Thomas Eugster

Aus Muri
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Thomas (Johann Fridolin Friedrich) Eugster (* 5. März 1874 aus Oberegg; † 14. April 1944)

Lebensdaten

Profess: 24. Oktober 1896

Weihe: 12. Juni 1898

Ämter

Lebensbeschreibung

Johann Fridolin Eugster wurde als jüngster Sohn der kinderreichen Familie des Stickereifabrikanten und Ratsherren Karl Jakob Eugster aus Oberegg (AI) geboren. In Au (SG), wo sein Vater ein einträgliches Stickereigeschäft besass, verbrachte er seine Jugendzeit und bekam von seinem Elternhaus, wo "christliche Zucht und Sitte herrschten, jene Gradheit und Festigkeits des Willens und Charakters mit ins Leben, die ihn zeitlebens auszeichneten". Die unteren Klassen des Gymnasiums besuchte der lebhafte Appenzeller an der Stiftsschule Einsiedeln. Nach Altrektor P. Alfred O. Cap. sei der stets "geladene", kampfbereitse aber auch schlagfertige Eugster schon damals viel geneckt worden. 1892 trat er in Sarnen in die zweite Rhetorik ein und wohnte als Externer bei den sogenannten drei Parzen gegenüber dem Roten Haus. Bereits als Schüler trug er einen Bart (später zum nicht geringen Gaudium seiner Schützlinge auch als Präfekt). Nach gut bestandener Matura meldete sich Johann Fridolin im Kloster Muri-Gries als Novize und legte 1896 auf den Namen Thomas die Profess ab. Schon bald nach seiner Priesterweihe kam der hagere Mönch ans Kollegium Sarnen zurück und dozierte zunächst zwei Jahre Philosophie. Von da stammte vermutlich seine nie schwindende Disputierfreude und seine charakteristische Hand- oder, besser gesagt, Fingerstellung bei vornübergeneigtem Oberkörper und hoch gezogenen Augenbrauen. Sonst waren seine Fächer Religion und Griechisch, die er bis zu seiner Erkrankung mit gleichbleibender Munterkeit lehrte und sich nicht ungern von den Studenten durch wirkliche oder auch nur scheinbare Zeifel in hitzige Wortgefechte verwickeln liess. Sein scharfes Profil reizte die Zeichner unter seinen Schülern, von ihrem Lehrer Bildchen in Umlauf zu bringen, wo die spitze Bogennase das spitze Kinn zu berühren schien und der zugekniffene schmale Mund die natürliche Güte verdeckte. In seinen alten Tagen konnte P. Thomas herzlich über solche Karikaturen lachen und trug den Verfertigern nichts nach. Doch nicht so sehr als Professor, vielmehr als Präfekt lebte P. Thomas im Gedächtnis der Altsarner fort, besonders jener, die zwischen 1900 und 1925 in Sarnen den Studien oblagen. P. Thomas nahm sein Amt ernst, sehr ernst; seine Erzeihung war streng, manchem zu streng. Es fehlte darum nicht an Konflikten, bei denen es hart auf hart ging. Die nötige Sistangz un die Reife des Lebens korrigierten bei den Gemassregelten das Urteil über P. Thomas und seine Pädagogik von selbst. Als Präfekt besass er jedenfalls das volle Vertrauen seiner Zöglinge, die ein persönliches Geheimnis bei ihm wohlgeborgen wussten. Das bei jungen Leuten in eigener Sache höchst entwickelte Gefühl für Gerechtigkeit schätzte besonders die Unparteilichkeit des unbestechlichen Präfekten. Schmeichelei verfing bei ihm nicht. Verdienten Tadel konnte er öffentlich bisweilen mit empfindlicher Schärfe anbringen, in privater Aussprache war er aber dann die Liebenswürdigkeit selbst. Nicht Smpathie oder Antipathie bestimmten das Handeln, Mahnen oder Schelten des unerbittlich auf Ordnung und Reinlichkeit dringenden Präfekten, sondern das hohe Verantwortungsbewusstsein für die um zur Erziehung anvertraute Jugend. Jedem Leichtsinn und aller Liederlichkeit abhold

Beziehungsnetz

Verwandtschaft

Bekanntschaft

Werke

Einzelnachweise


Bibliographie

Kategorien