloster Engelberg: 1688–1689

Pfarrer von Homburg: 1707

Kaplan von Biessenhofen, Kaplanei: 1707–1713

Pfarrer von Bünzen: 1713–1729

Spiritual in Hermetschwil: 1713–1723

Verwandtschaft

Eltern: Rudolf Andermatt, Schulherr und Organist, und Katharina Durrer, Stans.

Bibliographie

  • Kiem, Martin, Inneres Leben und äussere Thätigkeit der Muri-Conventualen aus dem Zeitraume von 1684-1776, in: Studien und Mitteilungen aus dem Benedictiner- und Cistercienser-Orden 6, 1885, Band 1, 392-397, Band 2. 135-145 u. 342-348.
  • Professbuch: Nr. 454.

Einzelnachweise

  1. Weissebach, Annales, S. 804, Tagebuch P. Jodok Stirnimann, S. 67 und Act. Cap. II/68. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast) Siehe auch: Kiem 2, S. 213.
  2. Act. Cap. III/109. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  3. Rechnungsbuch Abt Plazidus Zurlauben I/314. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  4. Mayer, Annales I, 329 und Act. Cap. IV/71. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  5. Pfarrarchiv Sommeri, Biessenhofen, 60 a-c. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  6. Rechnungsbuch des Abts, aus Notizen von P. Gallus Heer, Kloster Engelberg, Mai 1957. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  7. Act. Cap. IV/99 u. 202. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  8. Tagebuch Fragment StiAMG Sarnen, Mayer, Annales II, S. 233, Brief von P. Leodegar Kretz an die Kirchenpflege von Bünzen, 5. Oktober 1866, StiAMG Gries, Personalakten Kretz. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  9. StAAG AA/6001, 2 Fasz. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  10. StAAG AA/6012, B IV/R11. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  11. Tagebuch von P. Augustin Effinger, StiAMG Gries. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)