Meinrad An der Allmend: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Meinrad (Jakob Franz) An der Allmend''' (* [[4. Oktober]] [[1620]] von Luzern; † [[26. Dezember]] [[1670]])
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== Lebensbeschreibung ==
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P. Meinrad legte 1638 in Muri Profess ab.<ref>Konzept einer Quittung für die Auszahlung des Auskaufs: „Wir Joan. Jodocus… Bekhennen und thun Kundt…, dass der… Jost an der Almendt Bürger und Landschryber zu Lucern unserem Gottshaus zu Handen F. Meinradi an der Almendt seines geliebten Sohns unser professen für desselben seins Sohns künftig vätter- redt müeterlich erbtheil auch für all ander Erbsledige anfehl 500 [Gulden] in Müntz der Stat Lucern Wehrung sambt einem Silber vergülten Dablet albereit würklichen erlegt und bezahlt…“, siehe: StAAG AA/5677, V/f.8. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)</ref> Er studierte Theologie in Rorschach und wurde 1645 zum Priester geweiht.
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Danach war er vor allem als [[Lehrer]] tätig. 1647 wurde er zudem [[Kustos]]. Am 24. Okt. 1653 wurde er zum [[Präzeptor]] der Knaben der Klosterschule ernannt.<ref>StAAG AA/5920, B III Z. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)</ref> Am 2. Dezember 1654 folgte die Ernennung zum [[Vestiar]].<ref>Private Kap. Akten. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)</ref>
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Als der bisherige Pfarrer von [[Homburg]], P. [[Hieronymus Troger]], zum [[Ökonom]] in [[Klingenberg]] ernannt wurde, folgte am 20. Juni 1657 die Ernennung von P. Meinrad zum Pfarrer von [[Homburg]].<ref>Private Kap. Akten. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)</ref> Bereits am 9. März 1661 wurde er zum Pfarrer von [[Bünzen]], an Stelle des verletzten P. [[Ambros Müller]], ernannt.<ref> Act. Cap. I/97. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)</ref> Am 14. Juni 1663 wurde er zum Pfarrer von [[Muri]] ernannt für den neuen [[Subprior]] P. [[Johannes Gallati]].<ref>StAAG AA/5920, Act. Cap. I/119. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)</ref>
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Als Pfarrer von Muri hatte P. Meinrad von Ruedi Leuthart (1670 als verstorben bezeichnet) dessen Haus und Garten gekauft und hernach wegschleiffen lassen, um einen grösseren Kirchplatz zu gewinnen. Darauf hatte er mit Hans Bürgisser u. Felix Rey deshalb Streit bekommen, den dann Abt [[Fridolin Summerer]] und Grosskeller P. [[Augustin Ab Uri]] nach genommenem Augenschein entschieden. (siehe dazu noch die stenografische Notizen im Zettelkasten von P. Adelhelm Rast)<ref> StAAG AA/5966, G IV/K15. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)</ref>
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P. Meinrad führte Korrespondenz mit seinem Bruder Joseph, über einen Streitfall zwischen Ruswil und Sursee, wegen des Begräbnisses von Hans Jacob Stirnemann, der gewünscht hatte in Ruswil begraben zu werden, obwohl er im Pfarrgebiet v. Sursee wohnte. Für die Zukunft sollte der Rezess vom 8. Oktober 1676 bestimmen, dass niemand sich in einer anderen Pfarrei bestatten lassen dürfe ohne die Einwilligung des zuständigen Wohnortspfarrers. Es gab aber auch danach immer wieder solche Streitigkeiten (siehe Akten OIII/E 1-14).<ref> StAAG AA/6052. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)</ref>
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P. Meinrad starb 1670.
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Teilw. stenografische Notizen zu P. Meinrad sowie Informationen zu seinen Reisetätigkeiten im Zettelkasten von P. Adelhelm Rast.
  
