Ignaz Jütz: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Muri
Zur Navigation springen Zur Suche springen
 
(6 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
'''Ignaz (Anton Nazarius) Jütz''' (* [[9. März]] [[1688]] von Einsiedeln (Bürger von Schwyz);  † [[27. September]] [[1761]] auf Schloss Klingenberg)
+
__NOTOC__
 +
'''Ignaz (Anton Nazarius) Jütz''' (* [[9. März]] [[1688]] von Einsiedeln (Bürger von Schwyz);  † [[27. September]] [[1761]] auf Schloss [[Klingenberg]])
  
 +
== Lebensbeschreibung ==
 +
P. Ignaz legte 1705 Profess im Kloster Muri ab. Die Weihe zum Subdiakon folgte am 25. Mai 1709 in Luzern, zum Diakon am 20. Dezember 1710 ebenda. 1712 folgte die Priesterweihe in Konstanz.
 +
 +
1713 nahm er an der Primiz seines Bruders P. Fridolin Jütz im Kloster Einsiedeln teil und beteiligte sich 1714 an einer Disputation mit Protestanten auf der Insel Reichenau.  P. Ignaz diente dem Kloster als Verwaltungsmann. 1719 gönnte er sich zusammen mit den Mitbrüdern P. [[Roman Heinzer]], P. [[Honorius Dorer]] und P. [[Benedikt Studer]] eine Badekur in Pfäfers. P. Ignaz scheint zuerst [[Kellerar]] gewesen zu sein, dann war er von 1721 bis 1725 [[Küchenmeister]]. 1725 bis 1733 war er [[Ökonom]] in Eppishausen. 1732 hielt er in der Hofkirche im Stift St. Leodegar in Luzern eine viel beachtete Predigt, für welche er sowohl vom dortigen Stiftsprobst wie auch von Fürstabt [[Gerold Haimb]] grosszügig beschenkt wurde. Von 1733 bis 1761 wirkte P. Ignaz als [[Ökonom]] in Klingenberg, wo er am 27. September 1761 im 74. Altersjahr starb. Er wurde in der neuen Kirche in [[Homburg]] begraben, um welche er sich sehr verdient gemacht hat. Er war sehr rechtskundig und erhielt den Beinamen «Das Thurgauer Protokoll». Der Pfarrer, sein Mitbruder, schreibt im Totenregister von ihm: «Er wird in unserem Kloster Muri und im ganzen Thurgau in dankbarem Andenken verbleiben.» Ein Weltpriester widmete ihm das Chronologicon: «CoLVMna et DeCVs patrIae» (= Todesjahr).<ref>Unterlagen [[Professbuch]] P. [[Adelhelm Rast]] und Abt [[Dominikus Bucher]] sowie Zettelkatalog P. [[Adelhelm Rast]] im StiAMG Sarnen.</ref>
 
== Lebensdaten ==
 
== Lebensdaten ==
 
 
Gymnasium an der [[Klosterschule Muri]] ab dem 8. September 1699
 
Gymnasium an der [[Klosterschule Muri]] ab dem 8. September 1699
  
[[Profess#21. März 1705|Profess]]: [[21. März]] 1705 / Vereinbarte Mitgift: 1200 Gulden, 100 Thaler in Gülten und ein Messgewand zur Primiz
+
[[Profess#21. März 1705|Profess]]: [[21. März]] [[1705]] / Vereinbarte Mitgift: 1200 Gulden, 100 Thaler in Gülten und ein Messgewand zur Primiz
  
 
Studium der Philosophie und Theologie an der [[Hausschule Muri]]
 
Studium der Philosophie und Theologie an der [[Hausschule Muri]]
Zeile 13: Zeile 17:
 
Weihe zum Diakon: 20. Dezember 1710 in Luzern
 
Weihe zum Diakon: 20. Dezember 1710 in Luzern
  
[[:Kategorie:Priestermönch|Priesterweihe]]: [[12. März]] 1712 in Konstanz
+
[[:Kategorie:Priestermönch|Priesterweihe]]: [[12. März]] [[1712]] in Konstanz
  
 
Primiz: 17. März 1712 in der Klosterkirche Muri
 
Primiz: 17. März 1712 in der Klosterkirche Muri
  
 
== [[Ämter]] ==
 
== [[Ämter]] ==
 
 
[[Kellerar]]: 1712–1716  
 
[[Kellerar]]: 1712–1716  
  
Zeile 31: Zeile 34:
 
[[Ökonom/Statthalter|Ökonom in Klingenberg]]: 1733–1761
 
[[Ökonom/Statthalter|Ökonom in Klingenberg]]: 1733–1761
  
== Beziehungsnetz ==
+
== Verwandtschaft ==
 +
=== Eltern ===
 +
* Konrad Heinrich Jütz, Landeshauptmann der Waldstatt Einsiedeln, Rat von Schwyz sowie Kanzler des Stiftes Einsiedeln, und Maria Anna Lindauer.
  
