Anselm Weissenbach: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Verwandtschaft ===
 
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Sohn des Oswald und der Elisabeth Brandenberg. Der Auskaufrevers wurde von der Mutter (damals bereits Witwe) und Karl Weissenbach, dem Bruder des Vaters, am 10. November 1654 ausgestellt. Zwei Brüder waren Kapuziner, eine Schwester in Maria Opferung Zug (1670 Oberin des Klosters).
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Sohn des Oswald Weissenbach und der Elisabeth Brandenberg. Der Auskaufrevers wurde von der Mutter (damals bereits Witwe) und Karl Weissenbach, dem Bruder des Vaters, am 10. November 1654 ausgestellt. Zwei Brüder waren Kapuziner, eine Schwester in Maria Opferung Zug (1670 Oberin des Klosters).
  
 
== Lebensbeschreibung ==
 
== Lebensbeschreibung ==
Weihen: Subdiakon 7. Juni 1659 (Franziskanerkirche), Diakon 18. September 1660 (Hohenrain).<ref>Wie P. [[Dominik von Suri]]</ref>
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P. Anselm legte 1654 im Kloster Muri Profess ab. Die Weihe zum Subdiakon erfolgte am 7. Juni 1659 (Franziskanerkirche), zum Diakon 18. September 1660 (Hohenrain).<ref>Wie P. [[Dominik von Suri]].</ref> und zum Priester 1662 in Konstanz. Ob P. Anselm anfänglich auch in der Schule tätig war, ist nicht sicher. Dieser tüchtige Konventual wurde von Abt [[Fridolin Summerer]], der seine ausserordentliche Begabung für Geschichte erkannt hatte, sofort ins Archiv eingeführt, das er im Laufe der Jahre vollständig ordnete. 1667 kam P. Anselm als Vizestatthalter nach Pfäfers und benutzte dort die Gelegenheit, um die damals noch ungedruckte Chronik Tschudis zu exzerpieren. 1668 kehrte P. Anselm wieder nach Muri zurück, wo er als [[Kapitelssekretär]] aufgestellt wurde. Die bisher vielfach ungeordnet herumliegenden Kapitelsakten wurden nun gesammelt und geordnet. Gleichzeitig wurde P. Anselm 1668 zum [[Vestiar]] ernannt und hatte dieses Amt bis 1674 inne. Zudem war er abermals [[Archivar]] und blieb es auch nachdem er am 24. Oktober 1674 zum Pfarrer von [[Muri]] ernannt worden war. 1683 übernahm er die Ämter als [[Klerikerinstruktor]] und [[Novizenmeister]] und blieb es bis zu seinem Weggang nach [[Klingenberg]]. Während dieser Zeit entstanden dann seine hauptsächlichen geschichtlichen Werke. 1673 bis 1681 war P. Anselm dazu noch [[Spiritual]] für Eschenbach wie auch in Hermetschwil. 1691 udn 1692 wirkte er als [[Subprior]] und 1692 bis 1693 als [[Prior]]. Hierauf sandte ihn Abt Plazidus als Statthalter nach Klingenberg. Doch blieb ihm dort nur eine kurze Wirkungszeit, denn schon am 4. Dezember 1696 rief ihn Gott in die ewig Heimat.
 
 
Ob P. Anselm anfänglich auch für die Schule verwendet wurde, ist nicht sicher. Dieser tüchtige und um das Stift hochverdiente Konventual wurde von Abt [[Fridolin Summerer]], der seine ausserordentliche Begabung für Geschichte erkannt hatte, sofort ins Archiv eingeführt. Das er im Laufe der Jahr vollständig ordnete. 1667 kam P. Anselm als Vizestatthalter nach Pfäfers benutzte dort die Gelegenheit, um die damals noch ungedruckte Chronik Tschudis zu exzerpieren. 1668 kehrte P. Anselm wieder nach Muri zurück, wo er als Kapitelssekretär aufgestellt wurde. Die bisher vielfach ungeordnet herumliegenden Kapitelakten wurden nun gesammelt und geordnet. Gleichzeitig wurde P. Anselm 1668 Vestiar bis 1674. Archivar blieb P. Anselm auch nachdem er am 24. Oktober 1674 zum Pfarrer von Muri ernannt wurde. 1683 übernahm er die Ämter als Fraterinstruktor und Novizenmeister und blieb es bis zu seinem Weggange nach Klingenberg. Während dieser Zeit entstanden dann hauptsächlich eine geschichtlichen Werke, von denen unten die Rede. 1673–1681 war P. Anselm dazu noch Beichtvater für Eschenbach und war dies auch im eigenen Hermetschwil. 1691/92 wirkte er als Subprior und 1692/93 als Prior. Hierauf sandte ihn Abt Plazidus als Statthalter nach Klingenberg. Doch blieb ihm dort nur eine kurze Wirkungszeit, denn schon am 4. Dezember 1696 rief ihn Gott in die ewig Heimat.
 