 
== Lebensdaten ==
 
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[[Profess#23. Mai 1638|Profess]]: 23. Mai 1638
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[[Profess#23. Mai 1638|Profess]]: [[23. Mai]] [[1638]]
  
[[:Kategorie:Priestermönch|Weihe]]: 23. Dezember 1645
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[[Rorschach, „Kongregationshochschule“]]: Immatrikulation 1641, Studium der Theologie und des Kirchenrechtes bis 1645<ref>{{Literatur | Autor=[[Adelhelm Rast]] | Titel=Die Bedeutung des Abtes Johann Jodok Singisen für die Wissenschaft im Kloster Muri und seine akademisch gebildeten Mönche 1596-1644 | Sammelwerk=Unsere Heimat | Band=34 |Datum=1960 | Seiten=4-50 |Online=https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=uns-001%3A1960%3A34#9 | Zugriff=2025-01-15}}</ref>
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[[:Kategorie:Priestermönch|Priesterweihe]]: [[23. Dezember]] [[1645]]
  
 
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== [[Ämter]] ==
[[Lehrer]] der Scholaren: 1645–1654
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[[Kustos]]: 1647–1653
  
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[[Präzeptor]] der [[Klosterschule Muri]]: 1653–1654
  
 
[[Vestiar]]: 1654–1657
 
[[Vestiar]]: 1654–1657
  
Pfarrer in [[Homburg]]: 1657–1661
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Pfarrer in [[Homburg]]: 1657–1660<ref>Wigert, Rudolf, Homburg und die ehemaligen Herrschaften von Klingenberg, in: [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=tbg-001:1903:43#19 Thurgauische Beiträge zur vaterländischen Geschichte Band 43 (1903), 4-69], und Fortsetzung in: [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=tbg-001:1904:44#13 Beiträge zur vaterländischen Geschichte Band 44 (104), 6-102], 93.</ref>
  
 
Pfarrer in [[Bünzen]]: 1661–1663
 
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Pfarrer in [[Muri]]: 1663–1670
 
Pfarrer in [[Muri]]: 1663–1670
  
== Beziehungsnetz ==
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== Verwandtschaft ==
=== Verwandtschaft ===
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=== Eltern ===
Sohn des Jost An der Allmend und der Jakobea Segesser.
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Jost An der Allmend <ref>{{Literatur | Autor=Kurt Messmer und Peter Hoppe |Titel=Luzerner Patriziat – Sozial- und wirtschaftsgeschichtliche Studien zur Entstehung und Entwicklung im 16. und 17.Jahrhundert |Reihe=Luzerner Historische Veröffentlichungen | BandReihe=5 | Ort=Luzern | Datum=1976 | Seiten=467}}</ref> († 1645), Vogtschreiber <ref>Glauser, Fritz, [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=gfr-001:1961:114#116 Die Schreiber der Luzerner Kanzlei vor 1798], Separatdruck aus Der Geschichtsfreund: Mitteilungen des Historischen Vereins Zentralschweiz, Stans 1961, 108.</ref> und Grossrat in Luzern, und Maria Jakobea Segesser von Brunegg. (Maria Jakobea Segesser von Brunegg war Erbin von Schauensee. Sie heiratete in zweiter Ehe Melchior Schumacher.<ref>Schumacher, Hans, Grundriss einer Familiengeschichte des ehemals regimentsfähigen Zweiges der Schumacher von Luzern, Luzern 1936, 24-32.</ref>)
  
Paten: J. Jakob Bircher, Margreth Bechler.
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=== Geschwister ===
  
