Sarnen, Kollegiumareal

Aus Muri
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Kollegium

Der Besitz Kollegium umfasst das weitgehend zusammenhängende Gelände in Sarnen, das den Immobilien- und Platzbedürfnissen des Klosters für den Betrieb des Kollegiums diente und eine teilweise Eigenversorgung mit landwirtschaftlichen Produkten ermöglichte.

Chronik Gymnasium

Der 1891 eröffnete Gymnasiumsbau.
Ein Schulzimmer im Gymnasium (vor dem 1. Weltkrieg).
  • 1889–1891 Errichtung des Gymnasiums [1] durch die Architekten Sebastian Altmann und Johann Bittner aus Bozen
  • 1927 Umbau des Dachstockes
  • 1964 Schäden durch das Erdbeben, Sicherung von Nord- und Südwand durch Stahlbänder
  • 1986–1987 Restaurierung des Turmdaches
  • 1989 Baurechtsvertrag mit dem Kantons Obwalden auf 60 Jahre
  • 1990–1992 Totalsanierung des Gymnasiums durch den Kanton Obwalden, gestützt auf den Baurechtsvertrag (Kosten CHF 17 Mio.)
  • 2011 Tonaufnahme des Glockenspiels im Türmchen

Das Gymnasium steht unter Denkmalschutz (Objekt regionaler Bedeutung).

Chronik Internat Lyzeum

  • 1973/74 Projektierung
  • 1974 Baubeginn am 19. August
  • 1975 Aufrichtefeier am 5. Juni
  • 1976 Einweihung des Neubaues durch P. Prior Maurus Eberle
  • 1999 Schliessung des Internates
  • 1998 Baurechtsvertrag mit dem Schweizerischen Ruderverband, der in Sarnen sein Ruderzentrum einrichtet.

Chronik Kollegikirche [1]

  • 1962 Jurierung der Wettbewerbseingaben (28. Arpril), Siegerprojekt von Ernst Studer
  • 1962 Überarbeitung des Projektes und dessen Beurteilung (20. Oktober)
  • 1963 Ausführungsplanung. Der grosse Teil der Baukosten ist durch Spenden, insbesondere von ehemaligen Schülern, abgedeckt.
  • 1964 Spatenstich für die Kollegikirche am 23. Januar. Segnung durch P. Prior Maurus Eberle [2]
  • 1964 Grundsteinlegung am 14. Juni durch Abt Dominikus Löpfe
  • 1965 Rohbau vollendet
  • 1966 Bau einer Orgel in der neuen Kollegiumskirche durch Orgelbau Mathis & Cie, Näfels, mit 27 Registern auf 2 Manualen und Peda
  • 1966 Weihe am 22. Oktober durch den Diözesanbischof Johannes Vonderach von Chur
  • 1966 Weihe der Orgel am 11. Dezember durch Abt Dominikus Löpfe
  • 1986 Fernsehgottesdienst am Feste Christi Himmelfahrt aus der Kollegikirche St. Martin, Sarnen (8. Mai)
  • 1993 Beleuchtungsinstallation für den Kirchenvorplatz
  • 1983 Ersatz für das undichte Sarnafildach
  • 1990/91 Sanierung des Fussbodens in der Kirche und Einbau einer zweckmässigen modernen Heizungsanlage. An die Kosten von 901,500 CHF bezahlte die Versicherung 400,000 CHF.[3]
  • 2007 Sanierung der Aussenhaut, Kosten CHF 900,000.00
  • 2016 Fest am 22. Oktober zum 50jährigen Jubiläum der Kollegi-Kirche St. Martin sowie dem 175. Jahrestag der Murianer Konventualen in Sarnen
  • 2022 Erneuerung der Beleuchtungsanlage innen und aussen sowie Installation einer automatischen Türöffnung.

