Maria Mechtild Schnorf

Aus Muri
(Weitergeleitet von Maria Mechtild Schnorpf)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen von Äbtissin Maria Mechtild Schnorf

Maria Mechtild Schnorf (* 6. Dezember 1672 in Baden; † 6. Oktober 1753 in Hermetschwil)

Lebensbeschreibung

Der Äbtissin Maria Mechtild Schnorf war eine lange Regierungszeit beschieden. Während diesen Jahren wurden verschiedenste Renovationsarbeiten an Kirche, Gästehaus und Konventgebäude ausgeführt. 1727 wurde das Pächterhaus erstellt. Die Äbtissin Maria Mechtild Schnorf erwies sich als echtes Verhandlungstalent. Trotz Verbot von Immobilienkäufen durch Klöster konnte sie in den Jahren 1719 und 1721 in Lunkhofen Rebland und zwei Weintrotten zu kaufen. Sie verfügte über ein beachtliches Durchsetzungsvermögen. Sie verstand ebenso gut, kleine säumige Zahler zur Entrichtung von Zins und Kapital anzuhalten wie ungerechten Forderungen der Obrigkeit entgegenzutreten. Umgekehrt zeigte sie sich barmherzig, als das Kapuzinerinnenkloster Maria Opferung, Zug in Not geriet und schenkte diesem 1748 31 Gulden. [1] In ihrer Amtszeit setzte sich auch die Rechtssammlung der Äbtissin Maria Anna Brunner fort.[2]

Lebensdaten

Profess: 23. April 1691

Wahl zur Äbtissin: 6. Mai 1716

Benediktion zur Äbtissin: 2. Juni 1716

Ämter

Äbtissin: 1716-1753

Verwandtschaft [1]

Eltern

  • Franz Bernhard Schnorf, Untervogt und Stadtphysikus in Baden, und Anna Maria Ehrler

Geschwister

  • Joseph Mercurius Schnorf, Domdekan des Domkapitels des Bistums Basel in Arlesheim [2]. Er vermachte dem Kloster 1750 sein Vermögen von ca. 4000 Gulden.

Verwandte

  • Hans (Kleinhans) Schnorf aus Meilen in Baden, Wirt zum Bären, Mitglied des Rats der Vierzig
  • Hans Jakob Schnorf von Baden, Wirt zum Schwarzen Bären.
  • Ulrich Schnorf (* 1590; † 28. April 1641) von Baden [3], Wirt zum Rappen in den Bädern von Baden, ab 1590 Mitglied des Rats der Sechzig und ab 1591 des Rats der Vierzig, 1599 Gerichtsherr von Baden, 1615-1641 Schultheiss, Besitzer des Hauses zum Paradies, verheiratet mit Margarita Bodmer. 1634 Adelsbrief von Kaiser Ferdinand II.
  • Walter Schnorf von Baden, Stadtschreiber, verheiratet mit Anna Clara im Turn.
  • Hans Ulrich Schnorf (* 1612; † 1651) von Baden (kinderlos)
  • Bischof Johann Kaspar Schnorf (1625-1704) von Baden in Arlesheim, Grossarchidiakon (1679-1691), Domdekan (1704), Weihbischof (1661-1704), Titularbischof von Titularbistum Chrysopolis in Arabia
  • Kaspar Ludwig Schnorf (* 15. Dezember 1642 Baden; † 24. April 1721 Baden) [4], Hofrat und Lehenvogt des Fürstabts des Benediktinerklosters St. Gallen, ab 1669 Hofkanzler und Geheimer Rat, 1675-1721 Schultheiss von Baden, 1681 Adelsbrief von Kaiser Leopold I., verheiratet mit Veronica Nieriker.
  • P. Bonaventura Schnorf (1655–1729), OSB, Konventuale im Benediktinerklsoter Einsiedeln [5], Subprior (1714-1715, 1717-1720), Bibliothekar, Brüderinstruktor
  • Beat Anton Schnorf von Baden, Untervogt, im Dienst des Fürstabtes des Benediktinerklosters St. Gallen, Regimentsrat in Freiburg, 1704 Adelsbrief von Kaiser Leopold I.
  • Sr. Maria Franziska Schnorf (* 8. Mai 1674 in Baden; † 1. November 1736 in Baden), OFMCap, Konventualin und 1711–1714 Frau Mutter im Kapuzinerinnenkloster Maria Krönung, Baden
  • Sr. Ludovica Victoria Schnorf (* 3. Dezember 1675 in Baden; † 22. Oktober 1759 in Baden), OFMCap, Konventualin und 1711–1714 Frau Mutter im Kapuzinerinnenkloster Maria Krönung, Baden
  • Josef Ludwig Schnorf von Baden, Untervogt, Stadtschreiber und Schultheiss von Baden, verheiratet mit Anna Elisabetha Dorer
  • Bernhard Anton Schnorf von Baden
  • Kaspar Anton Schnorf von Baden
  • Franz Karl Ehrenreich Schnorf (1709–1791) von Baden, Gerichtsherr des Benediktinerklosters St. Blasien
  • Johann Karl Alois Schnorf (1761–1827) von Baden, letzter männlicher Vertreter der Familie Schnorf von Baden.

Bibliographie

  • Anne-Marie Dubler: Hermetschwil. In: Helvetia Sacra, Abteilung III, Band I: Frühe Klöster, Die Benediktiner und Benediktinerinnen der Schweiz. Bern 1986, S. 1840–1841.
  • Hegi, Friedrich, Eine Wappenscheibe der Schnorf zu Baden von 1551 und die Geschlechter Schnorf von Baden und vom Zürichsee, in: Schweizerisches Archiv für Heraldik 24 (1910), 150–155. [6]
  • Maurer, Emil, Das Haus "zum Paradies" in Baden, in: Badener Neujahrsblätter 31 (1956), 16–19. [7]
  • Meier, Bruno, Der Schnorff-Konkurs im Herbst 1738. Aufstieg und Niedergang einer der schillerndsten Badener Familien, in: Badener Neujahrsblätter 79 (2004), 119–129. [8]
  • Wikart, A., Das Frauenkloster Maria Opferung in Zug, in: Der Geschichtsfreund : Mitteilungen des Historischen Vereins Zentralschweiz 15 (1859), 209-256.
  • ?, Catalogus aller gewesten Frauwen Äbtissenen von Anno 1703.
  • Verzeichnus der Namen aller Wohl-Ehrwürdigen Frauen und Schwestern Deß Hochwürdigen GOtts Hauses und Convents Hermetschweyl / Deß H. Ordens SS. Patris Benedicti. Gedruckt in dem Fürstlichen Gotts-Hauß Mury, Muri 1784 (1 Blatt, 40 cm x 24 cm).

Einzelnachweise

  1. Wikart, A., Das Frauenkloster Maria Opferung in Zug, in: Der Geschichtsfreund : Mitteilungen des Historischen Vereins Zentralschweiz 15 (1859), 242
  2. Anne-Marie Dubler: Hermetschwil. In: Helvetia Sacra, Abteilung III, Band I: Frühe Klöster, Die Benediktiner und Benediktinerinnen der Schweiz. Bern 1986, S. 1840–1841.


Vorgänger Amt Nachfolger
Maria Franziska Bircher Äbtissin
1716-1753
Maria Katharina Falck