== Lebensbeschreibung ==
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* Josef An der Allmend († 1695)<ref>{{Literatur | Autor=Kurt Messmer und Peter Hoppe |Titel=Luzerner Patriziat – Sozial- und wirtschaftsgeschichtliche Studien zur Entstehung und Entwicklung im 16. und 17.Jahrhundert |Reihe=Luzerner Historische Veröffentlichungen | BandReihe=5 | Ort=Luzern | Datum=1976 | Seiten=468}}</ref>, Vogtschreiber <ref>Glauser, Fritz, [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=gfr-001:1961:114#116 Die Schreiber der Luzerner Kanzlei vor 1798], Separatdruck aus Der Geschichtsfreund: Mitteilungen des Historischen Vereins Zentralschweiz, Stans 1961, 108.</ref>, Grossrat und Kleinrat in Luzern
P. Meinrad legte 1638 in Muri Profess ab.<ref>Konzept einer Quittung für die Auszahlung des Auskaufs: „Wir Joan. Jodocus… Bekhennen und thun Kundt…, dass der… Jost an der Almendt Bürger und Landschryber zu Lucern unserem Gottshaus zu Handen F. Meinradi an der Almendt seines geliebten Sohns unser professen für desselben seins Sohns künftig vätter- redt müeterlich erbtheil auch für all ander Erbsledige anfehl 500 [Gulden] in Müntz der Stat Lucern Wehrung sambt einem Silber vergülten Dablet albereit würklichen erlegt und bezahlt…“, siehe: StAAG AA, Nr. 5677, V/f.8. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)</ref>Er studierte Theologie in Rorschach und wurde 1645 zum Priester geweiht. Danach war er vor allem als [[Lehrer]] tätig. 1647 wurde er zudem [[Kustos]]. Am 24. Okt. 1653 wurde er zum [[Präzeptor]] der Knaben der Klosterschule ernannt. <ref> StAAG AA, Nr. 5920, B III Z. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)</ref> Am 2. Dezember 1654 folgte die Ernennung zum [[Vestiar]]. <ref> Private Kap. Akten. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)</ref>
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** Franz An der Allmend
Als der bisherige Pfarrer von [[Homburg]], P. [[Hieronymus Troger]] zum [[Ökonom]] in [[Klingenberg]] ernannt wurde, folgte am 20. Juni 1657 die Ernennung von P. Meinrad zum Pfarrer von [[Homburg]]. <ref> Private Kap. Akten. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)</ref> Bereits am 9. März 1661 wurde er zum Pfarrer von [[Bünzen]], an Stelle des verletzten P. [[Ambros Müller]] ernannt.<ref> Act. Cap. I/97. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)</ref> Am 14. Juni 1663 wurde er zum Pfarrer von [[Muri]] ernannt für den neuen [[Subprior]] P. [[Johannes Gallati]]. <ref> StAAG AA, Nr. 5920, Act. Cap. I/119. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)</ref>
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** Maria Barbara An der Allmend, verheiratet mit Franz Josef Meyer († 1741)
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* Karl An der Allmend
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** Josef Christoph An der Allmend († 1733), verheiratet mit Maria Elisabeth Segesser von Brunegg (* 1671), Tante von Sr. [[Maria Franziska Segesser von Brunegg]], Priorin, und Grosstante von Sr. [[Maria Franziska Hortensia Segesser von Brunegg]], Äbtissin im [[Benediktinerinnenkloster Hermetschwil]]
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*** Jost Josef An der Allmend († 1736)
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* Ludwig An der Allmend
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* Maria Beatrix An der Allmend
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===Grosseltern===
  
Als Pfarrer von Muri hatte P. Meinrad von Ruedi Leuthart (1670 als verstorben bezeichnet) dessen Haus und Garten gekauft und hernach wegschleiffen lassen, um einen grösseren Kirchplatz zu gewinnen. Darauf hatte er mit Hans Bürgisser u. Felix Rey deshalb Streit bekommen,  den dann Abt [[Fridolin Summerer]] u. Grosskeller P. [[Augustin Ab Uri]] nach genommenem Augenschein entschieden. (siehe dazu noch die stenografische Notizen im Zettelkasten von P. Adelhelm Rast) <ref> StAAG AA, Nr. 5966, G IV/K15. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)</ref>
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* Hans Albrecht Segesser und Maria Jakobea von Mettenwyl
  