Die Kirche steht unter Denkmalschutz (Objekt nationaler Bedeutung)

Chronik Konvikt

Pensionat Nicolaus von Flüe in Sarnen, erbaut 1867/1868.
Pensionat Nicolaus von Flüe
  • 1865 P. Augustin Grüniger und P. Martin Kiem, die beiden Initianten der Bauidee, unterbreiten dem Erziehungsrat ihre Vorstellung, das benötigte Konvikt durch eine private Aktiengesellschaft zu bauen und durch Zeichnung von Aktien das benötigte Kapital im Sinne der christlichen Caritas aufzunehmen, da weder das Kloster, noch der Kanton diese Investition tätigen konnten.
  • 1865, 13. August Konstituierung der Gründungsgesellschaft (auch Einleitendes Komitee genannt). Genehmigung der von Landammann Franz Wirz entworfenen Statuten. Anwesend: alle Mitglieder des Erziehungsrates mit Landammann Wirz als Präsident, der Schulinspektor und zwei Vertreter vom Kollegium. Die Kostenschatzung lag bei 90,000 Franken, stieg aber durch die Positionen Kapelle, Mobliar und Umgebung noch an.
  • 1865, 24. September Abt Adalbert Regli von Muri-Gries erklärt sich bereit, die Leitung des Internates zu übernehmen.
  • 1866, 10. August Genehmigung des von Landammann Simon Ettlin [2], Arzt, Architekt, Zeichungslehrer an der Kantonsschule Sarnen, Kollegi-Verwalter, Landammann des Kantons Obwalden, Nationalrat, und P. Martin Kiem entworfenen und von Architekt Josef Ettlin ausgearbeiteten Planes. Kostenbeitrag der Ersparniskasse Obwalden, der Vorläuferin der Obwaldner Kantonalbank, sowie später Zukauf von Aktien für 2535.00. [4]
  • 1866, 25. Oktober Beschlussfassung über den Bau des Konviktes durch die nach Sarnen einberufene Generalversammlung der Aktionäre. Die Finanzierung war gesichert.
  • 1867, 11. Februar Erster Spatenstich. Der Bauplatz war von der Korporation Freiteil für 20 Aktien zur Verfügung gestellt worden. [5]
  • 1868, Herbst Vollendung des Baues. Die Kosten für Rohbau, Innenausbau und Inventar kamen nur wenig über 92 000 Franken zu stehen.
  • 1868, 31 August Unterzeichnung des Uebergabs- und Uebernahmsvertrages über das Konvikt, das den Charakter einer «milden Stiftung» besitzt, durch die Vertreter der Aktiengesellschaft und des Klosters Muri-Gries. — Weil die Aktiengesellschaft sich nicht nach den Bestimmungen des Schweizerischen Obligationenrechtes von 1881 erneuerte, erklärte der Regierungsrat von Obwalden 1966, dass die Aktiengesellschaft nicht mehr existiere. Als Eigentümer des Konvikts gilt darum heute das Kloster Muri-Gries, welches das Konvikt 1868 von der Gesellschaft zur statutenmäßigen Benützung übernommen und seither unterhalten hat.
  • 1868, 2. September Unterzeichnung eines neuen Vertrages zwischen der Regierung von Obwalden und dem Kloster Muri-Gries betreffend die Leitung des Kollegiums.
  • 1868, 15. Oktober Benediktion der Konviktskapelle durch den Sachsler Pfarrer und Bischöflichen Kommissar Franz Joseph Imfeld. Festprediger war P. Leodegar Kretz, Pfarrer in Bünzen.
  • 1868, 16. Oktober Tags darauf Eröffnung des Konviktes mit 43 Internen (neben 64 Externen). — Die künstlerisch anspruchslose Ausstattung der Kapelle erfolgte wenige Jahre später. Das Konvikt war nicht nur das Pensionatsgebäude für die Internen, sondern enthielt auch bis zum Bau des Gymnasiums 1891 die meisten Schulzimmer (im Stock über den heutigen Studiensälen). Im «alten Kollegi» und bis 1870 im Konvikt wurden je zwei Klassen gemeinsam in einem Zimmer geführt. Die 5. und 6. Klasse wurden sogar erst 1876 getrennt. Bis 1864 waren die Wohnzimmer der Professoren zum Teil auch Schulzimmer gewesen.
  • 1885 Erstellung einer Kegelbahn durch P. Augustin Grüniger im Zusammenhang mit dem Zentralfest des Schweizerischen Studentenvereins
  • 1898 Erweiterung der Treppenanlage und Erneuerung der Toiletten
  • 1900 Anschluss an die Wasserversorgung und Kanalisation
  • 1905 Erneuerung der Heizung und Installation der Elektrizität
  • 1910 Vergrößerung (Erhöhung um eine Etage, Ausbau des zweigeschossigen Daches) und umfassende Renovation nach den Plänen des Architekten Nikolaus Ettlin von Kerns
  • 1962 Aussenrenovation
  • 1964 Schäden durch das Erdbeben (Treppenhaus usw.)
  • 1966 Weil die Aktiengesellschaft sich nicht nach den Bestimmungen des Schweizerischen Obligationenrechtes von 1881 erneuerte, erklärte der Regierungsrat von Obwalden 1966, dass die Aktiengesellschaft nicht mehr existiere. Als Eigentümer gilt das Kloster Muri-Gries, das das Objekt 1868 zur satutengemässen Verwendung übernahm und seither den Unterhalt sichergestellt hat.
  • 2011–2012 Totalsanierung des Gebäudes: Das Gebäude wird von der Stiftung Benediktiner-Kollegium umfassend saniert. Es wird gleichzeitig für die Bedürfnisse der Schule Sarnen ausgebaut. Die Gemeinde Sarnen hat sich 2008 für die Einführung der Integrierten Orientierungsschule entschieden. Im Konvikt werden seit Sommer 2012 zwei Jahrgänge der Orientierungsschule mit rund 150 Jugendlichen geführt. Neben Inputzimmern und Lernateliers schuf man auch Gruppenräume und Fachzimmer. Ferner wurden Räume für die Integrative Förderung sowie die Schulsozialarbeit erstellt. Um alles im bestehenden Gebäude unterbringen zu können, wurde das zweite Dachgeschoss ausgebaut. Ein Lift ermöglicht heute den behindertengerechten Zugang. Die Haustechnik sowie die sanitären Anlagen wurden umfassend erneuert. An den Gesamtaufwendungen von 11,8 Millionen Franken beteiligte sich der Kanton mit 292 842 Franken. Das Kloster Muri-Gries investierte in dieses Gebäude einen Grossteil des Erlöses, den es aus dem Verkauf des umliegenden Landes gewonnen haben.
  • seit 2012 Nutzung durch die Gemeinde Sarnen für die integrierte Orientierungsstufe

