Basil Tschofen

Aus Muri
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P. Basil Tschofen

Basil (Franz Josef) Tschofen (* 3. Oktober 1818 von Partenen (Vorarlberg); † 19. Februar 1878 in Marling)

Lebensbeschreibung

P. Basil wurde in Gaschurn getauft. Die Gymnasialstudien absolvierte P. Basil in Feldkirch. Zuerst studierte er Rechtswissenschaften und schloss sein Studium auch beinahe ab, wobei er sich dann zuletzt doch für die Theologie entschied. Er studierte zwei Jahre Theologie in Brixen und meldete sich dann als Kandidat im Kloster Muri-Gries. Ebenso wie P. Alfons Kirchlechner, der spätere Abt Bonaventura Foffa, P. Martin Kiem und Fr. Vigil Pircher legte er am 16. September 1849 die Profess ab. Kurz darauf wurde er am 30. September in Trient zum Priester geweiht.

Im Kloster war er zuerst als Lektor tätig, dann von 1851 bis 1856 als Novizenmeister. In dieser Funktion erweiterte und verbesserte er das "Directorium Tyronum" und sorgte für strenge Ordnung und Zucht bei den Novizen. Zur selben Zeit versah er das Amt eines Bibliothekars als erster in Gries. 1856 wurde P. Basil Pfarrer von Gries. In seiner Amtszeit liess er in der oberen ehemaligen Pfarrkirche eine Maria Einsiedlerkapelle erbauen [1] und im Jahr 1862 das Bild der Einsiedler Gnadenmutter, das im ehemaligen Cölestinerinnenkloster in Gries verehrt wurde, dorthin übertragen. Ein grosses Verdienst um die Pfarrgemeinde erwarb sich P. Basil auch durch die Einführung der Tertiarschwestern für die Mädchenschulen. Er setze sich auch für die Verselbständigung der Armenpflege ein, die bisher von Bozen abhängig war. Im Herbst 1863 wurde P. Basil vom Abt zum Pfarrer von Marling bestimmt, P. Plazidus Wasmer sollte Pfarrer in Gries werden. Die Gemeinde Gries sah ihren Pfarrer sehr ungern scheiden, die ganze Gemeindevertretung ging daher zum Abt mit der Bitte, er möge ihnen den früheren Pfarrer lassen. Der Abt entsprach ihrem Ansuchen. 1865 erbat sich der Abt von Wettingen-Mehrerau aushilfsweise einen Theologie-Professor für sein Stift aus Gries. 1865/66 war P. Basil als Dozent für Theologie in Mehrerau tätig, ohne dabei sein Amt als Pfarrer in Gries aufzugeben. Der dortige Kooperator betreute die Pfarrei inzwischen als Provisor. Ab 1868 wechselte P. Basil zur Pfarrei Marling, wo er im Februar 1878 starb. Er wurde im dortigen Priestergrab beigesetzt. [2]


Lebensdaten

Gymnasium in Feldkirch

Wien, Universität: Studium der Jurisprudenz

Profess: 16. September 1849

Weihe: 30. September 1849

Ämter

Lektor in Gries: 1849–1861

Novizenmeister in Gries: 1851–1856

Bibliothekar in Gries: 1851–1861?

Pfarrer in Gries: 1856–1868

Pfarrer in Marling: 1868–1878

Verwandtschaft

Eltern: Josef Anton Tschofen, Bauer, und Anna Maria (Nachname unbekannt), Partenen

Werke

  • Directorium Tyronum, approbatum ab Abb. Adalbert Regli, compositum a P. Basil Tschofen, 1856, StiAMG Gries, IT P3.6.6.* M.Cod. chart. 459.

Bibliographie

  • Ambros Trafojer: Das Kloster Gries. 2. Auflage. Bozen 1982.
  • Professbuch: Nr. 648.
  • Nachlass P. Basil Tschofen, StiAMG Gries N.648.

Einzelnachweise

  1. Ambros Trafojer: Das Kloster Gries. 2. Auflage. Bozen 1982, S. 174.
  2. Unterlagen Professbuch P. Adelhelm Rast und Abt Dominikus Bucher, Zettelkatalog P. Adelhelm Rast im StiAMG Sarnen sowie digitalisierte und erweiterte Ausgabe des Professbuchs von P. Vinzenz Gasser im StiAMG Gries (Transkript P. Plazidus Hungerbühler).