Zisterzienserinnenkloster Tänikon: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:2654361.d5ea481dc033a354edb7.jpg|thumb|right|Wappenscheibe der Äbtissin Maria Euphemia Zurlauben]]
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[[Datei:Wappenschild Kloster Tänikon und Maria Johanna Baptista Rutz.jpg|thumb|right|Wappen der Abtei und der Äbtissin Maria Johanna Baptista Rutz]]
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==[https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_T%C3%A4nikon Kloster Tänikon] [https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/008160/2013-12-03/]==
  
 
==Chronik==
 
==Chronik==
 
 
*  789 Erste urkundliche Erwähnung als „villa Tanninchova“
 
*  789 Erste urkundliche Erwähnung als „villa Tanninchova“
 
* 1249 Gründung des Frauenklosters Tänikon  
 
* 1249 Gründung des Frauenklosters Tänikon  
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==Weiterverwendung der Gebäulichkeiten nach Klosteraufhebung==
 
==Weiterverwendung der Gebäulichkeiten nach Klosteraufhebung==
 
 
* Kirche: Pfarrkirche (Renovationen 1930, 1961–1963, 1999–2003)
 
* Kirche: Pfarrkirche (Renovationen 1930, 1961–1963, 1999–2003)
 
* Klostergebäude: 1857–1918: Industrielle Tonwarenfabrik (Ziegel, Röhren usw.) / seit 1968 im Besitz Eidgenossenschaft, Nutzung als [https://de.wikipedia.org/wiki/Agroscope Agroscope Reckenholz-Tänikon (ART)]
 
* Klostergebäude: 1857–1918: Industrielle Tonwarenfabrik (Ziegel, Röhren usw.) / seit 1968 im Besitz Eidgenossenschaft, Nutzung als [https://de.wikipedia.org/wiki/Agroscope Agroscope Reckenholz-Tänikon (ART)]
  
 
==Verbindung zum Kloster Muri==
 
==Verbindung zum Kloster Muri==
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* 1548 beschloss die eidgenössische Tagsatzung auf Antrag des Abtes Markus Schenkli vom [https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Fischingen Benediktinerkloster Fischingen], dass das nach der Reformation im [[Zisterzienserinnenkloster Tänikon]] zum Stillstand gekommene Klosterleben durch den Zuzug frischer Kräfte neu lanciert werden sollte. Der damalige Kustos und spätere '''Abt von Muri, [[Johann Christoph von Grüth]]''' verwendete sich mit vollem Erfolg bei den Tagsatzungsmitgliedern für seine leibliche Schwester Sophia von Grüt, die als Konventualin im Kloster Magdenau lebte. Sie leitete das Kloster Magdenau von 1548–1579. Schon ein Jahr später wurde P. '''[[Johann Christoph von Grüth]]''' zum Abt von Muri (1649–1664) gewählt und war als Ordinarius wohl nicht unwesentlich an der Wahl seiner weiteren Schwester, '''[[Meliora von Grüt]]''', Konventualin im [[Benediktinerinnenkloster Hermetschwil]] zur dortigen Meisterin (1553–1599) beteiligt. In der Folge leiteten die drei fähigen Geschwister ihre Klöster mit leichten Zeitverschiebungen praktisch gleichzeitig und unterstützten sich gegenseitig in ihren Aufgaben. '''Abt [[Johann Christoph von Grüth]]''' und '''Meisterin [[Meliora von Grüt]]''' schenkten dem [[Zisterzienserinnenkloster Tänikon]] zur Ausstattung des Kreuzganges je eine Glasscheiben. Ihnen gleich taten es ihre Mutter, Veronika Schwarzmurer und die Geschwister Beatrix und Theophil von Grüt.<ref>Boesch, Paul, Die Glasgemälde aus dem Kloster Tänikon, in: Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft Zürich 33 (1939-1943) 3, 18-19.</ref>
  
