Leonhard Irschara: Unterschied zwischen den Versionen
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Vermutlich auf eigenen Wunsch kam P. Leonhard bereits 1863 wieder zurück ins Tirol und wurde Kooperator in [[Jenesien]]. Mit dem Einverständnis des dortigen Pfarrers war er sehr um die Einführung der Tertiarschwestern als Lehrerinnen und um die Gründung eines Spitals bemüht. Im Kriegsjahr 1866 musste er als Feldkaplan einrücken und wurde mit der Landsturmmedaille, später mit der Kriegsmedaille, ausgezeichnet. Am Ende des Kriegs kam P. Leonhard als Kooperator nach [[Afing]], bereitete sich dort auf den Pfarrkonkurs vor und wurde nach bestandener Prüfung 1872 Pfarrer der Pfarrei [[Unsere Liebe Frau im Walde, Senale]]. Wegen einer Streitsache mit einem dortigen Bauern wurde er gerichtlich verurteilt und liess sich, statt eine Geldbuße zu zahlen, in Fondo einige Tage einkerkern. Danach wechselte er 1874 als Expositus nach [[Glaning]], wo er bis 1880 wirkte. Er liess dort die Wallfahrtskapelle renovieren, baute den neuen Altar der Hl. Kosmas und Damian und förderte damit die Wallfahrt. | Vermutlich auf eigenen Wunsch kam P. Leonhard bereits 1863 wieder zurück ins Tirol und wurde Kooperator in [[Jenesien]]. Mit dem Einverständnis des dortigen Pfarrers war er sehr um die Einführung der Tertiarschwestern als Lehrerinnen und um die Gründung eines Spitals bemüht. Im Kriegsjahr 1866 musste er als Feldkaplan einrücken und wurde mit der Landsturmmedaille, später mit der Kriegsmedaille, ausgezeichnet. Am Ende des Kriegs kam P. Leonhard als Kooperator nach [[Afing]], bereitete sich dort auf den Pfarrkonkurs vor und wurde nach bestandener Prüfung 1872 Pfarrer der Pfarrei [[Unsere Liebe Frau im Walde, Senale]]. Wegen einer Streitsache mit einem dortigen Bauern wurde er gerichtlich verurteilt und liess sich, statt eine Geldbuße zu zahlen, in Fondo einige Tage einkerkern. Danach wechselte er 1874 als Expositus nach [[Glaning]], wo er bis 1880 wirkte. Er liess dort die Wallfahrtskapelle renovieren, baute den neuen Altar der Hl. Kosmas und Damian und förderte damit die Wallfahrt. |
Version vom 16. Dezember 2020, 05:19 Uhr
Leonhard (Franz) Irschara (* 2. Oktober 1834 von Abtei; † 25. März 1886 in Senale)
Lebensdaten
Gymnasium in Brixen
Priesterweihe: 11. Oktober 1857
Ämter
Katechet in St. Georgen, Gries: 1857–1859
Lektor in Gries: 1857–1859
Lehrer in Sarnen: 1859–1863
Kooperator in Jenesien: 1863–1866
Kooperator in Afing: 1866–1872
Pfarrer in Unsere Liebe Frau im Walde, Senale: 1872–1874, 1881–1886
Expositus in Glaning: 1874–1880
Kapitelssekretär: 1881
Abtssekretär: 1881–?
Beziehungsnetz
Verwandtschaft
Eltern. Joseph Irschara, Landwirt, und Maria Anna Peschhalz, Abtei
Lebensbeschreibung
P. Leonhard absolvierte das Gymnasium von 1849 bis 1854 in Brixen. Nach seinem Eintritt ins Kloster und seinen Weihen war er Katechet in St. Georg und Lektor. 1859[1] kam er als Lehrer für die Sekundarschule nach Sarnen, wo er vor allem Naturgeschichte, insbesondere Botanik, unterrichtete. Er hat bereits bei seinem Klostereintritt ein reichhaltiges Herbar mitgebracht, das er in Sarnen weiter ausbaute.
Vermutlich auf eigenen Wunsch kam P. Leonhard bereits 1863 wieder zurück ins Tirol und wurde Kooperator in Jenesien. Mit dem Einverständnis des dortigen Pfarrers war er sehr um die Einführung der Tertiarschwestern als Lehrerinnen und um die Gründung eines Spitals bemüht. Im Kriegsjahr 1866 musste er als Feldkaplan einrücken und wurde mit der Landsturmmedaille, später mit der Kriegsmedaille, ausgezeichnet. Am Ende des Kriegs kam P. Leonhard als Kooperator nach Afing, bereitete sich dort auf den Pfarrkonkurs vor und wurde nach bestandener Prüfung 1872 Pfarrer der Pfarrei Unsere Liebe Frau im Walde, Senale. Wegen einer Streitsache mit einem dortigen Bauern wurde er gerichtlich verurteilt und liess sich, statt eine Geldbuße zu zahlen, in Fondo einige Tage einkerkern. Danach wechselte er 1874 als Expositus nach Glaning, wo er bis 1880 wirkte. Er liess dort die Wallfahrtskapelle renovieren, baute den neuen Altar der Hl. Kosmas und Damian und förderte damit die Wallfahrt.
1880/1881 war P. Leonhard als Kapitelssekretär und Abtssekretär im Kloster tätig. 1881 kehrte er als Pfarrer nach Senale zurück. Er soll ein tüchtiger, arbeitsfreudiger Mann gewesen sein, erfahren mit dem kirchlichen und staatlichen Geschäftsstil, ein Mann von pünktlicher Ordnung. Mit seiner eifrigen Verteidigung von Rechten und einem gewissen Eigensinn habe er sich aber nicht nur Freunde gemacht. Doch leistete er verschiedenen Gemeinden - Jenesien, Senale und S. Felix, die er auch teilweise seelsorgerisch betreute - mit der Verteidigung der Rechte auch grosse Dienste. Von S. Felix wurde er sogar Ehrenbürger. Für seine Gesundheit allerdings war er wenig besorgt und zog sich wohl infolge Überanstrengung und einer Erkältung eine Lungenkrankheit zu. Er starb als Pfarrer von Senale an 25. März 1886, wo er auch bestattet wurde.[2]
Werke
- Glaning bei Bozen in Tirol. Berichte und Gebete, Bozen 1876.
Bibliographie
- Keusch, Rupert, Erinnerung an die Jubiläumsfeier der Kantonalen Lehranstalt zu Sarnen 1890, Beilage zum Jahresbericht der Kantonalen Lehranstalt Sarnen. Sarnen 1891, 33.
- Professbuch: Nr. 660.
- Nachlass P. Leonhard Irschara, StiAMG Gries, N.660.
Einzelnachweise
- ↑ Gasser schreibt, P. Leonhard sei erst 1861 nach Sarnen gekommen, siehe: Digitalisierte und erweiterte Ausgabe des Professbuchs von P. Vinzenz Gasser (Transkript P. Plazidus Hungerbühler).
- ↑ Unterlagen Professbuch P. Adelhelm Rast und Abt Dominikus Bucher, Zettelkatalog P. Adelhelm Rast im StiAMG Sarnen.
Personendaten | |
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NAME | Irschara, Leonhard |
ALTERNATIVNAMEN | Irschara, Franz |
KURZBESCHREIBUNG | Mönch des Klosters Muri-Gries |
GEBURTSDATUM | 2. Oktober 1834 |
GEBURTSORT | Abtei |
STERBEDATUM | 25. März 1886 |
STERBEORT | Senale |