Paul Estermann: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Muri
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 57: Zeile 57:
 
damalige Abt an die benediktinische Hochschule St. Anselm in Rom und in die Abtei Seckau in der Steiermark. Am 18. Juni 1916 empfing er im Dom zu Brixen die Priesterweihe. Bis 1930 wirkte P. Paul zuerst als Kooperator in [[Marling]] und in [[Unsere Liebe Frau im Walde, Senale]], dann abwechselnd im Juvenat in Gries sowie, als Spiritual im [[Benediktinerinnenkloster Habsthal]] und im [[Benediktinerinnenkloster Hermetschwil]].  
 
damalige Abt an die benediktinische Hochschule St. Anselm in Rom und in die Abtei Seckau in der Steiermark. Am 18. Juni 1916 empfing er im Dom zu Brixen die Priesterweihe. Bis 1930 wirkte P. Paul zuerst als Kooperator in [[Marling]] und in [[Unsere Liebe Frau im Walde, Senale]], dann abwechselnd im Juvenat in Gries sowie, als Spiritual im [[Benediktinerinnenkloster Habsthal]] und im [[Benediktinerinnenkloster Hermetschwil]].  
  
 +
Mit 1930 begann für P. Paul ein neuer Lebensabschnitt. Abt [[Alfons Maria Augner]] setzte ihn als Lehrer am Kollegium in Sarnen ein. Von 1931 bis 1934 leitete er die Präfektur der jüngeren Studenten im Konvikt und war von 1943 bis 1952 Präses der Marianischen Kongregation bei den Studenten. Eine Zeitlang hatte er im Professorenheim als Brüderinstruktor zudem für deren Wohl zu sorgen. Seine Unterrichtsfächer waren vor allem Latein, Religion und Italienisch. In all diesen Jahren ging P. Paul fleißig auf Aushilfen.jeden Monat war er durch Jahre hindurch einen Sonntag in Horw im Einsatz. P. Paul war ein fleißiger Prediger. Wenn er mit dem weitärmeligen Predigermantel auf der Kanzel stand und mit kräftiger Stimme den Ernst der Situation darlegte, konnte man fast an einen Bußprediger des Mittelalters erinnert werden.
  
Mit 1930 begann für P. Paul ein neuer Lebensabschnitt. Abt [[Alfons Maria Augner]] setzte ihn als Lehrer am Kollegium in Sarnen ein. Von 1931 bis 1934 leitete er die Präfektur der jüngeren Studenten im Konvikt und war von 1943 bis 1952 Präses der Marianischen Kongregation bei den Studenten. Eine Zeitlang hatte er im Professorenheim als Brüderinstruktor zudem für deren Woh l zu sorgen. Seine Unterrichtsfächer waren vor allem Latein, Religion und Italienisch.
+
Die letzten Stationen des Lebens von P. Paul waren ein kurzer Aufenthalt in Muri, wo er mithalf im Aufbau des neuen Benediktinerhospizes und das Kreisspital von Muri betreute. Anschliessend war er [[im Benediktinerinnenkloster Hermetschwil]] als Spiritual tätig, , bis er 1964 nach Sarnen in den Ruhestand zurückkehrte. In Rüstigkeit konnte er das goldene Profess- und Priesterjubiläum feiern. In den letzten Monaten gingen seine Kräfte stark zurück. Ruhig, wie sein Leben in den letzten Jahre verlaufen war, verstarb er am Abend des 11. Juni 1980, nachdem er eine Woche zuvor das 90. Lebensjahr begonnen hatte. Er wurde auf dem Klosterfriedhof in Sarnen bestattet.
 +
 
 +
(Abt [[Dominikus Löpfe]])
  
 
==Werke==
 
==Werke==

Version vom 9. März 2019, 16:18 Uhr

P. Paul Estermann

Paul (Franz) Estermann (* 3. Juni 1891 von Muri; † 11. Juni 1980 Sarnen)

Lebensdaten

Profess: 30. Oktober 1912

Rom, Sant'Anselmo: Studium der Theologie 1912–1914

Priesterweihe: 18. Juni 1916 im Dom von Brixen

Goldene Profess: 30. Oktober 1962

Goldenes Priesterjubiläum: 19. Juni 1966 in der Stiftskirche von Gries, Nachfeier am 29. Juni 1966 in der Kollegikirche in Sarnen

Diamantenes Professjubiläum: 30. Oktober 1972 (interne Feier im Kollegium)