P. Meinrad führte Korrespondenz mit seinem Bruder Joseph, über einen Streitfall zwischen Ruswil und Sursee, wegen des Begräbnisses von Hans Jacob Stirnemann, der gewünscht hatte in Ruswil begraben zu werden, obwohl er im Pfarrgebiet v. Sursee wohnte. Für die Zukunft sollte der Rezess vom 8. Oktober 1676 bestimmen, dass niemand sich in einer anderen Pfarrei bestatten lassen dürfe ohne die Einwilligung des zuständigen Wohnortspfarrers. Es gab aber auch danach immer wieder solche Streitigkeiten (siehe Akten OIII/E 1-14).<ref> StAAG AA, Nr. 6052. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)</ref>
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=== Onkel und Tanten ===
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* Maria Segesser von Brunegg (1599- ?)
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* Katharina Segesser von Brunegg (* 1602, als Kind verstorben)
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* Peter Segesser von Brunegg (* 1604, als Kind verstorben)
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* Bernhard Segesser von Brunegg (* 1607, als Kind verstorben)
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* Barbara Segesser von Brunegg 1610- ?)
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* P. Leodegar Segesser von Brunegg, OCist, († 1617 als Diakon verstorben), Konventuale im [https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_St._Urban Zisterzienserkloster St. Urban] 
  
P. Meinrad starb 1670.
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=== Paten ===
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* Johann Jakob Bircher <ref>{{Literatur | Autor=Kurt Messmer und Peter Hoppe |Titel=Luzerner Patriziat – Sozial- und wirtschaftsgeschichtliche Studien zur Entstehung und Entwicklung im 16. und 17.Jahrhundert |Reihe=Luzerner Historische Veröffentlichungen | BandReihe=5 | Ort=Luzern | Datum=1976 | Seiten=470}}</ref>
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* Margreth Bechler.
  
Teilw. stenografische Notizen zu P. Meinrad sowie Informationen zu seinen Reisetätigkeiten im Zettelkasten von P. Adelhelm Rast.
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=== Grosstante ===
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* Beatrix Segesser von Brunegg, in erster Ehe verheiratet mit Mauritz Dulliker <ref>{{Literatur | Autor=Kurt Messmer und Peter Hoppe |Titel=Luzerner Patriziat – Sozial- und wirtschaftsgeschichtliche Studien zur Entstehung und Entwicklung im 16. und 17.Jahrhundert |Reihe=Luzerner Historische Veröffentlichungen | BandReihe=5 | Ort=Luzern | Datum=1976 | Seiten=198}}</ref>, Grossrat und Kleinrat in Luzern, und in zweiter Ehe mit Oberst [[Rudolf Pfyffer]] <ref>{{Literatur | Autor=Kurt Messmer und Peter Hoppe |Titel=Luzerner Patriziat – Sozial- und wirtschaftsgeschichtliche Studien zur Entstehung und Entwicklung im 16. und 17.Jahrhundert |Reihe=Luzerner Historische Veröffentlichungen | BandReihe=5 | Ort=Luzern | Datum=1976 | Seiten=492-493}}</ref>, Grossrat und Kleinrat von Luzern. Sie ist die Grossmutter von P. [[Gregor Dulliker]], [[Kloster Muri]].
  