  
 
P. Anselm hatte stets die hl. Barbara besonders verehrt für einen guten Tod. An ihrem Festtage starb er. Die Annalen erzählen, er habe kurz vor dem Tode den Hymnus «Jesu, corona virginum» angestimmt und im Tone des Adventes gesungen.
 
P. Anselm hatte stets die hl. Barbara besonders verehrt für einen guten Tod. An ihrem Festtage starb er. Die Annalen erzählen, er habe kurz vor dem Tode den Hymnus «Jesu, corona virginum» angestimmt und im Tone des Adventes gesungen.

Version vom 17. April 2018, 11:39 Uhr

Anselm (Karl) Weissenbach (* 13. Januar 1638 von Zug; † 4. Dezember 1696)

Lebensdaten

Profess: 8. November 1654

Weihe: 25. März 1662 (Konstanz)

Ämter

Kapitelssekretär: 1668–1686

Vestiar: 1668–1674

Pfarrer von Muri: 1674–

Fraterinstruktor und Novizenmeister: 1683–

Beichtvater in Eschenbach und Hermetschwil: 1673–1681

Subprior: 1691/92

Prior: 1692/93

Statthalter in Klingenberg: ab ca. 1694–1696

Beziehungsnetz

Verwandtschaft

Sohn des Oswald Weissenbach und der Elisabeth Brandenberg. Der Auskaufrevers wurde von der Mutter (damals bereits Witwe) und Karl Weissenbach, dem Bruder des Vaters, am 10. November 1654 ausgestellt. Zwei Brüder waren Kapuziner, eine Schwester in Maria Opferung Zug (1670 Oberin des Klosters).

Lebensbeschreibung

P. Anselm legte 1654 im Kloster Muri Profess ab. Die Weihe zum Subdiakon erfolgte am 7. Juni 1659 (Franziskanerkirche), zum Diakon 18. September 1660 (Hohenrain).[1] und zum Priester 1662 in Konstanz. Ob P. Anselm anfänglich auch in der Schule tätig war, ist nicht sicher. Dieser tüchtige Konventual wurde von Abt Fridolin Summerer, der seine ausserordentliche Begabung für Geschichte erkannt hatte, sofort ins Archiv eingeführt, das er im Laufe der Jahre vollständig ordnete. 1667 kam P. Anselm als Vizestatthalter nach Pfäfers und benutzte dort die Gelegenheit, um die damals noch ungedruckte Chronik Tschudis zu exzerpieren. 1668 kehrte P. Anselm wieder nach Muri zurück, wo er als Kapitelssekretär aufgestellt wurde. Die bisher vielfach ungeordnet herumliegenden Kapitelsakten wurden nun gesammelt und geordnet. Gleichzeitig wurde P. Anselm 1668 zum Vestiar ernannt und hatte dieses Amt bis 1674 inne. Zudem war er abermals Archivar und blieb es auch nachdem er am 24. Oktober 1674 zum Pfarrer von Muri ernannt worden war. 1683 übernahm er die Ämter als Klerikerinstruktor und Novizenmeister und blieb es bis zu seinem Weggang nach Klingenberg. Während dieser Zeit entstanden dann seine hauptsächlichen geschichtlichen Werke. 1673 bis 1681 war P. Anselm dazu noch Spiritual für Eschenbach wie auch in Hermetschwil. 1691 udn 1692 wirkte er als Subprior und 1692 bis 1693 als Prior. Hierauf sandte ihn Abt Plazidus als Statthalter nach Klingenberg. Doch blieb ihm dort nur eine kurze Wirkungszeit, denn schon am 4. Dezember 1696 rief ihn Gott in die ewig Heimat.

P. Anselm hatte stets die hl. Barbara besonders verehrt für einen guten Tod. An ihrem Festtage starb er. Die Annalen erzählen, er habe kurz vor dem Tode den Hymnus «Jesu, corona virginum» angestimmt und im Tone des Adventes gesungen.

Werke

  • Kapitelakten in mehreren Bänden
  • Ecclesiastica Monasterii Murensis. Muri 1688 (Handschrift, Cod. chart. 312, Sarnen).
  • Annales Monasterii Murensis. Muri 1693 (Handschrift, Cod. chart. 309, Sarnen).
  • Zur Zeit seines Aufenthaltes in Pfäfers (ab 1667) verfertigte er eine Kopie von Aeg. Tschudis Schweizer Chronik.

Einzelnachweise

Bibliographie

  • Professbuch: Nr. 430.

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