Ämter

Subpräfekt im Pädagogium in Gries: 1917–1919

Kooperator in Senale: 1919–1921, 1922–1923

Kooperator in Marling: 1921–1922, 1923–1924

Spiritual in Siebeneich: 1924–1925

Spiritual in Habsthal: 1925–1930

Lehrer in Sarnen: 1930–1958

Brüderinstruktor in Sarnen: 1930–1931, 1940–1947

Präfekt des Konvikts in Sarnen: 1931–1934

Präses der Marianischen Sodalität Sarnen: 1943–1952

Novizenmeister für einen Brudernovizen in Sarnen: 1944–1945

Bewohner Hospiz Muri: 1958–1959

Spiritual in Hermetschwil: 1959–1962

Beziehungsnetz

Verwandtschaft

Eltern: Jakob Estermann und Anna Huwiler

Geschwister:

  • Anton Estermann, Genf

Lebenslauf

P. Paul wurde am 3. Juni 1891 in Einsiedeln in die Familie von Josef Estermann und Anna Estermann-Huwiler geboren und auf den Namen Franz getauft. Dort wuchs er mit einer Schwester und einem Bruder unter der strengen Leitung des Vaters, der in der Klosterschneiderei an der Seite des ehrwürdigen Bruders Meinrad Eugster arbeitete und an hohen Festen in der Stiftskirche das Amt eines Pedells versah, und unter der gütigen Obhut seiner Mutter heran und absolvierte an der Stiftschule das Gymnasium. Durch sein ganzes Leben hindurch blieb ihm Einsiedeln, besonders auch wegen des Heiligtums der Gottesmutter, teuer. Weil es nicht Brauch war, dass Einsiedler in ihr Dorfkloster eintraten, wandte sich Franz nach Südtirol und legte am 30. Oktober 1912 unter dem Ordensnamen Paul im Kloster Muri-Gries seine Gelübde ab. Zum Studium der Theologie sandte ihn der damalige Abt an die benediktinische Hochschule St. Anselm in Rom und in die Abtei Seckau in der Steiermark. Am 18. Juni 1916 empfing er im Dom zu Brixen die Priesterweihe. Bis 1930 wirkte P. Paul zuerst als Kooperator in Marling und in Unsere Liebe Frau im Walde, Senale, dann abwechselnd im Juvenat in Gries sowie, als Spiritual im Benediktinerinnenkloster Habsthal und im Benediktinerinnenkloster Hermetschwil.

Mit 1930 begann für P. Paul ein neuer Lebensabschnitt. Abt Alfons Maria Augner setzte ihn als Lehrer am Kollegium in Sarnen ein. Von 1931 bis 1934 leitete er die Präfektur der jüngeren Studenten im Konvikt und war von 1943 bis 1952 Präses der Marianischen Kongregation bei den Studenten. Eine Zeitlang hatte er im Professorenheim als Brüderinstruktor zudem für deren Wohl zu sorgen. Seine Unterrichtsfächer waren vor allem Latein, Religion und Italienisch. In all diesen Jahren ging P. Paul fleißig auf Aushilfen.jeden Monat war er durch Jahre hindurch einen Sonntag in Horw im Einsatz. P. Paul war ein fleißiger Prediger. Wenn er mit dem weitärmeligen Predigermantel auf der Kanzel stand und mit kräftiger Stimme den Ernst der Situation darlegte, konnte man fast an einen Bußprediger des Mittelalters erinnert werden.

Die letzten Stationen des Lebens von P. Paul waren ein kurzer Aufenthalt in Muri, wo er mithalf im Aufbau des neuen Benediktinerhospizes und das Kreisspital von Muri betreute. Anschliessend war er im Benediktinerinnenkloster Hermetschwil als Spiritual tätig, , bis er 1964 nach Sarnen in den Ruhestand zurückkehrte. In Rüstigkeit konnte er das goldene Profess- und Priesterjubiläum feiern. In den letzten Monaten gingen seine Kräfte stark zurück. Ruhig, wie sein Leben in den letzten Jahre verlaufen war, verstarb er am Abend des 11. Juni 1980, nachdem er eine Woche zuvor das 90. Lebensjahr begonnen hatte. Er wurde auf dem Klosterfriedhof in Sarnen bestattet.

(Abt Dominikus Löpfe)

Werke

  • Estermann, Paul, H. H. Alois Enz, Resignat, Kleinteil/Giswil, in: Sarner Kollegi Chronik 19 (1957) 4, 106-108.
  • Estermann, Paul, + H. H. Dr. P. Peter Gschwend OSB 1890–1941, in: Kantonale Lehranstalt Sarnen Schweiz, Achtundachzigster Jahresbericht 1940/41, 66–71.

Bibliographie

Einzelnachweise