* 1548 beschloss die eidgenössische Tagsatzung auf Antrag des Abtes Markus Schenkli vom [https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Fischingen Benediktinerkloster Fischingen], dass das nach der Reformation im [[Zisterzienserinnenkloster Tänikon]] zum Stillstand gekommene Klosterleben durch den Zuzug frischer Kräfte neu lanciert werden sollte. Der damalige Kustos und spätere '''Abt von Muri, [[Johann Christoph von Grüth]]''' verwendete sich mit vollem Erfolg bei den Tagsatzungsmitgliedern für seine leibliche Schwester Sophia von Grüt, die als Konventualin im Kloster Magdenau lebte. Sie leitete das Kloster Magdenau von 1548–1579. Schon ein Jahr später wurde P. '''[[Johann Christoph von Grüth]]''' zum Abt von Muri (1649–1664) gewählt und war als Ordinarius wohl nicht unwesentlich an der Wahl seiner weiteren Schwester, '''[[Meliora von Grüt]]''', Konventualin im [[Benediktinerinnenkloster Hermetschwil]] zur dortigen Meisterin (1553–1599) beteiligt. In der Folge leiteten die drei fähigen Geschwister ihre Klöster mit leichten Zeitverschiebungen praktisch gleichzeitig und unterstützten sich gegenseitig in ihren Aufgaben. '''Abt [[Johann Christoph von Grüth]]''' und '''Meisterin [[Meliora von Grüt]]''' schenkten dem [[Zisterzienserinnenkloster Tänikon]] zur Ausstattung des Kreuzganges je eine Glasscheiben. Ihnen gleich taten es ihre Mutter, Veronika Schwarzmurer und die Geschwister Beatrix und Theophil von Grüt.<ref>Boesch, Paul, Die Glasgemälde aus dem Kloster Tänikon, in: Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft Zürich 33 (1939-1943) 3, 18-19.</ref>
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* 1585 Schenkung einer Wappenscheibe durch '''Abt [[Jakob Meier]]''' <ref>Stammler, Jakob, [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=arg-001:1903:30::7#7 Die Pflege der Kunst im Kanton Aargau mit besonderer Berücksichtigung der ältern Zeit], in: Argovia. Jahresschrift der Historischen Gesellschaft des Kantons Aargau 30 (1903), 226.</ref>
  
 
* Die von 1608–1617 amtierende Äbtissin Veronika von Grüt war eine Nichte der Äbtissin Sophia von Grüt, des '''Abtes Johann Christoph von Grüth von Muri''' und der '''Meisterin Meliora von Grüt von Hermetschwil.'''
 
* Die von 1608–1617 amtierende Äbtissin Veronika von Grüt war eine Nichte der Äbtissin Sophia von Grüt, des '''Abtes Johann Christoph von Grüth von Muri''' und der '''Meisterin Meliora von Grüt von Hermetschwil.'''
  
 
* '''Abt [[Johann Jodok Singisen]] von Muri''' schätzte offensichtlich die Beziehung zum Kloster Tänikon als wichtig ein. Jedenfalls schenkte er diesem Kloster zweimal eine Glasscheibe, nämlich 1616/17 sowie 1626.<ref>Boesch, Paul, Die Glasgemälde aus dem Kloster Tänikon, in: Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft Zürich 33 (1939-1943) 3, 64-65.</ref> 1618 übergab auch '''Meisterin [[Maria Küng]] von Hermetschwil''' dem Kloster Tänikon eine Glasscheibe.<ref>Boesch, Paul, Die Glasgemälde aus dem Kloster Tänikon, in: Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft Zürich 33 (1939-1943) 3, 65.</ref>
 
