Basil Tschofen: Unterschied zwischen den Versionen
Annina (Diskussion | Beiträge) |
Annina (Diskussion | Beiträge) |
||
Zeile 18: | Zeile 18: | ||
== Lebensbeschreibung == | == Lebensbeschreibung == | ||
− | P. Basil wurde in Gaschurn getauft. Die Gymnasialstudien absolvierte P. Basil in Feldkirch. Zuerst studierte er Rechtswissenschaften und schloss sein Studium auch beinahe ab, wobei er sich dann zuletzt doch für die Theologie entschied. Er studierte zwei Jahre Theologie in Brixen und meldete sich dann als Kandidat im Kloster Muri-Gries. Ebenso wie P. [[Alfons Kirchlechner]], der spätere Abt [[Bonaventura Foffa]], P. [[Martin Kiem]] und Fr. [[Vigil Pircher]] legte er am 16. September 1849 die Profess ab. Kurz darauf wurde er am 30. September in Trient zum Priester geweiht. Im Kloster war er zuerst als [[Lektor]] tätig, dann von 1851 bis 1856 als [[Novizenmeister]] tätig. In dieser Funktion erweiterte und verbesserte er das "Directorium tironium" und sorgte für strenge Ordnung und Zucht bei den Novizen. Zur selben Zeit versah er das Amt eines [[Bibliothekar]]s als erster in Gries. 1856 wurde P. Basil Pfarrer von [[Gries]]. In seiner Amtszeit liess er in der oberen ehemaligen Pfarrkirche eine Maria Einsiedlerkapelle erbauen und im Jahr 1862 das Bild der Einsiedler Gnadenmutter, das im ehemaligen Cölestinerinnenkloster in Gries verehrt wurde, dorthin übertragen. Ein grosses Verdienst um die Pfarrgemeinde erwarb sich P. Basil auch durch die Einführung der Tertiarschwestern für die Mädchenschulen. Er setze sich auch für die Verselbständigung der Armenpflege ein, die bisher von Bozen abhängig war. Im Herbst 1863 wurde P. Basil vom Abt zum Pfarrer von [[Marling]] bestimmt, P. [[Plazidus Wasmer]] sollte Pfarrer in Gries werden. Die Gemeinde Gries sah ihren Pfarrer sehr ungern scheiden, die ganze Gemeindevertretung ging daher zum Abt mit der Bitte, er möge ihnen den früheren Pfarrer lassen. Der Abt entsprach ihrem Ansuchen. 1865 erbat sich der Abt von Wettingen-Mehrerau aushilfsweise einen Theologie-Professor für sein Stift aus Gries. 1865/66 war P. Basil als Dozent für Theologie in Mehrerau tätig, ohne dabei sein Amt als Pfarrer in [[Gries]] aufzugeben. Der dortige Kooperator betreute die Pfarrei inzwischen als Provisor. Ab 1868 wechselte er zur Pfarrei [[Marling]], wo er im Februar 1878 starb. | + | P. Basil wurde in Gaschurn getauft. Die Gymnasialstudien absolvierte P. Basil in Feldkirch. Zuerst studierte er Rechtswissenschaften und schloss sein Studium auch beinahe ab, wobei er sich dann zuletzt doch für die Theologie entschied. Er studierte zwei Jahre Theologie in Brixen und meldete sich dann als Kandidat im Kloster Muri-Gries. Ebenso wie P. [[Alfons Kirchlechner]], der spätere Abt [[Bonaventura Foffa]], P. [[Martin Kiem]] und Fr. [[Vigil Pircher]] legte er am 16. September 1849 die Profess ab. Kurz darauf wurde er am 30. September in Trient zum Priester geweiht. Im Kloster war er zuerst als [[Lektor]] tätig, dann von 1851 bis 1856 als [[Novizenmeister]] tätig. In dieser Funktion erweiterte und verbesserte er das "Directorium tironium" und sorgte für strenge Ordnung und Zucht bei den Novizen. Zur selben Zeit versah er das Amt eines [[Bibliothekar]]s als erster in Gries. 1856 wurde P. Basil Pfarrer von [[Gries]]. In seiner Amtszeit liess er in der oberen ehemaligen Pfarrkirche eine Maria Einsiedlerkapelle erbauen und im Jahr 1862 das Bild der Einsiedler Gnadenmutter, das im ehemaligen Cölestinerinnenkloster in [[Gries]] verehrt wurde, dorthin übertragen. Ein grosses Verdienst um die Pfarrgemeinde erwarb sich P. Basil auch durch die Einführung der Tertiarschwestern für die Mädchenschulen. Er setze sich auch für die Verselbständigung der Armenpflege ein, die bisher von Bozen abhängig war. Im Herbst 1863 wurde P. Basil vom Abt zum Pfarrer von [[Marling]] bestimmt, P. [[Plazidus Wasmer]] sollte Pfarrer in [[Gries]] werden. Die Gemeinde Gries sah ihren Pfarrer sehr ungern scheiden, die ganze Gemeindevertretung ging daher zum Abt mit der Bitte, er möge ihnen den früheren Pfarrer lassen. Der Abt entsprach ihrem Ansuchen. 