Leodegar Schmid: Unterschied zwischen den Versionen
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− | * P. Mauritius Hohenbaum van der Meer | + | * P. Mauritius Hohenbaum van der Meer, OSB, (1718-1795), Konventuale im [https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Rheinau Benediktinerkloster Rheinau]<ref>Henggeler, Rudolf, Professbuch der Benediktinerabteien Pfäfers, Rheinau, Fischingen, Monasticum-Benedictinum Helvetiae II. Band, Zug 1931, 326-333.</ref> |
* Fidel Zurlauben, General | * Fidel Zurlauben, General | ||
Version vom 16. Juli 2019, 05:27 Uhr
Leodegar (Alfons Johann Franz) Schmid von Böttstein (* 25. Oktober 1748 von Altdorf; † 18. Februar 1825 in Muri), apostolischer Notar
Lebensdaten
Weihe zum Subdiakon: 21. Dezember 1770 in Luzern
Weihe zum Diakon: 13. Juni 1772 in Konstanz
Priesterweihe: 20. Dezember 1772 in Luzern
Ämter
Lehrer in Muri: 1773–1785
Archivar: 1773–1776
Abtssekretär: 1785/87–1798
Kapitelssekretär: 1788–1793, 1798–1803, 1810–1821
Zeremoniar: 1810–1813
Frühmesser in Boswil: 1810–1814
Beziehungsnetz
Verwandtschaft
Eltern: Franz Joseph Schmid von Bellikon, Hauptmann, bischöflicher Rat, Obervogt zu Klingnau, und Anna Magdalena Bessler von Wattingen. Der Vater, gebürtig von Altdorf, war 1753–1786 bischöfl.-konstanz. Obervogt von Klingnau und Zurzach. Er und sein Sohn, Johann Martin Schmid, übten dieses Amt bis zum Ende des Ancien Régime aus.
Die Familie Schmid von Bellikon erwarb 1640 das Schloss und die Gerichtsherrschaft Bellikon und gab sich deshalb ab 1645 den Zunamen von Bellikon. 1646 wurde sie von Ferdinand III. in den Reichsritterstand erhoben. 1674 kam die Familie durch Heirat in den Besitz von Schloss und Herrschaft Böttstein. Die Nachkommen dieser Linie nannten sich deshalb von Bellikon und Böttstein.
Geschwister:
- Josef Maria Schmid (1750–1819), Kommandant, Obervogt und Mitglied der provisorischen Regierung des Kantons Baden.
- Johann Martin Schmid (1756–1829), Obervogt und Grossrat.
- P. Martin Schmid, OSB, Konventuale im Benediktinerkloster St. Blasien.
- Karl Josef Schmid (1752-1839), letzter Gerichtsherr zu Böttstein
Neffen und Nichten:
- Josef Schmid (1795–1854), Hauptmann und Grossrat, wurde im Zusammenhang mit den Unruhen im Freiamt 1841 gefangen genommen.[1]
- Franz Anton Würsch, Landammann des Kantons Nidwalden, bezeichnet P. Leodegar Schmid in einem Brief als Vetter.[2]
Pate:
- Urner Landammann und Marschall Friedrich Alfons Bessler
Onkel:
- J. L. Bachmann bezeichnet P. Leodegar Schmid in einem Brief als Onkel.[3]
Bekanntschaft
- Johann Rudolf Schinz. P. Leodegar war mit ihm befreundet. Dieser wollte am 23. April 1782 zusammen mit Felix Nüscheler das Kloster Muri besuchen. Weil aber gleichzeitig die Fürstäbte von St. Gallen und Pfäfers im Kloster zu Gast waren und der Abt von St. Gallen sich weigerte, mit den Zürchern am selben Tisch zu speisen, wurden sie nicht zur klösterlichen Tafel geladen.[4]
- P. Mauritius Hohenbaum van der Meer, OSB, (1718-1795), Konventuale im Benediktinerkloster Rheinau[5]
- Fidel Zurlauben, General
Lebensbeschreibung
P. Leodegar Schmid legte 1767 Profess im Kloster Muri ab. Am 21. Dezember 1770 empfing er in Luzern die Weihe zum Subdiakon, am 13. Juni 1772 in Konstanz die Weihe zum Diakon und am 20. Dezember 1772 in Luzern die Priesterweihe. Er war danach als Lehrer in der Klosterschule tätig. 1773 wurde er zudem Archivar, 1774 Lehrer der Rhetorik, 1776 Unterzeremoniar und Lehrer der Philosophie, 1777 Lehrer der Theologie. 1785 übernahm er das Amt des Abtssekretärs. Während der Revolution und der Abwesenheit des Abtes war P. Leodegar von 1798 bis 1803 Kapitelssekretär. Dieses Amt übernahm er von 1810 bis 1821 wieder und war gleichzeitig auch Zeremoniar. Bis 1814 war er ausserdem Frühmesser in Boswil. 1821 erkrankte er an Asthma. Der sehr gebildete und tüchtige Mann starb am 18. Februar 1825 nach langer schwerer Krankheit im 77. Altersjahr.[6]
Werke
- Predigt bei der Einweihung des neuen Tempels in St. Blasien: «S. Blasien, ein Haus der Heiligkeit, der Weisheit und der Ehre.» Gedr. St. Gallen, 1784, 4° 19 Seiten. Ms. in Gries.