=== Verwandtschaft ===
+
=== Geschwister ===
 
+
* P. Fridolin (Josef Anton) Jütz (1681–1715), OSB, Konventuale im [https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Einsiedeln Benediktinerkloster Einsiedeln]<ref>{{Literatur | Autor=Rudolf Henggeler |Titel=Professbuch der fürstlichen Benediktinerabtei U. L. F. zu Einsiedeln |Reihe=Monasticon-Benedictinum Helvetiae |BandReihe=III | Ort=Zug |Datum=1933 | Seiten=382}}</ref>
Sohn des Konrad Heinrich Jütz, Landeshauptmann der Waldstatt Einsiedeln, Rat von Schwyz sowie Kanzler des Stiftes Einsiedeln, und der Maria Anna Lindauer.
+
* P. Leodegar (Johann Rochus) Jütz (1683–1753), Absolvent der [[Klosterschule Muri]] um 1697, OSB, Konventuale im [https://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%BCrstabtei_St._Gallen Benediktinerkloster St. Gallen]<ref>{{Literatur | Autor=Rudolf Henggeler |Titel=Professbuch der fürstlichen Benediktinerabtei der heiligen Gallus und Otmar zu St. Gallen |Reihe=Monasticon-Benedictinum Helvetiae |BandReihe = I | Ort=Zug |Datum=1929 |Seiten=358}}</ref>
 
 
Geschwister:
 
 
 
* P. Fridolin (Josef Anton) Jütz (1681–1715), OSB, Konventuale im [https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Einsiedeln Benediktinerkloster Einsiedeln]<ref>Henggeler, Rudolf, Professbuch der fürstlichen Benediktinerabtei Unserer Lieben Frau von Einsiedeln, Monasticon-Benedictinum Helvetiae III. Band, Zug 1933, 382.</ref>
 
* P. Leodegar (Johann Rochus) Jütz (1683–1753), Absolvent der [[Klosterschule Muri]] um 1697, OSB, Konventuale im [https://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%BCrstabtei_St._Gallen Benediktinerkloster St. Gallen]<ref>Henggeler, Rudolf, Professbuch der fürstlichen Benediktinerabtei der heiligen Gallus und Otmar zu St. Gallen, Monasticum-Benedictinum Helvetiae, Zug 1929, 358.</ref>
 
 
* Plazidus Jütz, Absolvent der [[Klosterschule Muri]] (1695–1698)
 
* Plazidus Jütz, Absolvent der [[Klosterschule Muri]] (1695–1698)
 
* Joseph Maurus Jütz, Absolvent der [[Klosterschule Muri]]
 
* Joseph Maurus Jütz, Absolvent der [[Klosterschule Muri]]
 
* [http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D18994.php Carl Dominik Jütz] (1697–1767), Landamann und Landeshauptmann von Schwyz sowie Kanzler des Stiftes Einsiedeln 1733-1755, verheiratet mit Maria Magdalena Rosa Schnüriger
 
* [http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D18994.php Carl Dominik Jütz] (1697–1767), Landamann und Landeshauptmann von Schwyz sowie Kanzler des Stiftes Einsiedeln 1733-1755, verheiratet mit Maria Magdalena Rosa Schnüriger
  
Neffe:
+
=== Neffe ===
 
+
* [http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D18995.php Karl Dominik Jütz] (1751–1808), Landamann von Schwyz und Kanzler des Stiftes Einsiedeln, verheiratet in erster Ehe mit Magdalena Rosa von Hettlingen, in zweiter Ehe mit Anna Catharina Weber und in dritter Ehe Maria Anna Honegger.
* [http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D18995.php Karl Dominik Jütz] (1751–1808), Landamann von Schwyz und Kanzler des Stiftes Einsiedeln
 
 
 
== Lebensbeschreibung ==
 
 
 