Das Gebäude steht unter Denkmalschutz (Objekt regionaler Bedeutung).

Chronik Professorenheim

Das Schlössli von Imfeld vor dem Bau des Professorenheims.
Das Schlössli von Imfeld mit dem neu angebauten Professorenheim.
  • 1866 Kauf der Liegenschaft Schlössli von Imfeld mit Scheune und Land
  • 1928–1929 Bau des Professorenheimes [6]
  • 1929 Weihe der Hauskapelle im Professorenheim am 29. September durch Abt Alfons Maria Augner
  • 1944 Errichtung eines Friedhofes und der Wandelhalle für die Mitbrüder
  • 1984 Erneuerung der Fenster und Rollladen
  • 1985 Erneuerung der elektrischen Leitungen in den Korridoren und Treppenanlagen
  • 1993 Erneuerung der elektrischen Leitungen in der Küche und den Nebenräumen
  • 1994 Renovation des Speisesaales, des Frühstückzimmers und des Tafelzimmers (Ernst Müller, ehemaliger Sarner Realschüler, Hotelier aus Zürich spendete CHF 20000.00 an die Kosten. Er war ein Freund von P. Adolf Schurtenberger.
  • 2005 Schäden durch Hochwasser bedingen umfangreiche Sanierungsarbeiten (Küche, Keller usw.)
  • 2010 Einbau von sieben Wohneinheiten mit Nasszelle
  • 2013 Renovation Hauskapelle
  • 2021 Sanierung Nasszellen, Einbau einer achten Wohneinheit, Renovation von Zimmern

Chronik Rütihof

  • 1984–1985 Totalsanierung des Gebäudes

Chronik Schwesternhaus

  • 1877 Baldegger Schwestern nehmen im Kollegium die Arbeit auf. Sie werden in den ersten Jahren im obersten Stock des Konviktes sowie oberhalb der Wäscherei untergebracht.
  • 1902 Abbruch der ursprünglichen Unterkunft und Erstellung eines neuen Schwesternhauses. Diese kleine Häuschen gab nur wenigen Schwestern eine Unterkunft. Die anderen mussten in den Mansarden des Monviktes oder weiterhin im Obergeschoss der Wäscherei hausen.
  • 1955–1957 Abbruch des Schwesternhauses von 1902 und Erstellung eines neuen Gebäudes. Dieses enthält neben zeitgemässen Zimmern für die Schwestern eine moderne Grossküche, einen geräumigen Speisesaal für die Internatsschüler er oberen Klassen sowie eine spitalähnliche Krankenabteilung.
  • 1985 Wegzug der letzten noch verbliebenen Baldegger Schwestern
  • 2021 Hochwasserschaden, versicherte Schäden in den Untergeschossen