- Maria Clotilde von Bourbon. Gemahlin Carl Emanuels IV von Sardinien. Aus dem Französischen. Ms. in Gries. Soll 1810 in Luzern gedruckt worden sein. 1819 sandte er das Werk an Nikolaus Dolder, Augsburg zum Druck und erschien auch dort. Reg. Kiem. StiAMG Gries, IT P3.6.6.* M.Cod. chart. 65 (A I/III, 17).
- Anniversarienbuch von Glatt. 4° 325 Seiten. Archiv Glatt am Neckar.
- Cursus philosophicus primus, 1777, StiAMG Sarnen, M.Cod. chart. 555.
- Geschichte der Pfarrei Homburg. Archiv Pfarrei Homburg.
- Abhandlung über das Alter des Stiftes Münster. StiAMG Gries.
- Bruchstücke über Schweizer Eyd und Kontitution 1798, StiAMG Sarnen, M.Cod. chart. 523.
- Versuch einer Geschichte von Muri. StiAMG Gries.
- Ad historiam Murensem pertinentia et Zurlaubiana, StiAMG Sarnen, M.Cod. chart. 301.
- Leben berühmter Muri-Mönche, StiAMG Sarnen, M.Cod. chart. 10. Lebensbeschreibung einiger frommer Männer von Muri, welche seit der von Abt Jodok dort eingeführten Reformation im dasigen Gotteshaus gelebt. 36 fol.
- Consuetudines, StiAMG Sarnen, M.Cod. chart. 142c.
- Catalogus S. Reliquiarum und Kleinodien in Muri, StiAMG Sarnen, M.Cod. chart. 306.
- Läuteordnung und andere Gebräuche von Muri von P. Leodegar Schmid 1781, StiAMG Gries, IT P3.6.6.* M.Cod. chart. 367, 109 S. mit historischen Anmerkungen.
- Diarium 1776–1821, 1. Teil, 2. Teil, 1, 2. Teil, 2, 3. Teil, 4. Teil, unvollendet in Sarnen.
- Korrespondenzensammlung über Zeremonielles, StiAMG Gries, IT P3.6.6.* M.Cod. chart. 160.
- Notae pro caeremoniario murensi, StiAMG Sarnen, M.Cod. chart. 30.
- Preces, 1771, StiAMG Sarnen, M.Cod. chart. 223.
- Kapitelsakten 1798, StiAMG Sarnen, M.Cod. chart. 350.
- gesammelte Briefe.
- Übersetzung der Schrift von General Zurlauben: Le soleil adoré par les Taurisque sur le mont Gotthard.
- Geschichte der Herrschaft Aristau in den freyen Aemtern.
- Geschichte der Pfarrei Glatt am Neckar.
Bibliographie
- Rast, Adelhelm, Schmid von Böttstein, P. Leodegar (Alfons Johann Franz), in: Biographisches Lexikon der Historischen Gesellschaft des Aargaus 1803-1957, in: Argovia Jahreszeitschrift der Historischen Gesellschaft des Kantons Aargaus, Band 68/69, Aarau 1958, 676-677.
- Scriptores Ordinis S. Benedicti, qui 1750 ad 1880 fuerunt in Imperio Austriaco-Hungarico, Wien 1881. S. 414. Digitalisat
- von Haller, Gottlieb Emanuel: Bibliothek der Schweitzer-Geschichte und aller Theile, so dahin Bezug haben, Bd. 4, Bern 1787. Nr. 136, 989 a.
- von Mülinen, Egbert Friedrich: Prodromus einer schweiz. Historiographie in alphabet. Reihenfolge die Historiker aller Cantone und aller Jahrhunderte umfassend, 1874. S. 119.
- Professbuch: Nr. 576.
Einzelnachweise
- ↑ Amschwand, Rupert: Abt Adalbert Regli und die Aufhebung des Klosters Muri, Sarnen 1956. (Jahresbericht des Kollegiums Sarnen), S. 339–359.
- ↑ StiAMG Sarnen, A-IV-XII-10.
- ↑ StiAMG Sarnen, A-IV-XII-15-9.
- ↑ Schinz, Hans Rudolf: Reiss durch Lunkhofen, Muri [1782] In: Unsere Heimat 8, 1934, 54–62.
- ↑ Henggeler, Rudolf, Professbuch der Benediktinerabteien Pfäfers, Rheinau, Fischingen, Monasticum-Benedictinum Helvetiae II. Band, Zug 1931, 326-333.
- ↑ Gem. dem Tagebuch von P. Ambros Christen (S. 18) war er volle zwei Jahre bettlägerig.
Personendaten | |
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NAME | Schmid, Leodegar |
ALTERNATIVNAMEN | Schmid, Alfons Johann Franz |
KURZBESCHREIBUNG | Mönch des Klosters Muri |
GEBURTSDATUM | 25. Oktober 1748 |
GEBURTSORT | Altdorf |
STERBEDATUM | 18. Februar 1825 |
STERBEORT | Muri |