* '''Abt [[Johann Jodok Singisen]] von Muri''' schätzte offensichtlich die Beziehung zum Kloster Tänikon als wichtig ein. Jedenfalls schenkte er diesem Kloster zweimal eine Glasscheibe, nämlich 1616/17 sowie 1626.<ref>Boesch, Paul, Die Glasgemälde aus dem Kloster Tänikon, in: Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft Zürich 33 (1939-1943) 3, 64-65.</ref> 1618 übergab auch '''Meisterin [[Maria Küng]] von Hermetschwil''' dem Kloster Tänikon eine Glasscheibe.<ref>Boesch, Paul, Die Glasgemälde aus dem Kloster Tänikon, in: Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft Zürich 33 (1939-1943) 3, 65.</ref>
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==Mit Murianer Konventualen verwandte Schwestern==
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* Sr. Euphrosina Fleckenstein, OCist, († 1607), Tante von '''P. [[Beat Fleckenstein]]''', [[Kloster Muri]]
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* Sr. Viktoria Felizitas Brandenberg, Nichte zweiten Grades von '''P. [[Athanas Brandenberg]]''', Kloster Muri
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* Sr. Anna Maria Katharina Schnyder von Wartensee, OCist, Konventualin, Schwester von '''P. [[Leopold Schnyder]]''', Kloster Muri
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* Sr. Genovefa (Maria Sibilla) Schnyder von Wartensee, OCist, (1685-1760), Konventualin, Schwester von '''Sr. [[ Maria Gertrudis Victoria Rusconi]]''', [[Benediktinerinnenkloster Hermetschwil]], verwandt mit '''P. [[Aegid Schnyder]]''', '''P. [[Leopold Schnyder]]''' und '''P. [[Bernhard von Fleckenstein]]''', Kloster Muri
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* Sr. [https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/049053/2014-03-03/ Maria Euphemia Zurlauben], Cousine von '''Fürstabt [[Plazidus Zurlauben]], [[Kloster Muri]]'''
  
 
==Äbtissinnen==
 
==Äbtissinnen==
 
 
* bis um 1270 Sr. Hemma
 
* bis um 1270 Sr. Hemma
 
* um 1270–1285 Sr. Elisabeth
 
* um 1270–1285 Sr. Elisabeth
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* 1639–1677 Sr. Marie Salome Schmid
 
* 1639–1677 Sr. Marie Salome Schmid
 
* 1677–1687 Sr. Maria Victoria von Beroldingen
 
* 1677–1687 Sr. Maria Victoria von Beroldingen
* 1687–1707 Sr. Maria Elisabeth Dietrich, Schwester: Äbtissin Maria Cäcilia Dietrich (1685–1719) im [[Zisterzienserinnenkloster Magdenau]], Bruder: P. Joseph Dietrich <ref>Henggeler, Rudolf, P. Jpsef Dietrich von Rapperswil 1645-1704, in: Krapf, Anton (Hg.), 700 Jahre Stadtpfarrei Rapperswil. Gedenkschrift zum 22. November 1953, Rapperswil 1953, 45.</ref> von Einsiedeln
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* 1687–1707 Sr. Maria Elisabeth Dietrich, Schwester: Äbtissin Maria Cäcilia Dietrich (1685–1719) im [[Zisterzienserinnenkloster Magdenau]], Bruder: P. Joseph Dietrich <ref>Henggeler, Rudolf, P. Josef Dietrich von Rapperswil 1645-1704, in: Krapf, Anton (Hg.), 700 Jahre Stadtpfarrei Rapperswil. Gedenkschrift zum 22. November 1953, Rapperswil 1953, 45.</ref> von Einsiedeln
* 1707–1737 Sr. [https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/049053/2014-03-03/ Maria Euphemia Zurlauben], Cousine von '''Fürstabt [[Plazidius Zurlauben]], [[Kloster Muri]]'''
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* 1707–1737 Sr. [https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/049053/2014-03-03/ Maria Euphemia Zurlauben], Cousine von '''Fürstabt [[Plazidus Zurlauben]], [[Kloster Muri]]'''
 
