Konrad Keller: Unterschied zwischen den Versionen
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P. Konrad trat 1672 in die Klosterschule von Muri ein. 1677 legte er Profess ab, 1685 folgte die Priesterweihe. Erst war er [[Lehrer]] für Philosophie, dann übernahm er ab 1690 auch die Moraltheologie. 1692 wurde er zum [[Lehrer]] der Rhetorik ernannt. Bei der offiziellen Feier zur Erhebung der Abtei in den Fürstenstand hielt P. Konrad im Namen des Konvents eine Rede. Der Annalist P. [[Leodegar Mayer]]<ref>Mayer, [http://www.muri-gries.ch/archiv/index.php/annales-murenses-p-leodegar-meyer-1693-1750-i-teil;isad?sf_culture=de Annales I], S. 688.</ref> berichtet über ihn, er sei intelligent gewesen, für die Wissenschaft geeignet und in der Musik bewandert. Er war auch Organist und spielte Harfe. Jedoch habe ihm die erste Kardinaltugend gefehlt: die Klugheit. Er habe gegenüber seinen Oberen Hass und Verachtung gefühlt. 1704 sei er bei einem Spaziergang mit einem vorbereiteten Boot über die Reuss nach Ottenbach gefahren und von dort nach Zürich gegangen. Bekannte hätten ihn zu einer Rückkehr überredet worden und er wurde wieder aufgenommen. 1705 reiste er ins Elsass, ins Kloster Ebersmünster. 1707 reiste er nach Aarau zurück, dann aber nach Bern weiter und kehrte nicht ins Kloster Muri zurück. In Bern hatte er offenbar eine Stelle als Stadtschreiber gefunden. Viele hätten sich um seine Rückkehr bemüht, umsonst. 1723 wurde er ertrunken aus dem Zugersee geborgen. Die Behörden meldeten dies offenbar dem Kloster Muri. Dieses antwortete, dass P. Konrad nicht mehr zum Kloster gehörte und lehnte jede Veranwortung ab.<ref>Notizen [[Professbuch]] P. Adelhelm Rast und P. Dominikus Bucher sowie Zettelkatalog P. Adelhelm Rast im Stiftsarchiv Muri-Gries in Sarnen.</ref> | P. Konrad trat 1672 in die Klosterschule von Muri ein. 1677 legte er Profess ab, 1685 folgte die Priesterweihe. Erst war er [[Lehrer]] für Philosophie, dann übernahm er ab 1690 auch die Moraltheologie. 1692 wurde er zum [[Lehrer]] der Rhetorik ernannt. Bei der offiziellen Feier zur Erhebung der Abtei in den Fürstenstand hielt P. Konrad im Namen des Konvents eine Rede. Der Annalist P. [[Leodegar Mayer]]<ref>Mayer, [http://www.muri-gries.ch/archiv/index.php/annales-murenses-p-leodegar-meyer-1693-1750-i-teil;isad?sf_culture=de Annales I], S. 688.</ref> berichtet über ihn, er sei intelligent gewesen, für die Wissenschaft geeignet und in der Musik bewandert. Er war auch Organist und spielte Harfe. Jedoch habe ihm die erste Kardinaltugend gefehlt: die Klugheit. Er habe gegenüber seinen Oberen Hass und Verachtung gefühlt. 1704 sei er bei einem Spaziergang mit einem vorbereiteten Boot über die Reuss nach Ottenbach gefahren und von dort nach Zürich gegangen. Bekannte hätten ihn zu einer Rückkehr überredet worden und er wurde wieder aufgenommen. 1705 reiste er ins Elsass, ins Kloster Ebersmünster. 1707 reiste er nach Aarau zurück, dann aber nach Bern weiter und kehrte nicht ins Kloster Muri zurück. In Bern hatte er offenbar eine Stelle als Stadtschreiber gefunden. Viele hätten sich um seine Rückkehr bemüht, umsonst. 1723 wurde er ertrunken aus dem Zugersee geborgen. Die Behörden meldeten dies offenbar dem Kloster Muri. Dieses antwortete, dass P. Konrad nicht mehr zum Kloster gehörte und lehnte jede Veranwortung ab.<ref>Notizen [[Professbuch]] P. Adelhelm Rast und P. Dominikus Bucher sowie Zettelkatalog P. Adelhelm Rast im Stiftsarchiv Muri-Gries in Sarnen.</ref> | ||
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== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == |
Version vom 29. März 2018, 12:25 Uhr
Konrad (Johann Rudolf) Keller (* 1655 von Klingnau; † 27. April 1723)
Lebensdaten
Profess: 21. November 1677
Weihe: 7. April 1685
Primiz: 29. April 1685
Austritt: 1. Juni 1704
Ämter
Lehrer in Muri: 1686–1704
Brüderinstruktor: 1692–1702
Beichtvater des Konvents: ab 1693
Beziehungsnetz
Verwandtschaft
Sohn des Adam Keller, Schulmeister (Mutter unbekannt).
Lebensbeschreibung
P. Konrad trat 1672 in die Klosterschule von Muri ein. 1677 legte er Profess ab, 1685 folgte die Priesterweihe. Erst war er Lehrer für Philosophie, dann übernahm er ab 1690 auch die Moraltheologie. 1692 wurde er zum Lehrer der Rhetorik ernannt. Bei der offiziellen Feier zur Erhebung der Abtei in den Fürstenstand hielt P. Konrad im Namen des Konvents eine Rede. Der Annalist P. Leodegar Mayer[1] berichtet über ihn, er sei intelligent gewesen, für die Wissenschaft geeignet und in der Musik bewandert. Er war auch Organist und spielte Harfe. Jedoch habe ihm die erste Kardinaltugend gefehlt: die Klugheit. Er habe gegenüber seinen Oberen Hass und Verachtung gefühlt. 1704 sei er bei einem Spaziergang mit einem vorbereiteten Boot über die Reuss nach Ottenbach gefahren und von dort nach Zürich gegangen. Bekannte hätten ihn zu einer Rückkehr überredet worden und er wurde wieder aufgenommen. 1705 reiste er ins Elsass, ins Kloster Ebersmünster. 1707 reiste er nach Aarau zurück, dann aber nach Bern weiter und kehrte nicht ins Kloster Muri zurück. In Bern hatte er offenbar eine Stelle als Stadtschreiber gefunden. Viele hätten sich um seine Rückkehr bemüht, umsonst. 1723 wurde er ertrunken aus dem Zugersee geborgen. Die Behörden meldeten dies offenbar dem Kloster Muri. Dieses antwortete, dass P. Konrad nicht mehr zum Kloster gehörte und lehnte jede Veranwortung ab.[2]
Einzelnachweise
- ↑ Mayer, Annales I, S. 688.
- ↑ Notizen Professbuch P. Adelhelm Rast und P. Dominikus Bucher sowie Zettelkatalog P. Adelhelm Rast im Stiftsarchiv Muri-Gries in Sarnen.
Bibliographie
- Professbuch: Nr. 461.