 
== Werke ==
 
== Werke ==
* Catalogus Parochianorum Murensium. Anno 1663 incoeptus confirmatus usque ad anno 1669. 325 S. und 17 Folianten unpaginiert. Pfarrei Archiv Muri.
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* An der Allmend, Meinrad, Catalogus Parochianorum Murensium. Anno 1663 incoeptus confirmatus usque ad anno 1669. 325 S. und 17 Folianten unpaginiert. Pfarrei Archiv Muri.
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== Bibliographie ==
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* Glauser, Fritz, [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=gfr-001:1961:114#94 Die Schreiber der Luzerner Kanzlei vor 1798], Separatdruck aus Der Geschichtsfreund: Mitteilungen des Historischen Vereins Zentralschweiz, Stans 1961, 86-111.
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* Hess, Silvia / Hitz, Benjamin, Schauensee. Eine Schlossgeschichte, Kriens 2013. [https://issuu.com/erzinger/docs/schauensee]
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* {{Literatur | Autor=Kurt Messmer und Peter Hoppe |Titel=Luzerner Patriziat – Sozial- und wirtschaftsgeschichtliche Studien zur Entstehung und Entwicklung im 16. und 17.Jahrhundert |Reihe=Luzerner Historische Veröffentlichungen | BandReihe=5 | Ort=Luzern | Datum=1976}}
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* {{Literatur | Autor=[[Adelhelm Rast]] | Titel=Die Bedeutung des Abtes Johann Jodok Singisen für die Wissenschaft im Kloster Muri und seine akademisch gebildeten Mönche 1596-1644 | Sammelwerk=Unsere Heimat | Band=34 |Datum=1960 | Seiten=4-50}} [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=uns-001%3A1960%3A34#9]
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* Schumacher, Hans, Grundriss einer Familiengeschichte des ehemals regimentsfähigen Zweiges der Schumacher von Luzern, Luzern 1936.
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* Wigert, Rudolf, Homburg und die ehemaligen Herrschaften von Klingenberg, in: [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=tbg-001:1903:43#19 Thurgauische Beiträge zur vaterländischen Geschichte Band 43 (1903), 4-69], und Fortsetzung in: [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=tbg-001:1904:44#13 Beiträge zur vaterländischen Geschichte Band 44 (104), 6-102].
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* Professbuch: Nr. 410.
  
 
== Einzelnachweise ==
 
== Einzelnachweise ==
 
<references />
 
<references />
  
== Bibliographie ==
 
* Professbuch: Nr. 410
 
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== Kategorien ==
 
 
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Aktuelle Version vom 28. Januar 2025, 10:11 Uhr

Meinrad (Jakob Franz) An der Allmend (* 4. Oktober 1620 von Luzern; † 26. Dezember 1670 in Muri)

Lebensbeschreibung

P. Meinrad legte 1638 in Muri Profess ab.[1] Er studierte Theologie in Rorschach und wurde 1645 zum Priester geweiht.

Danach war er vor allem als Lehrer tätig. 1647 wurde er zudem Kustos. Am 24. Okt. 1653 wurde er zum Präzeptor der Knaben der Klosterschule ernannt.[2] Am 2. Dezember 1654 folgte die Ernennung zum Vestiar.[3]

Als der bisherige Pfarrer von Homburg, P. Hieronymus Troger, zum Ökonom in Klingenberg ernannt wurde, folgte am 20. Juni 1657 die Ernennung von P. Meinrad zum Pfarrer von Homburg.[4] Bereits am 9. März 1661 wurde er zum Pfarrer von Bünzen, an Stelle des verletzten P. Ambros Müller, ernannt.[5] Am 14. Juni 1663 wurde er zum Pfarrer von Muri ernannt für den neuen Subprior P. Johannes Gallati.[6]

Als Pfarrer von Muri hatte P. Meinrad von Ruedi Leuthart (1670 als verstorben bezeichnet) dessen Haus und Garten gekauft und hernach wegschleiffen lassen, um einen grösseren Kirchplatz zu gewinnen. Darauf hatte er mit Hans Bürgisser u. Felix Rey deshalb Streit bekommen, den dann Abt Fridolin Summerer und Grosskeller P. Augustin Ab Uri nach genommenem Augenschein entschieden. (siehe dazu noch die stenografische Notizen im Zettelkasten von P. Adelhelm Rast)[7]

P. Meinrad führte Korrespondenz mit seinem Bruder Joseph, über einen Streitfall zwischen Ruswil und Sursee, wegen des Begräbnisses von Hans Jacob Stirnemann, der gewünscht hatte in Ruswil begraben zu werden, obwohl er im Pfarrgebiet v. Sursee wohnte. Für die Zukunft sollte der Rezess vom 8. Oktober 1676 bestimmen, dass niemand sich in einer anderen Pfarrei bestatten lassen dürfe ohne die Einwilligung des zuständigen Wohnortspfarrers. Es gab aber auch danach immer wieder solche Streitigkeiten (siehe Akten OIII/E 1-14).[8]

P. Meinrad starb 1670.

Teilw. stenografische Notizen zu P. Meinrad sowie Informationen zu seinen Reisetätigkeiten im Zettelkasten von P. Adelhelm Rast.