* 1737–1762 Sr. Euphemia Dorothea Ceberg
 
* 1737–1762 Sr. Euphemia Dorothea Ceberg
 
* 1762–1773 Sr. Maria Barbara Rüti
 
* 1762–1773 Sr. Maria Barbara Rüti
* 1773–1796 Sr. Maria Katharina (Anna Maria) Weiss <ref>Wyss, Fritz, Geschichte der Familie Wyss und Weiss im Kanton Zug, Zug 1935, 141-142.</ref>
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* 1773–1796 Sr. Maria Katharina (Anna Maria) Weiss (Wyss) <ref>Wyss, Fritz, Geschichte der Familie Wyss und Weiss im Kanton Zug, Zug 1935, 141-142.</ref>, Tochter des Zuger Kleinrates Franz Karl Josef Weiss <ref>{{Literatur | Autor=Peter Hoppe | Titel=Der Rat der Stadt Zug im 18. Jahrhundert in seiner personellen Zusammensetzung und sozialen Struktur | Sammelwerk=Tugium | Band=11 |Datum=1995 | Seiten=128 | Online=https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=tug-001%3A1995%3A11%3A%3A113#144 | Zugriff=2021-06-24}}</ref>, Tante von P. Karl (Karl Franz Bruno) Muos<ref>{{Literatur | Autor=Albert Iten | Titel=Tugium Sacrum Band II – Die Zuger Geistlichen der Orden, Kongregationen und Gesellschaften | Reihe=Beiheft Nr. 15 zum Geschichtsfreund | Ort=Zug | Datum=1973 |Seiten=61}}</ref> OSB, (1731-1783), Konventuale im [https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Fischingen Benediktinerkloster Fischingen]<ref>{{Literatur | Autor=Rudolf Henggeler |Titel=Professbuch der Benediktinerabteien Pfäfers, Rheinau, Fischingen | Reihe=Monasticon-Benedictinum Helvetiae |BandReihe=II |Ort=Zug |Datum=1931 | Seiten=491}}</ref>
 
* 1796–1827 Sr. Dominika Agatha Seiler
 
* 1796–1827 Sr. Dominika Agatha Seiler
* 1827–1848 Sr. Maria Johanna Baptista Rutz
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* 1827–1848 [https://de.wikipedia.org/wiki/Maria_Johanna_Baptista_Rutz Sr. Maria Johanna Baptista Rutz], (1777-1854) <ref>?, Thurgau. M. Johanna Baptista Rutz, in: Schweizerische Kirchenzeitung SKZ (1854) Nr. 12, 92-93.</ref>
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==Beichtiger==
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* 1689-1691 P. Gregor (Franz) Omlin, OCist, Konventuale im [[Zisterzienserkloster Wettingen]]  <ref>Omlin, Ephrem, Die Geistlichen Obwaldens vom 13. Jahrhundert bis zur Gegenwart, Sarnen 1984, 440.</ref>
  
 
==Bibliographie==
 
==Bibliographie==
 
 
* Boesch, Paul, Die Glasgemälde aus dem Kloster Tänikon, in: Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft Zürich 33 (1939-1943) 3.
 
* Boesch, Paul, Die Glasgemälde aus dem Kloster Tänikon, in: Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft Zürich 33 (1939-1943) 3.
* Henggeler, Rudolf, P. Jpsef Dietrich von Rapperswil 1645-1704, in: Krapf, Anton (Hg.), 700 Jahre Stadtpfarrei Rapperswil. Gedenkschrift zum 22. November 1953, Rapperswil 1953, 45-50.
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* Henggeler, Rudolf, P. Josef Dietrich von Rapperswil 1645-1704, in: Krapf, Anton (Hg.), 700 Jahre Stadtpfarrei Rapperswil. Gedenkschrift zum 22. November 1953, Rapperswil 1953, 45-50.
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* {{Literatur | Autor=Rudolf Henggeler |Titel=Professbuch der Benediktinerabteien Pfäfers, Rheinau, Fischingen | Reihe=Monasticon-Benedictinum Helvetiae |BandReihe=II |Ort=Zug |Datum=1931}}
 
* Herdi, Ernst, Die Truchseesen von Bichelsee und die Dienstmannen von Landsberg, in: Genealogisches Handbuch zur Schweizer Geschichte II. Band. Hoher und Niederer Adel, Zürich 1935-1945, 209-223.
 