Chronik Turnhalle

  • 1937 Bau der Turnhalle mit Übungszimmern für Musik
  • 2008 Verkauf an die Stiftung Rütimattli, Sachseln

Chronik Gärtnerei

  • 1841 Anlegen eines Garten durch die neu zugezogenen Benediktiner von Muri
  • 1937 Bau der Kollegi-Turnhalle unter gleichzeitiger Erstellung des ersten Gewächshauses
  • 2003 Stiftung Rütimattli: Pacht der Gärtnerei und des Areales mit der Turnhalle für vorerst 10 Jahre
  • 2005 Zerstörung sämtliche Lager-, Arbeits- und Aufenthaltsräume durch das Hochwasser. Erstellung von zwei neuen Gewächshäusern
  • 2008 Verkauf des Gärtnereigrundstück von 6500 Quadratmetern mit der Turnhalle an die Stiftung Rütimattli
  • 2010 Eröffnung der erweiterten Kollegi-Gärtnerei (Investitionsvolumen CHF 2,4 Mio)

Chronik Spielhalle

Chronik Land

  • 1866 Kauf der Liegenschaft von Hauptmann Imfeld
  • 1898 Kauf von Wiesland im Seefeld von der Korporation Sarnen
  • 1911 Kauf des südlich des Konviktes gelegenen Landes von der Korporation Sarnen
  • 1916 Kauf der Liegenschaft des Metzgers Imfeld nördlich des Konviktes
  • 1977 Abgabe von 29000 m2 Land im Baurecht an den Kanton Obwalden
  • 1993 Abtausch eines Landstückes mit dem Kanton Obwalden infolge Erweiterung der Kantonsspitalanlagen
  • 1999 Abparzellierung und Verkauf der Parz. 4038, Rüti, GB Sarnen, Fläche 1654 m2 sowie die darauf stehende Scheune am 27. Dezember 1999 an Walter Zünd-Halter, Giswil/Sarnen (Amtsblatt des Kantons Obwalden vom 4. Mai 2000, Seite 573)

Chronik Baurechtsgeberparzelle Kantonsschule

  • 1977 Abgabe von 29000 m2 Land im Baurecht an den Kanton Obwalden
  • 1977/79 Bau einer Dreifachturnhalle (Kosten CHF 4,2 Mio.)
  • 1978/79 Bau des neuen Schulgebäudes (Kosten CHF 7,3 Mio)
  • 1979 Weihe des Gebäudes durch Abt Dominikus Löpfe am 27. Oktober
  • 2010/11 Sanierung und Erweiterung der Kantonsschulräumlichkeiten nach dem Hochwasser von 2005 (Kosten CHF 38 Mio.)

Parzellen

Parz. 392

Parz. 410

Parz. 411 (23729 m2)

Parz. 2885

Parz. 4105

Bibliographie

Einzelnachweise

  1. Imhof, Eugen / Huwyler, Edwin Huwyler / Trutmann, Walter, Siedlungsentwicklung Dorf Sarnen, Sarnen 2019, 13.
  2. Imhof, Eugen / Huwyler, Edwin Huwyler / Trutmann, Walter, Siedlungsentwicklung Dorf Sarnen, Sarnen 2019, 32.
  3. Thurnherr, Dominik, Benediktinische Kultur oder Anmerkungen zur Sanierung der Kirchenheizung, in: Sarner Kollegi Chronik 53 (1991) 3, 63.
  4. von Moos, Ludwig, Hundert Jahre Obwaldner Kantonalbank 1886-1986,. Ein Gang durch Geschichte, Akten und Berichte, Sarnen 1987, 45-46.
  5. Imhof, Eugen / Huwyler, Edwin Huwyler / Trutmann, Walter, Siedlungsentwicklung Dorf Sarnen, Sarnen 2019, 12.
  6. Imhof, Eugen / Huwyler, Edwin Huwyler / Trutmann, Walter, Siedlungsentwicklung Dorf Sarnen, Sarnen 2019, 19.