Wohlen, Fronhof

Aus Muri
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Objekt

Das Kloster Muri war der grösste Grundbesitzer in Wohlen. Ihm gehörte ein Fronhof. Dieser wurde vom Muri-Amthof in Bremgarten verwaltet. Grössere Grundbesitzer neben dem Kloster Muri waren das Benediktinerinnenkloster Hermetschwil, das Zisterzienserinnenkloster Gnadenthal, die Pfarreien Niederwil, Göslikon und Villmergen, das Spital und verschiedene Bürger der Stadt Bremgarten sowie vereinzelte Privatpersonen.

Der Fronhof befand sich am Standort des heutigen Gasthauses Bären resp. dem Casino an der Zentralstrasse 28 in Wohlen.

Chronik

  • 1738 Kauf einer Parzelle Land von Jakob Wohler zwecks Erstellung einer neuen Zehntenscheune für 230 Gulden, worauf das Zugrecht gegen die Tote Hand geltend gemacht wurde. Dies bewog das Kloster und den Verkäufer, den Kaufvertrag rückgängig zu machen. Das diesbezügliche Verfahren endet zulasten des Klägers. [1]
  • 1740/1741 Neubau der Zehntenscheune, was mehrere Rechtsverefahren auslöste [2]
  • 1743 Prozess gegen Jakob Wartis und Johannes Hunn bezüglich der Versetzung von Gartenzäunen, Urteil zugunsten Kloster Muri
  • 1743 Prozess mit dem Nachbar Lüthi wegen der Wasserzufuhr und einem Wassersammler, Urteil weitgehend zugunsten Kloster Muri
  • 1744 Klage Lüthi's auf Schadenersatz während der Bauzeit des Zehntenscheune, Urteil weitgehend zugunsten des Klosters, das einen Betrag von 9 Gulden berappen musste.
  • 1745 Appellation Lüthi's gegen das Urteil, Urteil zugunsten Kloster Muri
  • 1746 Erneutes Urteil gegen Lüthi: Busse 150 Gulden, Gerichtskosten 205 Gulden, 5 Tage Turmhaft
  • 1747 Bestätigung des Urteils von 1746 durch die nächst obere Instanz
  • 1777 Erster Prozess um die Holzentnahmen aus dem Junkholz für die Trotte in Wohlen, Urteil zugunsten des Klosters Muri [3]
  • 1784/1786 Zweiter Prozess um die Holzentnahmen aus dem Junkholz für die Trotte in Wohlen, Urteil zugunsten des Klosters Muri [4]
  • 1794 Prozess um Zugrecht. Das Verfahren endet mit einem gütlichen Vergleich[5]. Das Kloster Muri verzichtete auf weitere Holzentnahmen aus dem Junkholz für die Trotte in Wohlen.

Lehensnehmer

  • ab 1616 Jogli Wohler mittels Lehensvertrag
  • um 1701 Ulrich und Heinrich Wohler
  • um 1756 Jakob Wohler
  • 1763- ? Xaver Wohler
  • um 1784 Jakob Leonti Wohler

Bibliographie

  • Anne-Marie Dubler: Rechtsstreitigkeiten in Wohlen im 18. Jahrhundert. In: Unsere Heimat. Band 43, 1969, S. 5–32 (historischefreiamt.ch [PDF; abgerufen am 26. September 2023]).

Einzelnachweise

  1. Anne-Marie Dubler: Rechtsstreitigkeiten in Wohlen im 18. Jahrhundert. In: Unsere Heimat. Band 43, 1969, S. 18–19 (historischefreiamt.ch [PDF; abgerufen am 26. September 2023]).
  2. Anne-Marie Dubler: Rechtsstreitigkeiten in Wohlen im 18. Jahrhundert. In: Unsere Heimat. Band 43, 1969, S. 19–30 (historischefreiamt.ch [PDF; abgerufen am 26. September 2023]).
  3. Anne-Marie Dubler: Rechtsstreitigkeiten in Wohlen im 18. Jahrhundert. In: Unsere Heimat. Band 43, 1969, S. 10 (historischefreiamt.ch [PDF; abgerufen am 26. September 2023]).
  4. Anne-Marie Dubler: Rechtsstreitigkeiten in Wohlen im 18. Jahrhundert. In: Unsere Heimat. Band 43, 1969, S. 10–12 (historischefreiamt.ch [PDF; abgerufen am 26. September 2023]).
  5. Anne-Marie Dubler: Rechtsstreitigkeiten in Wohlen im 18. Jahrhundert. In: Unsere Heimat. Band 43, 1969, S. 12–18 (historischefreiamt.ch [PDF; abgerufen am 26. September 2023]).