* Herdi, Ernst, Die Truchseesen von Bichelsee und die Dienstmannen von Landsberg, in: Genealogisches Handbuch zur Schweizer Geschichte II. Band. Hoher und Niederer Adel, Zürich 1935-1945, 209-223.
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* {{Literatur | Autor=Peter Hoppe | Titel=Der Rat der Stadt Zug im 18. Jahrhundert in seiner personellen Zusammensetzung und sozialen Struktur | Sammelwerk=Tugium | Band=11 |Datum=1995 | Seiten=97-129 | Online=https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=tug-001%3A1995%3A11%3A%3A113#113 | Zugriff=2021-06-24}}
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* {{Literatur | Autor=Albert Iten | Titel=Tugium Sacrum Band II – Die Zuger Geistlichen der Orden, Kongregationen und Gesellschaften | Reihe=Beiheft Nr. 15 zum Geschichtsfreund | Ort=Zug | Datum=1973}}
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* Keller, Sarah, Ex situ – Die Sammlung Vincent und ihre Glasgemälde aus dem Thurgau, Licht- und Farbenzauber, Glasmalerei im Thurgau, in: Licht- und Farbenzauber. Glasmalerei im Thurgau, Frauenfeld 2022, 57-67.
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* Mente, Michael, Bares für Rares – Die letzte Äbtissin des Klosters Tänikon und der Verkauf von Glasmalereien 1832, in: Licht- und Farbenzauber. Glasmalerei im Thurgau, Frauenfeld 2022, 69–77.
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* Nater, J., [https://www.e-periodica.ch/cntmng?pid=tjb-002%3A1927%3A3%3A%3A110 Die Gründung des Klosters Tänikon], in: Thurgauer Jahrbuch 3 (1927), 22-34.
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* Omlin, Ephrem, Die Geistlichen Obwaldens vom 13. Jahrhundert bis zur Gegenwart, Sarnen 1984.
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* Rahn, J. R. / Nater, J., Das ehemalige Frauenkloster Tänikon im Thurgau, Zürich 1906.
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* Sennhauser, H. R., Zisterzienserbauten in der Schweiz 1, 1990, 299-313.
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* Signori, Gabriela (Hg.): Das Jahrzeitbuch des Klosters Tänikon (ca. 1315 bis 1680). St. Ottilien 2018.
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* Steiger, Karl, Schweizer Äbte und Äbtissinnnen aus Wiler Geschlechtern, Wil 1924, 105-108.
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* Stammler, Jakob, [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=arg-001:1903:30::7#7 Die Pflege der Kunst im Kanton Aargau mit besonderer Berücksichtigung der ältern Zeit], in: Argovia. Jahresschrift der Historischen Gesellschaft des Kantons Aargau 30 (1903).
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* Volkart, Silvia / Elser, Ruedi, Die Glasgemälde im Kreuzgang des Klosters Tänikon – Bilderkatalog, in: Licht- und Farbenzauber. Glasmalerei im Thurgau, Frauenfeld 2022, 79–115.
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* von Planta, Wandgemälde im ehemaligen Kloster Taenikon, Thurgau, in: Anzeiger für schweizerische Altertumskunde 9 (1907), 332-335.
 
* Wyss, Fritz, Geschichte der Familie Wyss und Weiss im Kanton Zug, Zug 1935.
 
* Wyss, Fritz, Geschichte der Familie Wyss und Weiss im Kanton Zug, Zug 1935.
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* Zehnder. H., Tänikon, 1992
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* ?, Thurgau. M. Johanna Baptista Rutz, in: Schweizerische Kirchenzeitung SKZ (1854) Nr. 12, 92-93.
  