Lebensdaten

Profess: 23. Mai 1638

Rorschach, „Kongregationshochschule“: Immatrikulation 1641, Studium der Theologie und des Kirchenrechtes bis 1645[9]

Priesterweihe: 23. Dezember 1645

Ämter

Lehrer an der Klosterschule Muri: 1645–1654

Kustos: 1647–1653

Zeremoniar: 1652–1654

Präzeptor der Klosterschule Muri: 1653–1654

Vestiar: 1654–1657

Pfarrer in Homburg: 1657–1660[10]

Pfarrer in Bünzen: 1661–1663

Pfarrer in Muri: 1663–1670

Verwandtschaft

Eltern

Jost An der Allmend [11] († 1645), Vogtschreiber [12] und Grossrat in Luzern, und Maria Jakobea Segesser von Brunegg. (Maria Jakobea Segesser von Brunegg war Erbin von Schauensee. Sie heiratete in zweiter Ehe Melchior Schumacher.[13])

Geschwister

Grosseltern

  • Hans Albrecht Segesser und Maria Jakobea von Mettenwyl

Onkel und Tanten

  • Maria Segesser von Brunegg (1599- ?)
  • Katharina Segesser von Brunegg (* 1602, als Kind verstorben)
  • Peter Segesser von Brunegg (* 1604, als Kind verstorben)
  • Bernhard Segesser von Brunegg (* 1607, als Kind verstorben)
  • Barbara Segesser von Brunegg 1610- ?)
  • P. Leodegar Segesser von Brunegg, OCist, († 1617 als Diakon verstorben), Konventuale im Zisterzienserkloster St. Urban

Paten

  • Johann Jakob Bircher [16]
  • Margreth Bechler.

Grosstante

  • Beatrix Segesser von Brunegg, in erster Ehe verheiratet mit Mauritz Dulliker [17], Grossrat und Kleinrat in Luzern, und in zweiter Ehe mit Oberst Rudolf Pfyffer [18], Grossrat und Kleinrat von Luzern. Sie ist die Grossmutter von P. Gregor Dulliker, Kloster Muri.

Werke

  • An der Allmend, Meinrad, Catalogus Parochianorum Murensium. Anno 1663 incoeptus confirmatus usque ad anno 1669. 325 S. und 17 Folianten unpaginiert. Pfarrei Archiv Muri.

Bibliographie

  • Glauser, Fritz, Die Schreiber der Luzerner Kanzlei vor 1798, Separatdruck aus Der Geschichtsfreund: Mitteilungen des Historischen Vereins Zentralschweiz, Stans 1961, 86-111.
  • Hess, Silvia / Hitz, Benjamin, Schauensee. Eine Schlossgeschichte, Kriens 2013. [1]
  • Kurt Messmer und Peter Hoppe: Luzerner Patriziat – Sozial- und wirtschaftsgeschichtliche Studien zur Entstehung und Entwicklung im 16. und 17.Jahrhundert (= Luzerner Historische Veröffentlichungen. Band 5). Luzern 1976.
  • Adelhelm Rast: Die Bedeutung des Abtes Johann Jodok Singisen für die Wissenschaft im Kloster Muri und seine akademisch gebildeten Mönche 1596-1644. In: Unsere Heimat. Band 34, 1960, S. 4–50. [2]
  • Schumacher, Hans, Grundriss einer Familiengeschichte des ehemals regimentsfähigen Zweiges der Schumacher von Luzern, Luzern 1936.
  • Wigert, Rudolf, Homburg und die ehemaligen Herrschaften von Klingenberg, in: Thurgauische Beiträge zur vaterländischen Geschichte Band 43 (1903), 4-69, und Fortsetzung in: Beiträge zur vaterländischen Geschichte Band 44 (104), 6-102.
  • Professbuch: Nr. 410.