P. Ignaz legte 1705 Profess im Kloster Muri ab. Die Weihe zum Subdiakon folgte am 25. Mai 1709 in Luzern, zum Diakon am 20. Dezember 1710 ebenda. 1712 folgte die Priesterweihe in Konstanz. 1713 nahm er an der Primiz seines Bruders P. Fridolin Jütz im Kloster Einsiedeln teil und beteiligte sich 1714 an einer Disputation mit Protestanten auf der Insel Reichenau.  P. Ignaz diente dem Kloster als Verwaltungsmann. 1719 gönnte er sich zusammen mit den Mitbrüdern P. [[Roman Heinzer]], P. [[Honorius Dorer]] und P. [[Benedikt Studer]] eine Badekur in Pfäfers. P. Ignaz scheint zuerst [[Kellerar]] gewesen zu sein, dann war er von 1721 bis 1725 [[Küchenmeister]]. 1725 bis 1733 war er [[Ökonom]] in Eppishausen. 1732 hielt er in der Hofkirche im Stift St. Leodegar in Luzern eine viel beachtete Predigt, für welche er sowohl vom dortigen Stiftsprobst wie auch von Fürstabt [[Gerold Haimb]] grosszügig beschenkt wurde. Von 1733 bis 1761 wirkte P. Ignaz als [[Ökonom]] in Klingenberg, wo er am 27. September 1761 im 74. Altersjahr starb. Er wurde in der neuen Kirche in [[Homburg]] begraben, um welche er sich sehr verdient gemacht hat. Er war sehr rechtskundig und erhielt den Beinamen «Das Thurgauer Protokoll». Der Pfarrer, sein Mitbruder, schreibt im Totenregister von ihm: «Er wird in unserem Kloster Muri und im ganzen Thurgau in dankbarem Andenken verbleiben.» Ein Weltpriester widmete ihm das Chronologicon: «CoLVMna et DeCVs patrIae» (= Todesjahr).<ref>Unterlagen [[Professbuch]] P. [[Adelhelm Rast]] und Abt [[Dominikus Bucher]] sowie Zettelkatalog P. [[Adelhelm Rast]] im StiAMG Sarnen.</ref>
 
  
 
== Werke ==
 
== Werke ==
Zeile 59: Zeile 54:
  
 
== Bibliographie ==
 
== Bibliographie ==
 
+
* {{Literatur | Autor=Rudolf Henggeler |Titel=Professbuch der fürstlichen Benediktinerabtei der heiligen Gallus und Otmar zu St. Gallen |Reihe=Monasticon-Benedictinum Helvetiae |BandReihe = I | Ort=Zug |Datum=1929}}
* Henggeler, Rudolf, Professbuch der fürstlichen Benediktinerabtei der heiligen Gallus und Otmar zu St. Gallen, Monasticum-Benedictinum Helvetiae, Zug 1929.
+
* {{Literatur | Autor=Rudolf Henggeler |Titel=Professbuch der fürstlichen Benediktinerabtei U. L. F. zu Einsiedeln |Reihe=Monasticon-Benedictinum Helvetiae |BandReihe=III | Ort=Zug |Datum=1933}}
* Henggeler, Rudolf, Professbuch der fürstlichen Benediktinerabtei Unserer Lieben Frau von Einsiedeln, Monasticon-Benedictinum Helvetiae III. Band, Zug 1933.
 
 
* Professbuch: Nr. 488.
 
* Professbuch: Nr. 488.
  
 
== Einzelnachweise ==
 
== Einzelnachweise ==
 
<references />
 
<references />
 +
  
 
[[Kategorie:Professbuch|488]][[Kategorie:Priestermönch]]
 
[[Kategorie:Professbuch|488]][[Kategorie:Priestermönch]]

Aktuelle Version vom 3. Oktober 2023, 04:28 Uhr

Ignaz (Anton Nazarius) Jütz (* 9. März 1688 von Einsiedeln (Bürger von Schwyz); † 27. September 1761 auf Schloss Klingenberg)

Lebensbeschreibung

P. Ignaz legte 1705 Profess im Kloster Muri ab. Die Weihe zum Subdiakon folgte am 25. Mai 1709 in Luzern, zum Diakon am 20. Dezember 1710 ebenda. 1712 folgte die Priesterweihe in Konstanz.