 
== Einzelnachweise ==
 
== Einzelnachweise ==
 
<references />
 
<references />
 
 
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Aktuelle Version vom 26. August 2023, 06:00 Uhr

Klosterkirche
Klostergebäude
Innenraum der Klosterkirche
Wappenscheibe für Zisterzienserinnenkloster Tänikon, Stifterin: Äbtissin Sophia von Grüth (1558)
Wappenscheibe der Äbtissin Maria Euphemia Zurlauben
Wappen der Abtei und der Äbtissin Maria Johanna Baptista Rutz

Kloster Tänikon [1]

Chronik

  • 789 Erste urkundliche Erwähnung als „villa Tanninchova“
  • 1249 Gründung des Frauenklosters Tänikon
  • 1362 Bau der heute noch bestehenden Klosterkrche
  • 1525–1550 Infolge der Reformationswirren erlischt das klösterliche Leben beinahe.
  • 1559 Schenkung der Glasscheibe "Beschneidung Christi" für den Kreuzgang durch Äbtissin Dorothea Geilinger, Zisterzienserinnenkloster Magdenau
  • 1617 Errichtung des Prälatenhauses für die jeweiligen Äbte vom Zisterzienserkloster Wettingen
  • 1626 Anbau des Altarhauses
  • 1640 Bau des Gasthauses Lilienthal
  • 1668 Versetzung des Glockenturms vom Kirchendach auf die Sakristei
  • 1678 Bau des Abteigebäudes
  • 1831 Umbau der Kirche im klassizistischen Stil
  • 1840 Einbau der Kiene-Orgel
  • 1838 Bau der Klosterscheune als letzte Baute des Klosters
  • 1848 Aufhebung des Zisterzienserinnenkloster Tänikon durch den Grossen Rat des Kantons Thurgau

Weiterverwendung der Gebäulichkeiten nach Klosteraufhebung

  • Kirche: Pfarrkirche (Renovationen 1930, 1961–1963, 1999–2003)
  • Klostergebäude: 1857–1918: Industrielle Tonwarenfabrik (Ziegel, Röhren usw.) / seit 1968 im Besitz Eidgenossenschaft, Nutzung als Agroscope Reckenholz-Tänikon (ART)

Verbindung zum Kloster Muri

  • 1548 beschloss die eidgenössische Tagsatzung auf Antrag des Abtes Markus Schenkli vom Benediktinerkloster Fischingen, dass das nach der Reformation im Zisterzienserinnenkloster Tänikon zum Stillstand gekommene Klosterleben durch den Zuzug frischer Kräfte neu lanciert werden sollte. Der damalige Kustos und spätere Abt von Muri, Johann Christoph von Grüth verwendete sich mit vollem Erfolg bei den Tagsatzungsmitgliedern für seine leibliche Schwester Sophia von Grüt, die als Konventualin im Kloster Magdenau lebte. Sie leitete das Kloster Magdenau von 1548–1579. Schon ein Jahr später wurde P. Johann Christoph von Grüth zum Abt von Muri (1649–1664) gewählt und war als Ordinarius wohl nicht unwesentlich an der Wahl seiner weiteren Schwester, Meliora von Grüt, Konventualin im Benediktinerinnenkloster Hermetschwil zur dortigen Meisterin (1553–1599) beteiligt. In der Folge leiteten die drei fähigen Geschwister ihre Klöster mit leichten Zeitverschiebungen praktisch gleichzeitig und unterstützten sich gegenseitig in ihren Aufgaben. Abt Johann Christoph von Grüth und Meisterin Meliora von Grüt schenkten dem Zisterzienserinnenkloster Tänikon zur Ausstattung des Kreuzganges je eine Glasscheiben. Ihnen gleich taten es ihre Mutter, Veronika Schwarzmurer und die Geschwister Beatrix und Theophil von Grüt.[1]
  • Die von 1608–1617 amtierende Äbtissin Veronika von Grüt war eine Nichte der Äbtissin Sophia von Grüt, des Abtes Johann Christoph von Grüth von Muri und der Meisterin Meliora von Grüt von Hermetschwil.
  • Abt Johann Jodok Singisen von Muri schätzte offensichtlich die Beziehung zum Kloster Tänikon als wichtig ein. Jedenfalls schenkte er diesem Kloster zweimal eine Glasscheibe, nämlich 1616/17 sowie 1626.[3] 1618 übergab auch Meisterin Maria Küng von Hermetschwil dem Kloster Tänikon eine Glasscheibe.[4]

