Reformbewegungen: Unterschied zwischen den Versionen

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==Hirsaurer Reformbewegung==
 
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Die Hirsauer Reformbewegung wirkte sich auch auf das [[Kloster Muri]] und das [[Benediktinerinnenkloster Hermetschwil]]. Sie gegenüber von Cluny von einer zentralisierung ab und verzichtete auf den Aufbau einer Verbandsorganisation. Sie achtete die Interessen der Stifterfamilien, die die Grablegungstätten in den Klöstern schätzten und auf das liturgische Gebetsgedenken der Mönche und Nonnen Wert legte. Sie schaffte im Gegensatz zu Cluny das Oblateninstitut ab und führte in Abweichung zu den Reformen von [https://de.wikipedia.org/wiki/Abtei_Gorze Gorze] und [https://de.wikipedia.org/wiki/Abtei_St._Michael_(Siegburg) Siegburg] das Institut der [https://de.wikipedia.org/wiki/Konverse Konversen] ein.
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Die Hirsauer Reformbewegung wirkte sich auch auf das [[Kloster Muri]] und das [[Benediktinerinnenkloster Hermetschwil]]. Sie gegenüber von Cluny von einer zentralisierung ab und verzichtete auf den Aufbau einer Verbandsorganisation. Sie achtete die Interessen der Stifterfamilien, die die Grablegungstätten in den Klöstern schätzten und auf das liturgische Gebetsgedenken der Mönche und Nonnen Wert legte. Sie schaffte im Gegensatz zu Cluny das Oblateninstitut ab und führte in Abweichung zu den Reformen von [https://de.wikipedia.org/wiki/Abtei_Gorze Gorze] und [https://de.wikipedia.org/wiki/Abtei_St._Michael_(Siegburg) Siegburg] das Institut der [https://de.wikipedia.org/wiki/Konverse Konversen] ein. Konversen waren Laienmönche, die - entsprechend ihrer Fähigkeiten und Ausbildung - in der Klosterwirtschaft und im Klosterbetrieb von hochqualifizierten Arbeiten wie Bauleiter, Betriebsverwalter usw. über Handwerkerarbeiten bis zu einfachen Handreichungen wahrnahmen. Sie ermöglichten den Chormönchen, sich den liturgischen Aufgaen zu widmen. Das [[Kloster Muri]] und das [[Benediktinerinnenkloster Hermetschwil]] führten ebenfalls Laienmönche und Laienschwestern ein.
  
 
==Reform von Kastl==
 
==Reform von Kastl==

Version vom 4. Januar 2019, 10:22 Uhr

Muri und die benediktinischen Reformbewegungen

Cluniazenser Reformbewegung

Reform von St. Blasien

Die Reformbewegung der Abtei St. Blasien richtete sich am piemontesischen Reformzentrum Fruttuaria nahe bei Turin an. Diese bedeutende Abtei richtete sich in ihrer Observanz nach den Cluniazensern aus, blieb aber rechtlich eigenständig und ausserhalb des Verbandes von Cluny. Die von ihr entwickelten fruttuarischen Consuetudines wurden von St. Blasien auf Betreiben der Kaiserin Agnes übernommen. Abt Giselbert von St. Blasien entsandte die Mönche Uto und Rusten zum Kennenlernen und Einüben des Reformansatzes in die Abtei Fruttuaria. Sie wurden später hintereinander seine Nachfolger als Abt. In dieser Funktion implementierten sie die Reform von Fruttuaria und übertrug sie auf die eigene Priorate und insgesamt neun Klöster im süddeutschen Raum. Zu ihnen zählte auch das Kloster Muri. St. Blasien verzichtete aber daruf, organisatorisch einen eigenen Verband zu bilden, so dass die Klöster trotz Reform weitgehend ihre Unabhängigkeit behielten. Die Ausstrahlungskraft von St. Blasien als benediktinisches Reformzentrum blieb deutlich hinter jener von Siegburg und Hirsau zurück.[1]

Hirsaurer Reformbewegung

Die Hirsauer Reformbewegung wirkte sich auch auf das Kloster Muri und das Benediktinerinnenkloster Hermetschwil. Sie gegenüber von Cluny von einer zentralisierung ab und verzichtete auf den Aufbau einer Verbandsorganisation. Sie achtete die Interessen der Stifterfamilien, die die Grablegungstätten in den Klöstern schätzten und auf das liturgische Gebetsgedenken der Mönche und Nonnen Wert legte. Sie schaffte im Gegensatz zu Cluny das Oblateninstitut ab und führte in Abweichung zu den Reformen von Gorze und Siegburg das Institut der Konversen ein. Konversen waren Laienmönche, die - entsprechend ihrer Fähigkeiten und Ausbildung - in der Klosterwirtschaft und im Klosterbetrieb von hochqualifizierten Arbeiten wie Bauleiter, Betriebsverwalter usw. über Handwerkerarbeiten bis zu einfachen Handreichungen wahrnahmen. Sie ermöglichten den Chormönchen, sich den liturgischen Aufgaen zu widmen. Das Kloster Muri und das Benediktinerinnenkloster Hermetschwil führten ebenfalls Laienmönche und Laienschwestern ein.

Reform von Kastl

Reform von Melk

Bibliographie

  • Klueting, Edeltraud, Monasteria semper reformanda. Kloster- und Ordensreformen im Mittelalter, Historia profana et ecclesiastica. Geschichte und Kirchengeschichte zwischen Mittelalter und Moderne Band 12, Münster 2005.

Einzelnachweise

  1. Klueting, Edeltraud, Monasteria semper reformanda. Kloster- und Ordensreformen im Mittelalter, Historia profana et ecclesiastica. Geschichte und Kirchengeschichte zwischen Mittelalter und Moderne Band 12, Münster 2005, 23-24.


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