Einzelnachweise

  1. Konzept einer Quittung für die Auszahlung des Auskaufs: „Wir Joan. Jodocus… Bekhennen und thun Kundt…, dass der… Jost an der Almendt Bürger und Landschryber zu Lucern unserem Gottshaus zu Handen F. Meinradi an der Almendt seines geliebten Sohns unser professen für desselben seins Sohns künftig vätter- redt müeterlich erbtheil auch für all ander Erbsledige anfehl 500 [Gulden] in Müntz der Stat Lucern Wehrung sambt einem Silber vergülten Dablet albereit würklichen erlegt und bezahlt…“, siehe: StAAG AA/5677, V/f.8. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  2. StAAG AA/5920, B III Z. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  3. Private Kap. Akten. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  4. Private Kap. Akten. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  5. Act. Cap. I/97. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  6. StAAG AA/5920, Act. Cap. I/119. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  7. StAAG AA/5966, G IV/K15. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  8. StAAG AA/6052. (Gemäss Zettelkasten P. Adelhelm Rast)
  9. Adelhelm Rast: Die Bedeutung des Abtes Johann Jodok Singisen für die Wissenschaft im Kloster Muri und seine akademisch gebildeten Mönche 1596-1644. In: Unsere Heimat. Band 34, 1960, S. 4–50 (e-periodica.ch [abgerufen am 15. Januar 2025]).
  10. Wigert, Rudolf, Homburg und die ehemaligen Herrschaften von Klingenberg, in: Thurgauische Beiträge zur vaterländischen Geschichte Band 43 (1903), 4-69, und Fortsetzung in: Beiträge zur vaterländischen Geschichte Band 44 (104), 6-102, 93.
  11. Kurt Messmer und Peter Hoppe: Luzerner Patriziat – Sozial- und wirtschaftsgeschichtliche Studien zur Entstehung und Entwicklung im 16. und 17.Jahrhundert (= Luzerner Historische Veröffentlichungen. Band 5). Luzern 1976, S. 467.
  12. Glauser, Fritz, Die Schreiber der Luzerner Kanzlei vor 1798, Separatdruck aus Der Geschichtsfreund: Mitteilungen des Historischen Vereins Zentralschweiz, Stans 1961, 108.
  13. Schumacher, Hans, Grundriss einer Familiengeschichte des ehemals regimentsfähigen Zweiges der Schumacher von Luzern, Luzern 1936, 24-32.
  14. Kurt Messmer und Peter Hoppe: Luzerner Patriziat – Sozial- und wirtschaftsgeschichtliche Studien zur Entstehung und Entwicklung im 16. und 17.Jahrhundert (= Luzerner Historische Veröffentlichungen. Band 5). Luzern 1976, S. 468.
  15. Glauser, Fritz, Die Schreiber der Luzerner Kanzlei vor 1798, Separatdruck aus Der Geschichtsfreund: Mitteilungen des Historischen Vereins Zentralschweiz, Stans 1961, 108.
  16. Kurt Messmer und Peter Hoppe: Luzerner Patriziat – Sozial- und wirtschaftsgeschichtliche Studien zur Entstehung und Entwicklung im 16. und 17.Jahrhundert (= Luzerner Historische Veröffentlichungen. Band 5). Luzern 1976, S. 470.
  17. Kurt Messmer und Peter Hoppe: Luzerner Patriziat – Sozial- und wirtschaftsgeschichtliche Studien zur Entstehung und Entwicklung im 16. und 17.Jahrhundert (= Luzerner Historische Veröffentlichungen. Band 5). Luzern 1976, S. 198.
  18. Kurt Messmer und Peter Hoppe: Luzerner Patriziat – Sozial- und wirtschaftsgeschichtliche Studien zur Entstehung und Entwicklung im 16. und 17.Jahrhundert (= Luzerner Historische Veröffentlichungen. Band 5). Luzern 1976, S. 492–493.