Mit Murianer Konventualen verwandte Schwestern

Äbtissinnen

  • bis um 1270 Sr. Hemma
  • um 1270–1285 Sr. Elisabeth
  • 1285?–1305 Sr. Guta von von Bichelsee [5]
  • 1305–1309 Sr. Ite oder Idda
  • 1309–1335 Sr. Adelheid
  • 1335–1347 Sr. Katharina Rinwin
  • 1347–1360? Sr. Ita
  • 1360?–1371 Sr. Clara von Lindenberg
  • 1371–1380? Sr. Ita von Schlatt
  • 1380?–1387 Sr. Clara von Gachnang
  • 1387–1398? Sr. Elisabeth Rüdlinger
  • 1398?–1415 Sr. Anna von Gachnang
  • 1415–1430? Sr. Katharina Schenk von Landegg
  • 1430?–1436 Sr. Anna Schlatter
  • 1436–1460? Sr. Ursula von Eppenberg
  • 1460?–1504 Sr. Dorothea von Heudorf
  • 1504–1521? Sr. Anna Wälter I. von Blidegg
  • 1521?–1524 Sr. Amalia Gnäpser
  • 1524–1532 Sr. Anna Wälter II. von Blidegg

Beichtiger

Bibliographie

  • Boesch, Paul, Die Glasgemälde aus dem Kloster Tänikon, in: Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft Zürich 33 (1939-1943) 3.
  • Henggeler, Rudolf, P. Josef Dietrich von Rapperswil 1645-1704, in: Krapf, Anton (Hg.), 700 Jahre Stadtpfarrei Rapperswil. Gedenkschrift zum 22. November 1953, Rapperswil 1953, 45-50.
  • Rudolf Henggeler: Professbuch der Benediktinerabteien Pfäfers, Rheinau, Fischingen (= Monasticon-Benedictinum Helvetiae. Band II). Zug 1931.
  • Herdi, Ernst, Die Truchseesen von Bichelsee und die Dienstmannen von Landsberg, in: Genealogisches Handbuch zur Schweizer Geschichte II. Band. Hoher und Niederer Adel, Zürich 1935-1945, 209-223.
  • Peter Hoppe: Der Rat der Stadt Zug im 18. Jahrhundert in seiner personellen Zusammensetzung und sozialen Struktur. In: Tugium. Band 11, 1995, S. 97–129 (e-periodica.ch [abgerufen am 24. Juni 2021]).
  • Albert Iten: Tugium Sacrum Band II – Die Zuger Geistlichen der Orden, Kongregationen und Gesellschaften (= Beiheft Nr. 15 zum Geschichtsfreund). Zug 1973.
  • Keller, Sarah, Ex situ – Die Sammlung Vincent und ihre Glasgemälde aus dem Thurgau, Licht- und Farbenzauber, Glasmalerei im Thurgau, in: Licht- und Farbenzauber. Glasmalerei im Thurgau, Frauenfeld 2022, 57-67.
  • Mente, Michael, Bares für Rares – Die letzte Äbtissin des Klosters Tänikon und der Verkauf von Glasmalereien 1832, in: Licht- und Farbenzauber. Glasmalerei im Thurgau, Frauenfeld 2022, 69–77.
  • Nater, J., Die Gründung des Klosters Tänikon, in: Thurgauer Jahrbuch 3 (1927), 22-34.
  • Omlin, Ephrem, Die Geistlichen Obwaldens vom 13. Jahrhundert bis zur Gegenwart, Sarnen 1984.
  • Rahn, J. R. / Nater, J., Das ehemalige Frauenkloster Tänikon im Thurgau, Zürich 1906.
  • Sennhauser, H. R., Zisterzienserbauten in der Schweiz 1, 1990, 299-313.
  • Signori, Gabriela (Hg.): Das Jahrzeitbuch des Klosters Tänikon (ca. 1315 bis 1680). St. Ottilien 2018.
  • Steiger, Karl, Schweizer Äbte und Äbtissinnnen aus Wiler Geschlechtern, Wil 1924, 105-108.
  • Stammler, Jakob, Die Pflege der Kunst im Kanton Aargau mit besonderer Berücksichtigung der ältern Zeit, in: Argovia. Jahresschrift der Historischen Gesellschaft des Kantons Aargau 30 (1903).
  • Volkart, Silvia / Elser, Ruedi, Die Glasgemälde im Kreuzgang des Klosters Tänikon – Bilderkatalog, in: Licht- und Farbenzauber. Glasmalerei im Thurgau, Frauenfeld 2022, 79–115.
  • von Planta, Wandgemälde im ehemaligen Kloster Taenikon, Thurgau, in: Anzeiger für schweizerische Altertumskunde 9 (1907), 332-335.
  • Wyss, Fritz, Geschichte der Familie Wyss und Weiss im Kanton Zug, Zug 1935.
  • Zehnder. H., Tänikon, 1992
  • ?, Thurgau. M. Johanna Baptista Rutz, in: Schweizerische Kirchenzeitung SKZ (1854) Nr. 12, 92-93.