1865 erbat sich der Abt von Wettingen-Mehrerau aushilfsweise einen Theologie-Professor für sein Stift aus Gries. 1865/66 war P. Basil als Dozent für Theologie in Mehrerau tätig, ohne dabei sein Amt als Pfarrer in [[Gries]] aufzugeben. Der dortige Kooperator betreute die Pfarrei inzwischen als Provisor. Ab 1868 wechselte er zur Pfarrei [[Marling]], wo er im Februar 1878 starb.<ref>Notizen Professbuch P. Adelhelm Rast und P. Dominikus Bucher im Stiftsarchiv Muri-Gries in Sarnen sowie digitalisierte und erweiterte Ausgabe des Professbuchs von P. Vinzenz Gasser (Transkript P. Plazidus Hungerbühler).</ref> |
+ | |||
== Beziehungsnetz == | == Beziehungsnetz == | ||
=== Verwandtschaft === | === Verwandtschaft === |
Version vom 4. September 2017, 19:21 Uhr
Basil (Franz Josef) Tschofen (* 3. Oktober 1818 von Partenen (Vorarlberg); † 19. Februar 1878)
Lebensdaten
Profess: 16. September 1849
Weihe: 30. September 1849
Ämter
Lektor in Gries: 1849–1861
Novizenmeister in Gries: 1851–1856
Bibliothekar in Gries: 1851–1856
Pfarrer in Gries: 1856–1868
Pfarrer in Marling: 1868–1878
Lebensbeschreibung
P. Basil wurde in Gaschurn getauft. Die Gymnasialstudien absolvierte P. Basil in Feldkirch. Zuerst studierte er Rechtswissenschaften und schloss sein Studium auch beinahe ab, wobei er sich dann zuletzt doch für die Theologie entschied. Er studierte zwei Jahre Theologie in Brixen und meldete sich dann als Kandidat im Kloster Muri-Gries. Ebenso wie P. Alfons Kirchlechner, der spätere Abt Bonaventura Foffa, P. Martin Kiem und Fr. Vigil Pircher legte er am 16. September 1849 die Profess ab. Kurz darauf wurde er am 30. September in Trient zum Priester geweiht. Im Kloster war er zuerst als Lektor tätig, dann von 1851 bis 1856 als Novizenmeister tätig. In dieser Funktion erweiterte und verbesserte er das "Directorium tironium" und sorgte für strenge Ordnung und Zucht bei den Novizen. Zur selben Zeit versah er das Amt eines Bibliothekars als erster in Gries. 1856 wurde P. Basil Pfarrer von Gries. In seiner Amtszeit liess er in der oberen ehemaligen Pfarrkirche eine Maria Einsiedlerkapelle erbauen und im Jahr 1862 das Bild der Einsiedler Gnadenmutter, das im ehemaligen Cölestinerinnenkloster in Gries verehrt wurde, dorthin übertragen. Ein grosses Verdienst um die Pfarrgemeinde erwarb sich P. Basil auch durch die Einführung der Tertiarschwestern für die Mädchenschulen. Er setze sich auch für die Verselbständigung der Armenpflege ein, die bisher von Bozen abhängig war. Im Herbst 1863 wurde P. Basil vom Abt zum Pfarrer von Marling bestimmt, P. Plazidus Wasmer sollte Pfarrer in Gries werden. Die Gemeinde Gries sah ihren Pfarrer sehr ungern scheiden, die ganze Gemeindevertretung ging daher zum Abt mit der Bitte, er möge ihnen den früheren Pfarrer lassen. Der Abt entsprach ihrem Ansuchen. 1865 erbat sich der Abt von Wettingen-Mehrerau aushilfsweise einen Theologie-Professor für sein Stift aus Gries. 1865/66 war P. Basil als Dozent für Theologie in Mehrerau tätig, ohne dabei sein Amt als Pfarrer in Gries aufzugeben. Der dortige Kooperator betreute die Pfarrei inzwischen als Provisor. Ab 1868 wechselte er zur Pfarrei Marling, wo er im Februar 1878 starb.[1]
Beziehungsnetz
Verwandtschaft
Sohn des Josef Anton Tschofen, Bauer, und der Anna Maria.
Bekanntschaft
Werke
Einzelnachweise
- ↑ Notizen Professbuch P. Adelhelm Rast und P. Dominikus Bucher im Stiftsarchiv Muri-Gries in Sarnen sowie digitalisierte und erweiterte Ausgabe des Professbuchs von P. Vinzenz Gasser (Transkript P. Plazidus Hungerbühler).