1713 nahm er an der Primiz seines Bruders P. Fridolin Jütz im Kloster Einsiedeln teil und beteiligte sich 1714 an einer Disputation mit Protestanten auf der Insel Reichenau. P. Ignaz diente dem Kloster als Verwaltungsmann. 1719 gönnte er sich zusammen mit den Mitbrüdern P. Roman Heinzer, P. Honorius Dorer und P. Benedikt Studer eine Badekur in Pfäfers. P. Ignaz scheint zuerst Kellerar gewesen zu sein, dann war er von 1721 bis 1725 Küchenmeister. 1725 bis 1733 war er Ökonom in Eppishausen. 1732 hielt er in der Hofkirche im Stift St. Leodegar in Luzern eine viel beachtete Predigt, für welche er sowohl vom dortigen Stiftsprobst wie auch von Fürstabt Gerold Haimb grosszügig beschenkt wurde. Von 1733 bis 1761 wirkte P. Ignaz als Ökonom in Klingenberg, wo er am 27. September 1761 im 74. Altersjahr starb. Er wurde in der neuen Kirche in Homburg begraben, um welche er sich sehr verdient gemacht hat. Er war sehr rechtskundig und erhielt den Beinamen «Das Thurgauer Protokoll». Der Pfarrer, sein Mitbruder, schreibt im Totenregister von ihm: «Er wird in unserem Kloster Muri und im ganzen Thurgau in dankbarem Andenken verbleiben.» Ein Weltpriester widmete ihm das Chronologicon: «CoLVMna et DeCVs patrIae» (= Todesjahr).[1]

Lebensdaten

Gymnasium an der Klosterschule Muri ab dem 8. September 1699

Profess: 21. März 1705 / Vereinbarte Mitgift: 1200 Gulden, 100 Thaler in Gülten und ein Messgewand zur Primiz

Studium der Philosophie und Theologie an der Hausschule Muri

Weihe zum Subdiakon: 25. Mai 1709 in Luzern

Weihe zum Diakon: 20. Dezember 1710 in Luzern

Priesterweihe: 12. März 1712 in Konstanz

Primiz: 17. März 1712 in der Klosterkirche Muri

Ämter

Kellerar: 1712–1716

Lehrer an der Klosterschule: 1713–1723

Kapitelssekretär: 1717–1721

Küchenmeister: 1721–1725

Ökonom in Eppishausen: 1725–1733

Ökonom in Klingenberg: 1733–1761

Verwandtschaft

Eltern

  • Konrad Heinrich Jütz, Landeshauptmann der Waldstatt Einsiedeln, Rat von Schwyz sowie Kanzler des Stiftes Einsiedeln, und Maria Anna Lindauer.

Geschwister

Neffe

  • Karl Dominik Jütz (1751–1808), Landamann von Schwyz und Kanzler des Stiftes Einsiedeln, verheiratet in erster Ehe mit Magdalena Rosa von Hettlingen, in zweiter Ehe mit Anna Catharina Weber und in dritter Ehe Maria Anna Honegger.

Werke

  • Dankrede am Stifterjahrtag, 1. Juni 1706, in: KAE R495 (Archiv Kloster Einsiedeln), fol. 53–56 (7 Seiten) 8°.
  • Creatio Coeli novi in ecclesia, Christi sponsa, et terrae novae in Maria, Christi matre. - Zug, 1732.

Bibliographie

  • Rudolf Henggeler: Professbuch der fürstlichen Benediktinerabtei der heiligen Gallus und Otmar zu St. Gallen (= Monasticon-Benedictinum Helvetiae. Band I). Zug 1929.
  • Rudolf Henggeler: Professbuch der fürstlichen Benediktinerabtei U. L. F. zu Einsiedeln (= Monasticon-Benedictinum Helvetiae. Band III). Zug 1933.
  • Professbuch: Nr. 488.

Einzelnachweise

  1. Unterlagen Professbuch P. Adelhelm Rast und Abt Dominikus Bucher sowie Zettelkatalog P. Adelhelm Rast im StiAMG Sarnen.
  2. Rudolf Henggeler: Professbuch der fürstlichen Benediktinerabtei U. L. F. zu Einsiedeln (= Monasticon-Benedictinum Helvetiae. Band III). Zug 1933, S. 382.
  3. Rudolf Henggeler: Professbuch der fürstlichen Benediktinerabtei der heiligen Gallus und Otmar zu St. Gallen (= Monasticon-Benedictinum Helvetiae. Band I). Zug 1929, S. 358.