Baldegger Schwestern

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Kloster Baldegg

Das Kloster Baldegg entstand auf die Initiative von Joseph Widmer, Chorherr im Stift St. Michael in Beromünster, und von Kaplan Josef Leonz Blum zur Führung einer Schule im alten Schloss Baldegg. Die religiöse Frauengemeinschaft übernahm die Regel des heiligen Franziskus.

Einsatz am Kollegium Sarnen

Das Engagement von Baldegger Schwestern am Kollegium Sarnen hat offensichtlich der spätere Abt Augustin Grüniger angebahnt und vertraglich geregelt. Zuerst ging es um die Führung der Konviktsküche. Nach 1890 kam die Besorgung der Wäsche der Patres und der Internatsschüler dazu, die vorher von einer Frau Stockmann erledigt wurde. Ferner übernahmen die Schwestern die Betreuung der kranken Studenten. Mindestens einmal jährlich besuchte die Frau Mutter von Baldegg ihre Schwestern in Sarnen. Dabei erhielt sie stets ein Trinkgeld von den Patres, zwischen 20 und 30 CHF.

Chronik

  • 1877 Start mit vier Schwestern am 1. September
  • 1985 Am 13. Juli verliessen die letzten 6 Schwestern nach 108 Jahren das Kollegium Sarnen und kehrten in ihr Mutterhaus nach Baldegg zurück.

Zahlenmässige Entwicklung

Die Anzahl der in Sarnen eingesetzten Schwestern hing vom Bedarf, aber in späteren Jahren auch vom Nachwuchs ab.

  • 1877 4 Schwestern
  • 1891 5 Schwestern
  • 1892 7 Schwestern
  • 1906 5 Schwestern und 3 Kandidatinnen
  • 1928 14 Schwestern und 2 Kandidatinnen
  • 1934 16 Schwestern und 2 Kandidatinnen (Höchststand)
  • 1977 10 Schwestern
  • 1985 6 Schwestern, wovon Sr. Rosmarie Winiger die Pforte im Professorenheim betreute.

Leiterinnen Konviktsküche

Die Auflistung beruht auf einer Tabelle von P. Adelhelm Rast. Leider wurden die Nachnamen der Schwestern nicht konsequent registriert.

  • 1877–1882 Sr. Mechtild
  • 1882–1885 Sr. Maria Ottilia Heller, später Novizenmeisterin und Generaloberin[1]
  • 1885–1886 Sr. Clara
  • 1886–1889 Sr. Cäcilia
  • 1889–1891 Sr. Jodoka, Oberschwester
  • 1938–1956 Sr. M. Basilissa (Elisabeth) Bucheli († 1956), Oberin[2]
  • 1962–1968 Sr. Maria Thaddäa Bäbi, Oberin[3]

Schwesterngemeinschaft im Jubiläumsjahr 1977

  • Sr. Theodosia Günter, Oberin seit 1973
  • Sr. Johannella Bieri
  • Sr. Benigna Conrad
  • Sr. Gemma Frei
  • Sr. Medardina Gulden
  • Sr. Ingonda Kohler
  • Sr. Rochina Müller
  • Sr. Ezechiela Remy
  • Sr. Edelburga Rogger
  • Sr. Gregoria Scherer

Entlöhnung zur Anfangszeit

  • 1877–1888 pro Schwester 175.00 CHF Jahreslohn neben Kost und Logis
  • 1888–1891 pro Schwester 200.00 CHF Jahreslohn neben Kost und Logis (1991 erhalten die 5 Schwestern zudem 70.00 CHF Trinkgeld.)
  • 1892–1894 pro Schwester 171.50 CHF Jahreslohn neben Kost und Logis (1993 und 1994 erhalten die 7 Schwestern 100.00 CHF Trinkgeld.)

Daneben bezahlte das Kollegium auch die kleineren Ausgaben der Schwestern vor Ort.

Unterkunft

  • 1877–1885 Mansardenzimmer im Konvikt
  • 1885–1902 ein schlechtes Provisorium am Ort des Schwesternhauses von 1902
  • 1902–1956 Zimmer im neu erbauten Schwesternhäuschen, in der Mansarde des Konviktes sowie oberhalb der Wäscherei
  • 1956–1985 Zimmer im neuen Schwesternhaus

Bis zum Bezug der neuen Schwesternhauses im Jahre 1956 war die Unterkunft für die Schwestern äusserst spartanisch.

Bibliographie

  • Rupert Amschwand: Das Jubiläum der zweimal goldenen Treue – Hundertjahre Baldegger Schwestern im Kollegium Sarnen. In: Sarner Kollegi Chronik. Band 39, 1977, S. 69–73 (muri-gries.ch [PDF; abgerufen am 26. Juni 2023]).
  • Rolf Weibel: 150 Jahre Baldegger Schwestern. In: Schweizerische Kirchenzeitung. 1980, S. 119 (e-periodica.ch [abgerufen am 27. Juni 2023]).

Nachrufe einzelner Schwestern

Einzelnachweise

  1. Totentafel, Baldegg, Maria Ottilia Heller. In: Schweizerische Kirchenzeitung. 1906, S. 350–351 (e-periodica.ch [abgerufen am 27. Juni 2023]).
  2. Burkard Wettstein: Sr. M. Basilissa, Oberin der Schwestern im Kollegium. In: Sarner Kollegi Chronik. Band 18, 1956, S. 46–47. (muri-gries.ch [PDF; abgerufen am 26. Juni 2023]).
  3. Rupert Amschwand: Sr. Maria Thaddäa Bäbi, Oberin der Schwestern im Kollegium 1962-1968. In: Sarner Kollegi Chronik. Band 32, 1970, S. 103 (muri-gries.ch [PDF; abgerufen am 26. Juni 2023]).