Georg Russinger

Georg Russinger (* unbekannt von Rapperswil?; † 10. Januar 1439) war Abt des Klosters Muri.
Lebensdaten
Profess:
Priesterweihe:
Ämter
Abt: 1410–1439
Bekanntennetz
Verwandtschaft
Abt Georg Russinger stammte aus einem Rapperswiler Geschlecht. Zu seinen Verwandten gehörten aufgrund des Nekrologiums vom Zisterzienserinnenkloster Magdenau nachstehende Personen[1]:
Eltern [2]: Bilgri Russinger der Ältere und Anna Russinger, Rapperswil
Geschwister:
- Heinrich Russinger (+ 1412), Statthalter von Rapperswil, verheiratet mit Margareta Kaufmann
- Bilgeri Russinger der Jüngere (+ 1411), Untervogt zu Rapperswil
übrige Verwandte:
- Sr. Verena Russinger, OCist, Konventualin und Äbtissin im Zisterzienserinnenkloster Magdenau von 1430–1436
- Sr. Anna Russinger, OCist, Chorfrau im Zisterzienserinnenkloster Selnau, Zürich
- Elisabeth Russingerin
- Elisabeth Russinger
- Hans Russinger (+ 1502), Burgvogt und Schultheiss von Rapperswil [3]
- P. Johann Jakob Russinger, OSB, (+ 1549), Konventuale und Abt im Benediktinerkloster Pfäfers[4]
- P. Georg Russinger, OSB, (+1540), Konventuale im Benediktinerkloster Pfäfers[5], Bruder von Abt Johann Jodok Russinger.
- Marx Russinger (* um 1490 / + 1531 gefallen in der Schlacht am Gubel), ab 1529 Bürger von Basel, verheiratet mit Verena Mutschlin von Bremgarten (Nachkommenschaft)
Lebensbeschreibung
Georg Russinger wurde am 19. März 1410 aus sieben Konventualen zum Abt gewählt. Er stammte aus einer angesehenen, wenn auch nicht ritterlichen Ministerialfamilie aus Rapperswil. Vermutlich nahm er ab 1414 am Konstanzer Konzil teil. In seiner Amtszeit vollzog sich der Wechsel der Schirmherrschaft von der habsburgischen Stifterfamilie zur Eidgenossenschaft. Diese stellte dem Kloster Muri am 16.1 Oktober 1431 den Schutzbrief aus. Der Abt hatte Mühe, die auf dem Konzil von Konstanz beschlossenen Reformen für die Benediktiner bei seinem Konvent und im Kloster Hermetschwil durchzusetzen. 1425 erfolgte die erneute Schenkung der Kirche von Villmergen durch Kaiser Sigmund. Die Inkorporation verursachte allerdings Schwierigkeiten. Papst Eugen IV. erteilte dem Abt 1432 das Recht, den Laien, die innerhalb der Klostermauern wohnten die Sakramente zu spenden und ein kirchliches Begräbnis zu geben. Abt Georg sorgte für Neuerwerbungen, vor allem in Thalwil und versuchte die von Krieg und Brand verursachten Schäden in der Ökonomie wieder auszubessern. Zu diesem Zweck liess er die alten Offnungen sowie Ding-, Hof- und Dorfrechte wieder erneuern. Dem Bischof half das Kloster des öfteren mit Geld aus, dieser zeigte sich wiederum verständnisvoll, besonders wenn es um die Seelsorgesituation ging. Als 1435 ein Teil der Stadt Zug in den See stürzte, spendete Abt Georg Almosen.
Wappen
- Federzeichnung: Augustin Stöcklin: Miscella historica Monasterii Murensis. 1630, S. 179 (Handschrift Cod. chart. 313 und 313a, StiAMG Sarnen).
- Farbig: Leodegar Mayer: Compendium Archivii Murensis. A. Muri, S. 28 (StiAMG Sarnen M.Cod. chart. 480).
Bibliographie
- Curti, Alfons, Die Jahrzeitbücher der Pfarrei Rapperswil, in: Stolz, Bernhard, 700 Jahre Stadtpfarrei Rapperswil. Gedenkschrift zum 22. November 1953, Rapperswil 1953, 28-35.
- Gruber, Eugen, Geschichte des Klosters Magdenau, Ingenbohl 1944.
- Helvetia Sacra, III I, S. 930f.
- Henggeler, Rudolf, Professbuch der Benediktinerabteien Pfäfers, Rheinau, Fischingen, Monasticum-Benedictinum Helvetiae II. Band, Zug 1931.
- Kiem, Muri I, S. 197-217.
- Staehelin, W. R., Die Russinger, in: Der Schweizer Familienforscher 16 (1949) 3-4, 44-45.
- Professbuch: Nr. 278.
Einzelnachweise
- ↑ Gruber, Eugen, Geschichte des Klosters Magdenau, Ingenbohl 1944, 74.
- ↑ Curti, Alfons, Die Jahrzeitbücher der Pfarrei Rapperswil, in: Stolz, Bernhard, 700 Jahre Stadtpfarrei Rapperswil. Gedenkschrift zum 22. November 1953, Rapperswil 1953, 32-34.
- ↑ Staehelin, W. R., Die Russinger, in: Der Schweizer Familienforscher 16 (1949) 3-4, 44-45.
- ↑ Henggeler, Rudolf, Professbuch der Benediktinerabteien Pfäfers, Rheinau, Fischingen, Monasticum-Benedictinum Helvetiae II. Band, Zug 1931, 120.
- ↑ Henggeler, Rudolf, Professbuch der Benediktinerabteien Pfäfers, Rheinau, Fischingen, Monasticum-Benedictinum Helvetiae II. Band, Zug 1931, 77-79; 120.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
Konrad Brunner (Abt) | Abt 1410–1439 |
Ulrich Maier (Abt) |
Personendaten | |
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NAME | Russinger, Georg |
KURZBESCHREIBUNG | Mönch des Klosters Muri |
GEBURTSDATUM | Rapperswil? |
GEBURTSORT | unbekannt |
STERBEDATUM | 10. Januar 1439 |
STERBEORT | unbekannt |