Einzelnachweise

  1. Boesch, Paul, Die Glasgemälde aus dem Kloster Tänikon, in: Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft Zürich 33 (1939-1943) 3, 18-19.
  2. Stammler, Jakob, Die Pflege der Kunst im Kanton Aargau mit besonderer Berücksichtigung der ältern Zeit, in: Argovia. Jahresschrift der Historischen Gesellschaft des Kantons Aargau 30 (1903), 226.
  3. Boesch, Paul, Die Glasgemälde aus dem Kloster Tänikon, in: Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft Zürich 33 (1939-1943) 3, 64-65.
  4. Boesch, Paul, Die Glasgemälde aus dem Kloster Tänikon, in: Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft Zürich 33 (1939-1943) 3, 65.
  5. Herdi, Ernst, Die Truchseesen von Bichelsee und die Dienstmannen von Landsberg, in: Genealogisches Handbuch zur Schweizer Geschichte II. Band. Hoher und Niederer Adel, Zürich 1935-1945, 217.
  6. Henggeler, Rudolf, P. Josef Dietrich von Rapperswil 1645-1704, in: Krapf, Anton (Hg.), 700 Jahre Stadtpfarrei Rapperswil. Gedenkschrift zum 22. November 1953, Rapperswil 1953, 45.
  7. Wyss, Fritz, Geschichte der Familie Wyss und Weiss im Kanton Zug, Zug 1935, 141-142.
  8. Peter Hoppe: Der Rat der Stadt Zug im 18. Jahrhundert in seiner personellen Zusammensetzung und sozialen Struktur. In: Tugium. Band 11, 1995, S. 128 (e-periodica.ch [abgerufen am 24. Juni 2021]).
  9. Albert Iten: Tugium Sacrum Band II – Die Zuger Geistlichen der Orden, Kongregationen und Gesellschaften (= Beiheft Nr. 15 zum Geschichtsfreund). Zug 1973, S. 61.
  10. Rudolf Henggeler: Professbuch der Benediktinerabteien Pfäfers, Rheinau, Fischingen (= Monasticon-Benedictinum Helvetiae. Band II). Zug 1931, S. 491.
  11. ?, Thurgau. M. Johanna Baptista Rutz, in: Schweizerische Kirchenzeitung SKZ (1854) Nr. 12, 92-93.
  12. Omlin, Ephrem, Die Geistlichen Obwaldens vom 13. Jahrhundert bis zur Gegenwart, Sarnen 1984, 440.